01. Köln: Internationales Modetreffen - Jet-Stil
Don Paulin, Balladensänger, USA, singt O-Ton "Sie ist 17 Jahre, hat lange, blonde Haare ..." Hinter ihm 2 Mädchen mit Westernhüten. Dressman im karierten Mantel, Trafo-Ran- und Rückfahrt. Mädchen auf Bühne in Hosenanzügen, total. Don Paulin singend. Dressman auf Bühne in Freizeitanzügen, total. Freizeitanzug im Safari-Look. Bundhose mit Strickstoffjacke. Dressman mit langen Mänteln auf der Bühne, total. Uniformlook. Don Paulin O-Ton (fehlt). Pelzmantel und Pelzmütze. Mannequins tingelnd auf der Bühne, total. Lange, stark gemusterte Mäntel, Vorder- und Rückenansichten. Don Paulin.
02. Göttingen: Pop-Kunst in der Schwimmhalle "Schöne amputierte Welt"
Dunkle und helle Plastikhände, nah, 3 nackte Füße, Kopf, Torso auf dem Wasser schwimmend, nacktes Bein neben Plastikfuß, wandernde Plastik. Interview mit Besuchern der Schwimmhalle.
O-Töne: "Fühlen Sie sich provoziert?" - "Ich selber nicht, aber da waren schon ein paar Damen und haben sich hier beschwert. Wenn ich mich austoben will, dann mach´ ich das anders, aber nicht auf diese Art." - "Glauben Sie, dass Kunst etwas in Hallenbad zu tun hat?" - "Ja, warum nicht?" - "Auch wenn man damit schmeißt und die Leute trifft, das tut unheimlich weh." - "Mit Kunst hat das überhaupt nichts zu tun." - "Ach, ist ja alles so´n Kitsch." - "Man muß sich erst mal damit beschäftigen." - "Man kann nicht auf Anhieb sagen: ich lehne es ab - das wäre vermessen." Diverse Einstellungen von Schwimmenden in der Halle mit den Plastikgegenständen, u.a. Riesenball mit Händen daran Unterwasseraufnahmen: Füße halten einen Plastikkopf. Totale der Schwimmhalle, von oben gesehen.
03. Berlin: Ausbildung von TV-Fachkräften der Entwicklungsländer
Gebäude des Sender Freies Berlin, total, Ranfahrt auf Buchstaben SFB, auf dem Turm. Kamera schwenkend. Mehrere Einstellungen der Teilnehmer innen. U.a. Minister Dr. Erhard Eppler, halbtotal, redend, ohne Ton. Herren vor Plan einer Farbbildröhre stehend. Praktikanten bei Unterricht an Schreibtischen. Plan einer Farbbildröhre, groß. Atelierszenen, u.a. Unterricht an elektronischer Kamera, Mischpult etc. Mehrere Einstellungen im Kamera- und Überwachungsraum bei Unterricht. Scheinwerfer, groß, Schwenk auf Praktikanten, Praktikant an Arriflex, Herumfahrt. Kameramann mit den Schülern an Kamera auf der Straße. Stadtbild von Berlin, mit Siegessäule in der Ferne.
04. Eifel: Größtes Radio-Teleskop der Welt
Beschreibungen aus El Mundo 439. Radio-Teleskop, total in waldiger Gegend, Fahraufnahmen daran vorüber. Schwenk, total. Mehrere Detailaufnahmen, wie Fahrwerke etc. Mann geht innerhalb des großen Spiegels. Schwenk. Gebäudekomplex, von oben gesehen. Blick aus Fenster auf Riesenteleskop. Forscher des Max-Planck-Institutes in Bonn an Schaltpulten. Skalen. Teleskop, total, Schwenk.
Hier anderer Schnitt und Einstellungen. U.a. Spiralnebel, bildfüllend und elektronisches Bild, Traforrückfahrt.
05. England: Fallschirmspringer der RAF, die "Falken"
Hände greifen nach abgelegten Fallschirmen und Helmen, Anlegen der Ausrüstungen. Die Springer hintereinander stehend, ordnen die Ausrüstung. Flugzeug in der Luft, total, aufsteigend. Entzünden eines Rauchsignals am Boden, nah. Trainer am Boden mit Mikrofon eines Funksprechgerätes, nah, der Kommandos gibt. Flugzeug in der Luft, total, mit Kondensstreifen. Blick in Pilotenkanzel. Flugzeuginneres, Springer vor dem Absprung, geöffnete Klappe. Diverse Absprünge, total. Gruppe bei freiem Fall, ZL. Die Springer haben Rauchsätze an den Stiefeln. Diverse Einstellungen, groß, ZL. Kondensstreifen am Himmel.
06. England: "Skid-Kids", motorradrennende Jungen
Kinder beim Essen mit Zeitschrift "Speedway, Star & News". Schwenk auf Foto von motorradfahrendem Kind. Anlegen der Rennanzüge, Junge setzt Schutzhelm auf, nah. Die Jungen gehen auf ihre Motorräder zu. Junge auf Krad, groß, Hand auf Lenker, nah. Start und Rennszenen. Zuschauende Eltern. Mann schwenkt Zielflagge. Mutter putzt dem Sieger das Gesicht.
07.Dortmund: Deutsche Hallenhandballmeisterschaft Grünweiß Dankersen - TV Großwallstadt
Einstellungen teils in ZL, u.a. ein Spieler stürzt, Schiedsrichter läuft auf das Spielfeld mit Einspruch. Unterbrechung des Spieles: Männer sammeln Glasscherben vom Feld vor dem Tor, Platz wird gefegt. Ein Spieler von Grünweiß Dankersen bei Siebenmeterwurf in ZL. Torwart, total, trippelnd in Erwartung des Balles in ZL, den er doch nicht abfangen kann. Zuschauer stürmen am Ende des Spieles das Feld. Sieger mit 14:10 Grünweiß Dankersen. Zwischenschnitte Zuschauer, u.a. ein Fahnenschwenker.
Intern. Modetreffen in Köln
Kamera: Rieck
"Schöne amputierte Welt," Göttingen (Pop-Kunst i.d. Schwimmhalle)
Kamera: Brandes
Ausbildung TV-Fachkräfte f. Entwicklungsländer, Berlin
Kamera: Pahl
Grösstes Radio-Teleskop i.d. Eifel
Kamera: Luppa
Fallschirmspringer der RAF, Engld.
Herkunft: COI
"Skid Kids"-Kinder-Motorradsportler
Herkunft: COI
Deutsche Meisterschaft im Hallenhandball, Dortmund
Kamera: Luppa, Rieck, Rühe
Dabei-Gesellschaft: Modehits 71
Don Paulin, der melancholische Balladen-Sänger aus Amerika entdeckts in Köln seine Vorliebe für die Mode im Jet-Stil. Die Bischofsstadt am Rhein hat sich als Werkstatt-und Ideen-Zentrum für progressive Männermode etabliert. Die letzten Trend-Modenschauen in Köln setzten deutliche Signale: die Freizeit-Mode ist im Kommen. Sie verspricht Deutschlands Männern Verspieltheit und Entspannung, einen Stunden-Urlaub von ihrer nüchternen Arbeitswelt.
Freizeit-Anzg im Safari-Look, Bundhose und gestrickte Stoff-Strukturen: Fortgeschrittene Strampelhöschen für Männer auf der Flucht vor Leistungszwang und Konsumterror.
Long-Look heisst der Maxi für Männer, die Uniform degeneriert zum Hausanzug: die Freizeitmode der 70-er Jahre spielt mit Traditionen, Stilen, Formen.
Kräftige Ornaments bis zur Wade: der neue Jet-Stil hat die Chance, das schwarz-grau aus dem deutschen Mann zu zwingen.
Dabei-Aktuell: Notizen zur Zeit
"Schöne amputierte Welt" - Motto eines Happenings im Göttinger Hallenbad. Wie reagieren Menschen, wenn man sie unerwartet mit Kunstprodukten konfrontiert? Wir fragten Schwimmbad-Abonnenten:
(Original-Ton): "Fühlen Sie sich provoziert? - Ich selber nicht. aber da waren schon ein paar Damen und haben sich hier beschwert. wenn ich mich austoben will, dann mach ich das anders, aber nicht auf diese Art. - Glauben Sie, dass Kunst etwas im Hallenbad zu tun hat? - Ja, warum nicht? - Auch wenn man damit schmeisst und die Leute trifft, das tut unheimlich weh. - Mit Kunst hat das überhaupt nichts zu tun. - Ach, ist ja alles son'n Kitsch. - Man muss sich erstmal damit beschäftigen. - Man kann nicht auf Anhieb sagen: ich lehne es ab - das wäre vermessen."
Der Spieltrieb wurde mit Erfolg geweckt, ob gleichzeitig auch ein neues Kunstverständnis, blieb in Göttingen zumindest fraglich. Die Göttinger Kunstproduzenten planen ähnliche Aktionen auch in anderen Städten. Sie hoffen, dass der Mensch seine Aggressionen verliert. wenn er mit Kunst gemeinsam baden geht.
Dabei-Technik: Elektronik-Show
Hochentwickelte Kommunikations-Systeme - unerlässlich in einer modernen Gesellschaft. Im Sender Freies Berlin weihte Minister Eppler jetzt eine Ausbildungsstätte ein, in der ausgewählte Fachkräfte aus Entwicklungsländern in 18 Monaten weitergebildet werden,, zu Redakteuren, Kameramännern und Regisseuren. In Theorie und Praxis werden sie mit allen Produktions - und Sendevorgängen vertraut gemacht. Unterricht an der elektronischen Kamera, am Mischpult und an der gesamten technischen Apparatur steht auf dem Lehrplan. Im Kamera - und Überwachungsraum finden die Praktikanten den ersten Kontakt mit der Studio- und Betriebstechnik.
Mit der selbständigen Herstellung eines Fernsehspiels endet die Ausbildung der Praktikanten. Sie kehren in ihre Heimatländer zurück, um dort beim Ausbau des Fernsehens mitzuhelfen.
In einem windgeschützten Tal der Eifel horcht seit kurzem das grösste Weltraum-Ohr der Erde. Das 3.200 Tonnen schwere Radioteleskop mit seinem dreh- und schwenkbaren Parabolspiegel ist das zur Zeit mächtigste Spürgerät für Funksignale aus dem Universum. Bedient wird das 36 Millionen-Objekt von Wissenschaftlern des Maxplanck-Instituts für Radio-Astronomie in Bonn.
Die Antennen-Schale des Reflektors hat die Grösse eines Fussballfeldes. Ihr Durchmessr: 106 Meter. Mit ihr Können Radio-Signale von Neutronen-Sternen empfangen werden, die bis zu 8 Milliarden Lichtjahre entfernt sind.
Im Steuer- und Messzentrum werden die schwachen Impules aus dem Kosmos verstärkt und aufgeschlüsselt. Die Präzision des Empfangsgerätes wird durch seine Sensibilität erkauft: eine nicht entstörte Waschmaschine in der Nähe könnte das Riesenteleskop völlig durcheinanderbringen. Die Signale aus dem All setzt ein Computer in elektronische Bilder um. Von ihnen erhoffen sich die Wissenschaftler Aufschlüsse über Struktur und Entstehung des Universums.
Dabei-Aktuell: Notizen zur Zeit
Die Falcons - Englands spektakulärste Fallschirmspringer-Gruppe-proben für die nächste Flug-Saison. Ein britischer Kameramann begleitete sie bei ihrer Suche nach neuen Schau-Effekten im freien Fall. Auf der Erde zurück blieb nur der Trainer: er gibt die Kommandos zum Gruppenflug und korrigiert die Haltung der Springer über ein Funksprechgerät.
Absprunghöhe: 1800 Meter - für Stilspringer die vorgschriebene Höhe. Vor 7 Jahren schlossen sich die 12 Soldaten der britischen Luftwaffe zum Springer-Team zusammen. Seither haben sie durch Mut und Einfallsreichtum ihr ziviles Publikum erobert.
Mit Rauch-Sätzen an den Schuhen zeichnen sie ihre Pflicht- und Kurfiguren in den Himmel - bedroht nur durch das klassische Fallschirmspringer-Risiko: im Flugrausch zu vergessen, rehzeitig die Reissleine zu zichen.
Mit 8 Jahren ein Rennfahrer-Crack: England sportlich gesinnte Väter geben dem Nachwuchs frühzeitig eine Chance. Mütt erliche Hilfe beschränkt sich auf den handgestrickten Renn-Anzug. Fahrgefühl und technisches "know-how" muss der Nachwuchs-Fahrer selbst erwerben. Hat er den Familien-Test bestanden, darf er sein Können im Rennen auf die Probe stellen.
Ehrgeizige Väter basteln die Mini-Krafträder selbst. 'Die 100 Kubikzentimeter-Motore fordern auch ambitionierte Kurven-Techniker heraus.
Die Mütter sind erst dann wieder zur Stelle, wenn ausser dem Rennrad auch die Nase läuft.
Dabei-Sport: Hart im Nehmen
Hallenhandball-Finale in der Dortmunder Westfalenhalle. Das Endspid. um die Deutsche Meisterschaft hatte 12.500 Schlachtenbummler mobilisiert - lärmende Kulisse für ein Spiel, dessen Ausgang auch Experten nicht vorauszusagen wagten. Grünweiss Dankersen - in dunkler Spielkleidung - brachte den Titel des Deutschen Feldhandball-Meisteres mit in die ausverkaufte Halle. Der TV-Grosswallstadt galt nicht nur bei seinen Anhängern als Geheimfavorit in Dortmund.
Die erste halbe Stunde: schnell, kampfbetont. Dankersen überrascht durch konzentriertes, technisch brillantes Spiel, Schon nach 20 Minuten führen die Westfalen 8:2. Vergeblich finden sich die Großwallstädter zum Scharfschiessen vor gegnerischen Wurfkreis ein. Dankersens Stürmer, irregulär gestoppt. Beim fälligen 7-Meter reagiert der Torwart zu spät.
Die Gangart auf dem Spielfeld wird rauh. Auf den Rängen kolportiert man den Grund: rund 100.000 Mark ist der Titel wert, denn soviel bringtdie Teilnahme des Deutschen Meisters am Europa-Cup ein. Das Spiel wird unterbrochen: aufgebrachte Fans hatten sich mit Bierflaschen in das Spielgeschehen eingemischt.
7-Meter-Wurf: Zeitdehner-St udie eines Torwarts zwischen Hoffnung und Skepsis.
Dankersen fängt den Endspurt der Grosswallstädter auf. Mit 14:10 holen sich die Westfalen auch in der Halle den Deutschen Meistertitel.