Sacherschließung
01. Kaiser Hirohito von Japan in der Bundesrepublik
Flughafen Köln Bonn: Maschine halbtotal, Kaiserpaar am Kopf der Gangway. Begrüßung des Kaiserpaares (Kaiserin Nagako erhält Rosenstrauß) durch stellvertretenden Bundespräsidenten Hans Koschnik. Beide halbtotal, und total bei Frontabschreiten. Mit Fähnchen winkende Japaner auf den Rängen des Flughafengebäudes. Hirohito grüßt mit seinem Hut nach oben. Bonn: Rathaus, total, mit Menschenmenge. Hirohito von Treppe grüßend, halbnah. Innen: Bürgermeister Peter Krämer, Schwenk auf sitzendes Kaiserpaar. Krämer halbtotal. Hirohito bei Eintragung in das Goldene Buch, groß. Die Unterschrift des Kaiserpaares, groß.
Schloss Brühl: Empfang. Das Kaiserpaar und Ehepaar Koschnik, total. Unter den Gästen Scheel und Frau, Bahr, Barzel, Genscher, halbtotal.
02. New York: Walter Scheel in New York und bei U Thant wegen eventueller späterer Aufnahme in die UNO
Schwenk über New York von oben. Scheel mit auf die Nase gerutschter Brille, nah, sitzend, beim Lesen von Akten und total. UNO-Gebäude mit den Flaggen der Nationen. Schwenk über UN-Gebäude von unten nach oben. Sitzungstisch: U Thant sitzt Scheel gegenüber. Scheel halbtotal. Schwenk auf U Thant. Scheel und Gromyko im Gespräch groß Scheel halbnah, Schwenk auf Gromyko. Scheel halbtotal am Mikrofon spricht über die Ergebnisse seiner Gespräche in New-York.
O-Ton: "Während der diesjährigen Generalversammlung der Vereinten Nationen sind 104 Außenminister in New York. Das ist ein Rekord, und zeigt, das starke Interesse an der Weltpolitik. Im Vordergrund steht natürlich die europäische Entspannungspolitik. Nach der endgültigen Berlinregelung ist für das nächste Jahr vorgesehen, dass es eine große politische und diplomatische Aktivität in Europa geben wird. Das alles gibt Stoff für Gespräche, und es ist für uns ein weiterer Schritt der Intensivierung und der Normalisierung unserer Beziehungen mit allen Teilen der Welt."
Unter dem O-Ton diverse Begegnungen Scheels mit anderen Außenministern, u.a. Douglas Home.
03. AGFA-Fotostory
Film Verkehr Jahrhundertwende und Standkopierung, vier Damen und Stand, Spielfilmszene Liebespaar und Stand, altes Flugzeug im Fluge und Stand, Badeszene am Strand und Stand, Dame mit großem Hut und Standkop. (Alles Archiv) Altes Fotoalbum auf Sofa liegend, das auf einer Wiese steht, daneben ein Photograph, Traforückfahrt. Fahrt auf aufgestellte Plattenkamera. Altes Familienfoto, Schwenk auf Fabrikhochhaus. Mann rollt Film von Spule auf den Boden ab, Schwenk auf abgerollten Filmhaufen. Diverse Einstellungen der maschinellen Filmherstellung. 35 mm-Rohfilmrolle. Frauen in Labor. Herstellung von Linsen und Objektiven. Viele Zwischenschnitte photographierende Personen. U.a. Petrides (Deutsche Wochenschau). Prüfung einer Belichtungsautomatik für Sensor-Kamera (die verwackelte Fotos ausschließt). Diverse Photographierende und ihre Fotos, jeweils dazwischen ein offener Kameraverschluß.
04. Paris: Jonny Halliday
Zeitlupenstudien des wildbewegten Publikums während der Schau. Auch Jonny Halliday in ZL. Nahaufnahme schweißüberströmt und groß am Mikrofon. Kaum Ton.
05. Warschau: Fußball-Länderspiel Deutschland - Polen 3:1
Vorentscheidung zum Gruppensieg in der Europameisterschaft. Spielszenen siehe Sprechertext. U.a. Torhüter Maier, Gerd Müller, Günter Netzer, Grabowski. Jubel der Deutschen mit schwingenden Fahnen. Am Ende des Spieles umarmen sich die deutschen Spieler.
Herkunft / Inhaltsart
Kaiser Hirohito in der Bundesrepublik
Kamera: Luppa, Ahsendorf
A.-Min. Scheel in USA
Kamera: Luppa
Agfa - Fotostory
Kamera: Labudda, Rau
Herkunft: Archiv
Jonny Halliday in Paris
Herkunft: Gaumont
Fussball-Länderspiel Deutschland: Polen 3:1
Herkunft: Polkronika
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Musik: Brunstzeit für Fans
Sein Brunst-Schrei lockt seit 10 Jahren hingebungsbereite Teens in Frankreichs Show-Arenen: Johnny Hallyday, der sich wie Kein zweiter Star verausgabt, um viel einzunehmen, Im Pariser Sportpalast belauschten wir ihn beim expressiven Dialog mit seinen Freunden.
Dabei-Freizeit: Zeit für Foto-Amateure
Ein Blick in das Familien-Album eines leidenschaftlichen Foto-Amateure anno 1912.
Knipsen hieß schon damals: Erinnerungen sammeln, ein Bild schießen, Lebensstationen auf die Platte bannen; eine Freizeit-Beschäftigung, die zu Großväter-Zeiten aber nicht für jeden erschwinglich war. Heute können sich Millionen Foto-Fans jene perfekte Technik leisten. die von der optischen Industrie zu niedrigen Preisen angeboten wird. 43.000 km Rohfilm - einmal um den Erdball - das ist die monatliche Produktion eines deutsch-belgischen Fotowerkes.
Doch der Absatzmarkt wächst ständig. Fotografieren als Massenhobby - für die Industrie Ansporn und Zwang, neue und moderne Fabrikationsanlagen zu bauen.
Endproduktion eines Rohfilm-Streifens: kein Lichtstrahl darf auf die empfindliche Schicht des Rohfilms fallen.
Deutschlands Fotoamateure sind anspruchsvoll: auf 1 schwarz-weiß-Foto Kommen 3 farbige. Fotowerks sind heute nicht nur Produktionsstätten. sondern auch Dienstleistungsbetriebe mit perfektem Service. Herstellung der Linsen und Objektive.
Die handwerkliche Präzisionsarbeit spielt trotz Automation immer noch eine große Rolle. Sie liefert dem Fotofreund das begehrte scharfe Bild. Endkontrolle: Prüfung der Belichtungs-Automatik für Sensor-Kameras. Eine Erfindung, die verwackelte Fotos ausschließt.
Jede fünzigstel Sekunde wird in der Bundesrepublik ein Bild geschossen. Die beliebtesten Motive sind auch 1971: Landschaften, Reise-Erinnerungen, das Gruppenbild im Verein und in der Schule, die liebe Familie und der Gründungsakt.
Dabei-Politik: Notizen zur Zeit
Walter Scheel bei den Vereinten Nationen New York 10 Tage lang absolvierte der deutsche Außenminister ein Mammut-Programm. Auf der politischen Weltbühne der UNO agierte Scheel einstweilen hinter den Kulissen, denn noch sind die beiden deutschen Staaten nicht Mitglied der Vereinten Nationen. Beim Treffen mit Generalsekretär U Thant ließ Scheel erkennen, daß Bonn die Aufnahme der DDR in die UNO erst dann unterstützen wird, wenn die innerdeutsche Normalisierung fortgeschritten ist. Rußlands Außenminister Gromyko überraschte seinen deutschen Kollegen, mit der Forderung, den deutschsowjetischen Vertrag zu ratifizieren bevor das Berlin-Abkommen in Kraft tritt. In einer Konferenzpause fragten wir Scheel nach den Ergebnissen seiner Gespräche in New York.
"Während der dies jährigen Generalversammlung der Vereinten Nationen sind 104 Außenminister in New York. Das ist ein Rekord, und zeigt das starke Interesse an der Weltpolitik. Im Vorder, steht natürlich die europäische Entspannungspolitik. Nach der endgültigen Berlinregelung ist für das nächste Jahr vorgesehen, daß es eine große politische und diplomatische Aktivität in Europa geben wird. Das alles gibt Stoff für Gespräche, und es ist für uns ein weiterer Schritt der Intensivierung und der Normalisierung unserer Beziehungen mit allen Teilen der Welt."
Nach einem Demonstrationsflug über Münchens Olympiagelände war das japanische Kaiserpaar pünktlich aus der Schweiz Kommend in Köln-Bonn gelandet. Begrüßt durch den derzeitigen Bundesratspräsidenten Hans Koschnik, der den erkrankten Bundespräsidenten vertritt. Die Bundesrepublik war die letzte Station auf dem 18-tägigen Europa-Trip des japanischen Monarchen.
Auf den Rängen 1.000 "Banzai"-rufende Japaner aus der Kolonie am Rhein. Zum ersten Mal in der 2.631-jährigen Geschichte der japanischen Monarchie hatte der Kaiser sein Volk verlassen, um persönliche Bande zu anderen Völkern zu knüpfen.
Bonns Bürgermeister Peter Krämer empfing das Kaiserpaar im Rathaus und überreichte als Geschenk der Stadt 4 Kassetten mit Beethoven-Platten vor der obligaten Eintragung ins Goldene Buch.
Festlicher Höhepunkt des 3-tägigen Staatsbesuchs: der Empfang auf Schloß Brühl. Auf Wunsch des 70-Jährigen Monarchen wurde das 60 Minuten Defilee auf 15 zusammengestrichen, weil sich Majestäten ihre Gesprächspartner selbst auswählen wollten. Der 124. Tenno wertet seine Reise ins 20. Jahrhundert als Versuch, sich der westlichen Welt darzustellen.
Dabei-Sport: Sieg in Warschau
Das Warschauer 10-Jahres-Stadion erlebte einen heißen Tag. Polens und Westdeutschlands Nationalmannschaften kämpften um die Vorentscheidung zum Gruppensieg in der Europameisterschaft, der den Einzug in das Viertelfinale sicherer machen sollte. Polens Kicker - im weißen Hemd - genossen zu Beginn einen psychologischen Vorteil: mit einem 5:1-Sieg über die Türkei hatten sie westdeutsche Beobachter geschockt. In der ersten Halbzeit entfachten sie auch gegen den deutschen Sturm unerwarteten Kampfgeist.
Torhüter Maier, arg bedrängt, glänzte mit reaktionsschnellen Paraden ... Die Torkamera auf der Gegenseite beweist deutlicher die Attacken auf den deutschen Schlußmann.
Aber auf die Dauer dominierten die deutsche Taktik und überlegte Technik. Trotzdem mißlangen etliche Spielzüge, weil Müller - doppelt bewacht - nicht alle Erwartungen erfüllen konnte und Torschütze Grabowski, Nummer 7, nicht den besten Tag hatte.
In der 28. Minute erzielte Polens Elf das Führungstor und rechtfertigte zunächst die Erwartungen von 100.000 Landsleuten. Doch 2 Minuten später sorgte Bomber Müller für den Ausgleich: Jubel bei 6.000 gesamtdeutschen Schlachtenbummlern.
Fortan bestimmte Schöns Elf weitgehend Rhythmus und Tempo der Begegnung. Zwei weitere Treffer, von der gegenüberliegenden Torkamera wiederholt, festigten den deutschen Sieg. Bei allen Toren gab Günther Netzer, Regisseur des Teams, die entscheidenden Vorlagen. Polens Staatstrainer Gorski wertete das 3:1-Ergebnis für uns optimistisch: "Wenn mich nicht alles täuscht - so sagte er - hat Polen gegen den Europameister von 1972 verloren."
Personen im Film
Bahr, Egon ; Barzel, Rainer Candidus ; Douglas-Home ; Genscher, Hans-Dietrich ; Gromyko, Andrej ; Hallyday, Jonny ; Hirohito von Japan ; Koschnik, Hans ; Krämer, Peter ; Petrides ; Scheel, Walter ; Thant, U. ; Grabowski ; Maier, Josef ; Müller, Gerd ; Netzer, Günter
Orte
Bonn ; Hannover ; Paris ; New York ; Bremen ; Bundesrepublik ; Warschau ; Schloss Brühl ; Köln
Themen
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