Sacherschließung
01. BRD: Leonid Breschnew Besuch
Ein Briefmarkenverkäufer an der Straße O-Ton: "Die Sonderkarte zum historischen Staatsbesuch mit Tag- und Uhrzeit auf dem Original-Bundeshausstempel." Köln-Bonner Flughafen. Breschnew kommt aus Flugzeug heraus. Ruß. Stewardess an der Tür. Breschnew steigt die Treppe hinunter, gefolgt vom Dolmetscher und Außenminister Gromyko. Unten an der Treppe begrüßt Willy Brandt ihn. Kameramänner. Willy Brandt und Breschnew schreiten die Front ab. Polizist. Botschafter Falin. Kinder geben Nelken an Breschnew. Rhein vorn und hinten auf einem Hügel "Hotel Petersberg". Polizeieskorte fährt vor dem Mercedes 600. Hotel Petersberg von außen. Mercedes 600 fährt vor Hotel. Breschnew und Brandt steigen aus. Sicherheitsbeamte. Breschnew und Brandt nah, sitzend. Breschnew macht seine Brille sauber. Pro- und Anti-Breschnew Demonstranten. Befragung der Leute auf der Straße wegen des Breschnew Besuches O-Ton: "Ich persönlich bin der Auffassung, man hätte es vielleicht sein lassen sollen mit allen den Gefahren, die damit verbunden sind. Auf der anderen Seite, diese ganze Aufmachung und so weiter, ich hätte er mir gespart." - "Es wäre richtiger, wenn Herr Brandt Herrn Breschnew sagen würde, er soll die Mauer wegmachen und die Minen und den Stacheldraht und die Zäune."
Ernst Tählmann, Transparent. Dr. Haese befragt Breschnew Anhänger O-Ton: "Ja, ich finde es ganz gut, dass mal endlich jemand aus der UdSSR rüberkommt." - "Ich finde den Besuch Breschnews positiv und bin durchaus für eine Verständigung mit der Sowjet-Union."
Transparente wie z.B. "Krefeld Grüsst Leonid Breschnew". Polizei mit Sturzhelmen. Willy Brandt, Leonid Breschnew und Rut Brandt kommen durch eine Tür herein. Rut Brandt und Breschnew lachend. Frau Furtsewa, die Kulturministerin, kurz. Breschnew, groß, nah. Willy Brandt mit Breschnew, der Helmut Schmidt begrüßt. Breschnew bewundert die Pfeifentasche von H. Schmidt. Breschnew und Brandt kommen zur Vertragsunterzeichnung. Brandt, Breschnew und Gromyko, nah bei der Unterzeichnung. Walter Scheel auch nah am Tisch sitzend. Im Hintergrund stehen Delegationsmitglieder der beiden Länder. Händeschütteln: Brandt - Breschnew.
(98 m)
02. Bad Tölz / München: Wahl der Miss Germany 73
Mädchen tummeln sich in Swimmingpool mit Schaum. Mädchen stehen in einer Reihe auf der Treppe. Mädchen in Pelzmänteln. Mädchen lassen die Mäntel fallen und stehen dann vor der Jury in Bikini. Jury-Mitglieder u.a. Jürgen Feindt, Roberto Blanco und Werner Finck. Ingeborg Braun, die neue Miss Germany 73.
(41 m)
03. München: Ibra 73 - Briefmarkenausstellung
Ausstellungsräume: Ein Wachmann mit Funkgerät in der Hand. Mehrere Besucher. Einige Attraktionen der Ausstellung: wie z.B. "Brasilianisches Ziegenauge" und "Das doppelte Ochsenauge". "Schwarzer Einser" vom 1849 aus Bayern. Ibra Sondermarken. Automation bei der Bundespost: eine automatische Briefaufstell- und Stempelmaschine.
(59 m)
04. Alte Wochenschau - Serien
Renee Franke aus NDW 105/1: Renee Franke telefoniert bei der Fernsprechvermittlung der Bundespost O-Ton. Renee Franke mit dem Orchester Michael Jary bei Schallplattenaufnahmen. Tonmeister am Mischpult. Tonband läuft. Michael Jary dirigiert, groß. Renee Franke singt O-Ton "Vis-a-vis cher ami".
Boxen: Müller/Stretz aus NDW 124/ 8: Müller und Stretz im Ring. Müller greift heftig an. Nahkampf. Stretz boxt an das Ringseil gelehnt. Ringrichter Pippow trennt. Stretz landet Treffer und liegt in der 8. Runde vorn nach Punkten. Ringrichter Pippow trennt die Boxer. Aufgeregte Zuschauergesichter, groß. Müller schlägt heftig auf Stretz ein, am Boden liegt Ringrichter Pippow bewußtlos. Männer im Ring versuchen Müller zu überwältigen. Müller greift die Männer und Betreuer in der Ringecke an. Müller wirft den Betreuer von Stretz durch die Seile. Müller verlässt mit erhobenen Armen in Siegerpose den Ring. Leute kümmern sich um Ringrichter Pippow, der wieder aufsteht. Hans Stretz als Sieger durch Disqualifikation von Müller im Bademantel im Ring.
(83 m)
Herkunft / Inhaltsart
Breschnew -Besuch in BRD
Kamera: Luppa, Brandes, Rühe, Pahl, Rückert
Wahl der Miss Germany 75
Kamera: Rau
IBRA 73-Briefmarkenausstel.
Kamera: Rau
Beginn der alten WS-Serie:
Titel 7,6 m
Renée Franke
Boxen: Müller/Stretz
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Politik: Breschnew in Bonn
'Die Sonderkarte zum historischen Staatsbesuch mit Tag- und Uhrzeit auf dem Original-Bundeshausstempel'.
Philatelisten schätzten seinen Marktwert unterschiedlich ein, doch auf dem Bonner Politmarkt war er vier Tage unbestritten die Runner 1: Leonid Breschnew, nichtigster Mann der östlichen Welt, gab als erster sowjetischer Parteichef der Bundesrepublick die Ehre. Als sein Vorgänger Chruschtschow vor neun Jahren einen Bonn-Besuch erwog, mutzten seine Gegner im Polit-Büro diese Absicht, um Arguments für seinen Sturz zu sammeln. Breschnew kam ohne Furcht vor einer Keimatfronde in die Bundesrepublik: Von Kindern aus der sewjotischen Kelonie in Bonn liess sich ein Mann umarmen, der kurz zuvor durch Unbesetzungen im Politbüre seine Hausnacht deutlich verstärkte. In der Bundesrepublik wachten 26.000 Polizisten über die körperliche Unversehrtheit des Besuchers die grösste zivile Streitmacht, die je zum Schutz eines ausländischen Gastes aufgehoten würde.
Vor dem Nobel-Hotel 'Petersberg', das für Breschnew und seine Begleitung reserviert war. Zeigte sich der Kreml-Chef von der ersten Minute an leutselig und auf Publicity bedacht, Er scherzte mit den Journalisten und liess keinen Zweifel, dass sein Treffen mit dem Kanzler von Erfolg gekrönt sein werde. In ihrem ersten Gespräch unter vier Augen plädierten beide Politiker für eine gelockerte Arbeitsatmosphäre.
Auf dem Strassen in Bonn und Dortmund formierten sich derweil Pro- und Anti-Breschnew-Demonstranten. Auch die Bevölkerung reagierte unterschiedlich :
'Ich persönlich bin der Auffassung, man hätte es vielleicht sein lassen sollen mit allen den Gefahren, die damit verbunden eind. Auf der anderen Seite, diese ganze Aufmachung und so weiter, ich hätte es mir gespart'.
'Es wäre richtiger, wenn Herr Brandt Herrn Breschnew sagen würde, er soll die Maüer wegmachen und die Mine und den Stacheldraht und die Zäune.'
In Zeichen Ernst Thälmanns hatten sich rund 15.000 Breschnew-Anhänger in Bonn gotroffen.
'Ja, ich finde es ganz gut, dass mal endlich jemand aus der UdSSR rüberkommt.'
'Ich finde den Besuch Breschnews positiv und bin durchaus für eine Verständigung mit der Sowjet-Union.
Mit kalkulierten Kurs-offensiven des Charmes unterbrach Breschnew die langen Arbeitsgespräche, in denam nach einer Basis für die künftige Zusammenarbeit gesucht wurde. Im Treffen mit Politkern, Gewerkschaftern und Wirtschaftsführern warb der KP-Chef für eine langfristige wirtschaftliche Kooperation. Standhaft blieb Finanzminister Schmidt, als sich Breschnew für seine Pfeifentasche interessierte.
Unterschriftsreif lagen im Auswärtigen Amt drei Verträge, die wenige Tage vorher ausgehandelt worden waren. - Abkommen über wirtschaftliche, industrielle und technische Kooperation, über kulturelle Zusammenarbeit und über den gegenseitigen Luftverkehr. Hartnäckigen deutschen Wünschen kam Breschnew zum Abschluss seines Besuches nach: In der ersten deutsch-sowjetischen Erklärung zur Berlin-Frage sprach er sich für die 'strikte Eishaltung und volle Anwendung' des Viermächte-Abkommens aus.
Dabei-'Society': Qual der Wahl
In Schaumbad eines Bayerischen Luxushotels sollte ein abgelebter Publicity-Gag in dieser Woche neu geboren werden: die Wahl der Wise Germany. Die Bein- und Busenkür - vor drei Jahren als seichter Spass erkannt und mangels Publikumsinteresse abgesetzt- liess ein grosses deutsches Versandhaus nicht ruhen. Es steckte 20 Mäuchen in seine Textilprodukte und lud die Regenbogenpresse zur Misswahl ein - zur Wahl der Miss Germany 1973. Die Teilnehmerinnen: Agenturmodelle, Sekretärinnen, Touristinnen, Die Jury: Münchener Show-Prominenz, die dankbar die Chance zur Selbstdarstellung akzeptierte.
Eine magere Studentin durfte sich am Ende der Illusion hingeben, Deutschlands schönste Fran zu sein: Ingeborg Braun. 22 Jahre alt. Ihr vermessener und prämierter Körper war indes nicht so vergeistigt, wie sie vorgeben hatte. Ingeborg Braun se deckten ihre anttäuschten Konkurrentinnen auf - heisst ganz anders, ist Manneguin und sah einen Hörsaal noch nie von innen.
Dabei-Post: IBRA München '73
Die Kontrollen waren scharf: Wachmänner patroullierten Tag und Nacht, Fernschkameras überwachten jeden Winkel.
Auf der IBRA, der internationales Briefmarkenausstellung 1973 in München, zeigten Postverwaltungen aus 124 Ländern und private Sammler philatelistische Kostbarkeiten in Wert von etwa 50 Millionen Mark.
Der General-Postmeister van England führte 1840 mit dem Penny-Porto die ersten Briefmarken ein. Die Postverwaltungen der anderen Nationen folgten schnell diesem Beispiel. Aus dem Jahre 1860 stammen die Attraktionen des Münchener Ausstellung: das brasilianische Ziegenauge und das doppelte Ochsenauge mit dem Schätzwert von 1 Million Mark.
Die deutschen Kleinstaaten gaben von 1849 an Briefmarken heraus. Das Königreich Bayern begann mit dem 'Schwarzen Einser'.
Wie Briefmarken heute 'gemacht' werden, demonstrierte die Deutsche Bundespost auf ihrer Sonderschau mit der IBRA-Sondermarke. Aus einer Reihe von Vorschlägen wählte der Kunstbeirat der Post diese Entwürfe:4 Marken im Wert von 40 und 70 Pfennigen mit den Motiven alter Posthausschilder.
Zund 30 Millionen Briefsendungen muss die Bundespost heute Tag für Tag befördern, Über den hohen stand der notwendigen Automation informierte Staatssekretär Gacheidle an Beispiel einer automatischen Briefanfstell- und Stempelmaschine, Ein Dreh- und Wendesystem bringt bis zu 30.000 Sandungen in einer Stunde in eine stempal- und lesegerechte Lage
Fluoreszierende Briefmerken und balkenförmige Markierungen, die unter ultra-violettem Licht aufleuchten, steuern den Mechanismus.
IBRA '73 - Ein Bild der Post zwischen Tradition und Fortschritt.
Dabei-Serie: Das Neueste von gestern
UFA-Dabei beginnt mit einer neuen Serie : Wochenschauberichte aus dem Jahre 1953
'Die Nachtigall vom Fernsprechamt'
Renóe Franke, Gestern noch unbekannte Telefonistin in Hamburg heute Star des Rundfunks und der Deutschen Grammophon-morgen vielleicht schon Filmstar. Schallplattenaufnahmen des neuen Schlagers 'Vis d via cher ami' von und mit Michael Jary. Ein klsines Fräulein vom Amt, das grossen Anschluss fand: Renbe Franke.
'Peter Müllers letzter Streich'
Zu einem in der Geschichte des deutschen Sports einmaligen Skandal kam es in Köln. Im Berkampf um die deutsche Meister Schuft in Mittelgewicht standen sich Titelverteidiger Hans Stretz und Peter Müller gegenüber. Stretz in schwarzer Hose. Trots wütender Angriffe kann Müller den Mejster nicht erschüttern Stretz trifft seinerseits den Kölner mit schwaren Linken und Rechten. In der achten Runde liegt Stretz nach Punkten knapp in Führung. Müller kommt nicht zum ziel. Als Ringrichter Pippow Müller verwarnt, geschieht etwas Unglaubliches. Müller Schiedsrichter zu kümmern, stürzt sich der offensichtlich wen Sinnen gekommene Müller mit wutverzerrtem Gesicht auf Stretz. Proteststürme des Publikums brechen los. Müller benimmt sich wie ein Rasender. Greift di gegenüberliegende Ecke und den Veranstalter an, stöast den Sekundanten von Stretz durch die Seile. Niemmnd vermag den Besessenen zu zügeln, der schliesslich soger die Unverfrorenheit besitzt, mit dem Siegergrass abzutreten. Peter Müller wurde auf Lebenszeit vom Boxsport ausgeschlossen. Erst nach S Minuten kommt Ringrichter Pippow wieder zu sich. Deutscher Mittelgewichtsmeister bleibt Mans Stertz.
Personen im Film
Blanco, Roberto ; Brandt, Rut ; Brandt, Willy ; Braun, Ingeborg ; Breschnjew, Leonid ; Falin, Valentin ; Feindt, Jürgen ; Finck, Jürgen ; Gromyko, Andrej ; Haese, Jürgen ; Müller, Friedrich ; Scheel, Walter ; Schmidt, Helmut ; Thälmann, Ernst
Orte
München ; BRD ; Rußland ; Hamburg ; Köln ; Bonn ; Köln-Bonner Flughafen ; Afghanistan ; Bad Tölz ; Berlin
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bauwerke in Deutschland ; Boxen ; Briefmarken ; Demonstrationen ; Hände ; Kameraleute, Kameramänner ; Kinder ; Photographen ; Plakate, Schriften, Transparente ; Polizei ; Post, Postwesen ; Rückblicke ; Schönheitswettbewerbe ; Staatliche Besuche (innen) ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Landschaften ; Berufe ; Automation ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau