Sacherschließung
01. Brandt in Boston - Marshallplan-Gedächtnisfond
Nachkriegs-Marshallplan-Bilder. Schild: Amerika Hilft Beim Aufbau Europas Diese Güterwagen Lieferte der Marshallplan. Juli 1947: Außenminister Marshall verkündet Aufbauplan Europas O-Ton. Frühjahr 1950: Adenauer übergibt McCloy die Zustimmung des Parlaments. Truman bei Unterzeichnung.
Boston: Brandt spricht zur Gründung des deutschen Marshallplan-Hilfsfonds. Zuhörer klatschen. Brandt gibt Interview zur Marshallplanhilfe nach dem Krieg, O-Ton, groß: "Viele der Älteren erinnern sich nicht mehr daran und die jüngeren können es aus eigener Erfahrung nicht wissen, und doch ist es eine Tatsache, dass die Hilfe, die aufgrund des Marshallplanes in den Nachkriegsjahren gegeben wurde, für Westeuropa unendlich viel bedeutet hat. es war Kapitalhilfe, es waren Rohstoffe. Diese Hilfe trug dazu bei, dass der Aufbau nach den Zerstörungen des Krieges sehr viel rascher vorangehen konnte, als er sonst vorangegangen wäre. Und weil dies so war und so ist, habe ich es sehr begrüßt, dass ich 25 Jahre nach der Verkündung des Programms an derselben Stelle, an der Harvard-Universität, an der Außenminister Marshall es angekündigt hatte, dies würdigen durfte und auch "dankeschön" sagen konnte mit dem Blick nach vorn, nämlich mit unserem eigenen Beitrag." Nachkriegsaufbaubilder. Verladen von Gütern.
02. Bremen: Müllbeseitigung
Müllhalde. Müllabfälle auf der Straße. Sperrgut. Müllwagen fahren. Entleerung von Mülleimern. Moderne Müllverbrennungsanlage im Betrieb. Elektronisches Schaltpult. Papierkorb an Straße. Leute fahren zur Aufräumung von wilden Müllplätzen vor der Stadt. Erwachsene und Jugendliche bei der Müllbeseitigung. Aufladen auf Wagen.
03. München: Einweihung von Cinema-Olympiadorf
Stars bei der Einweihung des Cinema-Olympiadorfes. Im Vestibül unter anderen Joachim Fuchsberger und Gina Lollobrigida, groß. Gina Lollobrigida trinkt aus Sektglas, groß. Filmvorführung in Kino.
04. Kiel: Segelzentrum Schilksee
Die "Warm Dust" Pop-Musiker aus London singen und spielen im Segelzentrum. Der Terrassenbau für die Sportpresse, Fahraufnahme. Freizeitzentrum mit Cafés. Luftaufnahme des Segelzentrums. Presseräume. Fernschreiberinnen. Wohnungen für die Journalisten.
05. Kieler Woche
Segelregatta. Kronprinz Harald von Norwegen in seinem Boot. Regatta der Finn-Dinghys. Regatta der Startboote. Willi Kuhweide in seinem Boot. Er wird 3. Ully Libor/ Hamburg während der Regatta der Flying Dutchman-Klasse. Er wird 2. Heinz Laprell/ Tegernsee, siegt in der Te post-Klasse. Luftaufnahme der Segler auf der Förde.
Herkunft / Inhaltsart
Boston/Brandt, Marshallplan
Kamera: Luppa
Herkunft: Archiv
Bremen-Bericht: Müll
Kamera: Ahsendorf
Cinema Olympiadorf München
Kamera: Rau
Herkunft: Fox Pool
Kiel Schilksee und Kieler Woche
Kamera: Jürgens, Labudda, Brandes, Brandes, Braun
Herkunft: Archiv
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Politik: Dank an Amerika
Ausflug in die Vergangenheit. Juni 47. Amerikas Aussenminister Marshall verkündet sein Aufbau-Programm für Europa.
Frühjahr 1950. Konrad Adenauer überbringt McCloy die offizielle Zustimmung des Parlaments. Der Kampf gegen die Auswirkungen des Krieges wurde erfolgreich geführt. 25 Jahre später gilt es Dank zu sagen. Die Bundesregierung, so der Kanzler in Boston, gründete einen deutschen Marshall-Fond für die Vereinigten Staaten zur Erinnerung an das Harvard-Hilfsprogramm. Zum Dank übergebe ich die erste von 15 jährlichen Raten.
Auf 10 Millionen Mark lautet der Scheck der ersten Rate. Die atlantische Gemeinschaft soll gefestigt, das amerikanisch-europäische Verhältnis gefördert werden.
'Viele der Älteren erinnern sich nicht mehr daran und die Jüngeren können es aus eigener Erfahrung nicht wissen, und doch ist es eine Tatsache, dass die Hilfe, die aufgrund des Marshall-Plans in den Nachkriegsjahren gegeben wurde, für Westeuropa unendlich viel bedeutet hat. Es war Kapitalhilfe, es waren Rohstoffe. Diese Hilfe trug dazu bei, dass der Aufbau nach den Zerstörungen des Krieges sehr viel rascher vorangehen konnte, als er sonst vorangegangen wäre. Und weil dies so war und so ist, habe ich es sehr begrüsst, dass ich 25 Jahre nach der Verkündung dieses Programms an derselben Stelle, an der Harvard Universität, an der Aussenminister Marshall es angekündigt hatte, dies würdigen durfte und auch 'dankeschön' sagen konnte mit dem Blick nach vorn, nämlich mit unserem eigenen Beitrag.'.
Dabei-Report: Aktion Müll
75 Millionen Kubikmeter Müll pro Jahr produzieren die Privathaushalte der Bundesrepublik. Bis 1980 wird sich diese Müll-Lawine verdoppeln.
Milliarden-Investitionen sind nötig, um zu verhindern, dass unsere Städte zu Kloaken werden. Schon jetzt leisten Städte und Gemeinden jeden Tag kostspielige Generalstabsarbeit im Kleinen. Zum Beispiel Bremen, die Halb-Millionen-Stadt hat neue Wege zur Abfallbeseitigung beschritten.
Seit zwei Jahren besitzt Bremen eine der grössten und modernsten Müllverbrennungsanlagen in Europa. Seither kann Bremen als erste deutsche Großstadt auf Müllplätze verzichten, Für knapp 40 Millionen Mark erbaut, verbrennt die neue Anlage den gesamten Haus- und Gewerbemüll.
Mit der bei der Verbrennung gewonnenen Energie wird ab 1973 die Bremer Universität geheizt. Die Schlacke wird im Strassenbau verwendet, der Schrott an die Stahlindustrie verkauft.
In Bremen erkannte man: ohne das Engagement jedes einzelnen Bürgers bleibt Umweltschutz ein leeres Wort. Papierkörbe im Popstil werben für eine saubere Stadt.
Ein Wochenend-Appell des Bremer Senats bewies, dass sich der Bürger in Sachen saubere Umwelt aktivieren lässt: Zum Großreinemachen auf den sogenannten wilden Müllplätzen in und um Bremen rückten hunderte von Erwachsenen und ganze Schulklassen aus.
Dabei-Notiz: Cinema Olympiadorf
Vorolympische Aktivität auf dem Oberwiesenfeld. Stars und Prominente ergriffen Besitz vom Freizeit-Center der Athleten. Das 'Cinema-Olympiadorf' wurde in diesen Tagen eingeweiht. Die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft plant ein Olympia-Film-Festival mit 180 Beiträgen aus 15 Ländern.
Auch Willi Daume erwartet vom internationalen Treffpunkt für Film-Stars und aktive Sportler wirksame Abhilfe gegen Lagerkoller. Nach dem offiziellen Toast im Vestibül erlebten die geladenen Gäste Ausschnitte aus dem Festival Programm: Vorwiegend leichte Filmkost, beliebte Unterhaltungsfilme aus Gegenwart und Vergangenheit.
Dabei-Sport: Startklar für Olympia
Swinging Germany, heiter und beschwingt will sich Deutschland auf den Olympischen Spielen präsentieren. Die 'Warm Dust', Pop-Musiker aus London, auf der Generalprobe des olympischen Segelzentrums anlässlich der Kieler Woche.
Architektonischer Blickfang der Wohn- und Sportmaschine: Ein fast 500 Meter langer Terassenbau - während der Segeltage Arbeitsplatz und Refugium für die Sportpresse der Welt. In den unteren Stockwerken sind Organisation und Presse untergebracht, in den drei oberen Etagen Appartements für die Journalisten.
Freizeitzentrum, Bar und Restaurant bieten den Segler-Assen Erholung nach der Medaillenhatz. Ein Marine-Koch im Hautpmannsrang bekocht die Sportler, die in den Hochhäusern des Olympischen Dorfes Hotel-Service geniessen werden. 82 Millionen Mark kostete das Segelzentrum, das 14 Kilometer von Kiel entfernt auf der grünen Wiese hochgezogen wurde.
Für Journalisten ist der schnelle Draht zur Heimat-Redaktion gesichert die Fernsprecher nehmen auch ausländische Münzen an. Die Nachrichtenwege vom Zentrum der Spiele in alle Welt sollen die kürzesten in der olympischen Geschichte werden. Die Generalprobe auf der Kieler Woche stimmte optimistisch.
Komfortable Wohnungen, ein Freizeit-Angebot wie in einem Feriendorf : Mittelklasse-Luxus contra Olympia-Stress. Selbst die Geschlechtertrennung wirft in Kiel keine Probleme auf: Segeln bleibt vorerst reine Männersache.
Die Förde bestätigte auf der 90. Kieler Woche ihren Ruf, nicht nur eines der schönsten sondern auch der härtesten Reviere der Welt zu sein. Beim Duell mit Wind und Wellen blieben Weltmeister und Olympiasieger auf der Strecke. Zu den wenigen Assen, die sich auf der Kieler Favoritenschaukel halten konnten, gehörte Kronprinz Harald von Norwegen, der in der Soling-Klasse siegte. Doch nutzte die Weltelite in Kiel die Chance, zum letzten Mal Kurs und Material zu prüfen.
Ein Finn-Dinghy - das einzige Einmannboot unter den sechs olympischen Klassen, 1951 von einem Schweden konstruiert und schon ein Jahr später als olympische Bootsklasse anerkannt. Kraft und schnelles Reaktionsvermögen sind nötig, um den kleinen temperamentvollen Flitzer auf Kurs zu halten.
Bei den Starbooten rechnete sich der neue Weltmeister, der einst im Finn-Dinghy die Goldmedaille gewann, gute Chancen aus : Willi Kuhweide aus Kaltenkirchen. Doch der Favorit belegte wegen eines navigatorischen Fehlers nur den dritten Platz.
Der Hamburger Ully Libor, Silbermedaillengewinner und Deutschlands Nr. 1 in der Flying Dutchman-Klasse war auf der Förde in top-Form. Er liess nur Weltmeister Pattison aus England an sich vorbeiziehen.
Ein deutscher Binnenländer überraschte die Weltelite in der Tempest-Klasse: Heinz Laprell vom Tegernsee. Der bayerische Medizinstudent fand sich in der neuen Bootsklasse, die auf der Olympia-Regatta in Kiel zum ersten Mal gesegelt wird, am besten zurecht. Nach seinem Sieg auf der Förde gehört er zu den Medaillenanwärtern unter den deutschen Seglern, die im Anschluss an die Kieler Woche weiterkreuzen, um unter sich die Teilnehmer an den Olympischen Spielen auszusegeln.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Brandt, Willy ; Fuchsberger, Joachim ; Harald von Norwegen ; Lollobrigida, Gina ; McCloy, John ; Marshall, George ; Truman, Harry ; Kuhweide, Willy ; Laprell, Heinz ; Libor, Ulli
Orte
Bonn ; BRD ; Bremen ; Boston ; Kiel ; München ; USA
Themen
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