Sacherschließung
01. Porträt des polnischen Parteichefs Gierek
Stadtbilder Kattowitz, moderne Bauten, Straßenaufsicht. Poln. Zeitungskopf mit Gierke-Bild, groß und nah. Parlament innen, total. Gierek am Rednerpult, halbtotal und total vor Lenin-Bild. Gierek bei Veteranen und groß lachend. Halbtotal redend, ohne Ton. In Hut und Mantel in der Menge, bekommt Blumen von jungem Mädchen. Verkehrsbilder, Polizistin, Passanten.
02. Verkehrsreport I. Zur Neuen Straßenverkehrsordnung ab 1. März 1971. Vorfahrtszeichen
Neue Verkehrszeichen, einzeln, groß, Trafofahrten. Polizeihochhaus. Buggy fährt vor, junge Leute springen heraus und bei der Polizei vor großer Karte mit Polizisten. Auf der Straße: Peterwagen hält vor Vorfahrtsschild, dahinter der "Buggy". Alte Verkehrsschilder werden an jeder Ecke ausgewechselt. Bis zum 8-eckigen Stopzeichen, das über das alte "Halt"-Schild gehängt wird. Das neue Schild wird eingesprüht, ist trotzdem als Stop-Schild zu erkennen.
03. Sahara-Bericht III
Bus der Trans-Sahara-Expedition West-Afrika mit Anhänger, total und halbtotal. Bus im felsigen Hoggar-Massiv und neutrale Einstellungen der Gegend, Schwenks über Felsen. Inschrift in Felsen "Ermitage de L'Asecrem du Père de Foucauld 1910 - 1916". Schwenk von steinerner Ruine auf Wüste. Schriftsteller René Gardi, mit Sahara-Buch in der Hand, groß und nah spricht O-Ton über sein Verhältnis zur Sahara.
O-Ton: "Ich bin wirklich einer der Narren, der seine Seele in der Sahara verloren hat. Das merkwürdige daran ist ja auch, dass keiner gleich aus diesem Land herauskommt, wie er hineingegangen ist. Hier wird das Leben auf eine einfache Formel gebracht. man weiß plötzlich, was wichtig ist, all der ganze Materialismus des europäischen Lebens, das fällt einfach von einem ab. Man ist hier auf eine merkwürdige Art glücklich und bedürfnislos, es ist kaum zu erklären."
Tuaregfrauen in dunklen Gewändern, eine mit Holzlast auf dem Kopf. Tuareglager, Frauen, Hände mit Spindel (?) nah. Mehrere Einstellungen Tuareg-Kinder, viele Fliegen im Gesicht, große Amulette, Minarett aus Lehm im Marktflecken Agades, total. Marktszenen. Anhänger des Busses: die Touristen an und in dem Schlafbus und in den Kojen. Plastikeimer wird aus Kanister mit Wasser gefüllt. Alte Touristinnen. Mann wäscht sich in Eimer. Palmen gegen den Abendhimmel.
04. Indianischer Flötist Facio Santillan, mit Lied "El Condor pasa"
Facio Santillan spielt auf Schilfrohrflöte ohne Mundstück oben genanntes Lied, diverse Einstellungen von ihm und seinen Begleitern, Gitarre, Trommel und indianische Harfe etc. groß. Danach bei Schneeballschlacht seiner Begleiter auf Berliner Straße und bei Spaziergang.
05. Internationales Damen-Skirennen, Oberstaufen
Die französischen Läuferinnen vor dem Start nah, eine strickt, nah. Fuß wird in Bindung gesetzt, nah. Start zum Slalom. Start und Lauf von Rosi Mittermaier, wird 6. Siegerin Michele Jacot, Frankreich. Spezial-Slalom um Staufenpokal: ZL. Sturz von Rosi Mittermaier, die aber weiterfahren kann. ZL.-Lauf von Jocelyne Perrilat, groß Michel Jacot, Start und Lauf, ZL. Die Siegerinnen halbtotal.
Herkunft / Inhaltsart
Porträt poln. Parteichef Gierek
Herkunft: Polkronika
Verkehrsreport I Vorfahrtszeichen
Kamera: Rieck, Jürgens
Sahara - Bericht III
Kamera: Rühe
Flötist Facio Santillan
Kamera: Pahl, Petersen
Intern. Damenskirennen Oberstaufen
Kamera: Rau, Rühe, Gleitsmann
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei - politik: der neue mann
Wer in Kattowitz und Schlesien erfolgreich war, wird diese Erfolge für ganz Polen wiederholen: die polnische Bevölkerung setzt ihre Hoffnungen auf Edward Gierek, der den glücklosen Parteichef Gomulka verdrängte, als der Bürgerkrieg im Lande drohte. Gierek, seit Jahren Kronprinz der Partei, gilt im Westen als Pragmatiker und Technokrat. Der robuste und energiegelandene Funktionär verlebte seine Jugend in Belgien und in Frankreich. Nach seiner Rückkeher machte er schnell Partei- Karriere. Seine vorsichtige Reform - Politik als Parteisekretär von Kattowitz trug ihm die Sympathe der Bevölkerung ein.
Der neue Parteichef hat einen Ruf als Wirtschafts -Experte und begabter Organisator zu verteidigen. Polen hofft, dass er diesen Ruf durch messbare Erfolge bestätigen wird.
Dabei-Verkehr: Rollbahn-Impressionen
Neue Verkehrszeichen. Internationale Zeichen. Wer sich am 1. März zurechtfinden will, muss sich mit allen Neuerungen vertraut machen. Vier junge Leute wollten es genau wissen. Sie wollten wissen: Was ist "in" ab 1. März? Die Wochenschau war bereit, alle Neuheiten im Strassenverkehr zu erklären. Die Wochenschau war dabei. Thema des ersten Trips: Die neuen Vorfahrtzeichen. Die ab 1. März nach und nach die alten ersetzen werden.
(Original-Ton): "Hier brauchen wir eins." - "Dies hier?" - "Nein, das Dreieck mit dem Pfeil." - "Wieso?" "Hier brauchen wir das Zeichen, das die Vorfahrt nur für diese Kreuzung anzeigt. An der nächsten Kreuzung kann es ja schon ganz anders aussehen." - "Das ist aber doch immer so." - "Richtig, aber das ändert sich." - "Dieses Zeichen sagt also: An dieser Kreuzung Vorfahrt, an der nächsten Kreuzung Vorfahrt im Eimer." - "Ja, möglicherweise im Eimer." -"Und wo kommt das gelbe Zeichen hin?" - "Auf die Vorfahrtstrasse, und zwar an jede Kreuzung. Das erste Zeichen heisst: Beginn der Vorfahrtstrasse. Jedes weitere:" - "Immer noch Vorfahrt." "Ja. Und das so lange ..." - "... bis es knallt." - "Das wird bei diesem Hit nicht mehr möglich sein. "-" Und warum jetzt fünf Ecken mehr?" - "Damit man es von allen anderen Zeichen unterscheiden kann. Sogar, wenn es völlig verdreckt oder verschneit ist" - "Irre Idee. Das Zeichen, mit dem sie gut über den Winter kommen."1. März. Mit Abwechslung darf gerechnet werden.
Im rollenden Hotel die Sahara erobern. Devise eines deutschen Reiseunternehmens, das sich auf Trans - Sahara - Trips spezialisiert hat. Das zerklüftete Hoggar - Massiv im Herzen der Wüste, die so gross wie ganz Europa ist - Zwischenstation auf der Entdecker - Reise quer durch einen Kontinent aus Sand.
Wir trafen auf Tuaregs, die nomadisierenden Ur- Einwohner. Und wir stiessen auf Europäer, die vor Jahrzehnten die Wüste kennenlernten und ihr seither verfallen sind. Zu ihnen gehört der Schriftsteller René Gardi, der sich mit Sahara- Büchern und - Filmen weltweit einen Namen machte.
(Original- Ton): "Ich bin wirklich einer der Narren, der seine Seele in der Sahara verloren hat. Das merkwürdige daran ist ja auch.
dass keiner gleich aus diesem Land herauskommt wie er hineingegangen ist. Hier wird das Leben auf eine einfache Formel gebracht. Man weiß plötzlich, was wichtig ist, all der ganze Materialismus des europäischen Lebens, das fällt einfach von einem ab. Man ist hier auf eine merkwürdige Art glücklich und bedürfnislos, es ist kaum zu erklären."
Auf eine Viertalmillion wird die Zahl der Tuaregs geschätzt, die wie vor Jahrtausenden mit ihren Karawanen die Wüste durchziehen. Den Fremden begegnen sie freundlich aber verständnislos. Für sie zählt allein Erinnerung und Überliefertes - ihre vor-arabische Schrift und das in manchen Stämmen hochgehaltene Matriarchat.
Ein Minarett aus Lehm überrascht den Touristen im Marktflecken Agades, seit Jahrhunderten Tausch- und Handelsplatz. Geld ist in Agades unbekannt, die Nomaden zeihen den Tauschhandel von Naturalien vor. Bettenbauen in der Wüste- abendliche Pflichtübung für Pauschal-Touristen, die zu Discount- Preisen "Wüste pur" erleben wollen. 2.000 Mark kostet der 4-Wochen - Trip durch die Sahara. Nur 500.000 Europäer bereisten im letzten Jahr die grosse Wüste. Die Sahara-Staaten wollen sie jetzt mit einer Kette von Komfort- Hotels überziehen. Dosiertes Abenteuertum und Pfadfinder- Romantik- eine letzte lockende Chance für Urlaubs- Pioniere, ehe der Massen -Tourismus die Sahara entdeckt.
Dabei-Musik: El Condor Pasa
El Condor Pasa - der Condor zieht vorbei. Ein fingerfertiger Indio verhalf dem alten Inka- Lied zur Weltkarriere: Facio Santillan, der Europas Musik - Szenerie mit seiner mundstücklosen Schilfrohr- Flöte um einen neuen Sound bereicherte. Im winterlichen Berlin spielte er sich warm für ein Deutschland- Tournee.
Nach dem Schallplatten - Markt will Santillan jetzt auch Deutschlands Konzert -säle erobern -mit 400 Jahre alten Inka-Songs, die er zur Konzertreifen Folklore veredelte.
Dabei-Sport: Eistanz-Slalom
Frankreichs Damen zogen die Blicke auf sich: in Oberstaufen rüstete sich die Konkurrenz aus 11 Nationen, das favorisierte Team der französischen Läuferinnen von der Spitze zu verdrängen. Gemeldet hatten die besten Skiläuferinnen der Welt. Start zum ersten Rennen, dem Riesenslalom.
Die technischen Daten der Strecke am Hündle-Hang haben sich die Pisten-Stars längst eingeprägt: 1, 300 Meter lang, 303 Meter Höhenunterschied, 47 Tore. Rosi Mittermaier, die stärkste deutsche Läuferin, demonstrierte Draufgängertum. Ihr 6. Platz wurde als Erfolg gewertet.
Die 19- jährige Michéle Jacot aus Frankreich. Weltpokal - Siegerin des Vorjahres, jagte am schnellsten durch die Tore und gewann den Riesenslalom.
Der Spezial-Slalom entschied über den Staufen-Pokal. Die Piste war hart und eisig eisig und dadurch schnell geworden -Chance und Versuchung für Slalom-Hasardeure.
Auch Rosi Mittermaier verfängt sich in den Slalom- Stangen. Aber sie bleibt auf den Beinen und placiert sich im vorderen Feld.
Zeitdehner-Studie einer Läuferin, die seit 5 Jahren als Deutschlands grösste Pisten-Hoffnung gilt.
Jocelyne Perrilat, erst 15 und schon im Spitzenfeld. Zweimal erreichte sie den 3. Platz in Oberstaufen. Die Experten erwarten sie im nächsten Jahr ganz oben.
Michèle Jacot - auch im Spezial - Slalom rechtfertigte sie ihren Ruf als perfekteste Läuferin der Gegenwart.
Frankreichs alpine Damon festigen in Oberstaufen ihre Vormacht-Stellung. In diesem Jahr- so scheint es - werden sie die Pisten der Welt beherrschen.
Personen im Film
Gardi, René ; Gierek, Conrade Edward ; Santillan, Facio ; Jacot, Michèle ; Mittermaier, Rosi ; Perrilat, Jocelyn
Orte
Nordafrika ; Indonesien ; Oberstaufen ; Sahara ; Berlin
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Freizeit, Freizeitgestaltung ; Musikalische Veranstaltungen ; Porträts ; Ski, Skilauf, Skispringen ; Landschaften ; Verkehr: allgemein ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau