01. Krefeld: Deutsche Meisterschaft im Eistanz
In der Krefelder Rheinhalle die Geschwister Erich und Angelika Buck. Erich Buck nimmt seine Schlittschuhe aus dem Koffer. Angelika Buck pflegt ihre Schlittschuhe mit weißem Mittel. Beide vor einem Spiegel. Festschnüren der Schlittschuhe. Drängeln durch die Menschenmenge. Erich Buck O-Ton:
"Wir beginnen mit einem mexikanischen Walzer, dem ersten Musikstück. Am Ende dieses Stückes haben wir den Ravensburger Durchrutscher, den Angelika und ich selber erfunden haben und das ist einer der Höhepunkte unserer Kür schon seit Jahren ist. Gleich darauf eine Rumba. In dieser Rumba haben wir auch wieder eine Figur, die wir im letzten Jahr neu kreiert haben. Es handelt sich dabei um eine Spirale, wo ich meine Schwester gegen meinen Körper auf's Eis runterlasse und dann in einem Zirkel drehe. Es folgt das Musikstück Mexican Headdance mit einem langsamen und einem schnellen Teil."
Höhepunkte der Kür. Ganze Kür zu sehen. Geschwister Buck bei der Siegerehrung, halbtotal.
(84 m)
02. Managua: Erdbebenkatastrophe in Nicaragua
Hilfssendungen treffen ein. Strassenlazarett, in dem Verwundete gepflegt werden. Trümmerhäuser. Leute haben ihre Wohnzimmereinrichtung auf die Straße getragen. Soldaten wachen auf der Straße. Häuser mit großen Rissen. Aus Trümmern steigen Flammen.
(38 m)
03. Düsseldorf: Günther Uecker - Nagelkünstler
Großes Brett in das Uecker Nägel mit der Hammer klopft. Im Atelier ein fertiges Nagelkunstwerk. Uecker, halbtotal bei der Arbeit. Großes Straßennagelkunstwerk. Hängende Nägeldecke. Zwei junge Mädchen beobachten es. Uecker geht spazieren am Rheinufer. Spricht im Arbeitszimmer am Telefon. Ein Werk, nah, groß. Selbstportrait: genagelt vom Kinn bis zu den Augenbrauen. Fertige Kunstwerke, nah. Uecker im Atelier bei der Arbeit.
(69 m)
04. Berlin: Eishockey BSC - Kaufbeuren
In d. Berliner Sportpalast. Aufnahme, von oben direkt aufs Eis. Berliner SC in weißen Trikots. Vor dem Tor große Drängelei. ZL. Aufgeregte Trainer. Trickaufnahmen: Kamera ist an d. Schläger gebunden. Ruppigkeiten. Kaufbeuren mit Powerplay. Berliner haben "die Riegel-Taktik". Nielsson wagt einen Konterangriff. Er versetzt seinen Gegenspieler und überlistet dann auch Tormann Kerpf ZL. Im Berliner Tor konzentriert sich Schlußmann Grudde auf Kaufbeurens Endspurt. 8:3 Sieg für Berlin.
(75 m)
Deutsche Meisterschaft im Eistanz
Kamera: Rühe, Luppa
Erdbebenkatastrophe Nicaragu/Managua
Herkunft: USIA
Nagelkünstler G. Uecker
Herkunft: Deutschlandspiegel
Eishockey BSC - Kaufbeuren
Kamera: Labudda, Tietge, Ahsendorf
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei: Auf Dem Eis
Eistanz
Den Tanz auf Kufen haben sie zur Perfektion entwickelt, und Jahr für Jahr erneuern sie in ihrer Disziplin den erloschenen Glanz des deutschen Eiskunstlaufs: die Geschwister Erich und Angelika Buck, Europa- und Vizeweltmeister im Eistanz. Der Betriebswirtschaftsstudent und die Sportstudentin lockerten ihren Vortrag bei den Deutschen Meisterschaften in der Krefelder Rheinlandhalle mit neuen tänzerischen Elementen auf. Einige der neuen Figuren beschrieb uns Erich Buck vor der Titelkür:
"Wir beginnen mit einem mexikanischen Walzer, dem ersten Musikstück. Am Ende dieses Stücks haben wir den Ravensburger Durchrutscher, den Angelika und ich selber erfunden haben und das einer der Höhepunkte unserer Kür schon seit Jahren ist. Gleich darauf eine Rumba. In dieser Rumba haben wir auch wieder eine Figur, die wir im letzten Jahr neu kreiert haben. Es handelt sich dabei um eine Spirale, wo ich meine Schwester gegen meinen Körper auf 's Eis 'runterlasse und dann in einem Zirkel drehe. Es folgt das Musikstück Mexican Headdance mit einem langsamen und einem schnellen Teil."
Zwei Preisrichter zogen für die Deutschen Meister die Traumnote 6. Die Bucks können selbstbewusst zur Weltmeisterschaft nach Bratislava fahren.
Eishockey: Berliner SC/ESV Kaufbeuren
Eishockey - im Winter nach dem Fussball die Nummer 2 als Zuschauersport in der Bundesrepublik. Und wie beim Fussball rangieren neben den Spitzenspielen die Abstiegs-Duelle in der Publikumsgunst ganz vorn. Mit 5.000 Zuschauern war der Berliner Sportpalast bis unters Dach besetzt, als der Berliner SC in weissen Trikots seine Chance gegen den ESV Kaufbeuren suchte - zwei Eishockey-Teams, die einst zu den Spitzenmannschaften zählten, und die jetzt um ihre Plätze in der Bundesliga kämpfen müssen.
Nach dem ersten Drittel wechseln die Berliner ihren Schlussmann aus. Grudde erhält die Chance zu seinem ersten Bundesligaspiel. Nationaltorwart Funk hatte nach zwei haltbaren Treffern entnervt das Eis verlassen.
Die Berliner Spieler forcieren das Tempo. Ihr 3:2 Vorsprung aus dem ersten Drittel reicht gegen die cleveren Gäste aus dem Allgäu nicht aus.
Kaufbeuren wählt das Powerplay. Die Berliner flüchten in die "Riegel"-Taktik, nachdem ein Tor die Gäste für die rauhe Gangart scheinbar belohnte.
Erst gegen Ende des zweiten Drittels lösen sich die Berliner aus der Umklammerung. Nielsson wagt einen Konterangriff. Er versetzt seinen Gegenspieler und überlistet dann auch Tormann Kerpf.
Das Schlussdrittel muss die Entscheidung bringen. Zum Ausgleich fehlt den Gästen nur ein Treffer. Im Berliner Tor konzentriert sich Schlussmann Grudde auf Kaufbeurens Endspurt.
Doch jetzt haben die Berliner ihren Spielrhythmus gefunden. Sie kombinieren überlegt und zügig und schlenzen den Puck dreimal innerhalb von fünf Minuten ins gegnerische Tor. Mit einem 8:3 Sieg machte der Berliner SC den Zuschauern wieder Hoffnung: Berlins sportlicher Abstieg in die Eishockey-Provinz scheint vorerst abgewendet.
Dabei-Report: Geier über Managua
Hilfssendungen treffen noch heute täglich ein. Ihre Verteilung an die Bedürftigen jedoch bleibt auf Monate hinaus Improvisation. Erst im Herbst '73 wird man wieder von 'normalen' Zuständen sprechen können. Bis dahin wird, so fürchtet man, das Chaos bleiben. Und die Einwohner Managuas, der Hauptstadt Nicaraguas, werden erst dann wieder sicher sein, wenn man aus alten Fehlern lernt. Nach dem letzten Erdbeben, 1931, baute man die Stadt an alter Stelle auf.
Es scheint, dass auch 1973 Managua wieder am gleichen Platz entsteht, dort, wo am Heiligen Abend des letzten Jahres ein Erdstoss von zwei Minuten 10 Sekunden Dauer die Katastrophe wiederholte: es gab immer noch kein Frühwarnsystem, und keine organisierten Rettungsdienste.
Die Hilfstruppen retteten oft nur eigene Angehörige. Tausende mussten deshalb noch sterben. Plünderer machten ihr Geschäft, Kaufleute, da sie nur gegen Brand versichert waren, zündeten die Läden an: Tod für weitere Menschen. Das alles bewirkte das Ausmass der Katastrophe. erschreckend bleibt die Feststellung: beim nächsten Erdbeben ist ein neues Chaos gewiss.
Dabei-Kunst: Mit Hammer und Nagel
Seit 15 Jahren setzt er Nagel neben Nagel. Günther Ueckers Drahtstifte sind Bestandteil eines Kunstwerks. Er macht Kunst wenn er nagelt
Uecker bereicherte die Bilderwelt um ein neues Medium, denn für ihn ist es Aufgabe des Künstlers Ideen zu erfinden, die sich visuell realisieren lassen. Seine Nagelaktivitäten erhalten in diesen Wochen auf dem New Yorker Kunstmarkt Weltbestätigung. Sein erster Sprung ins Pop-Art-Mekka war vor acht Jahren nicht geglückt. Für Europas Avantgarde gab es damale kein Verständnis.
Uecker selbst, in Düsseldorf, bleibt vom Kunstbetrieb unberührt. Er ist kein Showmann, tritt selten vor die Kamera. Wenn er arbeitet, ist er ein Besessener. Jeder Nagel - drei Hammerschläge, sicher, präzise, rhythmisch geschlagen, voller Konzentration.
Sein Ideenreichtum, die Art, ohne tierischen Ernst harte Arbeit zu leisten, machten sein Werk 15 Jahre lang aktuell. Sein Selbstporträt. verrät mehr: Etwas von dem Zwang weiternageln zu müssen.
Für alle Fälle hat er sich Fluchtwege ins Nagellose offengehalten: Uecker filmt, wenn es nicht mehr weitergeht. Trotzdem: der Nagel ist sein Zeichen, Werkzeug und Waffe, fixe Idee und Anstoss, festgefahrene Denk - und Sehgewohnheiten zu verändern.
Er wird weiternageln, sagen seine Freunde, denn die Ideen sind unerschöpflich, der Vorrat an Nägeln auch: Mehr als 100 Tonnen hatte er bis 1970 verbraucht. Eines seiner Ziele: Kulturfetische zu denunzieren. Doch deswegen sieht er sich nicht als Systemveränderer, denn er sagt: 'Ich bin überrascht, wenn sich Wirklichkeit und Reaktion einstellen: dann meine ich, es funktioniert, was ich mir ausgedacht habe.'