Sacherschließung
Olympiade Mexiko
Dabei Sonderbericht: Olympiade 1968 Bild: Startende Läuferinnen, Weitspringer, Diskuswerfer.
100 m Frauen: Start. Lauf. ZL. Wyomia Tyus (Negerin) siegt in 11,0 sek. Barbara Ferrel, USA, gewinnt die Silbermedaille (Negerin). Kirszenstein/ Polens gewinnt Bronze. Siegerehrung.
Diskus Frauen: Regennasses Stadion. Regen plätschert in Pfütze. Lia Manoliu, Rumänien wirft 58,28 m und gewinnt Goldmedaille. ZL. Liesel Westermann gewinnt die Silbermedaille. ZL. Siegerehrung. Liesel Westermann beglückwünscht Lia Manoliu.
110 m Hürden Männer: Start und Lauf ZL. Willie Dawenport, USA, (Neger) gewinnt die Goldmedaille. Werner Tamile, Darmstadt, läuft auf der Innenbahn und wird 5. Standphoto. Zieleinlauf.
Weitsprung Männer: Bob Beaman, USA, (Neger) springt 8,90 m und gewinnt die Goldmedaille. ZL.
Stabhochsprung: Seagren/ USA springt 5,40 m und gewinnt Goldmedaille ZL. Claus Schiprowski/ Deutschland, gewinnt mit 5,40 m Silber. ZL. Mexikanische ältere Zuschauerin mit Zigarette, groß. Siegerehrung: Seagren/USA, Schiprowski/ Deutschland, Wolfgang Nordwig/ Ostdeutschland.
200 m Männer: Stehender Mann feuerte Läufer an. Tommie Smith/ USA (Neger) gewinnt Goldmedaille. Zeit: 19,8 sec. Peter Norman/ Australien überholt John Carlo/ USA (Neger) vor dem Ziel und gewinnt Silber. Siegerehrung. Tommie Smith und John Carlos mit erhobener Hand mit schwarzem Handschuh demonstriert die "Black Power". Stadtbild Mexiko City. Transfokator Aufnahme. Mexikaner auf der Straße. Großstadtverkehr. Moderne Bauten.
Gewichtheben: Schwergewicht: Leonid Tschabotinski hebt 572,5 Kilo und gewinnt die Goldmedaille.
Rudern-Achter: Deutschland gewinnt die Goldmedaille vor Australien und der UdSSR. Anzeigetafel. Siegerehrung der Mannschaft. Deutsche Fahne am Mast.
100 m Freistil Schwimmen Frauen: Start und Schwimmen. Es gewinnen die Amerikanerinnen.
Kunstspringen Frauen: Sue Gossick/ USA, siegt.
400 m Hürden: Starter schießt. Hennige und Schubert/ Deutschland laufen auf der Innenbahn. Zuschauer mit Sombrero, groß. Hemery/ England führt und siegt in 48,1 sec. Hennige spurtet und gewinnt die Silbermedaille. Anzeigetafel. Siegerehrung. Sportlerin liegt unter Sauerstoffmaske auf dem Rasen. Abtransport auf Bahre. Martin Lauer interviewt den deutschen Olympiaarzt Professor Reindell über mögliche gesundheitliche Schädigungen. O-Ton, groß:
"Glauben Sie, dass eine echte Gefahr für Gesundheit und Leben unserer Sportler besteht?" - "Die Kollapse sehen sicherlich sehr bedrohlich aus, und es muss zugegeben werden, dass wir eine derartige Vielzahl von Kollapsen nicht erwartet haben, aber dass die Kollapse keine Dauerschäden hinterlassen, vor allen Dingen am Herzen, haben die elektrokartographischen Untersuchungen gezeigt, die bei den Ruderern gewonnen wurden, wo die schwersten Kollapse beobachtet wurden. Es war kein Hinweis gegeben, dass eine organische Dauerschädigung zurückbleibt."
1500 m Lauf: Keno/ Kenia überspurtet Norpoth und Jipcho/ Kenia. Jim Ryun überspurtet Norpoth und Tümmler. Keno/ Kenia, gewinnt Gold vor Jim Ryun und Bodo Tümmler.
Hochsprung Männer: Dick Fosbury springt rückwärts 2,24 m und gewinnt Goldmedaille.
Rad Mannschaftsverfolgungsfahren: Die siegreiche deutsche Mannschaft auf der Bahn. (Disqualifikation). Sieger: Dänemark.
Marathonlauf: Läufer starten. Läufer auf der Strecke. Mamu Wolde/ Äthiopien, führt. Mamu Wolde läuft als Erster ins Stadion ein. Kenji Kimihara/ Japan, wird 2. Zuschauer klatschen. Letzter Läufer läuft nach 1 1/2 Stunden bei Siegerehrung in Stadion ein.
(243 m)
Herkunft / Inhaltsart
Dabei Sonderbericht Olympiade 1968
Olympiade Mexiko
100m Frauen
Herkunft: Polygoon, Ina-Pool
Diskus Frauen
Herkunft: Polygoon, Ina-Pool
110m Hürden Männer
Herkunft: Polygoon, Ina-Pool
Stabhochsprung
Herkunft: Polygoon, Ina-Pool
200m Männer
Herkunft: Polygoon, Ina-Pool
Gewichtheben - Schwergewicht
Herkunft: Polygoon, Ina-Pool
Rudern - Achter
Herkunft: Polygoon, Ina-Pool
100m Schwimmen Freistil Frauen
Herkunft: Polygoon, Ina-Pool
Kunstspringen Frauen
Herkunft: Polygoon, Ina-Pool
400m Hürden
Herkunft: Polygoon, Ina-Pool
Interview Olympiaarzt Professor Reindell
Kamera: Brandes
1500m Lauf
Herkunft: Polygoon, Ina-Pool
Hochsprung Männer
Herkunft: Polygoon, Ina-Pool
Rad-Verfolgungsrennen
Herkunft: Polygoon, Ina-Pool
Marathonlauf
Herkunft: Polygoon, Ina-Pool
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Die Erfolge farbiger Sportler bei den XIX. Sommerspielen sind in der Geschichte Olympischer Spiele ohne Beispiel. Über 100 Meter siegt Amerikas schwarzer Sprinter-Star Wyomia Tyus in der neuen Weltrekordzeit von 11 Sekunden. Ihre Landsmännin Barbara Ferrel freut sich über die Silber-, die Polin Kirszenstein über die Bronzemedaille.
Unaufhörlicher Regen bringt die Diskus-Werferinnen um ihre Olympia-Show. In einer Regenpause schleudert die Rumänin Lia Manoliu die 1 Kilogramm schwere Scheibe auf 58 Meter 28 - eine Weite, die später keine ihrer Konkurrentinnen mehr erreicht. Liesel Westermann, Weltrekordlerin aus Leverkusen, muß sich um einen halben Meter geschlagen geben. Die 23-jährige Sportstudentin - enttäuscht von der eigenen Leistung - gönnt der 36-jährigen Rumänin die erste Goldmedaille ihrer sportlichen Laufbahn.
Im 110 Meter Hürdenlauf, einer Domäne der Amerikaner, läßt sich der Favorit Willie Davenport den Sieg nicht streitig machen. Der Darmstädter Werner Trzmiel auf der Innenbahn erkämpft sich - selbst für Experten überraschend - den 5. Platz.
Der 22-jährige Bob Beaman setzt die Erfolgsserie amerikanischer Sportler in Mexiko fort. Mit einem Sprung von 8 Meter 90 verbessert er den Weltrekord um 55 Zentimeter. Fachleute zweifeln, ob diese Leistung in dieser Generation überboten werden kann.
Weltrekord muß auch der Amerikaner Seagren springen, um olympisches Gold zu holen. 5 Meter 40, die neue Weltrekordhöhe, erreicht ebenfalls Claus Schiprowski aus Leverkusen - mit 1 Meter 76 der Zwerg unter den Springerriesen. Die geringere Anzahl von Fehlversuchen rettet Seagren den ersten Platz und den Amerikanern den Rekord, seit dem Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit in dieser Disziplin ungeschlagen zu sein. Wolfgang Nordwig aus Jena schafft als Dritter ebenfalls Weltrekordhöhe.
Im 200 Meter-Lauf erreicht der Amerikaner Tommie Smith die neue Weltrekordzeit von 19,8 Sekunden. Sein Landsmann John Carlos verliert das schon sicher geglaubte Silber auf den letzten Metern an den Australier Peter Norman. Die Demonstration der beiden Amerikaner für die militante schwarze Bürgerrechtsbewegung bestraft ihre Mannschaftsführung mit dem Ausschluß aus dem Olympia-Team.
Mexiko City, eine 3 1/2 Millionen-Stadt zwischen Analphabetentum und Touristen-Boom, zwischen Inka-Kunstwerken und avantgardistischer Architektur, für 14 Tage das Herz der Welt.
Auf der Bühne des Téatro Olímpico fürchtet der Russe Leonid Tschabotinski nur eine Verletzung, aber nicht die Konkurrenz. Im Dreikampf der Schwergewichte hebt er 572,5 Kilo - 17 1/2 Kilo mehr als der 2. und 3. dieses Wettkampfes.
Auf der Regatta-Strecke des künstlich angelegten Ruderbeckens von Xochimilco verteidigen Deutschlands Ruderer den Ruf, im besten Achter der Welt zu sitzen. Bis zur 1.500 Meter-Marke überlassen die Ruder-Recken der Adam-Crew den Schwarzhemden aus Neuseeland die Führung. Im Finish überspurten sie die Neuseeländer und wehren bis ins Ziel die Angriffe der australischen und sowjetischen Ruderer ab. Der Wille, bis an die Grenze des menschlichen Leistungsvermögens zu gehen, belohnt die Acht und ihren Steuermann mit der 2. Goldmedaille, die in Mexiko an deutsche Sportler verliehen wurde.
Im Alberca-Schwimmstadion weist Amerika, die erfolgreichste Schwimmnation der Welt, die anderen Länder auf Statistenplätze. Beim 100 Meter-Freistil-Schwimmen sind die 3 Amerikanerinnen unter sich. Nur durch eine Handbreite getrennt gewinnen sie nach genau einer Minute Gold, Silber und Bronze.
Auch im Kunstspringen liegt eine Amerikanerin vorn. Nach sicher gestandenen Sprüngen; Gold für Sue Gossick.
Eine der größten Überraschungen bringt das Finale des 400 Meter-Hürdenlaufes. Die beiden Deutschen Hennige und Schubert auf der Innenbahn haben gegen die favorisierten Amerikaner nur Außenseiterchancen.
100 Meter vor dem Ziel geht der Engländer Hemery als erster über die 91 Zentimeter hohen Hürden. Die beiden Deutschen scheinen abgeschlagen.
Dem Endspurt Hemerys kann keiner folgen. Auf den letzten 40 Metern aber sprintet Hennige nach vorn, erreicht den vor ihm liegenden Amerikaner und gewinnt die Silbermedaille. Gold in der neuen Weltrekordzeit von 48,1 Sekunden für Hemery.
Zusammenbrüche zahlreicher Sportler in der sauerstoffarmen Höhenluft von Mexiko City sind ein negatives Kennzeichen dieser Spiele. Wir fragten deshalb Professor Reindell, den Arzt der deutschen Olympia-Mannschaft.
"Glauben Sie, daß eine echte Gefahr für Gesundheit und Leben unserer Sportler besteht?
Die Kollapse sehen sicherlich sehr bedrohlich aus, und es muß zugegeben werden, daß wir eine derartige Vielzahl von Kollapsen nicht erwartet haben, aber, daß die Kollapse keine Dauerschäden hinterlassen, vor allen Dingen am Herzen, haben die elektrokartographischen Untersuchungen gezeigt, die bei den Ruderern gewonnen wurden, wo die schwersten Kollapse beobachtet wurden. Es war kein Hinweis gegeben, daß eine organische Dauerschädigung zurückbleibt."
Kampf bis zur Erschöpfung verheißt das Finale des 1.500 Meter-Laufes. Für Kenias Wunderläufer Keno die letzte Chance nach seinen Niederlagen über 5 und 10.000 Meter, noch Gold zu gewinnen. Nach 2 Runden setzt Keno alles auf eine Karte. Er überspurtet Norpoth und seinen Landemann Jipcho. Keiner kann ihm folgen.
Favorit Jim Ryun beginnt zu spät mit seinem Endspurt. 300 Meter vor dem Ziel überläuft er Norpoth und Tümmler, Keno erreicht er nicht. Nach 3 Minuten 34,9 Sekunden das ersehnte Gold für Keno.
70.000 jubelten, als Dick Fosbury zum Sprung ansetzt. Mit 2 Meter 24 schnellt sich der Amerikaner rückwärts aufs Gold-Podest.
Die größte Enttäuschung erlebt Deutschlands Olympia-Team im Velodrom von Mexiko City. Die deutsche Mannschaft im Verfolgungsfahren verliert die Goldmedaille durch Disqualifikation. Die Jury setzt ihre Gegner, die Dänen, auf den ersten Platz. Über den 2. wird erst nach den Spielen entschieden.
72 Athleten kämpfen zum Abschluß der Leichtathletik-Wettbewerbe um den Titel, ausdauerndster Läufer dieser Spiele zu sein. Die Favoriten des 42,2 Kilometer langen Laufs der Leiden kommen vom afrikanischen Hochland. Sie wollen den Triumph der farbigen Läufer auf den langen Strecken vervollständigen.
Nach 30 Kilometern übernimmt der Äthiopier Mamu Wolde die Spitze. Der Japaner Kenji Kimihara verliert als Zweiter trotz aller Erfrischungen 3 Minuten.
Nach 2 Stunden, 20 Minuten erfüllt Mamu Wolde die Erwartungen der Äthiopier. Zum 3. Mal hintereinander stellen sie den Olympiasieger. 1 1/2 Stunden nach Mamu Wolde wankt der letzte dieses Wettbewerbs durchs Ziel. Gerade noch rechtzeitig, um bei der Siegerehrung für den Äthiopier dabei zu sein.
Personen im Film
Beaman, Bob ; Carlos, John ; Davenport, Willie ; Ferrel, Barbara ; Gossick, Sue ; Fosbury, Dick ; Hemery ; Hennige ; Jipcho ; Keno ; Kimihara, Kenji ; Kirzenstein ; Lauer, Martin ; Manoliu, Lia ; Nordwig, Wolfgang ; Norman, Peter ; Norpoth, Harald ; Reindell ; Ryun, Jim ; Seagren, Bob ; Schiprovski, Klaus ; Schubert ; Tramile, Werner ; Tschabotinski, Leonid ; Tümmler, Bodo ; Tyus, Wyomia ; Westermann, Liesel ; Wolde, Mamu ; Smith, Tommy
Orte
Mexico City ; Mexiko City ; Mexikco City
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Interviews ; Olympiaden ; Spoprt-Ehrungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Südamerika ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Verkehr: Fußgänger ; Verkehr: Kraftfahrzeuge ; Sport-Ehrungen ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
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