Sacherschließung
01. Bonn: Deutsches Forum für Entwicklungspolitik und brasilianischer Bischof Dom Helder Camara
Totale der Sitzungsteilnehmer. Auf Empore Dom Helder Camara und andere. Günter Grass, nah. Heinemann, groß. Diverse Einstellungen von Entwicklungshilfe aus dem Archiv, wie zum Beispiel Verteilung von Nahrungsmitteln, Ausbildung von Fachkräften etc. Camara gibt Autogramm in ein Buch, groß. Er bedeckt sein Gesicht mit der Hand, stützt sein Gesicht auf die Faust und lächelt, groß. Applaudierendes Auditorium. Camara spricht O-Ton in englischer Sprache zur Armut in der Welt, O-Ton (Übersetzung): "Ich bin weder Mitglied irgendeiner Regierung, noch ein Fachmann. Ich bin nur ein einfacher Priester. Aber ich frage Sie: Ist es nicht so, dass der Reichtum weniger Länder auf dem Elend und dem Hunger von 2/3 der Menschheit beruht?" Zwischenschnitte Zuhörer, nah, ein Neger, ein Weißer, eine Asiatin. Heinemann, groß, spricht O-Ton: "Die Zeit drängt angesichts der Nöte, die schon jetzt manchmal unauflösbar erscheinen mögen. mit viel Phantasie, mit großer persönlicher Beteiligung mit herzhaftem Mut wird es möglich sein, unserer Welt vor Abgründen des Hungers und des Chaos zu bewahren."
02. DDR: Manöver der Warschauer Pakt-Staaten "Waffenbrüderschaft"
Fahrender Panzer, groß. Viele Fallschirme in der Luft. Beobachtende Soldaten. Soldaten springen aus Hubschrauber. Bewaffnete Froschmänner am Ufer. Kriegsschiffe, total; Panzerwagen fahren aus Heckklappe. Panzer fahren am Ufer entlang. DDR-Verteidigungsminister Hoffmann, halbtotal, bei Erklärung, O-Ton: "Wir führen den Friedensstörern vor Augen, dass der Warschauer Pakt geschlossen bereit steht, den Frieden weiterhin zu sichern." Mehrere Offiziere. Viele Panzer bei Nebel im Gelände. Aufmarsch mit Fahnen, präsentierten Säbeln etc. Aufgereihte Panzer und angetretene Soldaten. Ulbricht begrüßt Offiziere, halbtotal. Ulbricht zwischen Panzersoldaten.
03. Salzgitter: Der neue VW K 70
VW K 70 auf der Straße frontal. Fahraufnahmen an VW-Werk vorbei. Hunderte aufgereihter neuer Wagen, mehrere Einstellungen. Werksaufnahmen bei Montage, unter anderem Wagen über Montagegrube. Werkstotale, fern. Traforückfahrt auf neuen Wagen. Diverse Einstellungen des VW K 70. Totalen und Detailaufnahmen, wie Stahlfenstereinfassungen, Armaturenbrett, Kilometerzähler, Schalter. Innenaufnahmen, Kofferraum. Motorraum, Ranfahrt. Lampen. Diverse Fahraufnahmen des Wagens im Gelände.
04. Essen: Pop- und Blues-Festival
Angehöriger einer Band steht auf den Unterarmen. Seine Stiefel in der Luft, groß. Fans. Beine strampeln. Stapel "Comix". Plakat "Bücherboutique gegenüber dem Stüsselhaus. Käufer, nah. Ausgestellter Pop-Schmuck. Rauchende Fans. Plakat "Workshop" mit ausgestellten Schmuckketten. Unordentlicher Raum mit Fans. Trommelnde Hände eines Mannes mit nacktem Oberkörper, nah. Band, total. Wild gestikulierender junger Mann, Schwenk auf Sitzende und Liegende. Diverse Einstellungen von Bandmitgliedern. Schwenk auf Schlagzeuger der "Machines", einer holländischen Band. Aus Tüte essendes Mädchen, groß. Gitarrist. Fans, junger Mann, wie in Trance.
05. Lenggries: Mc Namara-Rennwagen
Pferdegespann auf Dorfstraße. Halbfertiger Rennwagen wird über die Straße geschleppt. Traforanfahrt auf Sitzplatz vor Dorfhaus, Holzschnitzer bei der Arbeit. Werkstatt innen: Diverse Einstellungen von Francis Mc Namara bei der Arbeit an Rennwagen. Außen: Wagen wird zusammengesetzt und auf LKW verladen.
06. Neubiberg: 5. Flugplatzrennen
Francis Mc Namara steigt in kleinen Formel-V-Wagen, nah. Die Wagen am Start. Start. Diverse Einstellungen des Rennens. Rennen für Tourenwagen: Einzelne Wagen vor dem Start. Starter winkt mit Fahne. Diverse Einstellungen der Mittelklassewagen im Rennen. Sie nehmen Strohballen in Plastik verpackt, mit den Vorderrädern mit. "March 707" /USA. Mehrere Einstellungen. Helmut Kellener/ Köln, steigt ein. Start und Verfolgung des March 707. Kellener mit Siegerkranz, groß.
Herkunft / Inhaltsart
Dt. Forum f. Entwicklungspolitik. Bras. Bischof Dom Helder Camara in Bonn
Kamera: Luppa
Herkunft: Archiv
DDR-Manöver "Waffenbrüderschaft"
Herkunft: DEFA
VW K 70
Kamera: Ahsendorf
Pop- u. Blues-Festival in Essen
Kamera: Luppa, Ahsendorf
McNamara-Rennwagen
Kamera: Rau
Flugplatzrennen Neubiberg
Kamera: Rau, Rühe
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Sport: Gags auf Rädern
Würzige Höhenluft und deftige Folklore: diesen Reisen des bayerischen Dorfes Lenggries erlagen bis vor kurzem nur Urlauber und Touristen. Dann fand ein Amerikaner der Jet-Generation Geschmack an dem Holzschnitzer-Dorf. Seither ist Lenggries ein Geheimtip unter den Autorennfahrern der Welt: Francis McNamara baut in Lenggries die spurtstärksten Pistenrenner der Welt. Seine Spezialität: 700 PS-Autos für das Indianapolis-Rennen in Amerika.
Nach Rennsiegen in den USA will McNamara jetzt auch seine Konkurrenten in Europa schrecken: er bastelt an einem Formel-I-Modell.
Mit kleinen Formel-V-Rennwagen war der Amerikaner auch beim 5. Flugplatzrennen in Neubiberg vertreten. Einmal im Jahr treffen auf der 5 Kilometer langen Piste Wagen aller Formalklassen aufeinander. Das Neubiberger Rennen ist beliebt als letztes Kräftemessen zum Ausklang der Saison. 450 Fahrer gingen diesmal an den Start.
Das Rennen für Tourenwagen war so gefragt, daß die Rennleitung 100 Fahrer zum Verzicht bewegen mußte. Die Neubiberger Piste hat sich als Spielwiese für Besitzer von Mittelklasse-Wagen etabliert, die 364 Tage im Jahr ihr Rennfahrer-Naturell unterdrücken müssen.
Die Strohballen, die den Kurs begrenzten, waren zum ersten Mal in Plastiksäcke eingenäht. Im Vorjahr hatte verstreutes Stroh den Streckenkurs unkenntlich gemacht.
Der heißeste Ofen kam aus Amerika: ein March 707, der in 2, 6 Sekunden auf 100 Stundenkilometer beschleunigt. Helmut Kellener aus Köln steuerte den stärksten Rennwagen der Welt.
Der 720 PS starke March ließ seinen Konkurrenten keine Chance. Enttäuscht waren nur die Zuschauer - das Ungetüm aus den USA hatte wider Erwarten nicht von der Piste abgehoben.
Dabei-Politik: Notizen zur Zeit
Waffenbrüderschaft - Motto des bisher größten Manövers der Warschauer Pakt-Staaten auf dem Territorium der DDR. Die traditionelle Herbstübung war auch diesmal offensiv gestimmt: Landung von See- und Luftstreitkräften, Bildung eines Brückenkopfes an der Küste, Vormarsch und Zerschlagung feindlicher Verbände.
DDR-Verteidigungsminister Hoffmann durfte das Manöver leiten. Den friedlichen Zweck des militärischen Spektakels formulierte die Parteizeitung "Neues Deutschland": "Wir führen den Friedensstörern vor Augen, daß der Warschauer Pakt geschlossen bereitsteht, den Frieden weiterhin zu sichern".
Walter Ulbricht nannte den Angreifer: die Bundeswehr probe die Aggression gegen die sozialistischen Länder.
In Bonn wurde in dieser Woche eine Zwischenbilanz der deutschen Entwicklungshilfe gezogen. Die erste Sitzung des "Forums für Entwicklungshilfe", das künftig die Bundesregierung beraten soll, setzte neue Signals im Kampf gegen Hunger und Armut in der Welt. Im zweiten Jahrzehnt der internationalen Entwicklungshilfe wird die Bundesrepublik ihre Schwerpunkte künftig anders setzen: Bildung und Ausbildung von Fachkräften, technische Hilfe, internationale Koordination bei der Gewährung von Krediten - so lauten die Prioritäten der neuen Bonner Strategie.
Unter den Geber-Ländern steht die Bundesrepublik nach den USA an zweiter Stelle: mit 43 Milliarden Mark half sie bisher, das Gefälle zwischen armen und reichen Ländern zu verringern. Dom Helder Câmara. Reform-Bischof aus Brasilien, der von der Bevölkerung als Anwalt der Armen verehrt und von seinen Gegnern als Kommunist verteufelt wird. appellierte vor dem Forum in Bonn an die Industriestaaten, mehr Hilfe für die Entwicklungsländer einzuplanen:
"You sent for me. I am not a member of any Government neither am I an expert. I am a more Pastor." "Ich bin nur ein Mitglied irgendeiner Regierung, noch ein Fachmann. Ich bin nur ein einfacher Priester. Aber ich frage Sie: Ist es nicht so, daß der Reichtum wenige Länder auf dem Elend und dem Hunger von 2/3 der Menschheit beruht?" Anschließend betonte Bundespräsident Heinemann die Notwendigkeit deutscher Entwicklungshilfe.
"Die Zeit drängt angesichts der Nöte, die schon jetzt manchmal unauflösbar erscheinen mögen. Mit Viel Phantasie, mit großer persönlicher Beteiligung, mit herzhaftem Mut wird es möglich sein, unsere Welt vor Abgründen den Hungers und des Chaos zu bewahren."
Dabei-Technik - Wasser im VW
Ein Mittelklasse-Wagen, der Karriere machen soll: K 70, das neue Flagg-Schiff von VW. Europas größter Automobil-Konzern brach mit geheiligten Haus-Traditionen, bevor er den attraktiven Sprinter aufs Fließand ließ der K 70 ist das erste Volkswagen-Modell mit Wasserkühlung und Frontantrieb. Im neuen Werk Salzgitter, in anderthalb Jahren für 450 Millionen errichtet, produzieren 3.000 und im nächsten Jahr 6.000 Arbeiter, ein Modell, das dem Stammwerk neue Käuferschichten erschließen soll.
UFA-Dabei wollte wissen: was ist dran am K 70? Die äußere Form besticht: kompakte Eleganz ohne Schnörkel. Aus nichtrostendem Stahl: die Fenster-Einfassungen. Im Armaturenbrett: gut ablesbare Rund-Instrumente, übersichtliche Kipp-Schalter. Großer Innenraum durch langen Achsenabstand, vier breite Türen. Der Kofferraum: unerwartet groß. Der Motorraum ist übersichtlich, die wichtigen Aggregate sind gut zu erreichen. Der Motor leistet je nach Hubraum 75 oder 90 PS. Auf der Straße überrascht der K 70 mit französischem Fahrkomfort. Lange Federbeine schlucken Bodenwellen, Quer-Stabilisatoren machen den munteren Flitzer kurvenfest. Erster Gesamteindruck: viel Auto fürs Geld! VW glaubt fest daran, daß der K 70 Zukunft hat. Schon im nächsten Jahr werden 500 Wagen täglich von den Bändern in Salzgitter rollen.
Dabei-Schow: Popfestivals - am Ende?
Das 3. Pop- Blues-Festival in Essen überzeugte auch die letzten Zweifler: clevere Geschäftemacher beherrschen heute den Markt des underground. Der Traum von der Anti-Gesellschaft endete im Kommerz. Aus den Gesellschafts-Rebellen von einst sind friedliche Verbraucher geworden. Bizarres wurde konfektioniert, in der skurrilen Geste erschöpft sich die Verachtung für das Establishment.
Nur vereinzelt ließen sich in Essen die müder Fans begeistern. Die Spitzen-Bands streikten. Der Grund: die Veranstalter-Kasse war leer, denn statt der erwarteten 40.000 waren nur knapp 12.000 Pop-Fans nach Essen gekommen. Die "Machines" eine Show-Band aus Holland, produzierte monotonen "psychedelic sound". Abgesang auf die Pop-Musik oder Konsum-Pause vor der nächsten Masche?
Personen im Film
Câmara, Dom Helder ; Grass, Günter ; Heinemann, Gustav ; Hoffmann, Wolfgang ; Ulbricht, Walter ; Kellener, Helmut ; McNamara, Francis
Orte
Bonn ; Salzgitter ; Lenggries ; DDR ; Essen ; Neubiberg
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Industrie ; Entwicklungshilfe ; Motorsport ; Musikalische Veranstaltungen ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Manöver ; Industrie ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
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Genre
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