Sacherschließung
01. Köln - Bonn: Kölner Karneval und Bundeskanzler empfängt Karnevalsprinzen in Bonn
Einzug des Dreigestirns. Tanzmariechen und Festsitzung im Gürzenisch. Historische Bilder vom Karneval. Im Park vom Palais Schaumburg Grenadiere auf dem Marsch zum Kanzleramt. Willy Brandt empfängt Karnevalsprinzen, Rut Brandt kurz im Bild. Willy Brandt mit der Narrenkappe. Kölner Rosenmontagsumzug. Brandt - Scheel als große Pappfiguren. Straßenkarneval. Kölner Dom, kurz. Genscher auf der Zuschauertribüne. Willy Millowitsch am Straßenrand mit Pappnase.
02. Bundespräsident Gustav Heinemann Ehrenbürger von Berlin
Schöneberger Rathaus von außen. Eine Feierstunde im Rathaus. Heinemann bekommt Urkunde überreicht. Heinemann spricht O-Ton, halbtotal: "In meinem Alter ist man sparsam mit Liebeserklärungen, aber meinen Sie, was ich gesagt habe, als eine Liebeserklärung für Berlin: Ich hab' und ich lass' noch einen Koffer in Berlin." Frau Hilda Heinemann seitlich, kurz. Bürgermeister Klaus Schütz.
03. Kiel: Atelierspiegel "Als Mutter streikte"
Das Kino: Studio im Capitol. Ministerpräsident Dr. Stoltenberg kommt zur Premiere mit Frau. Gila von Weitershausen halbtotal, lachend vor dem Kinovorhang. Andere Stars des Filmes vor dem Vorhang im Kino. Ausschnitte aus dem Film unter anderem E. Flickenschildt.
04. Königssee: Rennrodeln WM
Vermessung der Kufen. Diverse Abfahrten. Elisabeth Demleitner auf der Piste und auch groß, nah mit Sturzhelm. Durch das Ziel gefahren, fällt Margit Schumann/ DDR vom Schlitten. Sie liegt auf der Bahn, groß, nah. Start von Josef Fendt und auf der Piste. Jubeln um Josef Fendt.
05. Frankfurt: Fußball Jugoslawien - Spanien
Gastarbeiter mit jugoslawischen und spanischen Fahnen. Torwart Maric im Tor. ZL-Aufnahmen. Flanke vor dem Tor, der Ball verfehlt nur knapp. Fouls. Ein Spieler liegt auf der Erde. Ein Fehler vom spanischen Torwart Iribar und Tor für die Jugoslawen. Wiederholung in ZL. Feuerwerkskörper werden im Publikum abgeschossen. Diverse Spielszenen. Jugoslawien gewinnt.
Herkunft / Inhaltsart
Karneval/Bundeskanzler Brandt empfängt Karnevalsprinzen in Bonn
Kamera: Luppa
Bundespräsident Heinemann wird Ehrenbürger von Berlin
Kamera: Pahl, Kopleck, Schönfeld
Atelierspiegel: "Als Mutter streikte"
Kamera: Brandes
Herkunft: Constantin
Rennrodel - WM am Königsee
Kamera: Rau
Herkunft: Fox Pool
Fußball: Jugoslawien - Spanien in Frankfurt
Kamera: Luppa, Rühe, Zimpel
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-ULk: ... d'r zog kütt'
Wenn die Tanzmariechen ihre Beinchen schwingen,dann weiss auch das übrige Deutschland, dass der Countdown rheinischer Fröhlichkeit begonnen hat: In diesen Tagen nähert sich der Karneval an Rhein und Ruhr seinem Höhepunkt. Den Spass an der zeitlich festgelegten Ausgelassenheit erbten die Rheinländer von ihrer ersten Besatzungsmacht-den Römern. Sie lehrten. Wie man Frost und Winter vertreibt und mit einer deftigen Reinigung von Leib und Seele das Schicksal günstig stimmt.
Die noch heute gültigen Karnevalsregeln legte das Festkomitee zu Gürzenich im Jahre 1823 fest. Seither verläuft der alkoholbeschwingte Ausbruch aus dem Alltag nach strengem Ritual. Als friederizianische Grenadiere verspotteten die Rheinländer damals ihre Obrigkeit. Sie haben heute nichts anderes im Sinn, und die Mächtigen im Staat machen wie früher gute Miese zum bösen Spiel. Bundeskanzler Brandt bleibt vom närrischen Treiben am Rhein nicht ausgespart. Der spröde Norddeutsche aus Lübeck hat es längst gelernt, seinen potentiellen Wählern auch unter der Narrenkappe leichthin Reverenz zu erweisen
Brandt und Scheel wurden schon beim letzten kölner Rosenmontagszug einem Popularitätstest unterzogen. Wenn der Zug kommt', sind jedes Mal Millionen auf den Beinen-ein buntgemischtes Völkchen, das auch Regen oder Kälte nicht davon abhält, die mit viel Geld und Phantasie in Pappmaschee geformten frechen Gags zu konsumieren. Zwei Tage später ist alles wieder vorbei. Dann-am Aschermittwoch-beansprucht das alte lateinische Ursprungswort - zumindest öffentlich-seine Geltung: Carne vale - Fleisch, Lebewohl.
Dabei-Aktuell: Berliner Ehrenbürger
Berlins Politiker verbannten für ein paar Stunden den Amts-Alltag aus dem Schöneberger Rathaus. In einer Feierstunde zeichneten Senat und Abgeordnetenhaus Bundespräsident Gustav Heinemann mit der würde eines Berliner Ehrenbürgers aus. Gustav Heinemann, der 86. Ehrenbürger in der Geschichte Berlins, verabschiedete sich mit einem Kompliment:
In meinem Alter ist man sparsam mit Liebeserklärungen, aber nehmen Sie, was ich gesagt habe, als eine Liebeserklärung für Berlin: Ich hab und ich lass' noch einen Koffer in
Dabei-Aktuell: 5/100 Vorsprung
Als deutschen Zweikampf organisierten die Rodelfunktionäre die 16. Welt-Titelkämpfe auf der Kunsteisbahn am Königssee: von 95 Rennrodlern und Rodlerinnen durften sich nur die Favoriten aus der DDR und ihre Konkurrenten aus der Bundesrepublik Chancen auf einen Titel ausrechnen.
Robust und nervenstark - Elisabeth Demleitner, die beste Rodlerin aus der Bundesrepublik. Die 21 jährige Architekturstudentin glitt in allen vier Läufen gleichmässig gut durch die Kurven und wurde Zweite. Um sie zu schlagen, musste Titelverteidigerin Margit Schumann aus der DDR neuen Bahnrekord fahren. das Tempo riss sie hinter dem Ziel vom Schlitten. Die Aufregung am Bahnrand legte sich schnell. Mit Schmerzen, doch unverletzt, durfte sich die 21 jährige Studentin aus Oberhof, dem Mekka der DDR-Rodler, als neue Weltmeisterin feiern lassen. Für die Sensation am Königssee sorgte der Berchtesgaden Josef Fendt. Vor dem entscheidenden vierten Lauf lag er auf dem dritten Platz-ohne Chancen auf den Sieg, wie man meinte. Nach 1.114 Metern glaubte Fendt zum zweiten Mal nach 1970 schmückte sich Fendt mit dem Titel des Weltmeisters.
Dabei-Film: 'als Mutter streikte'
Film-Start in Kiel mit landes-väterlichen weihen. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Stoltenberg bedankt sich mit seinem Premieren-Auftritt dafür dass Produzent und Regisseur den bundesdeutschen Norden als Drehort wählten. Gila von Weitershausen und ein Dutzend Mitdarsteller hoben ihren gemütvollen Familien-Streifen optimistisch aus der Taufe. Der neue Constantin-Film 'Als Mutter streikte wurde nach dem gleichnamigen Roman des britischen Erfolgsschriftstellers Eric Malpass gedreht - fast eine Garantie für volle Filmtheater in der Bundesrepublik
Dabei-Fussball: Jugos zur WM '74
Deutsche hatten in Frankfurt ausnahmsweise das zweite Wort. Rund 50.000 Jugoslawen und Spanier-in der Mehrzahl Gastarbeiter munterten die National-Teams ihrer Länder auf, beim Kampf um den letzten freien Platz bei der Fussballweltmeisterschaft kein Pardon zu geben. Spaniens Profis, aufgeputscht durch eine Siegprämie von 50.000 Mark Pro Mann-spielten in den ersten Minuten wie aufgedreht.
Jugoslawiens Tormann Mario war hellwach-nach dem letzten 0:0 Spiel in Jugoslawien wusste er dass die Spanier im Entscheidungsspiel auf fremdem Boden alles auf eine Karte setzen würden. Mario bleibt auf der Hut-und Seine Landsleute auf den Rängen danken's ihm, Jugoslawiens Nationalelf übersteht die spanischen Angriffswirbel ungestört. Konterangriffe verwirren die gegnerische Abwehr. In der 10. Minute zieht Linksaussen Dzajic eine Maßflanke vor das Tor: Karasi verfehlt nur knapp: die Spanier sind gewarnt. Im Zweikampf beweisen die Jugoslawen, dass sie von den westlichen Profis nicht nur Technik und Taktik übernahmen. Ihre mimische Ausdruckskraft nach Fouls der Gegner liessen die Fans auf den Hängen das Schlimmste ahnen. In der 13. Minute schocken die Jugoslawen die selbstbewussten Spanier: mach einem Fehler von Torwart Iribar schiesst Katalinski unhaltbar ein: 1:0 für Jugoslawien. Die Wiederholung zeigt: Torwart Iribar kann den Ball nach einem Freistoss nicht festhaltengegen
Die spanische Elf hat ihren Spielrhythmus verloren Sie versucht, in der Defensive neue Kräfte zu sammeln.
Die Jugoslawen nutzen Spaniens Atempause aus. Ihr weiträumiges Flügelspiel verwirrt die gegnerische Abwehr. Auch nach der pause behalten die Jugoslawen ihr Tempo bei. Spaniens hochbezahlte Fussballstars enttäuschen. Sie sind langsam, ihr Angriff ziellos, ihre Abwehr wenig sattelfest.
Schon eine Viertelstunde vor dem Abpfiff scheint es, als hätten die Spanier resigniert. Die gegnerische Elf kann fast ungestört modernen Angriffs-Fussball demonstrieren. Bis zum Schlusspfiff spielt sie noch mehrere Torchancen heraus.
Fahnen signalisieren den Sieg. Ein einziges Tor genügte den Jugoslawen, um sich als 16. und letzter Endrundenteilnehmer bei den Weltmeisterschaften zu qualifizieren.
Personen im Film
Brandt, Rut ; Brandt, Willy ; Flickenschildt, Elisabeth ; Genscher, Hans-Dietrich ; Heinemann, Gustav ; Heinemann, Hilda ; Millowitsch, Willy ; Scheel, Walter ; Schütz, Klaus ; Stoltenberg, Gerhard ; Weitershausen von, Gila ; Demleitner, Elisabeth ; Fendt, Joseph ; Iribar ; Maric ; Schumann, Margit
Orte
Köln ; Bonn ; Berlin ; Frankfurt ; Kiel ; Königsee
Themen
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