Sacherschließung
01. Holland: Winter 1929 in Holland
Städtelandschaft heute mit Kanal und Schiffen. Die selbe Stelle im Winter 1929: riesige Eisschollen und alles zugefroren. Menschen auf dem Eis. Scheveningen-Strand im Jahr 1929. Menschen gehen auf riesigen Eisschollen spazieren. Kurpromenade von Scheveningen heute. Rathaus wird im Jahre 1929 durch Feuer zerstört. Löschversuche. Das brennende Rathaus. Das Wasser friert gleich in Eiszapfen. Für Arbeits- und Wohnungslose gibt es Feuer auf der Straße. Öffentliche Wärmehallen. Drehorgelspieler. Eiskunstlauf. Schlittenkarussell. Autos fahren über den zugefrorenen Kanal.
02. Polen: Eissegeln
Aufschlüsselung aus El Mundo 598/ 5 - gleicher Schnitt. Schleifen der Metallkufen. Start von vielen Eisseglern auf einem zugefrorenen See. Diverse Impressionen.
03. Berlin: Industrieroboter-Forschung an der TU Berlin
Roboterarm bei der Montage. Ein Mann überwacht alles. Aschenbecher werden mit Hilfe eines Roboters und Computers hergestellt. Prof. Dr. G. Spur sitzt am Tisch: ein Roboterarm greift eine Bierflasche und schenkt dem Professor Bier ein. Prof. Dr. G. Spur halbtotal, sitzend spricht O-Ton über Industrieroboter: "Dies ist natürlich nur ein kleiner Gag, den wir uns ausgedacht haben, um die Vielseitigkeit eines Industrie-Roboters zu demonstrieren. Geräte dieser Art werden neuerdings eingesetzt in der Industrie, um schwierige gesundheitsgefährdende monotone Arbeitsvorgänge durch solche Geräte zu ersetzen, um den Menschen von Arbeitsvorgängen zu entlasten, die wir als niedrige Arbeitsvorgänge bewerten müssen."
04. Hamburg/ Bahrenfeld: Traber-Europameisterschaften
Männer studieren Pferdewettprogramme. Männergesichter groß, nah. Zigarette in Mund. Haupttribüne von außen und innen. Ausverkauft. Pferde auf der Bahn. Restaurantbetriebe. Überall Monitore. Computeranlagen für Pferdewetten. Das Gesicht von einem Mann, groß, nah. Fliegender Start. Diverse Studien während des Rennens. Edeka-Werbung. Österreicher Adolf Übleis in Führung. Zieleinlauf: Adolf Übleis liegt gleich auf mit dem Franzosen Masclé. Dann zieht das Pferd des Franzosen an. Der Franzose gewinnt den Lauf. Gesamtsieger und Europameister wurde der Österreicher Übleis.
Herkunft / Inhaltsart
Winter 1929 in Holland
Herkunft: Polygoon
Eissegeln
Herkunft: Polkronika
Industrieroboter-Forschung/TU Berlin
Kamera: Pahl
Traber-Europameisterschaften/Hbg. -Bahrenfeld
Kamera: Brandes, Seib, Rühe, Labudda, Jürgens
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Rückblick: Winter 1973-1929
Herbststimmung in Westeuropa - einen ganzen Winter lang. Schnee und Frost sind diesmal ausgeblieben. Nostalgie über dem Gefrierpunkt: nicht einmal die Winter sind mehr das, was sie einmal waren. Etwa 1929, als sich ganz Europa in eine bizarre Eislandschaft verwandelt hatte.
27 Grad unter Null: vor der Nordseeküste und auf den Flüssen türmte sich das Eis zu tonnenschweren Quardern. Im holländischen Scheveningen liess sich die bessere Welt von der Erinnerung an den letzten Strand-Flirt wärmen.
Pyromanen können ihr Hobby besonders intensive bei strengem Frost betreiben - unbehelligt von den Störversuchen der Feuerwehr, die bei 20 Grad unter Null Mühe hat, Wasser für ihre Schläuche zu finden. Von dem Rathaus in Leiden blieben 1929 nur die Fassaden stehen.
Für Arbeits- und Wohnungslose machten die Stadtverwaltungen ein Feuer auf der Strasse und richteten öffentliche Wärmehallen ein. Trotz mancher Härten und Entbehrungen: damals war der Winter noch eine Attraktion - zumindest für die Kinder, die unbelastet von den Sorgen der Erwachsenen ihr Vergnügen suchten und fanden.
Der exakte Kufen-Schliff kann mehrere Stundenkilometer bringen.
Europas Eissegler: sie schlugen dem milder Winter ein Schnippchen und wichen nach Osteuropa aus. Statt in Norddeutschland trafen sich die besten Eissegler der Welt in Polen zu ihren Titel kämpfen.
Hartes Eis, eine steife Brise: dann lassen die 2 Zentner schweren Segelschlitten auch ein Rennpferd stehen - kurzfristig erreichen sie ein Tempo von 130 Stundenkilometern.
An der Pinne sitzen Individualisten mit Sinn für einen exklusiven Zeitvertreib. Die Könner unter ihnen sind technisch versierte Hochleistungssportler, die den Wind ebenso berechnen müssen wie die Gleit- und Haftfähigkeit der Kufen.
Dabei-Technik: Industrieroboter
Industrie-Roboter auf dem Vormarsch. Immer mehr dringen diese Arbeitsmaschinen, die selbsttätig Objekte handhaben, in unsere Arbeitswelt ein. Sie helfen die Produktion zu rationalisieren und zu automatisieren - vor allem in der sogenannten Kleinstserienfertigung. Eine Abteilung der Technischen Universität Berlin gehört in Deutschland zu den Wegbereitern dieser neuen Produktions-Technologie. Das Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik hat - wie hier am Beispiel eines Aschenbecher - praxisnahe Arbeitsabläufe entwickelt, in denen ein durch Computer programmierter Roboter den Menschen ersetzen oder entlasten kann - in einer Industriegesellschaft, die bestimmt wird durch Arbeitskräftemangel, steigende Lohnkosten und den Zwang zu höherer Produktivität.
In der Technischen Universität Berlin wird die automatische Fabrik von morgen geplant. Der arbeitende Mensch - befreit vom monotonen Arbeitstakt der Maschine: auch eine gesellschaftspolitische Vision, die das Berliner Techniker-Team und Seinen Leiter Professor Spur beflügelt.
Prof. Dr. G. Spur:
"Dies ist natürlich nur ein kleiner Gag, den wir uns ausgedacht haben, um die Vielseitigkeit eines Industrie-Roboters zu demonstrieren. Geräte dieser Art werden neuerdings eingesetzt in der Industrie um schwierige gesundheitsgefährdende monotone Arbeitsvorgänge durch solche Geräte zu ersetzen, um den Menschen von Arbeitsvorgängen zu entlasten, die wir als niedrige Arbeitsvorgänge bewerten müssen."
Industrie-Roborter - eine Chance, unsere Arbeitswelt nicht nur zu automatisieren, sondern sie auch menschlicher zu machen.
Dabei-Sport: Champion im Sulky
Hamburgs neue Trabrennbahn der Superlative lockt bei ihrer Premiere mit einem Sonderangebot: der Europameisterschaft der Sulky-Fahrer. 10.000 Besucher an einem Werktag bestärkten den Altonaer Rennclub in seinen Ambitionen, mit dem neuen Geläuf in Bahrenfeld Hamburg wieder zum Zentrum des norddeutschen Trabrennsports zu machen. 18 Millionen Mark gab der Klub für die Rennbahn aus. Die modernste Computer-Anlage der Welt für Pferdewetten soll das Setzen noch leichter und attraktiver machen. Quoten, Einlauf, Sieger-Zeit-Computerschnell erreichen alle Zahlen und Daten Wetter und schlichte Rennbesucher über 68 Fernseh-Monitore and der Strecke.
Letzter Check-up am Sattelplatz. Aus insgesamt 15 europäischen Ländern war der jeweils beste Berufsrennfahrer nach Bahrenfeld gekommen, um in 5 Wertungsläufen Punkte für den Europameistertitel zu sammeln. Fliegender Start zum zweiten Rennen.
In Bahrenfeld entschied allein das Können der Fahrer. Die Pferde wurden vor jedem Rennen unter den Sulky-Profis ausgelost.
Schnelle, raumgreifende Schritte, aber immer im Trab: so will es das Reglement. Ein einziger Galoppsprung führt zur Disqualifikation: Albtraum jedes Sulky-Fahrers.
Der Österreicher Adolf Übleis mit der Nummer 1 bestätigte im Spitzenfeld seine Favoritenrolle. Die Konkurrenz liese keine Mittel aus, um den Anschluss an die Spitze zu halten.
Auch ohne Peitsche liefen die Traber gute Zeiten: Das Geläuf ist mit 3 Schichten Asphalt belegt, die obere zusätzlich mit Gummi elastisch gemacht.
Zieleinlauf: Adolf Übleis liegt gleich auf mit dem Franzosen Masclé. Dann zieht der Franzose an: sein Pferd hat die besseren Steherqualitäten.
Doch der Franzose gewann nur einen Lauf. Gesamtsieger und neuer Europameister wurde der Österreicher Übleis.
Personen im Film
Spur, G. ; Masclé ; Übleis, Adolf
Orte
Holland ; Berlin ; Hamburg ; Hamburg-Bahrenfeld ; Polen ; Bahrenfeld
Themen
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