Sacherschließung
01. FDP-Fallschirmspringer und Wahlstory II
Flugzeug in der Luft. Fallschirmspringer springt ab, Jürgen Möllemann hängt am Fallschirm, landet auf Wiese, groß zwischen Jugendlichen, nimmt Helm ab. Händeschütteln mit Willy Weyer, CDU-Plakate im Hintergrund, mit Bildern von Köppler. SPD-Plakat an Anschlagsäule, davor 2 junge Männer. Innenminister Hans-Dietrich Genscher, groß, O-Ton, erklärt, warum auch im Bundestag die Parteien für die Herabsetzung des Wahlalters stimmen werden: "Der Informationsgrad der Jugend ist heute wesentlich höher als das früher der Fall war. Das rechtfertigt unsere Entscheidung. Unseren Kritikern möchte ich sagen, dass die Radikalen alles unternehmen, um für die Jugend Forderungen zu erheben, nur fordern sie nicht die Herabsetzung des Wahlalters. Sie wollen die Jugend fernhalten von unserem Staat. Unser Ziel dagegen ist es, die Jugend an den Staat heranzuführen, ihr Mitwirkungsmöglichkeiten nicht nur zu zeigen, sondern zu geben. Unser Ziel ist es, junge Menschen an der Wahl zu beteiligen." Herr Wiechmann fragt junge Leute, O-Ton: "Wie stehen Sie zu den Vorbehalten der älteren Generation, dass die Jugendlichen in dem Alter noch nicht mündig seien?" - "Ja, ich finde das unsinnig und aus diesem Grund bin ich auf dafür, dass man das Mündigkeitsalter von 21 auf 18 heruntersetzt, ebenfalls wie das jetzt bei dem Wahlalter geschehen ist." - "Ich bin praktisch nur ein ganz kleines Licht innerhalb der Wähler und deshalb brauch ich auch nicht wählen; allerdings sagt man dann zu mir, die Leute, die wählen: Dann darfst Du hinterher auch nicht meckern! - Aber ich meckere auch nicht." - "Es hat ja keinen Zweck, wenn ich nach der Wahl sage: Also mir paßt die Politik nicht, wenn ich nicht gewählt habe. Diese Besserwisser, die sagen: mir sagt keine Partei zu; und hinterher schimpfen sie trotzdem - das halte ich nicht für richtig." - "Ja, ich werde wählen und ich finde das auch sehr richtig, dass das Wahlalter herabgesetzt ist. Überhaupt finde ich das richtig, das die Jugendlichen, also überhaupt die männlichen Jugendlichen ja mit 18 schon ihre staatsbürgerlichen Pflichten absolvieren müssen, indem sie zur Bundeswehr eingezogen werden." - "Und vor allen Dingen: die Jugend heutzutage informiert sich doch politisch, geht auf die Straße, und was nützt ihnen das, wenn sie demonstrieren und dürfen an der Regierung, an der Wahl nicht teilnehmen."
02. Berlin: Ärztekongress (19. Kongress für ärztliche Fortbildung)
Fahraufnahmen auf Gedächtniskirche zu, an Kongresshalle vorbei und Kongressgelände am Funkturm. Innen: Junger Mann am Enzephalographen (?), Schwenk auf Bildschirm, Titel. Mehrere Einstellungen von Ärzteberatern und Aufklärern an ihren Ständen. Medikamentenreklamen. Bürgermeister Klaus Schütz bei Eröffnungsrede, groß vor Mikrofonen, O-Ton: "Wenn zu diesem Medizinertreffen etwa oder an die 13.000 Besucherinnen und Besucher aus dem Inland und aus dem Ausland erwartet werden, dann mag allein schon diese imponierende Zahl die Größenordnung anzeigen, in der heute und hier medizinische Erkenntnisse diskutiert und medizinisches Wissen weitergegeben werden kann und wohl auch weitergegeben werden muss." Schwenks über ausgestellte medizinische Literatur und interessierte Betrachter. Ärztliche Informationsgespräche an verschiedenen Tischen. Neuartige technische Einrichtung für Zahnärzte: Patientin liegt, Arzt bei der Arbeit. Ausfahrbare Bestecktische. Datenverarbeitung in der klinischen Diagnostik: Patientenkarten werden in Computerschlitze gesteckt, groß. Fragen erscheinen auf dem Bildschirm, Hand einer Patientin an Knöpfen, die die Beantwortung der Fragen auslösen. Schild mit Pfeil: Besucher - Polikliniken - Aufnahme. Teilaußenaufnahmen des Klinikums in Berlin. Innen: Station für künstliche Nieren. Schwenk über die Apparatur, Patienten, die an künstliche Nieren angeschlossen sind. Arzt an großen Behältern. Intensiv-Pflege-Abteilung: Patienten in ihren Betten. Medizinisch technische Assistentin an Schaltpult. Professor Dr. Schettler/ Heidelberg, erläutert die neuartige Methode, groß, O-Ton: "Wir sind mit diesem Verfahren erstmals nach Berlin gekommen, weil wir hier ein ganz besonders breites Podium ansprechen können und wir glauben, dass die Intensivmaßnahmen am Krankenbett aber auch die Intensivnachbehandlung geradezu ein zentrales Problem der gesamten Medizin darstellen." Assistentin am Schaltpult mit Bettnummern und Knöpfen für Haut + Rectal, Alarm und Stop, Bradykardie + Tachykardie, beobachtet verschiedene Apparate. Patientin im Bett mit Schlauch im Mund an Apparat. Totale und Traforanfahrt Klinikum.
03. London: King's Road Moden
Straßenschild: King's Road, Schwenk auf Straßenverkehr und Fußgänger. Junges Paar: Mädchen in Maxi und Titusfrisur. Er langhaarig mit Anhänger über Pullover und bunter Weste. Verschiedene Midis, Maxis, fransenbesetzte Lederbekleidung. Biertrinkende junge Leute auf der Straße in phantastisch anmutender Kleidung. Mädchen im geblümten Maxi mit Fransenlederjacke. Große Hüte.
04. Hamburg: Miss Oma - Wettbewerb
Alte Dame probiert Hut auf, nah. Make-up Szenen der alten Damen und Frauen. Befragung. Viele Nahaufnahmen; die Damen auf dem Laufsteg zusammen und allein. Schwenk über die Jury. Die Siegerin mit Krone, nah und Blumen.
05. Nürburgringrennen - 1000 km Rennen
Wagen an den Boxen. Fahrer bereiten sich für das Rennen vor. Start der Wagen. Diverse Rennszenen. Hand, groß, schreibt auf Unterlage, auf der sich 3 Stoppuhren befinden. Huschke von Hanstein im Gespräch, groß, kurz. Arbeit der Monteure an den Wagen: Reifendruckprüfen, Reifenwechsel und Tanken. Unter anderem der Mexikaner Rodriguez auf Porsche. Aber Kurt Ahrens auf Porsche siegt. Ahrens und Beifahrer Vic Elford werden Lorbeerkränze umgehängt, groß.
Herkunft / Inhaltsart
FDP-Fallschirmspringen Wahlstory II
Kamera: Rühe, Wiers, Rühe, Wiers
Herkunft: Archiv
Dabei in Berlin, 19. Kongress f. ärztl. Fortbildung
Ärzte-Kongrss in Berlin
Kamera: Pahl
Kings Road - Moden, London
Herkunft: Turner Enterpr.
Mrs. Oma-Wettbewerb, Hamburg
Kamera: Brandes
1000-km-Rennen Nürburgring
Kamera: Luppa, Rau
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Politik - Aufstand der Jugend?
Mit einem spektakulären Sprung aus den Wolken machte er auf sich aufmerksam: Jürgen Möllemann, 24 Jahre, Lehrer und jüngster Kandidat bei den Landtagswahlen in Nordrhein - Westfalen. Im volkreichsten Bundesland dürfen - wie in Niedersachsen und im Saarland bei den bevorstehenden Landtagswahlen Jugendliche bereits ab 18 wählen. Warum auch im Bundestag die Parteien für die Herabsetzung des Wahlalters für Bundestagswahlen stimmen werden, erläutert Innenminister Genscher:
"Der Informationsgrad der Jugend ist heute wesentlich höher als das früher der Fall war. Das rechtfertigt unsere Entscheidung. Unseren Kritikern möchte ich sagen, daß die Radikalen alles unternehmen, um für die Jugend Forderungen zu erheben, nur fordern sie nicht die Herabsetzung des Wahlalters. Sie wollen die Jugend fernhalten von unserem Staat. Unser Ziel dagegen ist es, die Jugend an den Staat heranzuführen, ihr Mitwirkungsmöglichkeiten nicht nur zu zeigen, sondern zu geben, Unser Ziel ist es, junge Menschen an der Wahl zu beteiligen."
Bisher gab es für Jugendliche unter 21 nur Demonstrationen, um ihren politischen Willen zu artikulieren. Heute können sie durch ihren Stimmzettel mitentscheiden. Wir sprachen mit jungen Menschen über ihre neue Chance:
"Wie stehen Sie zu den Vorbehalten der älteren Generation, daß die Jugendlichen in dem Alter noch nicht mündig seien?"
"Ja, ich finde das einfach unsinnig und diesem Grunde bin ich auch dafür, daß man das Mündigkeitsalter von 21 auf 18 heruntersetzt, ebenfalls wie das jetzt bei dem Wahlalter geschehen ist."
"Ich bin praktisch nur ein ganz kleines Licht innerhalb der Wähler und deshalb brauch ich auch nicht wählen: allerdings sagt man dann zu mir, die Leute, die wählen: Dann darfst Du hinterher auch nicht meckern! - Aber ich mecker auch nicht!"
"Es hat ja keinen Zweck, wenn ich nach der Wahl sage: Also mir paßt die Politik nicht, wenn ich nicht gewählt habe. Diese Besserwisser, die sagen: mir sagt keine Partei zu : und hinterher schimpfen sie trotzdem - das halte ich nicht für richtig."
"Ja, ich werde wählen und ich finde das auch sehr richtig, daß das Wahlalter herabgesetzt ist. Überhaupt finde ich das richtig, daß die Jugendlichen, also überhaupt die männlichen Jugendlichen ja mit 18 schon ihre staatsbürgerlichen pflichten absolvieren müssen, indem sie zur Bundeswehr eingezogen werden."
"Und vor allen Dingen: die Jugend heutzutage informiert sich doch politisch, geht auf die Straße, und was nützt ihnen das, wenn sie demonstrieren und dürfen an der Regierung, an der Wahl nicht teilnehmen."
Dabei-Medizin - fit nach dem Infarkt
Traditionsreiche Stätte medizinischer Wissenschaft und Forschung - Berlin festigte diesen Ruf auf dem 19. Kongress für ärztliche Fortbildung. Das neugestaltete Kongreßgelände am Funkturm bot Ärzten und erstmals auch Schwestern und Pflegern ein breitgefächertes Lehr - und Informationsprogramm. Der Regierende Bürgermeister Klaus Schütz eröffnete den Kongreß.
"Wenn zu diesem Medizinertreffen etwa oder an die 13.000 Besucherin nen und Besucher aus dem Inland und aus dem Ausland erwartet werden, dann mag allein schon diese imponierende Zahl die Größenordnung anzeigen, in der heute und hier medizinische Erkenntnisse diskutiert und medizinisches Wissen weitergegeben werden kann und wohl auch weitergegeben werden muß."
Themen von vielseitiger Aktualität - Informationsgespräche über Wirkung und Sicherheit der Arzneimittel - Therapie. Mit neuesten technischen Einrichtungen war die Zahnmedizin vertreten. Auch hier Möglichkeiten der Fortbildung, praxisnahe Information. Revolutionierend und erstmalig auf diesem Kongress: die Datenverarbeitung in der klinischen Diagnostik. Die Krankheitsgeschichte Patienten, die Anamnese, wird auf elektronischem Wege erstellt. Der Computer stellt 300 gespeicherte Fragen, der Patient antwortet mit Knopfdruck. In Berlin wird in Kürze ein Rechenzentrum eingerichtet, das auch für die Ärzte im Bundesgebiet eine wertvolle Hilfe sein wird. Zentrum moderner Heilung und Forschung ist das Klinikum Berlin, das zur Zeit modernste Europas. Station: künstliche Niere. Hier werden die Patienten an das Blutreinigungs-System angeschlossen. Danach können sie wieder für Tage in ihre Arbeitswelt zurückkehren. Das Klinikum ist mit einer europäischen Zentrale verbunden, die sofort eine passende Niere vermitteln kann. Hauptthema des Kongresses: die Intensiv - Pflege. Diese neuartige Methode erläutert Professor Dr. Schettler, Heidelberg: "Wir sind mit diesem Verfahren erstmals nach Berlin gekommen, weil wir hier ein ganz besonders breites Podium ansprechen können und wir glauben, daß die Intensivmaßnahmen am Krankenbett aber auch die Intensiv-Nachbehandlung geradezu ein zentrales Problem der gesamten Medizin darstellen."
Dabei-Unterhaltung - Duell vor Ladenschluß
Londons Kings-Road macht wieder von sich reden: was sich progressive nennt unter der Jugend Londons, bläst zum Rückzug aus Hasch-Kommunen und Party-Kellern, Kings-Road ist wieder Treffpunkt der modischen Avantgarde, die selbstbewußt demonstriert, daß sie der weltweiten Offensive gegen Mini und Maxi widerstanden hat. Im Fransenjäckchen und Polonaisekleid, zwischen Plüsch und Pleureusen, hält sie an ihrer Devise fest: jung ist heute nur der, der sich zum Großmutter-Look bekennt.
Unsere Großmütter setzen derweil auf Jugendlichkeit. In Hamburg zauberten spätreife Jahrgänge den Frühling auf herbstliche Wangen. Wir fragten die Teilnehmer an der ersten deutschen Mrs. Oma-Wahl nach ihren Motiven:
" "Es hat mir sehr viel Freude gemacht und es wird mich noch mehr erfreuen, wenn ich Gelegenheit hätte, einen von meinen ausgefallenen Schlagertexten zum Besten zu geben - weil ich immer noch o. k. bin."
"Ich hab mir gesagt: es sind so viele Miss-Wahlen im Leben gewesen für junge Damen und es ist doch eine wunderbare Idee, auch mal für die reifere Jugend, damit die sagen können : wir sind auch noch fit und lebenslustig."
"Ich möchte vielleicht gewinnen oder - oder es läßt sich nicht ändern, wenn ich nicht gewinne."
"Ja, ich verspreche mir eben, daß ich meine Schlagertexte anbringen könnte, daß die populär werden."
"Es ist interessant, es ist schön."
"Glauben Sie, daß Sie gewinnen?"
"Das glaube ich nicht, dazu gibt es zu viel Konkurrenz, zu viel hübsche Frauen sind hier."
Mit Handtasche und bedeckter Bluse starteten 28 Damen zwischen 60 und 79 Jahren zum Laufsteg-Finale. Fast 1. 100 Großmütter hatten sich für den Mrs. Oma-Wettbewerb beworben, zu dem die Arbeitsgemeinschaft für Altenselbsthilfe aufgerufen hatte. Gefragt waren nicht nur Schönheit, sondern auch Lebensklugheit und geistige Frische der Bewerberinnen. Die Siegerin. Die ehemalige Beamtin, Tochter eines Kamerun-Negers und einer Hamburgerin, durfte sich auf eine Moselreise freuen.
Dabei-Sport - Chef im Ring
1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring. 7. Wertungslauf zur Marken-Weltmeisterschaft. Der Rennleiter gibt nach Indianapolis-Muster die Strecke frei. Start der modernsten und stärksten Sportmodelle, die gegenwärtig auf den Pisten der Welt anzutreffen sind. Sonne, geringer Wind- die Strecke ist trocken und schnell. 250.000 Zuschauer warten gespannt: wer wird Chef sein im Ring - Ferrari oder Porsche? Erster Boxen-Aufenthalt für einen Ferrari. Die Renn-Prominenz ist skeptisch: zwar hat der rote Renner die meiste Kraft unter der Haube, aber der 900 Kilogramm schwere Wagen bewegt sich zu schwerfällig durch die 176 Kurven des Nürburgrings. Bis zur 7. Runde führt der Mexikaner Rodriguez auf Porsche 908. Auf demselben Fabrikat ist Kurt Ahrens überraschend ins Spitzenfeld vorgestoßen, bevor er zum Tanken an den Boxen hält. Rodriguez ist alarmiert: die Mechaniker seines Konkurrenten sind schneller als die eigenen. Die letzten Runden signalisieren einen Porsche-Triumph. Die beiden 3-Liter-Prototypen bleiben bis zum Ende vorn. Mit neuer Rekordzeit verhelfen Kurt Ahrens und sein Beifahrer Vic Elford dem Stuttgarter Werk zu seiner zweiten Marken-Weltmeisterschaft.
Personen im Film
Ahrens ; Genscher, Hans-Dietrich ; Hanstein von, Huschke ; Köppler, Heinrich ; Möllemann, Jürgen ; Schettler ; Schütz, Klaus ; Weyer, Willi ; Wiechmann, Hans-Ludwig ; Elford, Vic ; Rodringuez, Pedro
Orte
Berlin ; Spanien ; London ; Hamburg ; Kassel ; Sittendorf ; Belgien
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bauwerke in Deutschland ; Innenpolitische Veranstaltungen ; Fallschirmspringen, Fallschirmspringer ; Motorsport ; Schönheitspflege ; Schönheitswettbewerbe ; Städtebilder: Deutschland ; Städtebilder: Europa ; Technik ; Medizin ; Wahlen ; Mode ; Technik ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
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Genre
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