01. Regierungswechsel in Bonn
Dabei Politik - Der Machtwechsel, Bild: Bundestag. Abstimmung im Bundestag bei Stimmabgabe. Kiesinger wählt. Helmut Schmidt im Gespräch. Schröder an Wahlurne. Strauß an Wahlurne. Auf der Zuschauertribüne Rut Brandt. Willy Brandt sitzend. Erhard und Kiesinger. Schwenk über Bundestag. Von Hassel spricht O-Ton und gibt Abstimmungsergebnis bekannt: "Ich stelle fest, dass der vom Herrn Bundespräsidenten vorgeschlagene Abgeordnete Brandt die Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sich vereinigt hat. Ich frage den Abgeordneten Brandt: Nehmen Sie die Wahl an?" Brandt spricht O-Ton: "Ja, Herr Präsident, ich nehme die Wahl an." Abgeordnete klatschen. Kiesinger gratuliert. Scheel gratuliert. Kameramänner. Brandt bei Heinemann. Brandt steigt aus Auto. Brandt geht neben Kiesinger. Chauffeure tauschen Stander des Bundeskanzlers von Auto zu Auto. Willy Brandt spricht Eid vor dem Bundestag O-Ton: "... Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann über werde, so wahr mir Gott helfe." Kameramänner.
02. Berlin: Mode Interchic
Dabei in Berlin - Mode auf Durchreise, Bild: Mannequins. Mannequins laufen im Freien. Modevorführung mit Schirmen. Hosenanzug, Mantel und Schirm. Schirme werden bemalt. Mann, Frau und Kind mit Schirm. Durchsichtiger Abendanzug und Schirm. Mann, Frau und Schirm. Hosenanzüge. Minikleider. Mannequins sitzen auf Trecker.
03. Winzerfest in Lugano
Lugano am See. Polizist weist Touristen den Weg. Autos fahren. Alter Frau mit Hut als Zuschauerin. Leute in Café im Freien. Girltruppe beim Umzug. Fahnenschwinger. Zuschauer alt und jung, groß. Blumenwagen.
04. Osnabrück: Folksong-Festival
Dabei Folklore - Lieder für Freunde, Bild: Sänger. Asiatischer Sänger singt O-Ton. Hamish Imlach gibt Interview über Folklore Songs. Er singt O-Ton "Ramenski", das Lied vom ewigen Gefangenen.
05. Hamburg: WM-Qualifikationsspiel Deutschland - Schottland 3:2
Dabei Sport - Spiel des Jahres, Bild: Flutlichtstrahler davor Tornetz. Flutlichtspiel. Schotten stürmen. Meier lässt Ball fallen. Schotte schießt 1:0 ins Tor, ZL (Torkamera). Jubel bei Zuschauern. Haller schießt an den Pfosten. Fichtel schießt den Ausgleich. Zuschauer bildfüllend, schwenken Fahnen. Flutlichtstrahler. Foul. Deutscher Spieler fällt. Seeler köpft zu Müller, der schießt 2:1, ZL (Torkamera). Zuschauer bildfüllend. Schottischer Ausgleich, ZL. Meier bei guten und schlechten Torwartparaden. Hötkes köpft Ball aus dem Tor. Ball fliegt über das Tor. Meier verliert Ball. Libuda stürmt im Alleingang, umspielt Verteidiger und schießt 3:2. Libuda fällt hin und springt hoch. Jubel bei den Zuschauern. Spieler gehen vom Platz.
Dabei-Politik der nachtwechsel
Bundeskanzlerwahl in Bonn
Kamera: Jürgens, Rühe
Dabei in Berlin Mode auf durchreise
Interchic Berlin
Kamera: Pahl, Ahsendorf
Winzerfest in Lugano
Kamera: Jürgens, Brandes
Dabei-Folklore Lieder f. Freunde
Folksong-Festival in Osnabrück
Kamera: Brandes, Zimpel
Dabei-Sport Spiel des Jahres
Fußballländerspiel Deutschland/Schottland
Kamera: Seib, Rieck, Wiers, Zimpel
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei-aktuell Notizen zur zeit
2 Wochen lang war Berlin wieder Mittelpunkt der Mode. Auf der 77. Durchreise zeigten rund 600 Firmen, wovon die Frauen im nächsten Frühjahr und Sommer träumen sollen. Jacques Esterel, nimmermüder Ideen-Produzent auf dem Pariser Modemarkt, lenkte das Interesse auf ein Stiefkind des Mode-Designs - den Schirm. Zusammen mit einem deutschen Schirm- Produzenten verwandelte er das praktische Requisit in ein modisches Accessoire. Vielfältig in Form und Farbe, passend zum Anzug, Mantel und Kleid - so präsentiert sich der individuelle Schirm der Zukunft.
Auch 1970 wird ein Jahr der jungen Mode sein. Hosenanzüge, Hemdblusenmäntel und Overalls sind die Hits der kommenden Saison. Der kurze Rock bleibt Trumpf, der Maxi-Look aber setzt sich langsam durch. Fazit der Durchreise: Berlin bleibt ein Mekka für Modebummler.
Lugano, Zentrum der Südschweiz und Touristen-Paradies, empfängt seine Gäste zu jeder Jahreszeit. Lugano-Kenner aber preisen vor allem den milden, sonnenreichen Herbst in dieser Stadt.
In diesen Tagen feierten Besucher und Bewohner wieder eine der beliebtesten Veranstaltungen Luganos: das traditionelle Winzerfest. Sein Höhepunkt: der Festzug über die Seepromenade, an dem in diesem Jahr 21 Wagen, 9 Folklore-Gruppen und 8 Musik-Chöre teilnahmen. Gäste aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Italien feierten mit den Schweizer Winzern wieder einmal eine gute Ernte.
Dabei-folklore Lieder für Freunde
Fast verborgen hinter den Mikrofonen der Massenmedien suchten sie den Kontakt zu ihren Fans. In Osnabrück trafen sich einige der besten Folklore-Sänger der Welt zum 4. Interfolk-Festival. 3 Tage Spirituals, Chansons, Protestsongs, Blues. Folk-Music - das ist direkte Kommunikation zwischen Sänger und Publikum, und darin - so formulierte es Hamish Imlach, der Star des Festivals - liegt das Geheimnis ihres Erfolges.
"The whole point of folk-music is that you can't do it properly on television, on radio and even on concert. There should be some ideal amongst friends singing about. If it's an audience it should be one you can see and reacting.
Well, you know, there are so many factors but I think the main thing is the ability to communicate with people themselves, to react to their enjoyment, to sort of give them a message, to make them understand what you are saying on the music you are playing."
"Du kannst Folklore nicht im Fernsehen, Rundfunk, nicht einmal im Konzert vortragen. Du brauchst ein Publikum, das Du sehen und dessen Reaktionen Du beobachten Kannst. Du mußt die Fähigkeit besitzen, Dich den Zuhören mitzuteilen, auf ihre Freude einzugehen. Und vor allem mußt Du Deinen Freunden verständlich machen, was Du mit der Musik, die Du singst, sagen willst".
"Ramenski" das Lied vom ewigen Gefangenen - eines der Lieder, mit dem der 29-jährige Schotte seine Zuhörer faszinierte.
Dabei-Politik der Machtwechsel
495 der 496 stimmberechtigten Abgeordneten des Bundestages nutzten ihr Stimmrecht. Nie zuvor war bei einer Kanzlerwahl in Bonn das Plenum so gut besetzt. SPD und FDP gaben sich optimistisch, aber bis zum letzten Augenblick blieb ungewiß, ein Kanzler-Kandidat Willy Brandt die im ersten Wahlgang notwendige absolute Mehrheit erhalten würde. Die Auszählung ergab: 251 Stimmen für, 235 gegen den Kandidaten der SPD/FDP.
"Ich stelle fest, daß der vom Herrn Bundespräsidenten vorgeschlagene Abgeordnete Brandt die Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sich vereinigt hat. Ich frage den Abgeordneten Brandt: Nehmen Sie die Wahl an."
"Ja, Herr Präsident, ich nehme die Wahl an."
Amtsvorgänger Kurt Georg Kiesinger gehörte zu den ersten Gratulanten. Die von ihm heftig attackierte Mini-Koalition von SPD und FDP aber hatte sich zum erstenmal bewährt.
Unmittelbar nach der Wahl überreichte Bundespräsident Heinemann dem neuen Kanzler die Ernennungsurkunde. Damit steht nach fast 40 Jahren zum erstenmal wieder ein Sozialdemokrat an der Spitze der Regierung.
3 Jahre konnte Kurt Georg Kiesinger vom Palais Schaumburg aus die Richtlinien der deutschen Politik bestimmen. Jetzt mußte er die Amtsgeschäfte an seinen bisherigen Außenminister übergeben. Ein Machtwechsel, der sich auch im Tausch des Kanzlerstanders symbolisierte.
Vor dem Bundestag legte Willy Brandt seinen Amtseid als Kanzler ab.
" ... Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde, so Wahr mir Gott helfe."
"Herr Bundeskanzler, die guten Wünsche des ganzen Hauses begleiten Sie in Ihr schweres Amt."
Dabei-Sport Spiel des Jahres
Es ist geschafft: im entscheidenden Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft - der erste Sieg über die Schotten. UFA-Dabei zeigt noch einmal die packendsten Szenen dieser Partie, die mit einem Schock für die deutsche Elf beginnt.
3. Minute: Gray schießt aus 25 Metern, Maier kann den Ball nicht halten, Wirbelwind Johnstone schiebt an Maier vorbei den Ball ins Tor.
In der 13. Minute die erste Chance für die Deutschen. Aber Haller trifft nur den Pfosten. 8 Minuten vor der Pause der Ausgleich. Fichtel erkämpft sich den Ball, Keeper und Verteidiger sind geschlagen. 72.000 im Hamburger Volksparkstadion entspannen sich.
Nach dem 1:1 findet die deutsche Elf ihren Spielrhythmus. Sie läßt sich auch durch die Härte der schottischen Profis nicht irritieren.
In der 59. Minute schießt Bomber Müller sein Länderspieltor. Seelers Kopfball jagt er unhaltbar für Herriot ins die rechte Ecke. Den Siegesjubel dämpfen die Schotten im Handumdrehen. Schon in der 61. Minute schafft Gilzean das 2:2. Wieder ist Maier nicht schuldlos an dem Treffer.
Maier wirkt unsicher. Gute Reaktionen wechseln mit Fangfehlern und schlechtem Stellungsspiel. In der 76. Minute rettet Höttges auf der Linie.
12 Minuten vor dem Abpfiff fällt die Entscheidung. Der trickreiche Libuda erläuft sich einen Pass von Haller, lässt einen schottischen Verteidiger stehen und schießt den Ball zum 3 : 2 in die Maschen.
Die Reise nach Mexiko ist gewonnen. Träume von der Weltmeisterschaft sind wieder erlaubt.