Sacherschließung
01. Berlin: Grüne Woche
Indien Stand. Viel Publikem. Am dänischen Stand werben Tänzerinnen für dänische Agrarprodukte. Ungarische Salamiwurst. M. Ertl, halbtotal hat in der Hand ein großes Weinglas. Ferkel. Kinder streicheln ein Schaf. Kartoffel, nah. Ein Schauspieler erzählt, wie "der Alte Fritz" gegen den Widerstand der Bauern die Kartoffeln auf die deutsche Speisekarte brachte, O-Ton:
"Die Quacksalber insistieren darauf, das Gold des Ackers sei gesundheitsschädlich. Und Baptisten nannten es Teufelsfrucht, dabei hatte ich geheim rekognisieret, dass die Espanol ihr überseeisches Territoire nur erobern konnten, weil die Schiffsbesatzungen gegen die Mangelkrankheit Skorbut gefeit war, denn sie hatten als Ration die vitaminreiche Kartoffel an Bord.
Zwei Bauern, nah, erzählen O-Ton, warum sie "Die Grüne Woche" besuchen: "Mich interessiert die Fleischerzeugung, mich interessiert die Geflügelerzeugung, mich interessieren Eier und auch vor allen Dingen Kartoffeln." - "Als Landwirt bin ich in der Weise interessiert, als Erzeuger, was hier der Verbraucher wünscht, wie er seine Prognosen stellt und was für uns interessant ist fürs kommende Jahr, z. Bsp. die Kartoffeln. Wir liefern einen Teil unserer Kartoffeln nach Berlin und sind nun interessiert, was wünscht der Berliner für den Verbrauch. Das wäre das eine, zum anderen auch um die alte Reichshauptstadt mal wiederzusehen hier."
(62 m)
02. Köln: Möbelmesse
Totale Kommunikationszentrum: Traummaschine. Stilmöbel. Betten mit handgehefteten Kopfpolster. Vorführung von Klappbetten in d. verschiedenen Stilrichtungen. "Kochinsel" mit Herd und Wasserleitung in der Mitte des Raumes. Sitzelemente.
(62 m)
03. Zopot &: Oppeln: Musik aus Polen
Jazzmusiker. Ireen Sheer singt. Diverse Einstellungen. Sie läuft am Strand in ZL.
(52 m)
04. Königssee: Skeleton
Ellenbogen, Kopf und Kniegelenke werden gepanzert. Skeleton Experten erzählen über ihre Sportart. O-Ton: "Der Skeleton-Schlitten ist wie der Name schon sagt, ein Skelett aus Stahl und Eisen, die Auflage ist ein sogenannter Rutscher, den man nach vorne und nach hinten bewegen kann, auf dem man praktisch die Lenkung vom Schlitten beeinflussen kann. Der Schlitten selbst wiegt zwischen 38 und 65 Kilo. Die Kufen, 16 mm Rundstahl, mit einer Einfräsung, die zwischen 28 und 30 Zentimeter lang ist. Sie dient zum Zentrieren des Schlittens auf den Geraden und zum Halt in den Kurven, damit der Schlitten die Linie behält."
Ein sogenannter Rutscher. Die Kufen, nah. Ein Fahrer in Zl. Einige Skeletonfahrer: O-Ton: "Was fasziniert Sie an Ihrem Sport?" - "Ja, wegen dem extremen Fahren und weil es ein außergewöhnlicher Sport ist." - "Ja, ich fahre im Sommer Autorennen und möchte im Winter eine bessere Kondition haben." - "Dann der Reiz der Geschwindigkeit und es ist eine gewisse Gefahr verbunden damit und gerade das ist der Reiz der Sache." In Bauchlage fährt man durch d. Eiskanal.
(86 m)
Herkunft / Inhaltsart
Grüne Woche in Berlin
Kamera: Pahl
Möbelmesse 75 in Köln
Kamera: Luppa
Musik aus Polen (Ireen Sheer Jazz)
Herkunft: Polkronika, Polkronika
Skeleton am Königsee
Kamera: Rau, Brandes
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Landwirtschaft: Knollen unterm Funkturm
Die Grüne woche in Berlin lädt wieder zum traditionellen Dialog zwischen Produzent und Konsument Die 37. Landwirtschaftsschau am Funkturm steht diesmal im Zeichen der erweiterten EWG.
Dänewark, Grossbritannien und Irland drängen mit ihrer leistungsfähigen Agrarindustrie auf den kontinentalen Markt. Der Wettbewerb wird schärfer für Deutschlands Bauern, denen Ernährungsminister Ertl in Berlin den Rücken stärkte. Höhere Verkaufspreise und staatliche Zuschüsse zur Modernisierung von Betrieben sollen dem deutschen Bauern helfen, seinen Platz im Agrar-Kartell der EWG zu halten. Mit einem Jahr für Jahr reichhaltigerem Angebot siecht sich der Verbraucher zum Teil dafür entschädigt, dass er den gemeinsamen Agrarmarkt subventionieren muss. Die Landwirtschaft hatte schon vor der Grünen Woche ihre Absatzwerbung verstärkt. nicht nur für Veredelungsprodukte sondern auch für die gute alte Kartoffel, die einst der Alte Fritz gegen den Widerstand der Bauern auf die deutsche Speisekarte brachts.
"Die Quacksalbers insistierten darauf, das Gold des Ackers sei gesundheitsschädlich. Und Baptisten nannten es Teufelsfrucht, dabei hatte ich geheim rekognisciret, dass die Español ihr überseeisches Territoire nur erobern konnten, weil die Schiffsbesatzungen gegen die Mangelkrankheit Skorbut gefeit war, denn sie hatten als Ration die vitaminreiche Kartoffel an Bord."
Zweihundert Jahre später informieren sich Deutschlands Bauern über Verbraucherwünsche.
"Mich interessiert die Fleischerzeugung, mich interessiert die Geflügelerzeugung, mich interessieren Eier und auch vor allen Dingen Kartoffeln."
"Als Landwirt bin ich in der Weise interessiert, als Erzeuger, was hier der Verbraucher wünscht, wie er seine Prognosen stellt und was für uns interessant ist fürs kommende Jahr, z.B. die Kartoffeln. Wir liefern einen Teil unserer Kartoffeln nach Berlin und sind nun interessiert, was wünscht der Berliner für den Verbrauch, Das wäre das eine, zum anderen auch um die alte Reichshauptstadt mal wiederzusehen hier."
Dabei-Messe: Holz-Show in Köln
Der Start ins Raumfahrt-Alter hat begonnen, meinen Futuristen und Designer zu dem Spektakelstück der Kölner Möbelmesse: Das totale Kommunikationszentrum Traummaschine. Ihr Preis: mindestens 12.000 Mark; doch kaufen wird sie keiner, denn der Einrichtungstraum der Deutschen liegt zunächst beim Alten, wie Rekordumsätze auf bieder spekulierender Möbelfabrikanten zeigen.
Gefragt ist Stil - bemerkenswert die Liebe zum Detail. Für gelungene Kreationen gibt man gerne 3.000 Mark und mehr aus. Schlafzimmerkompositionen a la Belvedere, Daphne und Versailles erwiesen sich als Messe-Renner. Den Qualitätsnachweis erbringt das handgeheftete Kopfpolster bei allzu wilden Stunden.
In Köln fehlten diesmal die Impulse internationaler Designer: doch 814 deutsche Möbelhersteller fürchten keineswegs die Konkurrenz: Umsatzsteigerung ihrer Branche in den letzten vier Jahren, runde 100 Prozent.
Wohnen mit der fünften Wand, so charakterisieren Klappbettfans ihre Vorliebe für das Bett im Wohnzimmerschrank. Seit Jahren gehört das attraktive Möbel zum erfolgreichen Messe-Repertoire, da es knapp bemessene Neubauwohnungen doppelt nutzbar macht. Auch hier Anpassung an zahlungskräftigere Kunden: zeitgemäss - bequemes Schlafen im rustikalen Herrenzimmer.
Zu neuen Lebensformen Lassen sich die Bundesdeutschen am ehesten beim Küchenkauf verleiten. Neueste Strategie der Küchenforschung: Herd und Kochwasserzuleitung gehören an einen zentralen Platz. Vom Topfschrank zum Herd, vom Herd zur Anrichte und zur Spüle gibt es ab sofort gleich kurze Wege für die Hausfrau.
Gemässigt progressives Wohnen entfaltet sich allein bei Varioelementen der Polster-Industrie. Sitz und Lehnkörper mit leichter Kunststoff-Füllung fördern die Umbaufreude. Der Spezial-Velor-Bezugsstoff macht die Rückenlehne absolut rutschfest.
Bilanz der Deutschen Möbelmesse: der Trend liegt beim Bewährten, für Utopia gab es keinen Absatz.
Dabei-Musik: Hit ausZoppot
Polens Musikproduktion bestimmt traditionell den musikalischen Standard der Unterhaltungsmusik in den osteuropäischen Ländern. Wer sich bei den anspruchsvollen polnischen Fans durchsetzt, kann auf eins Karriere in ganz Osteuropa hoffen.
Die alljährlichen Festivale in Zoppot und Oppeln werden vom ambitionierten Nachwuchs zugleich gefürchtet und geliebt: denn hier entscheidet ein engagiertes und unbestechliches Publikum über den Start einer Karriere oder den Rückfall in die Namenlosigkeit.
Auch die westliche Musikindustrie hat neuerdings die polnischen Festivals als Chance entdeckt, im Musikmarkt Osteuropas Fuss zu fassen. Eine deutsche Schallplattenfirma wagte jüngst mit Ireen Sheer einen Probelauf in Zoppot. Mit ihrem Schlager "keiner liebt Dich so wie ich", hatte die junge Englanderin einen vielversprechenden Start.
Dabei-Sport: Tempo auf Kufen
Ellenbogen, Kopf und Kniegelenke werden gepanzert, bevor sich der Sportler im Sprint auf sein Hochgeschwindigkeitsfahrzeug wirft. Skeleton, wohl die unmittelbarste Form der Schlittenfahrt, gewinnt auch ausserhalb von Bayern neue Freunde. Skeleton-Experten wiesen uns am Königssee in ihre Sportart ein.
"Der Skeleton-Schlitten ist wie der Name schon sagt, ein Skelett aus Stahl und Eisen, die Auflage ist ein sogenannter Rutscher, den man nach vorne und nach hinten bewegen kann, auf dem man praktisch die Lenkung vom Schlitten beeinflussen kann. Der Schlitten selbst wiegt zwischen 38 und 65 Kilo. Die Kufen, 16 mm Rundstahl, mit einer Einfräsung, die zwischen 28 und 30 Zentimeter lang ist. Sie dient zum Zentrieren des Schlittens auf den Geraden und zum Halt in den Kurven, damit der Schlitten die Linie behält."
Wir fragten einige Skeletonfahrer: Was fasziniert Sie an Ihrem Sport?
"Ja, wegen dem extremen Fahren und weil es ein aussergewöhnlicher Sport ist."
"Ja, ich fahre im Sommer Autorennen und möchte im Winter eine bessere Kondition haben.
"Dann der Reiz der Geschwindigkeit und es ist eine gewisse Gefahr verbunden damit und gerade das ist der Reiz der Sache."
Während eines Internationalen Rennens auf der Kunsteisbahn am Königssee, auf der sich sonst Bob und Rodel tummeln, beobachteten wir Deutschlands beste Skeleton-Piloten. In Bauchlage, den Kopf nach vorn, nur wenige Zentimeter über der Piste, steuerten die Sportler ihren flachen Schlitten nur durch Gewichtsverlagerung im 120 Stundenkilometer-Tempo durch den Eiskanal.
Skeleton, das Mut wie kaum eine andere Sportart fordert, soll bald - Do wünschen seine Anhänger - ein drittes Come-back erleben. Denn schon zweimal - bei den Winterspielen 1928 und 48 - war Skeleton offizielle olympische Disziplin.
Personen im Film
Ertl, Josef ; Sheer, Ireen
Orte
Berlin ; Köln ; Zoppot ; Oppeln ; Königsee
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Forstwirtschaft ; Musikalische Veranstaltungen ; Rodeln ; Tiere (außer Hunde) ; Möbel ; Landwirtschaft ; Ausstellungen ; Gastronomie ; Landwirtschaft ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau