Sacherschließung
01. Banja Luka/ Jugoslawien: Erdbeben
Dabei in Banja Luka - Stadt in Angst, Bild: Laufende, weinende Flüchtende. Militär-LKW's. Geköpftes Minarett einer Moschee. Trümmer, zerstörte Häuser. Menschenansammlungen auf der Straße. Im Gesicht blutender Verletzter, groß. Am Bein verletzte Frau wird fortgeführt. Weinende Menschen, ZL. Mann läuft mit Kind auf dem Arm. Straßenuhr zeigt 9,14 Uhr. Mehrere Schwenks über zerstörte Häuser. Panzer bei Räumarbeiten. Tote werden geborgen und auf Bahren fortgetragen.
02. Paderborn: Prinzessin Anne in Deutschland
Bild: Vorfahrende Limousine. Anne steigt aus, Begrüßung. Eintrag in das Goldenen Buch der Stadt. Annes Unterschrift und Datum, nah. Anne verläßt Rathaus mit Bürgermeister, total. Grüßender britischer Offizier, nah. Abschreiten angetretener Ehrenformation in Begleitung eines Offiziers. Parade vor Anne, kurz. Anne steigt in Kampfanzug, mit Kopftuch in Panzer. Sitzt im Turmluke und beobachtet Feldübung der Panzer. Fährt unter Anleitung eines Soldaten selbst einen Panzer.
03. Hamburg: Italienische Mode
Mannequins steigen Flugzeug-Gangway herab. Wintermäntel, Schwenk auf lange Hosenbeine. Pelzmäntel vor Flugzeugbug. Herr im Pop-Hemd. Herrenpelze. Wintermantelvorführung vor Plastik vor dem Hamburger Atlantic Hotel.
04. München: Visiona - Wohnen im Jahre 2000
Junges Mädchen in supermoderner Wohneinrichtung mit in überdeckender Kuppel eingebautem Fernsehgerät. Badeeinrichtung mit Kugelbadewanne. Einschieben eines gedeckten Tisches in Küchenabteilung. Kücheneinrichtung. Rundbett.
05. Portrait: Marcel Marceau
Archiv: Marcel Marceau in Pantomime "Schminken". Marcel Marceau in Bip- Maske spricht O-Ton über Pantomime und die Aufgabe des Pantomimen: "Also, Bip ist reifer geworden, da er natürlich eine größere und tiefere Anschauung der Welt hat. Er zeigt den Menschen zwischen Leben und Tod, Lachen und Weinen, Träumen und Realität. Er ist eigentlich der Poet, der das Alltägliche darstellt ... Nun, am schwierigsten ist die Zeitlosigkeit zu zeigen, auch die Schwerelosigkeit. Ich würde sagen, dass die Pantomime alles ausdrücken muss, zum Beispiel die Schöpfung der Welt, Licht und Schatten, der Pantomime muss wie ein Zeuge, ein stummer Zeuge unserer Zeit sein ... Die Pantomime ist wie der Bruder aller Völker, denn sie stellt das Wesentliche dar und auch die Poesie das Alltägliche - Leben, Traum und Hoffnung." Pantomime: Der Kampf mit der langen Knopfleiste. Bip als Soldat beim Exerzieren. Weiter als Fliegender (Archiv).
06. Hamburg: Deutsche Trampolin Mannschaftsmeisterschaft
Zeitlupe eines Springers und mehrerer Springerinnen in herrlichen Sprüngen. Sieger der Herren. Polizeisportverein Berlin. Sieger der Damen: TG Jugenddorf/ Salzgitter.
07. Mörsch: Motoball-Pokalendspiel MSC Puma Kuppenheim - MSC Malsch
Diverse Spielszenen, Ball fliegt über das Tor hinaus. Ball fliegt in Tor. Spieler mit Pokal. Ergebnis 1:0 für MSC Puma Kuppenheim.
Herkunft / Inhaltsart
Dabei in Banja Luka
Erdbeben in Banja Luka, Jugoslawien
Herkunft: Novosti
Dabei-Aktuell Notizen zur Zeit
Prinzessin Anne in Deutschland
Kamera: Labudda
Italienische Mode in Hamburg
Kamera: Jürgens, Wiers
Wohnen im Jahr 2 000, "Visiona"
Kamera: Rau
Marcel Marceau mimt f. Deutschland
Marcel Marceau Porträt
Kamera: Rühe, Wiers
Dabei-Sport Duelle der Woche
Deutsche Trampolin-Meisterschaft
Kamera: Brandes
Motoball in Mörsch
Herkunft: Blick in die Welt
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei in Banja Luka - Stadt in angst
Schon wenige Stunden nach den ersten schweren Erdstößen rollten Katastrophenkommandos durch die bosnische Stadt Banja Luka. Doch als Polizei und Militär mit den Aufräumungsarbeiten begannen, wankte erneut der Boden. Das Minarett der Ferhad-Pascha-Moschee wurde geköpft, tausende von Häusern zerstört. Panik griff um sich.
Kameramänner der jugoslawischen Wochenschau filmten auch während der Beben. Ihre Bilder sind mehr als Studien des Schreckens, Dokumente der Zerstörung. Sie sind vor allem auch ein Appell an das Verständnis und die Hilfsbereitschaft der anderen.
9 Uhr 14 - die ersten Häuser brachen zusammen, die Zeit blieb stehen. Inzwischen haben Fachleute das Ausmaß der Katastrophe registriert: 20 Tote, fast 700 Verletzte, 35 - 40.000 Obdachlose - das sind 2/3 aller Einwohner. 4.000 der rund 20.000 Wohnungen müssen eingerissen, 8.000 repariert werden. Schlimmer aber als der materielle Schaden ist die Erdbebenpsychose, die auf fast ganz Jugoslawien übergegriffen hat. Denn beim Anblick der Toten von Banja Luka wird die Erinnerung an die Erdbebenkatastrophe von Skopje, bei der vor 6 Jahren mehr als 1.000 Menschen umkamen, wieder lebendig.
Dabei-aktuell - Notizen zur zeit
Eine Provinzstadt hatte ihre Sensation - ein Königskind kam nach Paderborn. Prinzessin Annes erster offizieller Besuch in der Bundesrepublik dauerte 2 Tage. Sie kam allein, zum erstenmal ohne Begleitung ihrer Eltern.
Anlaß ihrer Reise war die Visite der Königlichen Husaren, ihres in Paderborn stationierten Leibregiments. Die 19-jährige Prinzessin bewies Modemut. Im weißen Mini-Mantel nahm sie die Parade ab.
Dann vertauschte das Fräulein Oberst, das von Großbritanniens Männern zur bestgekleideten Frau der Welt gewählt worden war, den Mini mit dem Kampfanzug. Vom Turm-Luk eines Panzerwagens aus verfolgte sie eine Feldübung ihres Regiments und bewies zum Schluß als Führer eines Panzerwagens, wie vielseitig die Fähigkeiten einer königlichen Tochter unserer Zeit sein müssen.
Traditionelle Eleganz und modernes Textil-Design zeigten die Star-Mannequins prominenter Modehäuser aus Mailand und Rom schon auf dem Hamburger Flughafen. Italiens Haute-Couture, die Alta Moda, präsentierte ihre Mode-Botschaft für Herbst und Winter. Den Mann hat sie dabei nicht vergessen. Kräftige Muster, Kontrast-Karos und Pelze, auch vom Seehund oder Wolf, sollen ihn in der farbarmen Jahreszeit schmücken.
Hosenanzüge für jede Tageszeit, Complets und Kleider aus leichten Wollstoffen mit effektvollen Druckdessins - das empfehlen Italiens Mode-Zaren der Frau. Die Botschaft kommt an. Schon seit 3 Jahren liegt die Bundesrepublik an der Spitze des italienischen Mode-Exports.
"Visiona" nennt Cesare Colombo seinen Vorschlag für zeitgemässes Wohnen im Jahr 2000. Im Mittelpunkt seines Entwurfes: der Central Living-Block mit Bar und Radio, überdacht von einem Bücherregal und einem Fernsehempfänger.
Der 100 Quadratmeter große Raum kennt keine Trennwände, nur Wohnelemente. Das Bad mit der riesigen Kugelbadewanne besteht aus Kunststoff, dem bevorzugten Baumaterial. Geschirr wird aus und in die Küchenzelle geschoben. Ständiger Unterdruck soll sie frei von Dunst halten. "Möbel sind im Jahr 2000 passé, wir werden mietbare Grundflächen mit veränderlicher Einteilung bewohnen", verheißt der avantgardistische Architekt aus Mailand den verblüfften Zeit-genossen.
Marcel Marceau - mimt für Deutschland?
Marcel Marceau, Ballettdirektor der Hamburger Staatsoper? Das Angebot ihres Intendanten rückt den weltberühmten französischen Pantomimen wieder einmal in den Blickpunkt öffentlichen Interesses. Marcel Marceau, das ist Bip, der weißgesichtige Clown, der seit 20 Jahren sein Publikum entzückt. Bip hat sich verändert:
"Also, Bip ist reifer geworden, da er natürlich eine größere und tiefere Anschauung der Welt hat. Er zeigt den Mensch zwischen Leben und Tod, Lachen und Weinen, Träumen und Realität. Er ist eigentlich der Poet, der das Alltägliche darstellt."
Der Kampf mit der langen Knopfleiste ist ein Problem für Bip. Für seinen Interpreten ist es eine leicht zu lösende Aufgabe. Das Abstrakte zu gestalten, ist das Problem des Pantomimen.
"Nun, am schwierigsten ist die Zeitlosigkeit zu zeigen, auch die Schwerelosigkeit. Ich würde sagen, daß die Pantomime alles ausdrücken muß, zum Beispiel die Schöpfung der Welt, Licht und Schatten, der Pantomime muß wie ein Zeuge, ein stummer Zeuge unserer Zeit sein."
Neue Akzente für den Tanz und eine ganz neue Verbindung von Pantomime, Ballett und Oper verspricht sich Hamburg von der Verpflichtung des "Poeten der Stille". Bip scheint vor einer neuen Karriere zu stehen. Das Ziel aber wird das gleiche bleiben.
"Die Pantomime ist wie der Bruder aller Völker, denn sie stellt das Wesentliche dar und auch die Poesie das Alltägliche - Leben, Traum und Hoffnung."
Dabei-Sport - Duelle der woche
Vor 40 Jahren wurde es in Amerika entdeckt, eroberte nach dem Krieg die Sporthallen der ganzen Welt und feierte vor 12 Jahren in der Bundesrepublik seine Wettkampf-Premiere - das Trampolinturnen.
In Hamburg kämpften jetzt die Besten der 20.000 deutschen Trampolin-Springer um den Titel eines deutschen Mannschaftsmeisters. UFA-Dabei zeigt einige ihrer schönsten Sprünge.
Bei den Herren siegte zum 7. Mal der Polizei-Sportverein Berlin, bei den Damen triumphierten die TG-Jugenddorf Salzgitter.
Viermal 20 Minuten lang jagten sie dem Ball nach. In Mörsch bei Karlsruhe kämpften die Artisten auf dem Motorrad mit der Neigung zum Fußball um den Sieg im Pokal-Endspiel 1969.
Routiniert greift die Motoball-Fünf aus Kuppenheim - im hellen Trikot - an. Ihr Gegner, der MSC Malsch, kontert geschickt aus der Defensive. Zum Wettkampf zugelassen sind Motorräder bis 250 ccm. 2 Meter Länge dürfen sie nicht überschreiten, mehr als 145 Kilo nicht wiegen. 2 Mechaniker, die zu jedem Team gehören, können Schäden an den Maschinen beheben. Spielwitz muß sich an der Technik orientieren. Ein Strafstoß entscheidet die Partie. Mit 1 : 0 holt sich der MSC Puma Kuppenheim den Pokal.
Personen im Film
Marceau, Marcel ; Philipps, Mark
Orte
Berlin ; München ; Paderborn ; Banja Luka/Jugoslawien ; Hamburg ; Nürburgring ; Mörsch
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Katastrophen ; Motoball ; Porträts ; Sport-Details, Fouls ; Trampolin, Trampolinspringen ; Bauwerke ; Militärische Veranstaltungen ; Mode ; Ausstellungen ; Autogramme ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau