Sacherschließung
01. Hamburg: Dello-Pub
"Queen's Pub" außen, total am Gänsemarkt. Trafofahrt auf das Schild. Ranfahrt auf "Steak-Pub La Pampa", Six-Pence-Pub", außen. Innenaufnahmen des Autogeschäftes von Dello, Schwenk auf Restauration. Diverse Einstellungen und Schwenks. Autos und Gastraum. Gut besuchtes Restaurant. Tresen und südamerikanische Band, O-Ton. Diverse Einstellungen der Gäste.
02. Hamburg: Beat im UFA-Palast
Fahrende Straßenbahn, total. UFA-Palast am Gänsemarkt, außen. Jugendliche gehen hinein. Plakat "M.A.C.H. Sunday Cinema Music Show 71" O-Ton Peter Esser, nah (Show-Arrangeur).
O-Ton: Mit dieser Cinema-Sunday-Music-Show, mit der wir hier im Ufa-Palast in Hamburg gestartet sind, soll diese Show auch weiterhin in Deutschland zu einer festen Einrichtung werden und in den Kinos sonntäglich stattfinden, und zwar mit internationalen Gruppen."
Filmvorführraum, Schwenk auf Vorführgeräte, Trickfilmvorführung. Blick auf Zuschauer. O-Ton der Band "Soulful Dynamics", aus Farbigen bestehend, diverse Einstellungen.
03. Bremen-Bericht: Notarzt-Wagen
Rufsäulen an Autobahn, Tietge (Deutsche Wochenschau) meldet Unfall über Rufsäule. Auf der Seite liegender zertrümmerter Wagen, total, mit Schwerverletztem darin. Polizeifunkzentrale innen, Beamte am Telefon, bedient Knopf mit Bezeichnung "Notarzt". Krankenhaus innen, Pfleger an Schreibtisch. Ärzte an Telefonen. OP-Fahrstuhltür. Arzt und Pfleger am Ausgang. Notarztwagen fährt vor und in Fahrt, Blaulicht, nah. Polizeiwagen auf der Autobahn nach Bremerhaven. Polizisten laufen an den zertrümmerten Wagen. Eintreffen von Feuerwehr- und Notarztwagen "Clinomobil". Verletzter, der eingeklemmt ist, wird mit Atmungsgerät versorgt, Blutdruck gemessen, Tropf angebracht etc. Feuerwehrmann zerschneidet die Karosserie des Wagens. Verletzter wird auf Trage gelegt, die in den Notarztwagen geschoben wird. Weiterversorgung des Verletzten während der Fahrt ins Krankenhaus. Anästhesist telefoniert vom Krankenwagen aus mit der Klinik. Telefonzentrale in Klinik.
O-Ton: "Der Patient hat schweres Schädelhirntrauma und stumpfe Bauchverletzung, Ende!".
Tropf, nah. Notarztwagen auf der Straße, von oben gesehen, in Fahrt, andere Wagen machen Platz. Ärzte und Pfleger mit der fahrbaren Trage im Laufschritt auf dem Krankenhausflur. Ärzte und Pfleger bemühen sich um den Verletzten. OP-Scheinwerfer, nah.
04. Olympischer Eid und Porträt Heidi Grundmann-Schmid (die 1972 den Olympischen Eid sprechen soll)
Rückblick auf Olympische Eide (Archiv). Fechtszenen mit Heidi Grundmann-Schmid, in ZL. Sie nimmt die Fechtmaske ab, nah. Auf der Straße auf dem Wege in die Schule, wo sie als Musiklehrerin tätig ist und als Lehrerin vor der Klasse. Mit ihrem Kleinkind zu Hause. Mit ihrem Mann beim Betrachten eines Bildbandes. Interview.
O-Ton: "Weshalb hat das Nationale Olympische Komitee Sie für die Auszeichnung vorgeschlagen?" - "Vielleicht spielt eine Rolle dabei, dass ich an 3 Olympischen Spielen teilgenommen habe und mich jetzt wieder auf die nächsten Spiel vorbereiten möchte und vielleicht der Olympia-Sieg in Rom." - "Der olympische Eid ist ins Zwielicht geraten - denn der Amateurstatus vieler Olympia-Kämpfer ist auch für Heidi Schmid umstritten." - "In vielen Fällen ja, in einigen Fällen wahrscheinlich, denn Sie wissen, die Anforderungen im Sport sind sehr gestiegen und Sie wissen auch, dass der Sportler jetzt für sein, um Leistungen zu erbringen, Unterstützung bekommt; ich glaube, wir Fechter sind also wirklich noch reine Amateure." Zwischenschnitte: Fotos von Siegerehrungen, Olympische Medaille und Pokal.
05. Hamburg: Damenfußball und Interviews mit den Spielerinnen
Spielszenen aus dem Damen-Fußball-Weltmeisterschaftsspiel in Italien. Hamburger Fußballerinnen, die "Wespen" beim Umkleiden, mehrere Einstellungen und Großaufnahmen. Stiefel werden verschnürt. Interviews mit den Spielerinnen Hannelore Ratzeburg, Rita Ziggel (mit ihren Kindern zu Hause), Ursula Zohm (im Fußballdress am Zapfhahn in ihrer Kneipe und mit Gästen). Diverse Einstellungen der "Wespen" beim Training, darunter O-Ton des Trainers, ebenso die O-Töne der interviewten Frauen. Publikum "Uwe, Uwe, Uwe ... "
O-Töne: "Weshalb spielen Sie Fußball?" - "Durch meinen Freund, der spielt im gleichen Verein Fußball und da wurde gesagt, dass eine Damenmannschaft aufgemacht werden sollte und seitdem spiele ich Fußball und hinterher hat es mir Spaß gemacht." - "Tja, durch meinen Sohn, der spielt schon lange Fußball und dann brachte er mal eine Vereinszeitung mit und mit und so las ich, dass der Verein eine Damenfußballmannschaft gründen wollte. Ja, und so stehe ich bei "Wespe" im Tor." - "Eine Spielerin hat mich überredet, Fußball zu spielen. Ich spiele gerne und mir macht das sehr großen Spaß." - "Wie stehen Sie zum Fußballhobby Ihrer Frau?" - "Ja, anfänglich war es schon etwas komisch, aber heute - ich mag die Damen gerne Fußballspielen sehen.". - (Trainer) "Mir ging es in erster Linie darum, eine Gemeinschaft und ein zu Hause für die Damen in unserem Sportverein zu schaffen und so versuchte ich also erstmal alles, was sozusagen Röcke trägt, heranzuziehen. Die Fußballspieler waren zuerst natürlich etwas überrumpelt, als die Damen anfingen, Fußball zu spielen und zuerst gab es sogar bei Spielbeginn immer großes Gelächter. Das legte sich aber nach 10 Minuten und in der letzten Zeit haben wir festgestellt, dass kein Mensch mehr lacht, dass es selbstverständlich ist, wenn die Damen auf den Platz laufen und Fußball spielen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in 2 bis 3 Jahren soweit sein werden, dass wir auch eine Damenbundesliga haben."
Herkunft / Inhaltsart
Dello-Pub in Hamburg
Kamera: Rühe, Tietge
Beat im UFA-Theater, Hamburg
Kamera: Rühe, Tietge
Bremen-Bericht: Notarzt-Wagen
Kamera: Seib
Olympischer Eid, Heidi Grundmann-Schmid
Kamera: Rau
Herkunft: Archiv
Damenfussball Hamburg
Kamera: Brandes, Ahsendorf
Herkunft: Corona
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Report: Klinik auf Rädern
Unfall auf der Autobahn - einer von vielen, die sich täglich ereignen. Unser Kamerateam filmte in Bremen, wie sich ein modernes Rettungssystem nach einem Unfall bewährt. Polizeifunkzentrale - der Unfall wird der Feuerwehr gemeldet - von dort direkte Leitung zum Schwerpunkt-Krankenhaus, in dem die Anaesthesie-Abteilung mit einem Notarzt-Wagen ein besonderes Rettungssystem entwickelt hat. Notruf durch die Katastrophe- Telefone im Krankenhaus. Arzt und Pfleger treffen, ohne sich verständigen zu müssen, am Ausgang ein. Gleichzeitig ist der Notarzt-Wagen zur Stelle. Rettung kann heute nicht mehr reine Transportaufgabe sein: 19.000 Menschen starben im vergangenen Jahr auf Deutschlands Straßen. Viele von ihnen hätten überleben können, wenn es genügend Notarzt-Wagen gäbe. Kilometerstein 31.5 auf der Autobahn in Richtung Bremerhaven. Der Polizeiwagen sichert die Unfallstelle ab. Die Feuerwehr trifft ein. Fast gleichzeitig kommt der Notarzt-Wagen.
Der Verunglückte ist eingeklemmt. Versorgung und Bergung beginnen. Zu den häufigsten Todesursachen zählt der Unfallschock. Der Anästhesist kann ihn wirksam bekämpfen. Blutersatz-Flüssigkeit wir eingegeben, die Atmung unterstützt. Um den Verunglückten ohne zusätzliche Schmerzen bergen zu können, erhält er außerdem eine Kurznarkose. Dann kann die Feuerwehr, in diesem Rettungssystem der technische Partner des Arztteams, den Verunglückten aus der Karosserie herausschneiden.
Der erste Schritt zur Rettung aus Lebensgefahr ist getan: im Notarzt-Wagen wird auf der Fahrt zum Krankenhaus die Schockbehandlung fortgesetzt. Nur der Anästhesist vermag in diesem Zustand alle lebenswichtigen Funktionen des Körpers unter Kontrolle zu halten. Ein Telefonat mit dem Krankenhaus informiert das Operationsteam aber Art und Umfang der Operation.
Dieser Rettungsdienst ist der verlängerte Arm der Klinik: mit seiner Hilfe ist der Verunglückte beim Eintreffen im Krankenhaus sofort operationsfähig, und das ist in vielen Fällen entscheidend für seinÜberleben. Der Facharzt, die Zusammenarbeit mit Polizei und Feuerwehr und eine schnelle Nachrichtenverbindung können den Schocktod am Unfallort verhindern. Bremen ist ein Beispiel.
Dabei-Aktuell: Notizen zur Zeit
Am Sonntagmorgen sind Deutschlands Städte öde. In Hamburg müht sich ein Pop-Enthusiast, die sonntägliche Langeweile zu vertreiben.
"Mit dieser Cinema-Sunday-Music-Show, mit der wir hier im Ufa-Palast in Hamburg gestartet sind, soll diese Show auch weiterhin in Deutschland zu einer festen Einrichtung werden und in den Kinos sonntäglich stattfinden, und zwar mit internationalen Gruppen".
"Pop im Kintopp für 4 Mark" lautet die Devise. Zum Auftakt bietet der rührige Show-Arrangeur Peter Esser Publikumswirksame Streifen als Alternative zu Frühschoppen und Kirchgang.
Bei der Premiere im Hamburger Ufa-Palast präsentierten die Soulful Dynamics ihren neuesten Hit. Die Sunday-Cinema-Music-Show macht zur Zeit Weihnachtspause. Im neuen Jahr beginnt die musikalische Tippel-Tour durch Kinosäle im Kohlenpott.
Fassade und Einrichtung sind mit viel Geld auf altenglisch getrimmt: Londons legendäre Pubs - in britischen Möbelfabriken stilecht nachempfunden - erobern Deutschland und den Kontinent. Ein findiger Autoverkäufer in Hamburg nutzt seit kurzem die importierte Kneipen-Attraktion, um seinen Umsatz anzukurbeln. Er bietet Pub und Autosalon unter einem Dach.
Vor allem im Norden Deutschlands gilt es als schick, sein Bier nach Briten-Art zu schlürfen. Pubs locken mit bürgerlichen Preisen und exklusiver Klub-Atmosphäre. Ihre Inneneinrichtung kostet in der Regel zwischen 450 und 600.000 Mark - kostbare Einzelstücke nicht inbegriffen. Hamburgs jüngster Pubsalon-Besitzer bereicherte die Szene mit einer neuen Variante: er heuerte zur Eröffnung südamerikanische Musiker an.
Der Olympische Eid - ihn für alle Sportler abzulegen, war bei den Sommerspielen der Weltjugend stets Männern vorbehalten. In München soll erstmals eine Frau die Eidesformel sprechen - eine deutsche Sportlerin, die im Fechten olympisches Gold und einen Weltmeistertitel gewann. In ihrer Heimatstadt Augsburg bereitet sie sich auf ihre vierte Olympiade vor.
Heidi Schmid, 33 Jahre alt, steht wieder hoch im Kurs. Die Augsburger Studienrätin hatte sich längst ins Privatleben und in ihren Beruf als Musiklehrerin zurückgezogen.
Heidi Schmid, der als attraktiver Musikstudentin nicht nur sportliches Interesse galt, ist heute verheiratet und Mutter einer kleinen Tochter. Wir fragten sie: weshalb hat das Nationale Olympische Komitee Sie für die Auszeichnung vorgeschlagen?
"Vielleicht spielt eine Rolle dabei, daß ich an 3 Olympischen Spielen teilgenommen habe und mich jetzt wieder auf die nächsten Spiele vorbereiten möchte und vielleicht der Olympia-Sieg in Rom".
Der Olympische Eid ist ins Zwielicht geraten - denn der Amateurstatus vieler Olympia-Kampfer ist auch für Heidi Schmid umstritten. "In vielen Fällen ja, in einigen Fällen wahrscheinlich, den Sie wissen, die Anforderungen im Sport sind sehr gestiegen und Sie wissen auch, daß der Sportler jetzt für sein, um Leistungen zu erbringen, eine Unterstützung bekommt; ich glaube, wir Fechter sind also wirklich noch reine Amateure."
Dabei-Sport: Frau am Ball
Das volle Stadion signalisierte den Einbruch in eine der letzten männlichen Domänen: Damenfußball-Weltmeisterschaft in Italien. Vor einem halben Jahr genehmigte auch der Deutsche Fußballbund offiziell Damenbeine in Fußballstiefeln. Wir besuchten den Hamburger Damenclub "Die Wespen", um zu erfahren, was Deutschlands Mädchen und Frauen dazu treibt, beim Kampf um den Ball Knöchel und Weiblichkeit aufs Spiel zu setzen. Hannelore Ratzeburg, 20 Jahre alt, Schülerin der Fachoberschule für Sozialpädagogik. Sie stürmt seit einem Jahr bei den "Wespen".
"Weshalb spielen Sie Fußball? Durch meinen Freund, der spielt im gleichen Verein Fußball und da wurde gesagt, daß eine Damenmannschaft aufgemacht werden sollte und seitdem spiele ich Fußball und hinterher hat es mir Spaß gemacht".
Rita Ziggel, 37 Jahre, verheiratet, Zwei Kinder. Wie kam sie zum Fußball?
"Tja, durch meinen Sohn, der spielt schon lange Fußball und dann brachte er mal eine Vereinszeitung und so las ich, daß der Verein eine Damenfußballmannschaft gründen wollte. Ja, und so stehe ich bei "Wespe" im Tor."
Am Zapfhahn ihrer eignen Kneipe steht Ursula Zohm, 33 Jahre, im Umgang mit Fußballern versiert.
"Eine Spielerin hat mich überredet, Fußball zu spielen. Ich spiele gerne und mir macht das sehr großen Spaß. Wie stehen Sie zum Fußballhobby Ihrer Frau? Ja, anfänglich war es schon etwas komisch, aber heute - ich mag die Damen gerne Fußballspielen sehen".
Wir beobachteten die "Wespen" beim Training und beim Punktspiel und fragten ihren Trainer und Förderer nach seinen sportlichen Motiven.
"Mir ging es in erster Linie darum, eine Gemeinschaft und ein zu Hause für die Damen in unserem Sportverein zu schaffen und so versuchte ich also erstmal alles, was sozusagen Röcke trägt, heranzuziehen. Die Fußballspieler waren zuerst natürlich etwas überrumpelt, als die Damen anfingen, Fußball zu spielen und zuerst gab es sogar bei Spielbeginn immer großes Gelächter. Das legte sich aber nach 10 Minuten und in der letzten Zeit heben wir festgestellt, daß kein Mensch mehr lacht, daß es selbstverständlich ist, wenn die Damen auf den Platz laufen und Fußball spielen.
Ich bin fast davon überzeugt, daß wir in 2 bis 3 Jahren soweit sein werden, daß wir auch eine Damenbundesliga haben."
Personen im Film
Esser, Peter ; Tietge, Jürgen ; Grundmann-Schmidt, Heidi ; Ratzeburg, Hannelore ; Ziggel, Rita ; Zohm, Ursula
Orte
Hamburg ; Berlin ; Bremen
Themen
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