UFA-Dabei 645/1968 03.12.1968

01. Berlin: Schließung der Ausstellung "Die Frau"
TC von Beta-SP 568 Titel: Dabei Kunst: Die Frauen sind schuld, Bild: Gebückte Turnerinnen von hinten bei Gymnastik.
Verkehr in Berlin. Doppelstöckiger Bus fährt. Plakat: 2. Weltausstellung der Photographie. Die Ausstellung ist geschlossen. Photos: Junge Frau mit Fahne, Marschierende Inderinnen, Asiatinnen mit Gewehr, Gesichter verzweifelter Frauen, Weinende Frau vor Totem, Frau mit Astronautenhelm. Angehöriger der Außerparlamentarischen Opposition gibt Interview, warum Ausstellungsschließung erzwungen wurde. O-Ton: Ich glaube, ein charakteristischer Eindruck ist, dass sie einfach alles verniedlicht, wenn z.B. die Frau bei der Arbeit gezeigt wird, dann sind es Frauen, die Töpfe machen oder sonstige irgendwelche kunstgewerblichen Arbeiten."
Photos: Frauen in Fabrik, Frau mit Ohrringen an Roulettentisch. Veranstalter gibt Interview, groß, O-Ton: "Die Ausstellung hat immerhin einen reinen Materialwert in Höhe von 30.000 DM, nicht zu rechnen die Schwierigkeiten, die entstanden wären bei einer Demolierung oder Zerstörung der Objekte." Photos: Lachende junge Mädchen, Gewehrlauf an Schläfe von Asiatin, Tote.
(10:00:00 - 10:01:40)

02. Richard von Frankenberg: So macht´s Fahren Spass - NSU. 1. Folge
Richard von Frankenberg an Steuer von Wagen, groß. Rennwagen in Kurve. Frankenberg an Rennstrecke, als Rennfahrer mit Helm in Rennwagen. Hand an Steuer, groß. Fuß wechselt vom Gas auf Bremse, groß. Schalten, groß. Bildausschnitte drehende Räder.
Titel: Richard von Frankenberg: So macht's Fahren Spaß Bild: Großaufnahme Richard von Frankenberg.
Frankenberg am Steuer spricht O-Ton Tip 1: Aufpassen auf andere: "Denken Sie daran: Passen Sie auch auf sich selber auf! Geben Sie den anderen keinen Grund, über Sie zu lachen! Auf unseren Straßen gibt es mehr Anfänger, Angeber und anstaltreife Idioten als Sie glauben. Da gibt es die Aggressiven - stur und angriffslustig, wie ein Panzer. Sie sind rücksichtslos und wollen klüger sein als die anderen. Und denken Sie am Wochenende an die zahllosen Sonntagsfahrer. Sie geben der Familie Heimatkundeunterricht, ohne auf die Straße zu achten. Achten Sie auf Tiere! Nicht alle haben die Gelegenheit, eine Fahrschule zu besuchen. Halten Sie an und geben Sie den Tieren die Vorfahrt. Achten Sie auf Deutschlands Landvolk: Es kann nicht so schnell. Nutzen Sie die Zeit - denken Sie an etwas schönes. Und Deutschlands Hausfrauen - das wissen wir ja - sind nirgendwo mehr gefürchtet als am Steuer des Familienautos." Zerfahrener VW auf Abschleppwagen. Wagen hängt an Abschleppkran. Herr Günther am Steuer steckt Zunge heraus, groß. Fahrer am Steuer hält MG neben sich. Panzer fährt vor Kaserne. Citroen fährt mit Tempo auf Fußgängerüberweg. Leute springen zurück. Herr Rothkegel liegt auf Sofa mit Steuer und fährt liegend. Kleiner Fiat voller Leuten fährt. Kuhherde auf der Straße. Warnschild "Kühe". Herr Lüthke steht vor Kuhherde an Tafel mit Verkehrsschildern bei Verkehrsunterricht. Wagen hält vor Kuhherde. Kühe gehen vorbei. Trecker mit Jauchewagen überquert langsam Straße. Autos halten. Reiterin im Bikini reitet über Straße. Fahrerinnen mit Fratzenmasken am Steuer. Frankenberg spricht O-Ton.
(10:01:35 - 10:03:15)

03. Spielzeug in Deutschland
Dabei Wirtschaft: Wer die Wahl hat, Bild: Weihnachtsbeleuchtung. Hamburger Straßen mit Weihnachtsbeleuchtung und Autoverkehr am Abend. Moderne Sexpuppen. Kleines Mädchen gibt Puppe die Flasche. Laufende Puppen. Kinder fangen umfallende Puppen auf. Springender Frosch. Mädchen spielt auf Kinderklavier. Kribbel Krabbel: In Formen wird Plastikmilch gegossen. Figuren werden auf Öfchen gebrannt. Kleines Mädchen hält sich Blumen ans Ohr. Weltraumstation. Junge mit Spielzeugauto und Loopingbahn. Spielzeugnikolaus kommt aus Tüte.
(10:03:10 - 10:05:00)

04. Jugoslawien: Atelierspiegel "Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten"
Dabei Film: Komm lieber May, Bild: Indianer reiten. Pierre Brice, groß. als Winnetou. Lex Barker, groß, als Old Shatterhand. Karin Dor, groß. Regisseur Harald Reinl, groß. Karin Dor sitzt auf Klappstuhl. Lex Barker sitzt auf Klappstuhl. Ralf Wolter als Sam Hawkens. Lex Barker und Pierre Brice reiten. Maskenbildner schminkt. Absteigen von Pferd. Goldgräberbande liegt betäubt durch Giftgas am Boden. Ralf Wolter liegt am Boden steht auf und trinkt.
(10:04:55 - 10:06:05)

05. Hildegard Knef auf der Probe und bei Verleihung von "Goldener Schallplatte"
Hildegard Knef mit Goldener Schallplatte. Publikum klatscht. Goldene Schallplatte, groß. Knef mit Mikrofon, gibt Interview, groß: "Gibt es etwas, was Sie noch nicht erreicht haben?" "Also, ich muß Ihnen sagen, 5 Minuten, bevor ich auf die Bühne klettere oder auch nur 15 Minuten, fällt mir da im Moment nichts ein. Ja, doch, vielleicht manchmal die Ruhe zu haben - und sie schnell zu haben - nach einer anstrengenden Arbeit und Frieden, den ich brauche, um wieder aufzuladen. Das habe ich nie ganz erreicht." "Gibt es auf einer Tournee etwas, wovor Sie Angst haben?" "Dass meine Kraft nachläßt. Lampenfieber kann man es nicht nennen, aber ich bin in einer schlimmen Spannung vor einer Vorstellung, immer." "Was braucht ein Star, um erfolgreich zu sein?" "Keine Ahnung." Hildegard Knef vor Auftritt. Sie gibt aufgeregt Anweisungen O-Ton. Auftritt und Singen groß, O-Ton. Verbeugen vor Publikum.
(10:06:00 - 10:08:45)

Dabei Kunst die Frauen sind schuld

Schließung der Ausstellung "Die Frau" in Berlin
Kamera: Pahl

NSU - 1. Folge
Herkunft: Archiv

Dabei wirtschaft wer die Wahl hat

Spielzeug in Deutschland
Kamera: Labudda

Dabei film komm lieber Mai

Winnetou-Atelierspiegel

Dabei musik

Goldene Schallplatte und Probe Hildegard Knef
Kamera: Rau, Brandes, Rühe

Anfang und Ende

Gesamtlänge

Dabei-Kunst die Frauen sind schuld
Ansichten, die der Außerparlamentarischen Opposition in Berlin nicht gefielen. Sie demonstrierte, drohte und bezichtigte die 2. Weltausstellung der Photographie faschistischer Tendenzen. Die Schau wurde geschlossen. Ufa-Dabei holte die Bilder hervor und nahm sie unter die Lupe. Es sind Frauenbildnisse der berühmtesten Fotografen der Welt - wirklichkeitsbezogen, vielseitig - festgehaltene Augenblicke zwischen höchstem Glück und tiefster Verzweiflung.
Es grenzt an Meinungsterror, wenn die APO die international beachtete Ausstellung als faschistoide Propagandaschau attackiert. Ihre Behauptungen sind falsch, ihre Argumente fadenscheinig.
"Ich glaube, ein charakteristischer Eindruck ist, daß sie einfach alles verniedlicht, wenn z.B. die Frau bei der Arbeit gezeigt wird, dann sind es Frauen, die Töpfe machen oder sonstige irgendwelche kunstgewerblichen Arbeiten."
Bedenklich ist allerdings, daß der Berliner Kunstverein sich den Pressionen der APO beugte und die Fotos der Öffentlichkeit vorenthielt - aus Angst.
"Die Ausstellung hat immerhin einen reinen Materialwert in Höhe von DM 30.000, - -, nicht zu rechnen die Schwierigkeiten, die entstanden wären bei einer Demolierung oder Zerstörung der Objekte."
Sollte es tatsächlich nicht möglich sein, diese Ausstellung als Forum der freien Meinungsäußerung zu sichern? Wir meinen: die Bilder sollten gesehen werden.

Richard von frankenberg so macht's fahren Spaß
Die Autofans unter Ihnen, verehrte Zuschauer, kennen ihn: Richard von Frankenberg, einer der international erfolgreichsten deutschen Rennfahrer, der Le Mans-Experte, Avus-Sieger und Deutsche Meister, hat eines mit Ihnen gemeinsam: er fährt genauso gern Auto wie Sie. Mit seinen Tips in der neuen Serie von Ufa-Dabei macht's fahren Spaß.
"Mein Tip Nr. 1: Achten Sie immer auf die anderen!
Denken Sie daran: Passen Sie auch auf sich selber auf! Geben Sie den anderen keinen Grund, über Sie zu lachen!
Auf unseren Straßen gibt es mehr Anfänger, Angeber und anstaltsreife Idioten als Sie glauben.
Da gibt es die Aggressiven - stur und angriffslustig, wie ein Panzer.
Sie sind rücksichtslos und wollen klüger sein als die anderen. Und denken Sie am Wochenende an die zahllosen Sonntagsfahrer. Sie geben der Familie Heimatkundeunterricht, ohne auf die Straße zu achten.
Achten Sie auf Tiere!
Nicht alle haben die Gelegenheit, eine Fahrschule zu besuchen. Halten Sie an und geben Sie den Tieren die Vorfahrt.
Achten Sie auf Deutschlands Landvolk. Es kann nicht so schnell. Nutzen Sie die Zeit - denken Sie an etwas Schönes.
Und Deutschlands Hausfrauen - das wissen wir ja - sind nirgendwo mehr gefürchtet als am Steuer des Familienautos.

Dabei-wirtschaft wer die Wahl hat ...
Lichter kaschieren ein wenig die Hektik der Weihnachtszeit, Erwachsene und Kinder greifen tief in die Tasche. Mehr denn je konzentriert sich das Käuferinteresse dieses Jahr auf die Miniaturbilder unserer Zeit: Sex und Technik sind durch die Kinderzimmertür marschiert.
Aus Amerika stammt die erste hungrige Puppe - ein batteriebetriebenes Wunschbaby für 77 Mark. 1968 gaben die Bundesbürger über 1 Milliarde DM für Spielzeug aus - für Blumen doppelt so viel. 3 Kilometer läuft "Tip Tap" ohne aufgezogen zu werden.
Entscheiden sollte bei der Spielzeugwahl, daß Konstruktion und Mechanik dem Kind verständlich sind.
Die Do-it-yourself-Masche hat auch in der Kinderwelt Einzug gehalten. In verschiedenste Formen giessen die Kinder eine giftfreie, farbige Plastikmilch. Kribbel-Krabbel-Tiere und Zauberblüten sind die Motive. Die ausgegossene Form wird auf dem dazugehörigen Öfchen in Sekunden hart. Das selbst hergestellte Spielzeug regt die Phantasie des Kindes an.
Diese Weltraumstation greift dem amerikanischen Apollo-Projekt voraus.
Eine Kunststoff-Piste für die ganze Familie. - vielleicht ein Mittel, um das Rennfieber zu kompensieren. Ein Spielzeugmuster von 200000, die auf den deutschen Käufer warten.

Dabei-film komm lieber may ...
Komm lieber May und mache die Kino-Kassen wieder voll. Und Karl May kam, mit Lex Barker als Old Shatterhand und der bereits 9 mal bewährten Crew um Regisseur Harald Reinl. Nach zwei Winnetou-losen Jahren stieg Lex Barker wieder ins Leder, schlüpfte Ralf Wolter wieder in die Rolle des Sam Hawkens - letzte Drehtage im jugoslawischen Tal der Toten.
Pierre Brice als Winnetou und Old Shatterhand, die makellosen Helden der Rocky Mountains, mischen sich diesmal in die Machenschaften einer goldgierigen Bande und überleben nur mit Mühe in den mit Giftgasen verseuchten Tälern am Grand Canyon.
Es wird schön viel gelitten - im Tal der Toten, doch wer überlebt, erfrischt sich und dankt den Göttern - wie Millionen Zuschauer - daß es Karl May gegeben hat.

Dabei-musik
In einer "Goldenan" spiegelt sich ihr Erfolg von 3 Millionen verkauften Schallplatten: Hildegard Knef. Ein Phänomen aus Berlin war unterwegs durch Deutschland, geehrt und umjubelt, 6 Wochen lang. Ufa-Dabei filmte für Sie, verehrte Zuschauer, 5 Minuten mit Hilde.
Gibt es etwas, das Sie noch nicht erreicht haben?
"Also, ich muß Ihnen sagen, 5 Minuten, bevor ich auf die Bühne klettere oder auch nur 15 Minuten, fällt mir da im Moment nichts ein. Ja, doch, vielleicht manchmal die Ruhe zu haben - und sie schnell zu haben - nach einer anstrengenden Arbeit und den Frieden, den ich brauche, um wieder aufzuladen. Das habe ich nie ganz erreicht."
Gibt es auf einer Tournee etwas, wovor Sie Angst haben?
"Daß meine Kraft nachläßt. Lampenfieber kann man es nicht nennen, aber ich bin in einer schlimmen Spannung vor einer Vorstellung, immer."
Was braucht ein Star, um erfolgreich zu sein?
"Keine Ahnung."
Ihr unterkühlter Charme verläßt sie für Augenblicke vor der Show, wenn beispielsweise - das Klavier fehlt.
Originalton Musik
Mit rauchiger Stimme, unverkennbar berlinisch akzentuiert, trotzt sie den kleinen Schikanen der Technik.
Erst wenn sie an der Rampe steht, vertuscht sie Anspannung und Nervosität, dann ist sie Hildegard Knef, wie man sie kennt, ein wenig herb und immer ein bißchen verworfen.
Wer in Deutschland völlig auf dem Boden liegt, so sagte sie einmal, der ist abgemeldet. Dem hilft kein Mensch mehr. Die Knef von einst ist durch die Knef 68 widerlegt.

Veröffentlichungsdatum:

03.12.1968

Produktionsjahr:

1968

Kameraführung:

Brandes, Klaus; Labudda; Pahl, Georg; Rau, Kurt; Rühe, Bernd Michael

Rechteinhaber:

Bundesrepublik Deutschland

Produzent:

Deutsche Wochenschau GmbH

Filmformat:

35 mm

Farbe:

s/w

Ton:

Ton

Sprachen:

deutsch