01. Ein Tag mit Manuela
Titel: Dabei Musik. Ein Tag mit Manuela, Bild Manuela dreht in Kugelsessel. Manuela dreht sich in Kugelsessel. Manuela in Garderobe vor Kleiderschränken in verschiedenen Kleidern für Amerika-Tournee. Manuela in engem buntem Hausanzug bei Gymnastik. Manuela spricht O-Ton, groß:
"Ich hatte damals in Berlin auf dem Wedding 'ne gute Clique, also Freundschaften gehabt und heute vermisse ich das alles sehr."
Ihre Erfolgspokale. Manuela mit Gitarre. Sie spricht über ihre Lieder in Kugelsessel sitzend:
"Ich singe langsame Titel sowieso viel lieber als schnelle Nummern und ich finde auch, die Soulmusik, die hat, das ist ein wunderbarer Kontrast zur Beatmusik."
Sie singt O-Ton. Schwenk über Baum. Manuela singt auf Bank. Gehend in Getreidefeld, vor Bäumen, fahrend unter Bäumen. Ihr Spiegelbild im Wasser. Vor Wasserfall. Mit Cowboyhut, groß. In Motorboot auf dem Ammersee. Heckwelle des Bootes hinter ihr.
(70 m)
02. Neues Flugzeug für die Bundeswehr: F4 Phantom II
Titel: Dabei Technik: Sein Name Phantom, Bild: Landender Düsenjäger. Er setzt sein Helm auf. Phantom rollt zur Startbahn mit 2 offenen Kanzeln: 2 Phantom Maschinen starten und fliegen.
(29 m)
03. Peine: Interview mit der Mutter des Attentäters Bachmann
Titel: Dabei Politik: Thema der Woche Gewalt, Bild: Attentäter Bachmann. Wohnhaus des Attentäters Bachmann. Fenster der Mansardenwohnung. Mansardentür seiner Dachkammer geht auf. An den Wänden seines Zimmers Bilder und gekreuzigte Säbel. Schiffsmodell auf Schrank. Photo seiner Eltern. In der Küche interviewt Herr Wiechmann die Mutter Bachmanns. (Politische Betätigung? Vorliebe für Hitler und Militär. Mordanschlag.) Gemaltes Hitlerbild, Schwenk, groß.
(83 m)
04. München: Beisetzung des Pressephotographen Klaus Frings
Studentendemonstration mit Transparenten Gegen Terror, Steine sind keine Argumente. Photos des Pressephotographen Klaus Frings und des Studenten Rüdiger Schreck, die bei Demonstration als Zuschauer ums Leben kamen. Photo des Erschossenen Klaus Frings, blutüberströmt. Trauerfeier. Kränze mit Blumen. Angehörige bei Trauerfeier.
(83 m)
05. Interview zum Thema "Gewalt"
Es sprechen: SDS-Rechtsanwalt, W. Otto, Asta Hamburg, W. Landsberg, Asta FU Berlin, J. Litten, SHB Hamburg. O-Töne:
"Die Gewalt darf nicht so weit gehen, dass sie sich gegen Personen richtet. Sie sollte auch nicht wo weit gehen, dass Personen zu schaden kommen können, insbesondere, dass es zu Todesopfern kommen kann wie in München. Da sind schwere Fehler gemacht worden und wir sollten aus den Fehlern lernen und uns die Verantwortung auch bei uns suchen."
"Gewalt ist grundsätzlich als politisches Mittel abzulehnen. Wir leben nicht in einer Bananen-Republik."
"Ich bin für symbolische Gewaltakte, d.h., Anwendung von Gewalt ohne Gefährdung von Menschenleben."
"Ich lehne Gewalt in dieser Gesellschaft grundsätzlich als Ausdruck des Protestes ab. Weder hat es eine politische Funktion in dieser Gesellschaft, noch können wir darauf hoffen, wenn wir Gewalt anwenden, die Mehrheit der Bevölkerung etwa für unsere politischen Ziele begeistern zu können."
(83 m)
06. Portrait Harald Norpoth
Titel: Stars für Mexiko Dabei Sport, Bild: Harald Norpoth bei Waldlauf. Anfangsmontage aus UFA 609. Klatschende Zuschauer. Norpoth bei Langstreckenlauf. Standkopierung im Lauf, während er sich umsieht. Zuschauer drücken Daumen. Das Haus seiner Eltern. Norpoth setzt sich auf Couch in Zimmer und arbeitet vor Büchern als Versicherungskaufmann. Großaufnahme. Norpoth geht Treppe hinunter, setzt sich in Auto und fährt. Seine Füße beim Lauf ZL. Trainingslauf durch Wald ZL. Herr Luethke interviewt Harald Norpoth. (Chancen für Mexiko). Norpoths Lauf in Tokio. Gewinn der Silbermedaille.
(68 m)
Titelmarke
Dabei-musik ein tag mit Manuela
Manuela-Story
Kamera: Rau, Sommer
Dabei-technik sein Name: Phantom II
Flugzeug Phantom II
Kamera: Luppa
Dabei-Politik Thema der woche: Gewalt
Beisetzung Pressefotograf Frings
Augenzeugen:
Kamera: Rau, Rühe
Interviews z. Thema Gewalt
Kamera: Brandes
Interview m. Mutter Bachmann u. Milieu Bachmann
Kamera: Pahl, Pahl
Dabei-Serie Stars für Mexiko
Norpoth-Portrait
Kamera: Brandes
Herkunft: Archiv
Anfang und Ende
Dabei-Musik ein tag mit Manuela
Ihr Zuhause: ein Kugelsessel am Ammersee. Ihre Lieblingsbeschäftigung: in den tausenden von Briefen ihrer Fans zu lesen, die täglich von ihrem Sekretär beantwortet werden.
Manuela: Exschweißerin in einer Radio-Fabrik in Berlin-Wedding, heute Schlager-Idol, das gerade dabei ist, aus 10 prallgefüllten Schränken die Garderobe für ihre erste Amerika-Tournee zusammenzustellen.
Unbeschwert genießt Manuela die Vorzüge eines Topstars im Showgeschäft. Was sie vermißt, spricht sie nur selten aus. "Ich hatte damals in Berlin auf dem Wedding 'ne gute Clique, also Freundschaften gehabt und heute vermißte ich das alles sehr."
Ihre berühmten Erfolgstrophäen, den Löwen von Radio Luxemburg und 3 Ottos der Zeitschrift Bravo, hat sie sich in 5 1/2 Jahren redlich erarbeitet. "Ich singe langsame Titel sowieso viel lieber als schnelle Nummern und ich finde auch, die Soul-Musik, die hat, das ist ein wunderbarer Kontrast zur Beat-Musik."
Dabei-Technik sein Name: Phantom
Mit Fallschirm kostet er soviel wie 150 Eigenheime. Zwei US-Piloten stiegen für uns ins Cockpit des amerikanischen Mehrzweck-Jägers F 4 "Phantom." Ufa-Dabei wollte wissen: was ist dran an der Phantom, die im Gespräch ist als Ergänzung zur deutschen Starfighter-Flotte.
Die Luftwaffe hält den zweisitzigen Jet für den besten Aufklärer der Welt. Im Vergleich zum Starfighter besticht er durch seine technischen Daten: mehr Sicherheit, denn beide Piloten können die Maschine steuern. Größere Reichweite durch zwei Triebwerke.
Bessere Flugeigenschaften: bei Erdeinsätzen kann der Doppelschall-Jäger auf Sportflugzeug-Geschwindigkeit heruntergehen. Sein Waffensystem macht ihn zur fliegenden Festung.
Das letzte Wort hat der Haushaltsausschuß des Bundestages, denn die Phantom kostet dreimal soviel wie der Starfighter, nämlich 18 Millionen D-Mark, viel Flugzeug für viel Geld.
Dabei-Politik Thema der Woche: Gewalt
Sein Bild hat sich jedem eingeprägt. Der Mann, der auf Rudi Dutschke schoß, aufgewachsen in Peine bei Hannover, hört langsam auf, ein Rätsel zu sein. Seine Mansarde, die er vor 3 Monaten verließ: Spießermief eines mehrfach straffällig gewordenen Anti-Kommunisten. Ein Funke Sehnsucht nach der großen weiten Welt, abgetötet im Milieu einer zerfallenen Familie. Wer seiner Mutter zuhört, weiß etwas mehr von den Mitschuldigen und der Schuld des Attentäters Josef Bachmann.
"Hat er sich hier politisch betätigt?" "Hat sich überhaupt nicht, also, könnt ich nicht sagen, war in keiner Partei, nicht." "Er hat meistens abends ferngesehen. Da kam oft mal so ein Film dran und da hat er den Hitler gesehen. Da sagt er: oh, den werd ich mir doch mal abmalen, sagt er."
"Wußte er denn, wer Adolf Hitler war?" "Och, der hat sich bloß die Bilder so betrachtet. Sagt er, es muß doch früher ganz schön gewesen sein. Bei dieser Zeit, da hatte die Jugend, die hatte wenigstens ein bißchen Schmiss gehabt. Er konnte hier meistens die Jugendlichen nicht leiden mit so lange Haare. Sagt er, denen möchte ich gern mal die Haare schneiden, sagt er." "Hat Ihr Sohn eine besondere Vorliebe für das Militärische?" "Er wollte immer zur Fremdenlegion. Da habe ich immer ihm abgeraten. Ich hab gesagt: geh lieber zur Bundeswehr, da ist es besser." "Wie denken Sie nun als Mutter über den Mordanschlag, den Ihr Sohn nun verübt hat?" "Also, das durfte er natürlich nicht machen, da war ich ja ganz ärgerlich, wo ich das gehört habe, dacht ich: jetzt bringt er mich in so einen schlechten Ruf."
Bedacht auf ihren Ruf - die Mutter eines Sohnes, dessen Mordanschlag die schwersten Unruhen in der Bundesrepublik auslöste. Haß und Terror hinterließen zwei Tote: Rüdiger Schreck, ein unbeteiligter Student und Klaus Frings, ein Pressefotograf.
Der Vater eines Adoptivsohnes, dafür bekannt, bei seiner Arbeit in der ersten Reihe zu stehen, starb nach einem Steinwurf bei Aufnahmen während einer Demonstration in München.
Seitdem ist die Diskussion zum Thema "Gewalt" nicht verstummt. "Die Gewalt darf nicht so weit gehen, daß siesich gegen Personen richtet. Sie sollte auch nicht so weit gehen, daß Personen zu Schaden kommen können, insbesondere, daß es zu Todesopfern kommen kann wie in München. Da sind schwere Fehler gemacht worden und wir sollten aus den Fehlern lernen und uns die Verantwortung auch bei uns suchen." "Gewalt ist grundsätzlich als politisches Mittel abzulehnen. Wir leben nicht in einer Bananen-Republik." "Ich bin für symbolische Gewaltakte, d.h., Anwendung von Gewalt ohne Gefährdung von Menschenleben." "Ich leime Gewalt in dieser Gesellschaft grundsätzlich als Ausdruck des Protestes ab. Weder hat es eine politische Funktion in dieser Gesellschaft, noch können wir darauf hoffen, wenn wir Gewalt anwenden, die Mehrheit der Bevölkerung etwa für unsere politischen Ziele begeistern zu können."
Dabei-Serie Stars für Mexiko
Vom Beifall verfolgt - Deutschlands As der Langstreckenläufer. Harald Norpoth, der 1,86 Meter große, aber nur 124 Pfund schwere Westfale aus den Provinzstädtchen Telgte, ist in Mexiko einer der Favoriten über 5.000 Meter.
In dem Haus seiner Eltern - Junggeselle Norpoth denkt noch nicht an ein eigenes - trafen wir den ehemaligen Studenten der Betriebswirtschaft, der heute für eine Versicherungsgesellschaft arbeitet, die die Anziehungskraft seines Namens zu schätzen weiß.
Mit dem Wagen fährt der laufbesessenen Norpoth täglich in die Umgebung Telgtes, um sich auf die Wettkämpfe vorzubereiten. Der bisher größte Triumph des 25-jährigen: die Silbermedaille in Tokio.
Sein Spurt, seine Ausdauer und sein weiter Schritt sind auch heute noch gefürchtet.
Norpoth, der gerade wieder einmal deutscher Waldlauf-Meister wurde, schwört auf das Ausdauer-Training. "Täglich ungefähr 50 bis 70 Minuten, dabei lege ich 15 bis 20 Kilometer zurück. Das kann wirklich auch bei mir noch häufig vorkommen, daß ich mittags zum Training hinfahre und weiß selbst noch nicht genau, was ich trainieren soll." "Was würden Sie, wenn Sie an Ihren Lauf in Tokio zurückdenken, heute anders machen?" "Hätte ich damals schon die Form gehabt, die ich heute habe, hätte ich vielleicht versucht, das Heft in der letzten Runde selbst in die Hand zu nehmen, vielleicht wäre es dann günstiger verlaufen - aber die Zeit läßt sich nun einmal nicht zurückdrehen."
"Worauf würden Sie verzichten, um an den Olympischen Spielen teilnehmen zu können?" "Oh, das ist eine ganz enorm schwierige Frage. Ich darf vielleicht noch zurückblenden an Tokio, da habe ich mir gedacht, Du würdest auf alles verzichten, wenn Du eine Medaille gewinnen könntest, und als ich nachher eine Medaille gewonnen hatte, da war das für mich gar kein so lohnendes Ziel mehr. Ich kann mir nicht im Augenblick vorstellen, auf welche großen Sachen des täglichen Lebens ich verzichten wollte, wenn man mir dafür eine Olympiamedaille garantieren würde." "Welche Chancen rechnen Sie sich in Mexiko aus?" "Man soll nie zu optimistisch sein, ich hoffe erstens einmal, in den Endlauf zu kommen und ich werde wirklich heilfroh, wenn ich aus Mexiko eine Medaille mitbringen würde - und sei es auch in Anführungsstrichen nur die Bronzemedaille."