Sacherschließung
01. Hamburg: Rückblick auf die Flutkatastrophe 1962 und neue Deiche
Hafenbild, Mauer aus Stahlbeton etc. am Kai. Schwenk von Barkassen auf Mauer an den Vorsetzen. Die gleiche Einstellung bei der Flutkatastrophe mit überschwemmter Straße. Diverse Archivaufnahmen von der Flutkatastrophe. Bilder neuer Deich- und Sperrwerkanlagen. Schiff fährt in Schleuse ein, total. Schwenk auf Ostsee-Sperrwerk, total. Innenaufnahme. Schiff durchfährt Sperrwerk, total.
02. Wolfsburg: Rekord-VW, der 15.007.034. Wagen
Montagehalle im VW-Werk, Wagen rollen vom Fließband, diverse Einstellungen. Schwenk über Halle. Mehrere Kameramänner. Schwenk auf den blumengeschmückten VW-Käfer. Blaskapelle. Als Redner der Konzernchef Heiding, O-Ton: "Wir sind ganz sicher, ganz zuversichtlich, dass eines Tages auch der 20-millionste Käfer vom Band laufen wird.". Der geschmückte Wagen rollt. Zwischenschnitte Zuschauer und Werksangehörige. Leiding im Profil, nah, in der Menge. Modell der Ford - "Tin-Lizzie", sich drehend, total und Detaileinstellungen. Schwenk auf den geschmückten VW-Käfer.
03. Hamburg: Mikes Theodorakis in der Hamburger Kunstfabrik
Totale der Kunstfabrik, außen. Innenhalle. Theodorakis am Mikrofon, total. Ranfahrt. Mehrere Einstellungen Theodorakis bei Anweisungen vor dem Konzert mit lebhaften Gesten, nah und groß. Beim Dirigieren, halbtotal und groß. Theodorakis dirigiert griechische Folklore-Band-O-Ton. Kamera umfährt Theodorakis und seine Band. Theodorakis nah. O-Ton in französischer Sprache, abgedeckt von der deutschen Übersetzung: "Ich glaube nicht an die Kunst für eine kleine Gruppe oder an eine Kunst, die sich selbst genügt. Ich glaube vielmehr an eine Kunst für die Masse; und deshalb liegt mir daran, mit meiner Musik Kontakt und Einklang mit vielen herzustellen." Theodorakis singt zur Begleitung O-Ton. Einzelne Bandmitglieder und Singende, groß und nah. Blicke von oben auf die Musizierenden.
04. Frankreich: Lipizzaner
Traforanfahrt auf französische Reitakademie, total. In der Halle Lipizzaner beim Training, total und Detailaufnahmen. Zeitlupenaufnahmen eines Lipizzaners total bei Levade total kombiniert mit einer Kapriole. noch dunkle Lipizzaner auf der Weide, halbtotal. Fohlen erhebt sich aus dem Gras und springt davon. Kopf eines halbwüchsigen, noch dunkel gescheckten Pferdes mit flatternder Mähne. Galoppierende Pferde, Beine, nah. Springende und laufende Lipizzanergruppen auf der Weide, ZL, diverse Einstellungen.
05. Inzell: Eisspeedway-Weltmeisterschafts-Halbfinale 1972
Spikes werden an Motorrädern eingeschraubt, nah. Mann prüft die Spikes. Start der Motorräder und Verfolgung auf der Kunsteisbahn von links. Diverse Einstellungen des Rennens. Stürze zweier Fahrer, die aber wieder aufstehen können. Duellfahrt des Russen Dubinin mit dem Schweden Kurt Westlund. Dubinin durchfährt vor Westlund das Ziel. Dubinin winkend, groß, ihn wird Kranz umgehängt. Zwischenschnitte Publikum.
Herkunft / Inhaltsart
Rückblick auf Hamburger Flutkatastrophe 1962 u. neue Deiche
Kamera: Rieck
Herkunft: Archiv
Wolfsburg: Rekord-VW
Kamera: Jürgens, Brandes
Herkunft: Archiv
Mikes Theodorakis
Kamera: Labudda, Ahsendorf
Lipizzaner-Zucht, Frankreich
Herkunft: Gaumont
Eis-Speedway Inzell
Herkunft: Fox
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Report: Tod an der Küste
10 Jahre nach der großen Flut hat Deutschalands größte Hafenstadt Schutz. hinter einem neuen Wall aus Erde. Sand und Stahlbeton gefunden. 9 Meter hohe Mauern stehen heute dort. Wo die Ufer früher ungeschützt der Gewalt von Sturm und Wasser ausgeliefert waren.
In diesen Tagen zieht Hamburg Bilanz vor dem Hintergrund jener Schreckensnacht des 17. Februar 1962, als die Deich brachen und die schwerste Sturmflut seit 150 Jahren Tod und Zerstörung brachte.
150 qkm der Hansestadt standen in wenigen Stunden bis zu vier Meter unter Wasser. Die Flut überraschte Tausende von Hamburgern in Schlaf. 315 Menschen ertranken, erfroren oder starben an Erschöpfung. Einige Tote worden Die gefunden: Sie waren mit abfließendem Wasser die Elbe hinunter in die Nordsee getrieben.
Die Sturmflut hatte einen Schaden von 820 Millionen Mark verursacht. Noch während die vielen Deicheinbrüche notdürftig abgedichtet dichtet wurden, beschlossen Hamburgs planer ein neues Deichprogramm, um Künftig gleich der größere Katastrophen zu verhindern. Für 530 Millionen Mare wurden schleusen. Siele, Sperrwerke und Flutmauer errichtet und Deiche mit Hilfe holländischer Experten begradigt und erhöht. Das Oste-Sperrwerk - eines von 6 neuen Bauwerken, die die Elbe Zähmen sollen. 10 Jahre nach der Katastrophe scheint Hamburg sturmflutsicher.
Dabei-Augenblicke: Notizen zur Zeit
Weltrekord in Wolfsburg
Alltag im größten deutschen Autowerk. Tagesproduktien: 5625 Käfer. Das originellste consumauto der Welt ist nach wie vor gefragt. In dieser Woche erreichte das Heckmobil des Professors Porche aus dem Jahre 1932 Weltrecord: zum 15.007.034 Mal rollte ein Käfer bei VW vom Band - einmal mehr als Henry Fords berühmtes T-Modell.
"Wir sind ganz sicher, ganz zuversichtlich, daß eines Tages auch der 20-millionste Käfer vom Band laufen wird." (Beifall) Konzernchef Leiding optimistisch, obwohl er weiß: Auch der Käfer wird nicht ewig leben. Wer den Langstreckenläufer von VW einmal ablösen wird - darüber sprach man auf der Jubelfeier nicht Als Nachfolger des Käfers - so meinte der VW-Boss - ist eigentlich jedes Fahrzeug überfordert. Nur der Käfer wird entscheiden, wie lange noch der Käfer jenem natürlichen Schicksal entgehen kann, das auch Henry Fords "I in-Lizzie" einst ereilte: der Wechsel vom Fließband ins Museum.
Dabei-Musik: Rebell in dur
Hamburgs "Kulturfabrik" - seit einem Jahr Vorbild für neue Formen kultureller Kommunikation. Ein Konzert mit Mikis Theodorakis gehörten zu den Höhepunkten der ersten Veranstaltungen in der einstigen Munitionsfabrik. Der griechische Komponist seit vielen Jahren engagierter Sozia ist, gewann musikalischen Weltruhm durch seine Musik für den Film "Alexis Sorbas". In Hamburg stellte er sich als Komponist griechischer Folklore vor. Auch politisch macht Theodorakis von sich reden: als erbitterter Gegner des Athener Militärregimes. Der nach seiner Haftzeit in einem griechischen Internierungslage jetzt im Exil für Demokratie in seiner Heimat kämpft. "Ich glaube nicht an die Kunst für eine Kleine Gruppe oder an eine Kunst: die sich selbst genügt. Ich glaube vielmehr an eine Kunst für die Masse: und deshalb liegt mir daran, mit meiner Musik Kontakt und Einklang mit vielen herzustellen."
Dabei-Augenblicke
Notizen zur Zeit - Levade und Kapriole
Hinter der klassizistischen Fassade der französischen Reit-Akademie führen sie Ihr Leben verspielt und luxuriös, wie es ihrem Stand entspricht: Lippizzaner, die Aristokraten unter den Pferden. Sie werden niemals ein Bennen ein rein Turnier bestreiten. Ihre einzige Bestimmung: sich zu einem Kunstwerk formen zu lassen, nach 400 Jahre alten Regeln, die in Kanon der Hohen Schule überliefert worden sind
Ihren Lebenszweck haben sie erreicht: die Levade, kombiniert mit einer Kapriole. Lipizzaner worden fast schwarz geboren. Nach und nach färbt sich das Haar. Erst nach 8 Jahren hat ein Lipizzener ein weißes, seidig schimmerndes Fell. Fast 500 dieser Pferds gibt es auf der Welt. Sie sind Stantspensionäre von Ihrer ersten Lebensstunde an. Denn in einer gewinnorientierten Gesellschaft rentiert sich bloße Schönheit nicht.
Spikes-Duelle in Inzell
28 mm lange Spikes zerschrammten ein Wochenende lang die Kunsteisbahn von Inzell. Wo sonst Olympiasieger Erhard Kelier seine kreise zieht, sammelten diesmal Europas Speedway-Asse Wertungspunkte für die Eisspeedway-Weltmeisterschaft 1972. Trotz Spikesbewehrter Reifen hält sich nu rein Artist im Sattel der Spezialmaschinen. In der Kurvenfahrt schützt ein Stück Autoreifen das linke knie des Fahrers. Für Exklusivität des Speedway-Sports sorgen nicht zuletzt die kosten: Keine der leichten Rennmaschinen ist unter 6.000 Mark zu haben. Stürze verlaufen in der Regel glimpflich, doch schränken sie die Siegeschancen drastisch ein. Nur wer höchstens einmal in den 20 Läufen die Balance verliert, darf darauf hoffen, den Zeitverlust in den übrigen Läufen wieder aufzuholen. Der starte Russe Dubinin im direkten Duell mit seinen schärfsten Konkurrenten Kurt Westlund aus Schweden. Seit Jahren beherrschen die sowjetischen Fahrer den Speedway-Sport. Beim Halbfinale in Inzell brachen die Schweden als erste in die sowjetische Phalanx ein. Die bundesdeutschen Fahrer halten nach wie vor ihre gewohnten Mittelplätze. Knapp vor Westlund erobert sich Dubinin den ersten Platz in der Gesamtwertung. Doch die Schweden bleiben optimistisch: denn das Weltmeisterschafts-Finale richten sie in ihrer Heimat aus.
Personen im Film
Leiding ; Theodorakis, Mikes ; Dubinin ; Westlund, Kurt
Orte
Houston ; Norddeutschland ; Hamburg ; Wolfsburg ; Inzell
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bauwerke in Deutschland ; Motorsport ; Musikalische Veranstaltungen ; Rückblicke ; Tiere (außer Hunde) ; Körperteile: Augen, Nasen, Münder, Ohren, Bärte, Hände, Beine ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau