Sacherschließung
01. Oberstdorf: Glockshuber/ Danne laufen ihre Olympiakür
Titel: Paar mit Chancen, Bild: Glockshuber/ Danne. Glockshuber/ Danne stehen nebeneinander und sprechen über ihre Kür, O-Ton: "Wir gehen gut vorbereitet nach Grenoble und wir waren auch die ganze Saison über fleißig gewesen. Wir wünschen uns nur, dass der Bessere auch die besseren Noten bekommt. Für uns ist nur ein Nachteil, dass die Europameisterschaft gleich anschließend unmittelbar nach der deutschen Meisterschaft ist und dass dort die Eisbahn keine international vorgeschriebene Größe hat."
Glockshuber/ Danne laufen Olympiakür. Als Zuschauer Manfred Schnelldorfer, groß. Trainer Zeller macht sich Notizen, groß.
(45 m)
02. Ostberlin: Artistenschule
Titel: Artisten von morgen, Bild: Mädchengesicht bei artistischer Übung Füße laufen an Medizinball. Junge läßt Ball auf Finger drehen. Teller kreisen auf Stock. Mädchen jongliert Ringe. Junge macht Handstandüberschlag und Flick Flack. Purzelbaum zu zweit. Mädchen jongliert Ringe im Spagat. Kinder stehen in Pyramide.
(30 m)
03. Frankreich: Moderne Erfindungen (Gadgetomanie)
Titel: Spiele für Erwachsene, Bild: Junge Frau spielt Jo Jo. Wecker mit Gesicht bewegt sich auf Füßen und fällt auf Schläfer. Mann wäscht sich mit lustigem Waschlappen. Kleiderbügel mit lustigen Gesichtern. Kaffeebar und Zigarettenautomat im Auto. Radfahrer im Verkehr hört Schallplatten, die in umgehängter Tasche laufe. Fahrt rund um den Arc de Triomphe. Aktenordner mit Gläsern gefüllt. Mädchen schenkt aus Gewehr Getränk aus. Eingebautes Radio in Gewehr. Dragula-Bank. Mann und Frau liegen mit Gasmaske im Bett, zwischen ihnen schläft Hund.
(37 m)
04. Untertürkheim: Mercedes präsentiert seine Modelle 1968
Titel: UFA-Serie: Neu auf unseren Straßen, Bild: Fahrende Mercedes Anfangsmontage. Kühler des Mercedes. Scheinwerfer, groß, flammt auf. Männer sehen unter Auto. Kennzeichen 220 SL, 220 D, 280 SL. Schnee fällt auf Stoßstange. Kühler, groß. Transfokator. Gesichertes Türschloß. Gepolstertes Armaturenbrett. Fußhebeln für feststellbare Handbremse. Lösungshebel. Automatik. Mercedes fährt auf der Straße.
(39 m)
05. Herzverpflanzung
Titel: UFA Medizin - Herzen gesucht, Bild: Schlagendes Herz. Professor Barnard, groß, lachend. Der Amerikaner Shumway. Herzlungenmaschine. Herzoperation. Herzschlagader wird abgeschnitten, groß, Blut fließt. Herznahaufnahme. EKG-Aufzeichnungen. Klinikkomplex in Kapstadt. Standphoto der Herzoperation von Professor Barnard auf dem Titelblatt des Stern. Photos von Barnard. Professor Forssmann gibt Interview und übt Kritik an Herzverpflanzungen, O-Ton, groß: Frage: "Haben Sie Zweifel, dass der Herzspender noch nicht absolut tot gewesen sein könnte?"
Professor Forssmann: Die Grenzen zwischen Leben und Tod sind entgegen älteren Anschauungen heute etwas weiter zum Leben hin herübergerückt. Sie sind fließend. Deshalb ist es aber umso gefährlicher für den Spender, weil ja der Operateur verständlicherweise das Interesse daran haben muss, ein möglichst frisches Transplantat zu haben."
Frage: "Welches sind Ihre Hauptbedenken?" Forssmann: "Früher war das Verhältnis Arzt zu Patient ein Verhältnis, das sich zwischen zwei Personen abspielte. Heute ist es notwendig, dass eine 3. Person völlig unbeteiligt stirbt oder geopfert wird und das ist etwas sehr Bedenkliches. Stellen Sie sich doch vor, welch eine makabre Szene: in einem Operationssaal wird der Herzkranke operiert, er wird vorbereitet für die Transplantation, die Herzlungenmaschine wird angeschlossen und im anderen Operationssaal steht eine genauso starke Ärztemannschaft bereit, umsteht einen Sterbenden, nicht um ihm zu helfen, sondern um ihn möglichst schnell auszuschlachten zu können. Ich glaube, das ist so gräßlich, dass man sich davon abwenden muss."
Dr. Haese befragt Forssmann. Bildliche Aufzeichnung der Herzverpflanzung. Operationsteams bei Herzspender und Patient.
(87 m)
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Paar mit Chancen
Glockshuber/Danne - Training und Kür
Kamera: Rau
Artisten von Morgen
Artistenschule in Ostberlin
Herkunft: DEFA
Spiele für Erwachsene
Moderne Erfindungen
Herkunft: Pathé Journal
neu auf unseren Strassen
Mercedes-Benz-Modelle
Kamera: Rau
UFA-Medizin herzen gesucht
Herzverpflanzung (Dr. Barnard, Interview Forssmann, Blaiberg u. Washkansky)
Kamera: Luppa, Berwig
Herkunft: Fox, Vis News, Archiv
Anfang und Ende
Sprechertext
Paar Mit Chancen
"Wir gehen gut vorbereitet nach Grenoble und wir waren auch die ganze Saison über fleißig gewesen. Wir wünschen uns nur, daß wir eine gerechte Bewertung bekommen und daß der Bessere auch die besseren Noten bekommt. Für uns ist nur ein Nachteil, daß die Europameisterschaft gleich anschließend unmittelbar nach der deutschen Meisterschaft ist und daß dort die Eisbahn keine international vorgeschriebene Größe hat."
Margot Glockshuber und Wolfgang Danne, Deutschlands Meisterpaar im Eiskunstlauf, sind optimistisch. Bei den Olympischen Spielen haben sie die Chance, den größten Erfolg ihrer Laufbahn zu feiern-wenn ihnen das Glück zur Seite steht. In Oberstdorf beobachteten wir die vorläufige Olympiakür des Paares.
Der Lauf der beiden ist temporeich, voller schwieriger Sprünge, Pirouetten und Hebefiguren. Einmalig in den Eis-Stadien der Welt: der einarmige "Telleraxel" Wolfgang Dannes. Trainer Erich Zeller fürchtet für seine Schützlinge nur das Goldmedaillenpaar Belousowa/Protopopow, das auch 1968 die russische Meisterschaft gewann.
Artisten Von Morgen
Mit Geschick, Fingerfertigkeit und Anmut - unter Leitung einer ehemaligen Akrobatin - trainiert die Arbeitsgemeinschaft Artistik der "Jungen Pioniere" in Ostberlin. Dreimal in der Woche treffen sich hier 6 bis 14-jährige, um ihr Talent zu schulen.
Wer von einer Karriere unter der Zirkuskuppel träumt, gleichzeitig begabt und ausdauernd ist, kann seine Ausbildung an der Fachschule für Artistik vollenden.
In der Bundesrepublik unterweisen die Familien und Artistentruppen ihren Nachwuchs selbst, denn fast immer sind Artistenschüler auch Artistenkinder. Erst in der Zukunft wird es sich zeigen, ob der staatlich geförderte und organisierte Artisten-Nachwuchs in Mitteldeutschland den westdeutschen Kindern der Manege überlegen ist.
Spiele Für Erwachsene
In Frankreich ist die Gadgetomanie ausgebrochen. Zivilisatorischer Unsinn mit Gags erobert Paris.
Spielzeug für Erwachsene, Gebrauchsgegenstände, die niemand braucht und die nur gekauft werden, weil es sie gibt. Zum Weihnachtsfest-so erklären die Gadgetomanen - erlebten sie ihren Durchbruch auf dem europäischen Markt.
In einer Zeit, in der eine breite finanzkräftige Käuferschicht fast alles besitzt, was sie besitzen will, kommen Gadgets dem Bedürfnis, mehr und vor allem neues zu kaufen, entgegen.
Für diese amerikanische Modewelle dankt besonders die europäische Geschenkartikel-Industrie, denn ihre Kunden suchen Auffallendes und Originelles. Also dann: mit Gadgets leben - und schlafen.
Neu Auf Unseren Straßen
Im Schneegestöber enthüllten sie ihr Gesicht - das flachste, das Mercedes in seiner 42-jährigen Geschichte präsentierte. Für Techniker liegt die Überraschung unter der Karrosserie: die neue Diagonal-Pendelachse.
15 Modelle umfaßt das Programm - zum Preis von 10.900 bis 58.800 Mark - plus Mehrwertsteuer, versteht sich.
Sicherheit gibts auch im Detail: die Türschloß-Kindersicherung und das gepolsterte Armaturenbrett - ohne Chrom und überflüssige Gadgets, sind zwei Beispiele von vielen.
Die Handbremse wird zur Fußfeststellbremse, leicht durch einen Hebel wieder zu lösen. Die Automatik nimmt dem Mercedes-Fahrer fast alles ab - bis auf's Zahlen - und Fahren. Die Klassenunterschiede sind - bis auf Nuancen - unter der Haube verborgen. Der Kampf ums größere Prestige wird mit dem Gaspedal geführt. Schneller geworden sind sie alle - wie auch ihre ausländischen Konkurrenten, über die wir in den nächsten Ausgaben berichten. Gefürchtet ist von allen nur eines: allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung.
Ufa-Medizin: Herzen Gesucht
Der südafrikanische Chirurg, Professor Barnard und der Amerikaner Shumway, zwei ehemalige Studienkollegen, stehen heute im Kreuzfeuer der Meinungen. Ihre jüngsten Verpflanzungen menschlicher Herzen sind der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die mit dem ersten medizinischen Griff zum Herzen begann. Die Herzlungen-Maschine ermöglichte Operationen. Kunststoff übernahm die Funktion schadhafter Teile des Organs.Seit in Kapstadt dem 44-jährigen Barnard zum ersten Mal die Transplantation eines ganzen Herzen gelang, mischte sich - wie bei allen großen Ersttaten - Kritik in das Lob und die Anerkennung für die chirurgische Leistung.
Nach Louis Washkanskys 18-tägigem Leben mit einem zweiten Herzen mehrten sich die Stimmen gegen Barnard. Zu den ethischen Bedenken kamen die Vorwürfe, er habe sich übereilt zu einer zweiten Operation entschlossen.
Die breite Öffentlichkeit aber folgte seinem mutigen Schritt, vertraute auf seine langjährige Vorbereitungszeit und feierte ihn als Mann des Jahres. Barnard hat sich entschlossen, weitere Herzverpflanzungen vorzunehmen, so lange es seine kranken Hände erlauben. In Düsseldorf sprachen wir mit dem deutschen Nobelpreisträger Professor Forßmann. Er, der vor fast 40 Jahren selbst erregende Herzexperimente unternahm, zählt heute zu den Gegner der Herzverpflanzungen.
"Haben Sie Zweifel, daß der Herzspender noch nicht absolut tot gewesen sein könnte?"
"Die Grenzen zwischen Leben und Tod sind entgegen älteren Anschauungen heute etwas weiter zum Leben hin herübergerückt. Sie sind fließend. Deshalb ist es aber umso gefährlicher für den Spender, weil ja der Operateur verständlicherweise das Interesse daran haben muß, ein möglichst frisches Transplantat zu haben."
"Welches sind Ihre Hauptbedenken?"
"Früher war das Verhältnis Arzt zu Patient ein Verhältnis, das sich zwischen zwei Personen abspielte. Heute ist es notwendig, daß eine 3. Person völlig unbeteiligt stirbt oder geopfert wird und das ist etwas sehr Bedenkliches. Stellen Sie sich doch vor, welch eine makabre Szene: in einem Operationssaal wird der Herzkranke operiert, er wird vorbereitet für die Transplantation, die Herzlungenmaschine wird angeschlossen und im anderen Operationssaal steht eine genauso starke Ärztemannschaft bereit, umsteht einen Sterbenden, nicht um ihm zu helfen, sondern um ihn möglichst schnell ausschlachten zu können. Ich glaube, das ist so gräßlich, daß man sich davon abwenden muß."
Personen im Film
Barnard, Christiaan ; Blaiberg ; Forsmann ; Haese, Jürgen ; Washkansky, Louis ; Danne, Wolfgang ; Glockshuber, Margot ; Schnelldorfer, Manfred ; Zeller, Walter
Orte
Ostberlin ; Oberstdorf ; Düsseldorf ; Frankreich ; Kapstadt
Themen
Sachindex Wochenschauen ; DDR ; Eislaufen ; Hunde ; Interviews ; Kinder ; Schulen, Schulungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Körperteile: Augen, Nasen, Münder, Ohren, Bärte, Hände, Beine ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kuriositäten ; Architektur ; Herzverpflanzung ; Hunde ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau