Sportrückblick 1969
Eine Sonderproduktion von UFA-Dabei
Wer war vorn?
Kampf um Siege und Rekorde
100 Jahre Deutsches Derby
Tischtennis-Weltmeisterschaft in München
Weltmeisterqualifikation im Fußball
Höhepunkte eines Sportjahres
Sportduelle 1969
Sportrückblick 1969
Eine Sonderproduktion von UFA-Dabei
Wer war vorn?
Kampf um Siege und Rekorde
100 Jahre Deutsches Derby
Tischtennis-Weltmeisterschaft in München
Weltmeisterqualifaktion im Fussball
Höhepunkte eines Sportjahres
Sport - Duelle '69
Sport-duelle '69
Flautensegeln auf der Kieler Woche. Luftsprünge bei den Deutschen Trampolin-Meisterschaften - die Popularisierung neuer Techniken wie der Fosbury-Flop, neue Höchstleistungen wie der Diskus-Weltrekord von Liesel Westermann - ein unerbittliches Training, das immer stärker an die Belastungsgrenzen des menschlichen Organismus herankommt - das Streben einer Elite nach Rekorden, die Freude der Allgemeinheit an Spiel. Sport - einmal die herrlichste Nebensache von der Welt genannt - fasziniert immer stärker die Öffentlichkeit. Ufa-Dabei erinnert Sie, verehrte Zuschauer, zum Jahresbeginn an einige. der erregendsten Augenblicke des Sport-Jahres 1969.
Zum erstenmal in der Geschichte des Motorsports kämpften 1969 die internationalen Asse der Motorrad-Eisrennen in der Bundesrepublik um Weltmeisterehren. Auf der Kunsteisbahn von Inzell distanzierten die sowjetischen Experten im Eisspeedway ihre Gegner. Sie belegten Platz 1 bis 3. Die Fahrer aus der Bundesrepublik waren ohne Chance. Ihr bester Mann, Peter Knott, wurde 10.
In den Französischen Alpen starteten die Spezialisten des Snow-Cart, der jüngsten Wintersport-Disziplin. Zu ihrer 2. Weltmeisterschaft. Der Snow-Cart, eine Plastikwanne ohne Kufen, kann Geschwindigkeiten bis zu 60 Kilometer in der Stunde erreichen und ist leicht zu steuern, Balancegefühl vorausgesetzt.
Die Italiener beherrschten Piste und Wanne so gut wie keiner ihrer Konkurrenten und holten den Weltmeistertitel über die Alpen.
Die Elite der europäischen Strandsegler traf sich an der Kanalküste. Auf dem Strand von Cherrieux kämpften die Vertreter von 9 Nationen um den Titel eines Europameisters.
Vor wenigen Jahren erst wurde Strandsegeln auch in Frankreich populär. In Cherrieux aber gewann ein Franzose bereits den 2. Platz. Schneller als er segelte nur der Europameister aus Deutschland, Uwe Schröder.
Auf einer der schönsten Wildwasserstrecken der Welt der Isère, eine Nebenfluß der Rhône, kämpften die besten Kajak- und Kanadier-Fahrer der Welt um Meisterehren. Kanuten aus 15 Nationen rangen mit den Tücken der Strömung und der Hindernisse.
Franzosen, Deutsche und Tschechoslowaken waren die Stars unter den Wildwasserfahrern. Im Einer-Kanadier verteidigte Wolfgang Peters aus Dortmund seinen Europa-Titel erfolgreich.
Von Hawaii kam es über Amerika nach Europa: Surfing, der heitere Ritt auf der Woge mit dem etwa 2 1/2 Meter langen und rund 50 cm breiten Surf-Brett. Bei den internationalen Surf-Meisterschaften von Frankreich in Biarritz waren die Deutschen nur Zuschauer. Der Titel blieb im Lande. Die Franzosen distanzierten beim sportlichen Tanz auf den Atlantik-Kämmen ihre Gegner aus dem Ausland.
In Hamburg feierten fast 40.000 Turf-Freunde ein ungewöhnliches Reiterfest: 100 Jahre Deutsches Derby - ein Jubiläum, das sich die Veranstalter über 600.000 Mark kosten lieben.
Das Rennen wurde von Anfang an scharf gelaufen. Außenseiter bestimmten das Tempo des 15-köpfigen Feldes.
Und ein Außenseiter gewann: Unter dem englischen Jockey Brian Taylor holte sich Don Giovanni das Blaue Band, die wertvollste Trophäe 3-jähriger Vollblüter. Für das Gestüt Schlenderhan war es in der 100-jährigen Derby-Geschichte der 14. Sieg.
Bei den 30. Tischtennis-Weltmeisterschaften standen die Japaner im Mittelpunkt des Interesses. Ein Deutscher aber sorgte für die Sensation Was bisher noch keinem deutschen Spieler gelang, erreichte Eberhard Schöler: den Einzug ins Finale.
Die ersten beiden Sätze konnte Schöler gegen Shigeo Ito, Japans Meister, gewinnen. Dann mußte er sich dem überlegenen Angriffsspiel des Japaners beugen. Der zweite Platz des Deutschen Meisters überraschte die Experten Itos hart erkämpfter Sieg aber wahrte das Prestige der japanischen Tischtennis-Künstler.
Die heitere Seite des Sports präsentierten 1969 die Außenseiter des konventionellen Sportbetriebes. In Mörsch bei Karlsruhe kämpften Deutschlands beste Moto baller, die Artisten auf dem Motorrad mit der Neigung zum Fußball, um den Sieg im Pokalendspiel. 4 mal 20 Minuten lang jagten die Teams aus den kleinen Ortschaften Kuppenheim und Malsch dem Ball nach. Der MSC Puma Kuppenheim gewann. Wichtiger aber als der Sieg schien den beiden Mannschaften der Spaß an der Demonstration von Fahrkunst und Spielwitz.
8 Wüstenschiffe akzentuierten in Köln die deutsche Turfgeschichte durch ein Kuriosum. Renndromedare aus Marokko lieferten sich zum erstenmal auf europäischem Boden ein Höcker-an-Höcker-Duell. Wettenthusiasten, die auf den Sieger gesetzt hatten, winkten 20.000 Mark. Damit konnten zum erstenmal auch in Deutschland Kamele Geld gewinnen.
Spaß am Sport - auch für die Frauen. Die rugby-närrischen Mädchen aus Frankreich lieben den Wettkampf und bekämpfen schon lange das Vorurteil vom zweckfreien harmonisch-schönen Frauensport. Der Einbruch in die Sport-Reservate des Mannes vollzog sich auch 1969 - langsam aber unaufhaltsam. Die Frau der Gegenwart läßt sich Art und Ausmaß ihres Sports nicht mehr bestimmen - sie wählt, was sie schätzt. Die rugby-närrischen Mädchen aus Frankreich demonstrierten es.
Einer der größten Sport-Erfolge des Jahres 1969, um den eine ganze Fußball-Nation bangte, soll 1970 noch überboten werden. Mit knappen Siegen über ihre stärksten Rivalen Österreich und Schottland qualifizierten sich die Deutschen für die Fußball-Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko. Einer machte es vor allem möglich: Gerd Müller. 9 der 20 Tore schoß er.
Auch beim entscheidenden Duell mit den Schotten, dem letzten der 6 Qualifikationsspiele, erzielte Müller sein Tor. Mit einem Volleyschuß jagte er den Ball zum 2 : 1 ins Netz.
Das Glück stand den Deutschen zur Seite. Latte und Pfosten und der Kopf eines Verteidigers hielten für Sepp Maier.
Erst 12 Minuten vor dem Abpfiff war in Hamburg die Reise nach Mexiko gewonnen. Stan Libuda schoß das 3 : 2. Mexiko 1970 - Deutschland hofft auf die Wiederholung der großen Fußball-Erfolge von Bern und London.