Sacherschließung
01. Sahara: Mit dem Bus durch die Wüste I
Autobus mit Anhänger in der Wüste, total. Fahraufnahme über Wüstenstraße. Hand am Lenker, groß. Blick in den vollbesetzten Bus. Kamel mit Zelt darauf, Schwenk auf haltenden Bus. Musizierende Nomaden, total und nah. Kameltreiber, nah. Kamelkopf, groß. Mehrere Einstellungen maurischer Bauten. Kairouan/ Tunesien. Suli-Sahab-Moschee, diverse Einstellungen. Gebetsteppiche und abgestellte Schuhe auf dem Boden, Schwenk auf sitzende Moslems. Stadt Gafsa, total und Detailaufnahmen von Bauten mit Innenhof. Teppichknüpferinnen bei der Arbeit, total und groß. Schwenk auf Teppich an der Wand. Straßenszenen. Junge klettert Stamm einer Palme hinauf, total. Zerlumpte Kinder, groß. Der Junge springt von der Palme in römisches Wasserbecken. Tourist drückt dem Jungen Geld in die Hand. Verschleierte Frau mit Kindern zwischen Häusern. 2 kleine Kinder. Schwenk über Dattelpalmen-Hain. Nomadenzug an dem Autobus vorüber. Kamele. Mann füllt aus Kanister Schlauch eines Nomaden. Mehrere Einstellungen des Nomadenzuges. Schild Straßenkreuzung "Danger". Schwenk auf Ölfeld mit Abgasflammen. Pipeline in der Sahara. Erdölanlage. Kamel allein, Schwenk auf Ölanlagen.
02. Frankfurt-Preungesheim: Frau Hilda Heinemann besucht Frauenhaftanstalt
Außenaufnahmen der Haftanstalt. Hilda Heinemann in Begleitung auf dem Wege zum Gefängnis. Hineingehen. Schwenk über Spielwaren für die Kinder der Häftlinge. Mehrere Einstellungen von Hilda Heinemann mit den Kindern, sie beugt sich herab, hat sie auf dem Arm, etc. Kinder mit ihren Spielsachen. Weihnachtsstern an der Decke.
03. Hamburg: Wintertraining der Ruderer
Start zum Trainingslauf, total. Lauf über Brücke, an der Alster entlang. 2 Enten im Wasser. Achter, total, 2 Einstellungen. Läufer, Beine, groß. In der Halle des Institutes für Leibesübungen der Uni Hamburg: Diverse Gewichtheberszenen und die Ruderer an Trainingsapparaten, total und Teileinstellungen. Archivaufnahmen einer Gruppe von Ruderbooten.
04. München: Olympia-Sportstätten
Mehrere Einstellungen von der Bautätigkeit auf dem Oberwiesenfeld. Karl Metz, Chef der Olympia-Baugesellschaft bei Rundgang. Schild "Olympia-Baugesellschaft, Bauzentrum". Pläne, Schwenk auf Sitzung der Herren der Baugesellschaft. Fahraufnahmen über Autostraße. Im Auto groß Karl Metz, mit Schutzhelm, spricht O-Ton über den Fortgang der Bauten: "Ich beurteile den Fortgang der Bauten sehr ruhig, sehr positiv. Das größte Problem ist aber, solch eine Baustelle von 1.150.000.000 so zu organisieren, dass die Arbeiten ineinanderlaufen und dass eben niemand den anderen stört. Das Gravierendste dieser Sportanlage ist etwas ganz komisches: es ist die Sportanlage oder es sind die Spiele der kurzen Wege. Die Überdachung wird immer als sehr wichtig herausgestellt. Sie ist eigentlich zu hoch gespielt worden. Es entstehen keine repräsentativen Bauten, sondern es entstehen Bauten mit menschlichen Maßstäben. Das ist das, worauf wir stolz sind, worauf wir, glaube ich, in der Welt einen großen Erfolg haben werden." Diverse Fahraufnahmen und Schwenk über das Baugelände.
05. Baden Baden: Ehrung der "Sportler des Jahres"
Archivaufnahmen von Mexiko: Mexikanische Kapelle, Stadion, Spielszenen der deutschen Mannschaft. Baden-Baden: Uwe Seeler nimmt für die deutsche Fußballelf den Preis entgegen. Die Fußballer reichen einander Pokal zu. Weltrekordschwimmer Hans Fassnacht wird Sportler des Jahres. Er selbst ist nicht anwesend. Volker Meeuw nimmt den Goldteller für ihn entgegen. Der Teller, nah. Meeuw, nah. Schwimmszenen mit Fassnacht von der Europa-Meisterschaft in Barcelona. Fassnacht auf Podest als Sieger, total. Ingrid Mickler-Becker wird der Preis überreicht. Ingrid Mickler-Becker, groß und nah. Archivszenen vom 5-Kampf in Mexiko. Heide Rosendahl wird als bester Leichtathletin Strauß und Preis überreicht. Heide Rosendahl, groß. Szenen bei Weitsprung.
Herkunft / Inhaltsart
Sahara - Bericht I
Kamera: Rühe
Hilda Heinemann in Strafanstalt i. Frankft. Preungesheim
Kamera: Luppa
Wintertraining der Ruderer
Kamera: Brandes, Ahsendorf
Olympia-Bericht München
Kamera: Rau, Rau
"Sportler des Jahres"
Kamera: Rau
Herkunft: No-Do, Archiv
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-aktuell: Notizen zur Zeit
Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Strafvollzugs besuchte die Frau eines Bundespräsidenten ein Gefängnis: Hilda Heinemann nahm in der Frauen-Strafanstalt Frankfurt-Preungesheim an der Weihnachtsbescherung für die Kinder weiblicher Häftlinge teil.
Hilda Heinemann suchte die Konfrontation mit einem der ungelösten sozialen Probleme in Deutschland: Kinder weiblicher Strafgefangener wachsen meist in Heimen außerhalb der Mauern auf, obwohl sie die Trennung von der Mutter oft mit schweren Entwicklungsschäden bezahlen müssen. In Preungesheim haben die Kinder im gefängniseigenen Kinderheim den notwendigen Kontakt zur Mutter - eine Ausnahme in Deutschland, die zur Regel werden sollte.
Bau-Boom auf dem Oberwiesenfeld. Das Interesse an der sportlichen Baustelle Nummer 1 in der Welt ist groß: 10.000 Besucher lassen sich monatlich durch das Gelände führen, das in zwei Jahren in Zeichen olympischer Duelle steht. Fast alle Wettkampf-Stätten sind im Rohbau fertig - für Carl Mertz, Boß der Olympia-Baugesellschaft, Anlaß zu einer positiven Zwischenbilanz.
Im Bauzentrum auf dem Oberwiesenfeld organisiert und Überwacht Carl Mertz mit seinem Team das riesige Bauprojekt. Der 62-jährige Manager - Architekt aus Berlin - Bayerns größter Bauherr seit Ludwig II. - hat den kompliziertesten Bauauftrag seines Lebens schnell in den Griff bekommen.
"Ich beurteile den Fortgang der Bauten sehr ruhig, sehr positiv. Das größte Problem ist aber, solch eine Baustelle von 1.150.000.000 so zu organisieren, daß die Arbeiten ineinanderlaufen und daß eben niemand den anderen stört. Das Gravierendste dieser Sportanlage ist etwas ganz komisches: es ist die Sportanlage oder es sind die Spiele der kurzen Wege. Die Überdachung wird immer als sehr wichtig herausgestellt. Sie ist eigentlich zu hoch gespielt worden. Es entstehen keine repräsentativen Bauten, sondern es entstehen Bauten mit menschlichen Maßstäben. Das ist das, worauf wir stolz sind, worauf wir, glaube ich, in der Welt einen großen Erfolg haben werden.
Start für die neue Rennsaison im Dezembernebel. In Hamburg beobachteten wir das Konditions-Training von Rennruderern, die im Winter schwitzen, um im Frühjahr fit zu sein. Abschied vom Wasser. Zum letzten Mal wird die Rennstrecke von 2.000 Metern absolviert. Für Laien überraschend: die Kraft zum Rudern schlummert in den Beinen. Über Sieg und Niederlage entscheidet nicht der Bizeps sondern der Oberschenkel.
Gewichtheben fördert Explosiv- und Reißkraft in den Armen. Rennruderer sind Leistungssportler: jeden Tag trainieren sie zwei Stunden. Das Institut für Leibesübungen der Hamburger Universität bietet seit kurzem eine neue Möglichkeit, Muskeln sportgerecht zu strapzieren. Für 18.000 Mark installierte sie eine Foltermaschine mit 14 eingebauten Geräten - ein System von Haltegriffen, Flaschenzügen, Streckbändern und Stahlfedern, das auf kleinstem Raum ein optimales Krafttraining erlaubt. Amerikas Zehnkämpfer steuerten ihre Erfahrungen zur Konstruktion des neuen Muskel-Traliners bei.
Vielleicht - so hoffen Optimisten insgeheim - werden Deutschlands Rennruderer mit Hilfe neuer Trainings-Methoden ihre verlorene Spitzenstellung im internationalen Rudersport zurückerobern.
Dabei-Reise: Wüstentrip
Die Sahara - seit kurzem ein Geheimtip für alle, die auf der Flucht sind vor dem Massentourismus mit überfüllten Stränden und verstopften Strassen. Immer mehr Deutsche entdecken die herben Reize der afrikanischen Wüste. Findige Reiseunternehmen offerieren ihre Trans-Sahara-Trips als attraktive Mischung aus europäischem Komfort, dosierten Strapazen und einem Hauch von Abenteuertum.
Auch die Nomaden erhoffen sich Vorteile vom Fremdenverkehr. Aber noch ist ungewiß, ob jemals ein Touristenboom Wohlstand in die Wüste bringt. Die Suli-Sahab-Moschee in der tunesischen Stadt Kairouan - sie gehört zu den kulturgeschichtlichen Denkmälern, die als wichtigste touristische Aktivposten den Fremdenverkehr beleben sollen. Vor 500 Jahren wurde sie über dem Grabmal des Mohammed-Jüngers Suli Sahab erbaut. Gafsa - regelmäßig Zwischenstation auf dem 30-Tage-Trip durch die Sahara. Die Einwohner dieser ältesten Oasensiedlung Nordafrikas haben das Fremdenverkehrsgewerbe für sich schon entdeckt. Ihre handgeknüpften Teppiche sind gefragt bei den Reisegesellschaften.
Unter der Dorfjugend jedesmal neu ausgehandelt: der Sprung in das von den Römern angelegte Wasserbecken - Mutprobe gegen harte D-Mark der Touristen.
Außerhalb der Oasen, die ein Ring von Dattelpalmen vor der Wüste schützt, empfängt Zeitlosigkeit den fremden Besucher. Wie vor Jahrtausenden ziehen Nomaden über die alten Karawanenstraßen - beliebtes Foto-Motiv für den Touristen im vollklimatisierten Reisebus.
Im Vorüberfahren eine Lektion in jüngster Geschichte, die im Zeichen des Kolonialismus stand: Erdölfelder, einst von fremden Mächten angelegt und ausgebeutet, heute nach ihrer Verstaatlichung die wichtigste Einnahmequelle des Landes. Moderne Industrie und Technik - sie signalisieren den Einbruch des 20. Jahrhunderts in die geschichtelose Landschaft der Sahara.
Dabei-Sport: Sex im Knie
Das Fußball-Stadion von Mexiko-City. Im Sommer dieses Jahres verordneten sich Millionen Deutsche Nachtschichten vor dem Fernsehschirm. Als Müller das Siegestor im Spiel gegen England schoß, schien die Fußballwelt in Deutschland wieder in Ordnung. Wenn auch der Einzug ins Finale mißlang: bei ihrer Rückkehr wurde die deutsche Mexiko-Elf wie ein Weltmeister gefeiert.
Ein halbes Jahr später ließt die deutsche Fachkritik dem Lob nun auch die Ehrung folgen: 500 Sportjournalisten wählten die Nationalelf zur Mannschaft des Jahres. In Baden-Baden nahm "Uns Uwe", als Mannschaftskapitän inzwischen pensioniert, Pokal und Lobeshymnen in Empfang. In der Einzelwahl erreichte der Fußball-Fighter aus dem Norden überraschend nur den 2. Platz. Weltrekordschwimmer Hans Faßnacht, für den ein Freund den Preis entgegennahm, wurde zum Sportler des Jahres proklamiert. Mit drei 1. und drei 2. Plätzen bei Europameisterschaften in Barcelona hatte sich Faßnacht für die Auszeichnung qualifiziert. Der zweite Platz in der Damenwertung wurde Ingrid-Mickler Becker zuerkannt. Ingrid kam als Olympiasiegerin nach Baden-Baden: bei den Spielen in Mexiko gewann sie im 5-Kampf die Goldmedaille.
Sexy und im braunen Maxi stellte sich Deutschland beste Leichtathletin Heide Rosendahl dem Publikum. Die 23-jährige Sporthochschul-Assistentin galt schon vor der Wahl als sichere Siegerin. Attrakltiv und selbstbewußt repräsentiert sie einen neuen Typus unter den deutschen Sportlerinnen. Die Weitsprung-Weitrekordlerin aus Köln, die auch im Sprint und 5-Kampf Weltklasse demonstriert, überzeugt auch letzte Zweifler: die Zeit der kraftstrotzenden Sportwalküre auf deutschen Aschenbahnen ist passé.
Personen im Film
Heinemann, Hilda ; Mertz, Karl ; Fassnacht, Hans ; Meeuw, Volker ; Mickler-Becker, Ingrid ; Rosendahl, Heide ; Seeler, Uwe
Orte
München ; Nordafrika ; Frankfurt ; Indonesien ; Tunesien ; Sahara ; Frankfurt-Preungesheim ; Baden-Baden ; Hamburg
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Camping, Campinger ; Interviews ; Justiz ; Olympiade 1972 ; Rudern ; Spoprt-Ehrungen ; Städtebilder: Afrika ; Tiere (außer Hunde) ; Landschaften ; Verbrechen ; Wohlfahrt, DRK, Hilfsorganisationen, Fürsorge ; Bauwesen ; Gerichtswesen ; Sport-Ehrungen ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau