Sacherschließung
01. Taifun in Japan
Palmen- und andere Baumkronen im Sturm. Springfluten an Ufern. Schiff im Sturm, halbtotal und total. Japan. Stadt bei Nacht im Regen, fahrende Autos.
02. Bonn: Japanische Hostessen bei Dr. Heinemann
Aufschlüsselung aus El Mundo 382/1 - gleicher Schnitt. Villa Hammerschmidt, total. Die japanischen Hostessen in ihrer Landestracht steigen aus einem Autobus und gehen ins Haus. Innen: Hosteß überreicht Heinemann einen Blumenstrauß. Verschiedenen Einstellungen: Heinemann begrüßt die Mädchen einzeln. Heinemann inmitten der Mädchen.
03. München: Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände - Wahl des neuen Präsidenten Otto A. Friedrich
Mehrere Einstellungen der Wahlversammlung. Zählen der Stimmzettel. Applaus der Unternehmer. Otto A. Friedrich, nah, bei Ansprache, O-Ton: "Wollen wir Unternehmer handlungswillige Partner sein, so müssen wir uns in dieser kritischen Phase der Konjunktur besonderer Strenge in der Kostengestaltung, in Ausmaß und Tempo der Investitionen und harter Disziplin in der eigenen Preisbildung befleißigen. Ich apelliere an meine Unternehmerkollegen, die Preisgebarung als eine Frage von nationaler Bedeutung zu werten." Zwischenschnitte verschiedenen zuhörende Unternehmer.
04. Berlin: Weihnachtsmarkt und Filmförderung
Karussell, Skooterbahn für Kinder. Stand mit gebrannten Mandeln. Überfüllter Markt. Plakat: "Wir lieben Kino" und "Laß uns mal ins Kino gehen". Autogrammstunde, u.a. mit Rudolf Platte, groß. Sabine Bethmann, groß und nah. Achim Strietzel, nah. Plakat: Mickeymaus: "Das Kino hat mehr als 3 Programme".
05. Entenstory
Diverse Einstellungen von Entenzucht, unter anderem fressende und trinkende Enten, Enten in Käfigen, Enteneier in Kartons. Automatische Brutkästen. Lore mit Futter, Entenfarm, außen und innen, total. Zwischenschnitte: gebratene Ente auf gedecktem Tisch.
06. Portrait: Otto Dressler
Dabei aktuell - Verfremder am Werk, Bild: Otto Dressler. Atelier. Otto Dressler gießt flüssigen Schaumstoff in eine Gipsform, der quillt und erstarrt. Dressler drückt die Fingern in die Masse und hebt sie aus der Form und hat weiches Schaumstoffgewehr in den Händen. Reliefs: Beethoven mit Melodieblase am Munde und Höhrrohr; L' Inconnue des la Seine mit Sprechblasen; liegender Gartenzwerg mit Sprechblase "Hei APO". Diverse dieser Reliefs als Sitzkissen auf Hockern. Herstellung eines Schaumstoffmädchens; nacktes Mädchen wird mit Schaumstoffmasse eingestrichen. Mädchenfigur aus Schaumstoff. Erleuchtete Zeile: "Bitte setzen Sie sich darauf" und "Beziehung zur Kunst". Dressler richtet Schaumstoffmädchen auf.
07. New York: Impressionen und Deutsche in New York
Titel: Passanten. Ansammlung Wartender an Straßenübergang. Ampel: Dont walk, nah. Fischeieinstellung einer Straßenszene. Damespieler im Park. Kunstausstellung und Betrachter. Karussell. Eisbahn mit Läufern im Central Park, total. Viele Taxis. Mehrere Straßenzüge. 87. Straße: Mozart-Halle, außen, Café Hindenburg, außen, Alpine Cellar-Schild. Innen: Hindenburg-Bild an der Wand. Sängerin, groß und nah, singt Originalton "Am Brunnen vor dem Tote". Weibliches Publikum. Blick auf Baustelle, Hochhäuser (Fischei). Fahraufnahme Broadway im Regen.
08. Hamburg: Fußball Borussia Mönchengladbach - HSV
Diverse Spielszenen auf vereistem Platz. Unter anderem Netzer gibt den Ball über Voigts zu Dietrich. Torwart Öczan kann den Ball nicht halten, legt sich lang, Ball läuft ins Tor. Kopfbälle. Ball läuft wieder ins Tor: Öczan liegt lang. Spielszenen mit Wimmer und Laumen. Spielszenen in ZL. Hamburger schießt Ball ins Tor. Zwischenschnitte: Zuschauer.
Herkunft / Inhaltsart
Dabei-aktuell Notizen zur Zeit
Taifun in Japan
Herkunft: [...]ro
Japan. Hostessen b. Dr. Heinemann
Kamera: Luppa
Arbeitgeberverband, Wahl O.A. Friedrich
Kamera: Labudda
Filmförderung auf Berliner Weihnachtsmarkt
Kamera: Ahsendorf
Entenstory
Kamera: Brandes
Dabei-Kunst verfremder am Werk
Dressler - Porträt
Kamera: Rau
Dabei-Report Alltag in New York
Impressionen aus New York + Deutsche in New York
Kamera: Rieck
Dabei-Sport Match der Woche
Fussball Bor. Mönchengladbach/HSV in Hamburg
Kamera: Seib, Rieck, Zimpel, Brandes
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-aktuell - Notizen Zur Zeit
Das alte Jahr verabschiedete sich von Japan mit einer Serie bemerkenswert schwerer Herbst-Winter-Taifune. Einige tausend Kilometer südlich von Tokio wurden Windgeschwindigkeiten bis 200 Kilometer in der Stunde gemessen. Taifun, nach dem chinesischen "Großer Wind", ist ein tropischer Wirbelsturm. der durch langanhaltende Regenfälle ausgelöst wird. Naturkatastrophen stellen Japans Ingenieure vor besondere Probleme. Beim Bau von Hochhäusern und Brücken zum Beispiel müssen Erdbebenstöße und Orkane mit einkalkuliert werden.
In Bonn verschenkten 25 japanische Hostessen ihr Kirschblüten-Lächeln. Bundespräsident Heinemann empfing die jungen Japanerinnen, die während der Weltausstellung in Osaka vom März bis September 1970 im deutschen Pavillon die Besucher führen werden. Die Mehrzahl der Hostessen studiert Germanistik. Auf einer Reise durch die Bundesrepublik erweiterten sie ihre Kenntnisse über Deutschland. In Osaka sollen die Japanerinnen ausgesuchte Objekte deutscher Wertarbeit mit asiatischem Charme vorführen.
In München wählte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände ihren neuen Präsidenten. Nachfolger von Professor Siegfried Bahlke, der auf eigenen Wunsch aus diesem Amte ausschied, wurden der 67-jährige Düsseldorfer Industrielle Otto A. Friedrich, einer der angesehensten Wirtschaftsexperten der Bundesrepublik. Der neue Präsident gilt als ein Mann, der sich für den Ausgleich der Interessen einsetzt. So appellierte er nach seiner Wahl in München auch an das Verantwortungsbewußtsein der Arbeitgeber in Zeiten wirtschaftlicher Neuorientierung:
"Wollen wir Unternehmer handlungswillige Partner sein, so müssen wir uns in dieser kritischen Phase der Konjunktur besondere Strenge in der Kostengestaltung, im Ausmaß und Tempo der Investitionen und harter Disziplin in der eigenen Preisbildung befleißigen. Ich appelliere an meine Unternehmerkollegen, die Preisgebarung als eine Frage von nationaler Bedeutung zu werten."
Alle Jahre wieder Weihnachtsmarkt unter dem Funkturm in Berlin. mit Pfefferkuchen, Karussell und Eisenbahn. Die Weihnachtsmänner, die in der Menge fast verschwanden, erhielten einen guten Tip für die Zeit nach der Bescherung, und sie bekamen Konkurrenz. Für eine Weile stahlen ihnen die Stars vom Film die Schau. Das Kino lockt - Plakate und Hinweise helfen, aus der Vielfalt des Angebots das Richtige herauszusuchen. Die Wahl fällt trotzdem schwer, denn das Kino hat mehr als drei Programme.
Ihr letzter Weg verlangt nach Aufklärung. Was, so fragten wir die Experten, ist nötig, um sie dorthin zu bringen, wo sie zu Weihnachten die Zierde jeder Hausfrau sind? Die Auskunft: Nötig sind ein Erpel und 5 Enten, um 1.000 Eier oder 10 Erpel und 50 Enten, um 10.000 Eier zu produzieren. Nötig sind 10 Brutkästen, um 100.000 Eier oder 100 Brutkästen, um 1 Million Eier auszubrüten. Nötig ist ein Sack Futter, um 500 Enten oder 1.000 Sack Futter, um 500.000 Enten einen Tag zu füttern. Nötig ist ein Stall, um 10.000 Enten oder 10 Ställe, um 100.000 Enten in 8 Wochen zu mästen. Nötig sind 20 Millionen Enten, um den Bedarf der deutschen Verbraucher zu decken. Ein Aufwand, der sich für alle lohnt.
Dabei-Kunst - Verfremder am Werk
Sein Atelier gleicht einem Laboratorium, sein Werkmaterial bezieht er von der chemischen Industrie: selbstangerührter Schaumstoff, der sich in einer Gipsform zum Kunstprodukt verfestigt. "Die Kunst muß aus der Anbetung raus, die Leute sollen mit ihr in nähere Beziehung traten" sagte sich Otto Dressler vor zwei Jahren und gab seine Karriere als renommierter Bildhauer- vorzugsweise von Kriegerdenkmälern - auf. In der Einsamkeit der Provence fand er zu seiner neuen Bestimmung: Verfremder in Kunst- und Schaumstoffen. Neuen Ruhm brachten Sitzbilder - multiple Objekte, mit denen der Besitzer in die geforderte "fühlbar nahe Beziehung" treten kann. Verfremden heißt Vertrautes neu sehn lernen. Verfremden heißt provozieren - nicht nur mit Objekten, auch mit Personen. Die Jungfrau aus Schaumstoff wird den Umgang mit der neuen Kunst erleichtern, meint der Verfremder, denn sie ist drück- und ziehbar und für den, der die Geduld verliert, auch angreifbar.
Dabei-Report - Alltag in New York
New York - maßloses, häßliches aber faszinierendes Monstrum, abseits von Vietnam-Demonstrationen und Rassenkrawallen, abseits von kommunalen Miseren, Streiks, Verbrechen. Müll, Neurosen - ein Bildstenogramm aus dem Alltag von 11 Millionen in der zweitgrößten Stadt der Welt. Der Central Park, die Oase New Yorks, verspricht am Tag Entspannung. Jede Nacht bestätigt er seinen Ruf als Dschungel der Kriminellen. Von den 2 Millionen nicht aus Amerika stammdenden Einwohnern sind über 200.000 deutscher Herkunft - eine zum Establishment gehörende Gesellschaftsschicht. Auch wer seit 50 Jahren hier lebt, trägt heute noch Kaiser Wilhelm. deutsche Eichen und Vater Rhein tief im Herzen. In den Steinbildern New Yorks besitzen sie kleine Inseln der Sentimentalität. Lokale mit Stammtisch-Charakter, in denen sie ihre Deutschstunden abhalten. Ihre treuesten Gäste und größtes Bewunderer aber sind die New Yorker selbst.
Dabei-Sport - Match der Woche
Eine Stunde lang widerstand der HSV - im dunkeln Dress - auf der vereisten Spielfläche des Volksparkstadions den Angriffen des Bundesliga-Spitzenreiters Borussia Mönchengladbach. Der HSV liegt den Borussen nicht. Beide Spiele der vergangenen Saison haben sie gegen die Hamburger verloren. 30.000 setzten in Hamburg auf eine neue Niederlage. In der 65. Minute demonstrieren die Bprussen modernen Angriffsfußball. Von Netzer kommt der Ball über Voigts zu Dietrich. Özcan hat keine Chance. 2 Minuten später fällt das 2 : 0. Rechtsaußen Wimmer setzt sich gegen einen HSV-Verteidiger durch. Laumen spurtet in die Flanke, Özcan kommt zu spät. 6 Minuten vor dem Abpfiff ist das Spiel entschieden: der HSV Keeper verpaßt eine hohe Flanke. Der Linksaußen der Borussen stößt den Ball zum 3 : 0 ins Netz. Zum 10. Male hintereinander bleiben die Borussen unbesiegt und sichern sich den Titel eines Herbstmeisters. Ein Erfolg der optimistisch stimmt, den die Statistik zeigt: der Herbstmeister der Bundesliga wurde bisher auch immer Deutscher Meister. Auf dem Weg zu Meisterehren war der Gegentreffer der Hamburger in der 85. Minute nicht mehr als ein Schönheitsfehler.
Personen im Film
Bethmann, Sabine ; Dressler, Otto ; Friedrich, Otto A. ; Heinemann, Gustav ; Platte, Rudolf ; Strietzel, Achim ; Dietrich, Marlene ; Laumen ; Netzer, Günter ; Öczian ; Vogts, Berti ; Wimmer, Maria
Orte
Berlin ; Japan ; Hamburg ; New York ; München ; Bonn ; Moosach/Obb.
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Industrielle Veranstaltungen ; Katastrophen ; Filmschaffen ; Fußball ; Schiffahrt ; Staatliche Besuche (innen) ; Städtebilder: Nordamerika ; Kunst ; Weihnachten ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau