Sacherschließung
01. Bonn: US-Außenminister Henry Kissinger in Bonn
Dienstvilla des Bundeskanzlers, außen Polizisten. Mercedes 600 vor der Tür. Kissinger und Brandt kommen auf die Terrasse. Photographen und Kameramänner. Kissinger spricht O-Ton auf Deutsch: "Wir legen den größten Wert auf die engsten Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und den Vereinigten Staaten und zwischen West-Europa und den Vereinigten Staaten. Unsere Gespräche waren von unserem Standpunkt aus sehr erfolgreich. In den bilateralen Verhältnissen hatten wir einige Schwierigkeiten, Probleme zu finden und ich gehe zurück nach Amerika mit dem Bewußtsein, dass die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und den Vereinigten Staaten auf die alten Freundschaften basieren und sehr fest sind und dass sich die Verhältnisse West-Europas zu den Vereinigten Staate in einer positiven Richtung sich entwickeln werden. Vielen Dank." Brandt, groß, nah. Händeschütteln Brandt - Kissinger.
02. Köln: Domotechnics - Haus- und Elektrogeräte Messe
Diverse Stände. Plexiglasbadewanne. "Luftsprudelmassagebad". Mädchen in der Badewanne. Kaffeemaschinen, Toaster. Bügeleisen, Haartrockner und alte Elektrogeräte. Kühl-/ Gefrierkombinationen. Wäscheautomaten. Badezimmereinrichtungen. Frau vor dem Spiegel.
03. Frankfurt: Frankfurt - Portrait
Demonstranten auf den Frankfurter Straßen mit Transparenten. Abbruch eines Hauses. Bürgermeister Rudi Arndt auf der Straße. Straßenschlacht. Wasserwerfer der Polizei. Große Bürohäuser. Bahnhofsgebäude. Fluß: Main. Frankfurts Börse von außen und innen. Diverse Bankgebäude. Frankfurter Flughafen. Boeing 737, nah. Frankfurter Autoausstellung, kurz. Rudi Arndt in seinem Arbeitszimmer spricht O-Ton, halbtotal: "Über 110.000 ausländische Arbeitnehmer sind in Frankfurt, und das sind nur die Gemeldeten. Es wird eine ganze Anzahl von Nicht-Gemeldeten geben. Darüber hinaus ist die Sondersituation dadurch bestimmt, dass wir mit 680.000 Einwohnern jeden Tag 220.000 Pendler haben, das ist die größte Zahl von Einpendlern in eine Stadt, die es in Europa überhaupt gibt. Wir haben dadurch einen sehr hohen Anteil von Kraftfahrzeugen. Das bringt Probleme. Ich denke an die Verschmutzung von Luft durch Autos, aber auch durch die Abgase der Industrie und der Hausfeuerstellen, ich denke aber auch an die Lärmbelästigung. Das sind Probleme, die Tag für Tag unwahrscheinlich oft auch harte Entscheidungen von uns verlangen. Es sind aber Entscheidungen, die getroffen werden müssen, wenn unsere Städte und wenn die Stadt Frankfurt lebensfähig bleiben soll." Gastarbeiter als Zwischenschnitt. Industrielandschaft mit Schornsteinen und Hochspannungsleitungen.
04. England: Concorde II
Die Maschine groß, nah auf dem Flugfeld. Einzelheiten der Maschine, groß, nah. Start. Aufnahmen von der Maschine in der Luft. Landung.
05. England: Fliegende Menschen
Ausrüsten des selbstgebastelten Fluggestells. Diverse "Abflüge" von einer Brücke ins Wasser.
Herkunft / Inhaltsart
US-Außenminister Kissinger in Bonn
Kamera: Luppa
Domotechnica/ Haus- und Elektrogeräte-Messe in Köln
Kamera: Luppa
Frankfurt-Portrait
Kamera: Labudda
Herkunft: Blick i. d. Welt
Concorde II
Herkunft: COI
Fliegende Menschen
Herkunft: Fox München
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Aktuell: US-Aussenminister Kissinger bei Bundeskanzler Brandt
In der Dienstvilla des Bundeskanzlers wehte für zwei Stunden der politische Hauch der grossen weiten Welt. Zu Gast war ein Weltreisender in Friedenspolitik, ein Mann, der langsam den Ruf gewinnt, mit Bündnissen und Kontinenten zu jonglieren Henry Kissinger, mit 15 Jahren aus Deutschland ausgewandert und heute verantwortlich für die Aussenpolitik der USA, bekräftigte bei seiner Bonner Kurzvisite das enge Bündnis zwischen beiden Ländern.
Henry Kissinger:
"Wir legen den grössten Wert auf die engsten Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und den Vereinigten Staaten und zwischen West-Europa und den Vereinigten Staaten.
Unsere Gespräche waren von unserem Standpunkt aus sehr erfolgreich, In den bilateralen Verhältnissen hatten wir einige Schwierigkeiten, Problems zu finden und ich gehe zurück nach Amerika mit dem Bewusstsein, dass die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und den Vereinigten Staaten auf die alten Freundschaften basieren und sehr fest sind und dass sich die Verhältnisse West-Europas zu den Vereinigten Staaten in einer positiven Richtung sich entwickeln werden, Vielen Dank."
Dabei-Messe: domotechnica
Domotechnica in Köln - zu den wenigen Branchen, die optimistisch in die inflationsbedrohte Zukunft sehen, gehört die deutsche Elektrogeräte-Industrie. Sie setzt auf den grossen Ersatzbedarf der bundesdeutschen Haushalte, in denen gegenwärtig rund 300 Millionen Geräte stehen, Aber sie präsentierte auch Neues - wie das "Luftsprudel-Massagebad": einen Fitmacher für die ganze Familie.
Renner im diesjährigen Inlandsgeschäft sind neben Geschirrspülern und Wäschetrocknern vor allem Kaffeemaschinen. Sie sind farbig geworden und offerieren noch mehr Bedienungskomfort. 50 Millionen Elektrogeräte hat der Handel im letzten Jahr abgesetzt - nicht zuletzt, weil es die deutsche Hausfrau liebt, altes Gerät stets durch neues zu ersetzen.
"Bau in" - moderne Küchengrossgeräte sind flexibel wie nie zuvor. Einzelgeräte wie Kühlschrank oder Geschirrspüler lassen sich leicht in vorhandene Einrichtungen integrieren Grössere Geräte sollte man bald kaufen: die Industrie kündigte in Köln zweistellige Preiserhöhungen für den Sommer an.
Bei Wäscheautomaten und Kühlschränken spekuliert der Handel mit dem inflationären Preisauftrieb: Wenn die Lebenshaltungskosten rapide steigen, beginnt die Flucht in die Sachwerte - und Deutschlands Hausfrauen zählen, wie die Branche meint, auch grosse Haushaltsgeräte dazu.
"Lebensqualität" aus dem Badeschränkchen: Neue Aluplast-Kunststoff-Schränkchen für Diele - Schlaf- und Badezimmer verwöhnen mit perfektem Komfort. Die farbigen, leicht zu kombinierenden Teile spielen ihre besten Vorzüge bei der Modernisierung von Altbauwohnungen aus. Die Kölner Domotechnica bot viele Tips für "E-Komfort" im Haushalt.
Dabei-Stadtportrait: Frankfurt/Main
Frankfurt - eine Stadt, die täglich Sohlagzeilen macht. Die jüngste: Strassenschlacht zwischen Polizei und linksgerichteten Demonstranten, die sich gegen die Räumung und den Abbruch verwahrloster Häuser wehrten. In keiner deutschen Großstadt werden Politische und soziale Konflikte so heftig ausgetragen wie in Frankfurt, und von seinem Bürgermeister Rudi Arndt sagt man, er herrsche übte eine Stadt, die eine Mischung aus Manhatten und Chicago sie. Frankfurt-eine Stadt der Gegensätze. Kontraste am Main: Frankfurt-nie Deutschlands Metropole, doch oft kreuzpunkt deutscher Geschichte. Im Mittelalter war sie Stadt der Königswahlen und Kaiserkrönungen, heute regiert Geld die Stadt. Frankfurts Börse ist Deutschlands Geldmarkt und Finanzplatz Nummer 1. Börse und Banken beherrschen die City. Keine Stadt verändert schneller ihr Gesicht. Bodenspekulation treibt gigantische Klötze aus Beton und Glas in die vertraute Stadt-Landschaft. Vor als Ausländer Geschäfte in Deutschland machen will, sieht sich zuerst in Frankfurt um. Sein Flugplatz - der grösste der Bundesrepublik-hält nur mühsam mit dem steigenden Verkehrsaufkommen Schritt. Im letzten Jahr hatte Frankfurt so viele Besucher wie Venedig: 1,2 Millionen,die nicht der kultur sondern des kommerzes wegen nach Frankfurt kamen - in die Stadt der grossen messen und der internationalen Werbeagenturen
Ausländer stellen ein Sechstel der Bevölkerung. Rudi Arndt ist ihr Bürgermeister.
Rudi Arndt:
"Über 110.000 ausländische Arbeitnehmer sind in Frankfurt, und das sind nur die Gemeldeten. Es Wird eine ganze Anzahl von Nicht-Gemeldeten geben. Darüberhinaus ist die Sondersituation dadurch bestimmt, dass wir mit 680.000 Einwohnern jeden Tag 220.000 Pendler haben, das ist die grösste Zahl von Einpendlern in eine Stadt, die es in Europa überhaupt gibt Wir haben dadurch einen sehr hohen Anteil von Kraftfahrzeugen.
Das bringt Probleme. Ich denke an die Verschmutzung von Luft durch Autos, aber auch durch die Abgase der Industrie und der Hausfeuerstellen, ich denke aber auch an die Lärm-Belästigung. Das sind Probleme, die Tag für Tag unwahrscheinlich oft auch harte Entscheidungen von uns verlangen. Es sind aber Entscheidungen, die getroffen werden müssen, wenn unsere Städte und wenn die Stadt Frankfurt lebensfähig bleiben soll."
Frankfurt - so meinen Beobachter und Kritiker - ist der Bundesrepublik 10 Jahre voraus. Frankfurt-das Deutschland der achtziger Jahre: eine Vision oder ein Albtraum?
Dabei-Aktuell: Jungfernflug der Concorde II über Grossbritannien
Mit gemischten Gefühlen blicken die Briten in diesen Wochen auf ein Renommierstück ihrer Luftfahrt-Industrien Super-Jet Concorde,den sie gemeinsam mit den Franzosen entwickelt haben. Der zweite britische Prototyp der überschall-schnellen Maschine machte vor kurzem seinen Jungfernflug, und keiner der Zuschauer konnte sicher sein, ob dieser Flug nicht-statt ins Überschall-Flugzeugalter - ins Museum führt. Denn die Concorde ist zu teuer, zu laut, zu unwirtschaftlich.
Ganze neun der 150 Millionen teuren Vögel sind bisher verkauft - an die staatlichen Fluggesellschaften der beiden Länder. Damit auch andere Fluggesellschaften ihren Geschmack an der Concorde zurückgewinnen, wird sie jetzt umgerüstet. Mit Zusatz-Tanks soll sie jetzt genau so weit fliegen können wie beispielsweise der Jumbo-Jet: Frankfurt-New York Nonstop. Abgeänderte Triebwerke Sollen den Treibstoffverbrauch reduzieren, der gegenwärtig - pro beförderten Passagier-dreimal so hoch ist wie beim Jumbo-Jet. Fachleute bezweifeln, ob diese technische Reformkur den flügellahmen Vogel vor dem finanziellen Absturz retten kann.
Dabei-Aktuell: 30.000 Mark Wettbewerb für einen Flug über 50 Yards
Unbeschwert geniessen derweil weniger prestige-bewusste Briten ein preiswerteres F;Flugvergnügen. Einmal im Jahr, an wärmeren Tagen, versuchen sie, mit Hilfe selbstgebastelter Fluggestelle den Preis der britischen Luftwaffe zu ergattern:30.000 Mark hat die Royal Airforce vor einigen Jahren demjenigen ausgesetzt, der beim Abflug von einer Brücke eine Luftreise von mindestens 45 Metern macht. Geschafft hat es bisher keiner. Der Sieger flog 21 Meter wett. Im nächsten Jahr Hill er einen neuen Anlauf nehmen.
Personen im Film
Arndt, Rudi ; Brandt, Willy ; Kissinger, Henry
Orte
Köln ; Frankfurt ; England ; Bonn
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Demonstrationen ; Elektrizität ; Hände ; Industrie ; Kameraleute, Kameramänner ; Flugzeugtypen ; Photographen ; Polizei ; Staatliche Besuche (innen) ; Städtebilder: Deutschland ; Technik ; Umweltschutz, Umweltverschmutzung ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kuriositäten ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Ausstellungen ; Industrie ; Technik ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
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