Sacherschließung
01. Heinemann in Berlin
Spitze von US-Militärflugzeug drehend auf Flugplatz bildfüllend. Heinemann und Frau steigen aus Flugzeug. Begrüßung durch Schütz und Frau. Frau Heinemann mit Blumen. Heinemann geht neben Schütz. Heinemann spricht O-Ton auf dem Flugplatz, groß, neben ihm Schütz: "Liebe Berliner. Hiermit beginnt der erste offizielle Besuch, den ich in meinem neuen Amt mache. Er gilt Berlin. Ich sagte nach meiner Wahl, dass ich häufig hier nach Berlin kommen würde, dies ist der Anfang. Wir alle lassen Berlin nicht allein. In diese Tage meines Berlin-Aufenthaltes fällt die Erinnerung daran, dass vor 25 Jahren das Attentat auf Hitler unternommen wurde." Drehender Propeller, groß.
02. 20. Juli 1944
Ein Tag im Juli - Titeluntergrund: Stadtbild Berlin, Luftaufnahme. Flug über Berlin. Luftaufnahmen. Der Kurfürstendamm. Kranzler. Gehende Menschen. Fahraufnahme Hochhaus. 1944: Fahraufnahme an Ruinen vorbei. Straßennamen. Goerdelerdamm, Delpzeile, Stauffenbergstrasse. Gedenkstätte Plötzensee. Gefängnisbilder zum Text der "Moabiter Sonette" von Albrecht Haushofer, hingerichtet am letzten Tage des Krieges. Vergitterte Fenster. Zelle. Gefängnisflure. Tür zur Gefängniskirche öffnet sich. Bänke der Kirche. Treppen und Flure. Hinrichtungsstätte mit Haken zum Hängen, groß.
03. Mondflug Apollo XI
Aufschlüsselung aus ZL 1017/ 4 - gleicher Schnitt. Ein kleiner Schritt für den Menschen - ein Riesensprung für die Menschheit. Mondbahnhof Kap Kennedy. Raketenstartplatz. Wagen von Schaulustigen. Zelte und Wohnwagen. Fernstecher, aufgebaut. Journalisten in Nachrichtenzentrum. Telefonieren. Schreiben von Schreibmaschine. Start der Apollo XI. Kontrollzentrum Houston. Raketenstart von unten. Schweben der Raumfahrer in Rakete, Bordbücher schweben in Raum. Mondfähre nähert sich Mond. Bilder der Oberfläche des Mondes. Fuß von Armstrong betritt Mond. Armstrong auf dem Mond. Aldrin springt von Leiter. Sonnenwindmesser wird von den Astronauten aufgestellt. Armstrong und Aldrin hissen die amerikanische Fahne. Schwereloses Laufen auf dem Mond. Nixon telefoniert mit den Astronauten. Kontrollzentrum Houston. Trick des Aufsteigens der Mondfähre und des Abkoppelns. Photo der Astronauten Armstrong, Aldrin, Collins. Mondbahnhof Kap Kennedy. Riesentransporter transportiert Rakete. Rakete an Startplatz.
Herkunft / Inhaltsart
Bupräs. Heinemann in Berlin
Kamera: Pahl
ein Tag im Juli
20. Juli 1944
Herkunft: Archiv
Ein kleiner schnitt für den Menschen - Ein Riesensprung für die Menschheit Neil armstrong
Apollo XI-Landung auf dem Mond
Kamera: Brandes, Luppa, Pahl, Wiers
Herkunft: Fox Pool Frankreich
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Eine amerikanische Militärmaschine flog ihn nach Berlin. Bundespräsident Gustav Heinemann begann mit seinem Aufenthalt in der geteilten Stadt die Reihe seiner offiziellen Besuche bei den Regierungen der Bundesländer. Berlin, für Gustav Heinemann eine Stadt, in der der Glaube an die Bestimmung des Menschen wachbleibt, mehr zu sein, als ein produzierendes und konsumierendes Wesen:
"Liebe Berliner. Hiermit beginnt der erste offizielle Besuch, den ich in meinem neuen Amt mache. Er gilt Berlin. Ich sagte nach meiner Wahl, daß ich häufig hier nach Berlin kommen würde - dies ist der Anfang. Wir alle lassen Berlin nicht allein. In diese Tage meines Berlin-Aufenthaltes fällt die Erinnerung daran, daß vor 25 Jahren das Attentat auf Hitler unternommen wurde."
Ein Tag im Juli.
Berlin hat sein Gesicht als Weltstadt wiedergewonnen. Weniges zur erinnert an die Zeit vor 1945 - wenige Deutsche nur wollen an diese Zeit erinnert werden. Über die Hälfte aller Jugendlichen unter 20 Jahren kennt nicht die Geschichte Berlins als Hauptstadt des Widerstandes gegen die nationalsozialistische Diktatur, weiß nichts vom 20 Juli 1944.
Damals - vor 25 Jahren --als die Ruinen Berlins mehr und mehr als Vorzeichen für einen verlorenen Krieg verstanden wurden, mißlang das Attentat auf Hitler. Noch am gleichen Abend wurden im Hof des Oberkommandos des Heeres die ersten Freiheitskämpfer erschossen: Soldaten, Politiker, Gewerkschaftler, Geistliche und Philosophen, durch ein unbestechliches Gewissen angetrieben zur Rebellion gegen die Tyrannei.
Tausende erwarteten Folter, Zuchthaus, Hinrichtung. Ein Berliner Universitätsprofessor, Albrecht Haushofer - erschossen in der letzten Nacht des Krieges - beschrieb in den "Moabiter Sonetten" den Leidensweg der Widerstandskämpfer:
Als ich in dumpfes Träumen heut versank, sah ich die ganze Schar vorüberziehen: Die Yorck und Moltke, Schulenberg, Schwerin, die Hassel, Popitz, Helferich und Planck -
Nicht einer, der des eigenen Vorteils dachte, nicht einer, der gefühlter Pflichten bar, in Glanz und Macht, in tödlicher Gefahr, nicht um des Volkes Leben sorgend wachte.
Den Weggefährten gilt ein langer Blick: Sie hatten alle Geist und Rang und Namen, die gleichen Ziele in diese Zeilen kamen -
und ihrer aller wartete der Strick. Es gibt wohl Zeiten, die der Irrsinn lenkt. Dann sind's die besten Köpfe, die man henkt.
Ein kleiner Schritt für die Menschen - ein Riesensprung für die Menschheit Neil Armstrong
Mondbahnhof Kap Kennedy, von NASA-Managern gerühmt als Apollo-Tempel unserer Tage, der Startplatz für ein 100-Milliarden-Mark-Unternehmen, das seine Financiers - die amerikanische Bevölkerung - als der Menschheit größtes Abenteuer feiern.
Früher als erwartet verwirklichten Amerikas mondhungrige Astronauten die 8 Jahre alte Aufforderung John F. Kennedys: Noch in diesem Jahrzehnt einen Amerikaner auf den Erdsatelliten und zurück. Raumfahrtbegeisterung lockte 1 Million Amerikaner auf das Kap. 3.500 Journalisten informierten die gesamte Erdbevölkerung, mit Ausnahme der Chinesen, über den ersten Schritt des Menschen in die Unendlichkeit des Alls.
470 Techniker überwachten an Schalttafeln und Bildschirmen jede Phase des Raumflugs.
3 Stunden und 11 Minuten nach dem Start löst sich Apollo 11 mit der Mondfähre "Adler" von der dritten Saturnstufe. 73 Stunden später schwenkt Apollo 11 in die Mondumlaufbahn. 20 und eine halbe Stunde danach steigen Armstrong und Aldrin in die Mondfähre um. Auch sie verblüfften die Erdbewohner mit einem Spiel im schwerelosen Raum.
Nach seinem Flug von 100 Stunden und 13 Minuten trennt sich "Adler" von "Columbia", mit der Collins weiterhin den Mond umkreist. 150 Meter über dem Mondboden übernimmt Armstrong die manuelle Steuerung. 102 Stunden und 54 Minuten nach dem Start setzt, "Adler" auf dem Mondboden auf.
Der historische Augenblick: mit dem linken Fuß betritt Armstrong den Mond. "Es ist schön hier oben" - so lautet Armstrongs erster trockener Kommentar. Doch der fast um das Doppelte erhöhte Pulsschlag verrätseine Erregung.
14 Minuten später steigt auch Aldrin die 9 Stufen hinab. Mit der Hand an der Leiter springt er auf die pulvrige Oberfläche des Erdtrabanten. Nur einen viertel Zentimeter sinken die Schuhe der Astronauten in den Mondboden ein. Fußspuren für die Ewigkeit, denn weder Wind noch Wetter können sie verwischen.
Zu den wissenschaftlichen Geräten gehört auch ein Sonnenwindmesser. Aldrin installiert ihn. Jeder Handgriff wird von Armstrong fotografiert.
Minuten, die für das amerikanische Volk einen Traum verwirklichen. Das Sternenbanner, eingerollt in eine Folie, soll gehisst werden.
Dann richten die Astronauten die amerikanische Fahne an einem vergoldeten Aluminiumstab auf. Unbewegt steht das Sternenbanner im Atmosphärelosen Raum. Vorher waren wertvolle Minuten verstrichen, denn der Fahnenstock mußte mit 20 Schlägen in die unerwartet harte Tiefe des Mondbodens gerammt werden.
Aldrin testet verschiedene Fortbewegungsmöglichkeiten. Der Versorgungstornister zieht ihn ein wenig nach hinten. Im teuersten Telefongespräch, das je geführt wurde, übermittelt Präsident Nixon Glückwünsche von der Erde.
-Originalton-
Armstrongs Antwort vom Mode lautet: "Es ist uns eine Ehre, hier" oben sein zu können. Danke."
In Houston wird fast 22 Stunden nach der Mondlandung der Countdown zum Rückflug gegeben. Das Modell zeigt: Die untere Hälfte der Fähre dient als Startrampe. Sie bleibt auf dem Himmelskörper zurück. Nach 3 ½ Stunden koppeln beide Raumschiffe planmäßig. 27 Mal hatte Collins inzwischen allein den Mond umkreist. Im Kontrollzentrum atmet man auf.
Diese drei Männer haben Geschichte gemacht. Doch auf dem Gelände von Kap Kennedy denkt man bereits an die nächsten Weltraumprojekte. Weitere Mondflüge und Sonden, die erdferne Planeten, wie Jupiter oder Neptun erkunden sollen. Der bemannte Flug zum Mars ist schon für 1986 geplant. Mit Apollo 11 hat diese neue Zeit begonnen.
Personen im Film
Aldrin ; Armstrong, Neil ; Collins, Joan ; Heinemann, Gustav ; Nixon, Richard ; Schütz, Klaus
Orte
Berlin ; Cape Kennedy
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Justiz ; Nachrichten, Nachrichtenwesen ; Post, Postwesen ; Raketen ; Raumfahrt ; Rückblicke ; Staatliche Besuche (innen) ; Städtebilder: Deutschland ; Trümmer ; Menschen ; Verbrechen ; Verkehr: Fußgänger ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Luftaufnahmen ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; Gerichtswesen ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau