01. Fußball in Köln: Bayern München - 1. F. C. Köln 1:2
Beckenbauer am Ball, mehrmals. Breitner und Roth in der Abwehr. Ulli Höness bekommt den Ball und führt ihn geschickt weiter. Ein Spieler wird beim Torschießen behindert. Der Spieler fällt hin. Ein anderer Spieler stolpert über in. ZL-Aufnahmen. Schmutzige Bekleidung. Gerd Müller schiebt den Ball mit den Hacken weiter. Müller nochmals am Ball. Drei Tore. Endstand 2:1 für 1. F. C. Köln, aber Bayern wird Herbstmeister.
02. Berlin: Schöneberger Sängerknaben
Gedächtniskirche, total. Weihnachtsbaum. Schöneberger Sängerknaben auf einer Verkehrsinsel singend, rund um Straßenverkehr. "Süßer die Glocken nie klingen ... ". Die Jungen marschieren in der Schlange in einen Bus. Chorleiter Hellwig O-Ton über die Nachwuchssänger im Chor: "Von der Anzahl eigentlich nie. Bei der Qualität ist es eigentlich wie beim Wein. Es gibt unterschiedliche Jahrgänge, es werden 10 Jungen geprüft. Davon werden gleich auf Anhieb 6 oder 7 angenommen. Das kommt vor oder es werden 20 geprüft und man hat noch nicht 3 aufgenommen." - "Kommen die Kinder aus eigenem Antrieb oder werden sie von stolzen Müttern getrieben?" - "Ja, einerseits sind's natürlich die Eltern, die gerne möchten, dass ihr Junge singt. Sie machen es nicht nur aus einer gewissen Eitelkeit heraus, sondern weil sie wissen, der Junge hat eine zusätzliche Betätigung ... Der Choreinsatz pro Tag ist mindestens 3 Auftritte bis zu 7. Dazu möchte ich aber sagen, dass dann verschiedentliche Gruppen auftreten. Wir haben also insgesamt 100 Jungen, 35 treten auf, sodass ein Austausch auch innerhalb des Tages vorkommt." Auf der Fahrt im Bus beschäftigen sich die Jungen mit Kartenspielen oder lesen Comicstrips. Die Jungen nochmals singend. Schaufensterdekorationen. Weihnachtsbäume.
03. Berlin: Türken-Bericht
Türken fegen den Kurfürstendamm. Traurige Straßenzüge im Berliner Stadtteil Kreuzberg. Türkische Schlachterei. Türkische Kinder gehen auf der Straße. Ein türkischer Mann auf der Straße. Kinder spielen im tristen Hinterhof. Eine Bürgerinitiative versucht durch Diskussionen die Ursachen der Misere zu finden. Anleitung von Incila Ozhan, eine türkische Kreuzberglehrerin. Kreuzberger Krankenhaus Bethanien dient den Türken als Moschee. Die Religionsübung geschieht inmitten von Unrat und Baumörtel. Tanzende Türken und Türkinnen in einem Lokal. Band spielt türkische Musik. Das Haus Salzburger Str. 16. Boerner versucht mit dem Filmteam in das Haus hereinzudringen. Der Hausbesitzer versucht es zu verhindern, er greift das Team tätlich an. Boerner, O-Ton: "Drehen, komm herein! Ton ab, wir gehen hier jetzt herein. Drehen, drehen." Abgewohnte Zimmer mit total kaputten Möbeln. Der einzige Wasserhahn der Wohnung ist klein und Fußboden davor naß. Die Küche ist schmutzig und unbrauchbar. WC-Becken und Handstein sind total verdreckt. Die Haustür ohne Schloß. Boerner an den Hausbesitzer: "Sie haben jetzt eine Gelegenheit Stellung zu nehmen." Boerner kommt aus dem Haus heraus, gefolgt von Polizisten.
Fußball: Bayern München/1.F.C. Köln
Kamera: Brandes
Schöneberger Sängerknaben
Kamera: Pahl
Türken-Bericht in Berlin
Kamera: Pahl
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei-Sport: Trotz Niederlage vorn
Franz Beckenbauer und sein Solisten - Team. Die sensible Stars des Deutschen Meisters geniessen ihren Sonderstatus in der Bundesliga, und sie reagieren gereizt, wen sie beim Gegner den nötigen Respekt vermissen.
Schon zu Saison- Beginn traute man dem FC Bayern einen Alleingang an die Spitze zu. Die Bundesliga - Halbzeit bestätigte die Experten -Tips. Wir nutzten das Spiel gegen den ersten FC Köln zu Studie einer Bundesliga - Elf, in der sich auf bislang unerreicht Weise verspielte Individualität mit mannschftlicher Geschlossenheit vereint.
Der morastige Rasen im Kölner Stadion verunsicherte die exzellenten Techniker aus München. Auf dem schweren Boden waren Kraft und Kondition gefragt. Chance nur für wenige Münchner Spieler - wie Breitner und Roth- von deren Zähigkeit und Härte Bayerns solide Abwehr seit Jahren profitiert.
Ulli Hoenness: er zählt zu den gefährlichsten Stürmern des deutschen Meisters. Umsichtig, ausdauernd, unberechenbar - wenn er im Strafraum seine Kreise zieht, ist die Abwehr alamiert. Gerd Müller, Torschützenkönig der Bundesliga, von seinem Entdecker, dem jugoslawischen Trainer Czaikowski, einst als 'kleines dickes Müller' in die Belletage des deutschen Fussballs eingeführt. Heute schwärmen Fussball-Fans in aller Welt vom explosive Hebelwerk der stämmigen, kurzen Beine, mit denen der Bomber der Nation Tore Marke Müller macht.
Die athletischen Kölner, begünstigt durch Boden und Witterung, konnten diesmal einen Sieg über die Techniker aus München feiern. Doch der 2:1 Endstand ändert nichts daran: Bayern München, Herbstmeister und von Anbeginn Tabellenführer, wird vorerst die Nummer Eins in deutschen Profi-Fussball bleiben.
Dabei-Musik: Geschäft und Gefühl
Man glaubt es kaum - noch immer singen sie die alten Lieder. Jedes Jahr zur Weihnachtszeit herrscht bei den Schöneberger Sängerknaben Hochkonjunktur. Gibt es Problem bei der Beschaffung unschuldiger Knabenstimmen, fragten wir Chorleiter Hellwig.
"Von der Anzahl eigentlich nie. Bei der Qualität ist es eigentlich wie beim Wein. Es gibt unterschiedliche Jahrgänge, es werden 10 Jungen geprüft. Davon werden gleich auf Anhieb 6 oder 7 aufgenommen. Das kommt vor oder es werden 20 geprüft und man hat noch nicht 3 aufgenommen."
Kommen Kinder aus eigenem Antrieb oder werden sie von stolzen Müttern getrieben?
"Ja, einerseits sind's natürlich die Eltern, die gerne möchten, daß ihre Junge singt. Sie machen es nicht nur au seiner gewissen Eitelkeit heraus, sondern weil sie wissen, der Junge hat eine zusätzliche Betätigung."
Ihr Einsatzeifer macht die Schöneberger Sängerknaben zu Vollprofis; für ihre Ware - Weihnachtsfrieden - steigt ständig der Bedarf.
"Der Chor-Einsatz pro Tag ist mindestens 3 Auftritte bis zu 7. Dazu möchte ich aber sagen, daß dann verschiedentlich Gruppen auftreten. Wir haben also insgesamt 100 Jungen, 35 treten auf, sodaß ein Austausch auch innerhalb des Tages vorkommt."
Dabei-Report: Kulis der Konjunktur
Kulis der Weihnachtskonjunktur: Türken, die in Berlin den Ku-damm fegen. Sie füllen eine Marktlücke, die mit deutschen Arbeitnehmern nicht zu schliessen ist. Sie leben in Wohnungen, die deutsche Bürger längst verlassen haben ... 30.000 Türken allein in 'Klein-Istanbul', in Türken-Ghetto-Kreuzberg.
Mit Kind und Kegel und mit falschen Hoffnungen folgten die Muselmanen dem Ruf der deutschen Wirtschaft: Vom ökonomischen Fortschritt jedoch haben sie weniger als ihre deutschen Kollegen und sie sind von möglichen Wirtschaftskrisen mehr bedroht. Berlins Senat konnte ihre Probleme bisher nicht lösen. Bürgerinitiativen proben deshalb Selbsthilfe. Der 1. Schritt: Was sind die Ursachen der Misere?
"Es ist so, daß muss man einfach sehen, dass viele Bewohner es nicht ertragen können, mit mehr als 15/20% anderen zusammenzuleben."
"Die Mentalität der anderen Menschen, die ist ja nicht so leicht zu erfassen."
"Und leider muss ich Ihnen sagen, dass ich ähnlich wie einige der Herren hier, keine grosse Lösung sehe."
"Die türkische Regierung ist bereit, die Lehrkräfte und zwar deutsch so ausgezeichnet deutschsprechende Lehrkräfte hierher zu liefern."
Sprachbarrieren - Haupthindernis einer Integration. Incila Ozhan, eine von 60 türkischen Kreuzberglehrerinne-und Lehrern hilft.
Der Staat begrüsst die Selbsthilfeaktion, doch fehlt ausreichende Unterstützung. Beschämend ist die Hilfe. Die man Türken bei ihrer Religionsausübung zukommen last; Der ausgediente Teil des Kreuzberg- Krankenhauses Bethanien dient ihnen als Moschee.
Auch in der Freizeit bleiben Türken unter sich. Sie klagen über fehlenden Kontakt zu Deutschen, fühlen sich als ungebetene Gäste, obwohl sie hier arbeiten, Steuern zahlen. Sie fordern: Abbau der Vorurteile.
Salzburger Str. 16. Endstation unserer Berichts: Ein Hausbesitzer wehrt sich, dass wir den Wohungswucher aufdecken, den er mit den Türken treibt.
Schriftlich lag eine Einladung der Türken vor, die Räume des Wohnheimes zu betreten, Doch der Besitzer P. ist damit nicht einverstanden.
Er greift das Film- Team tätlich an, dass die Wohnung filmen wollte, obwohl die Einwilligung der Mieter vorlag. Die Zustände erklären die Weigerung des Hausbesitzers. Bis zu DM 150, -- monatlich nimmt P. für ein Bett in den Rattenlöchern. In einer Wohnung leben 14 Ausländer. Profit aus einem Haus: DM 14.000, -- im Monat. 30 Häuser besitzt Herr P. allein in West- Berlin.
Der einzige Wasserhahn der Wohnung.
Die Küche wurde vom Gesundheitsamt geschlossen, die Türken essen seitdem kalt.
In der Miete inbegriffen: die Klosettreinigung: Doch beim einzigen WC der Wohnung scheint der Service nicht zu klappen.
Die Schlösser hat der Hausbesitzer abmontiert, damit er jederzeit die Türken Kontrollieren kann. Auch uns überraschte er bei den Dreharbeiten.
P. gibt auf. Schreit nach der Polizei doch dort ist P. schon registriert. Die Chance jedoch ihm einmal gründlich das Handwerk zu legen, ist bei der derzeitigen Gesetzeslage höchst ungewiss!