Sacherschließung
01. Dortmund/ Westfalenhalle: Europacup Finale: Hallenhandball: VfL Gummersbach - Mai Moskau
MM-Sekt-Werbung. Ein Mann fällt hin. Für Mai Moskau die fünfte Zeitstrafe. Die russische Mannschaft verläßt das Spielfeld. Grobe Fouls der Spieler beider Mannschaften. Gummbersbach im weißen Trikot. Diverse Aufnahmen von dem harten Spiel. Sieben-Meter-Würfe auch in ZL. Hansi Schmidt, Nr. 9. Schießt diverse Tore. Publikum, Ränge ausverkauft. Ein Mann im Publikum mit Bart und Brille. Gummersbach gewinnt 19:17. Die VfL Gummersbach Mannschaft mit dem Europapokal. Die russischen Spieler verlassen die Halle enttäuscht.
02. DDR: Militärausbildung und Jugenderziehung in der DDR
Jugendliche marschieren mit Fahnen auf die Bühne. FDJ-Mädchen spielt Flöte, groß, nah. FDJ-Jugendliche spielen andere Musikinstrumente. Zwei Jungen sprechen mit Pathos in Mikrophone. Funktionäre. Turnübungen und Schießübungen der Jugendlichen. Militärmännerchor singt O-Ton. Ein DDR-Soldat spricht O-Ton über Militärausbildung in der DDR. Funktionäre beim Handballtorewerfen. Der Männerchor der russischen Militärkameraden.
03. Hamburg: Banküberfall:
Polizisten in Deckung hinter einem Polizeiwagen. Commerzbankfiliale von außen. Polizisten mit kugelsicheren Westen. Ein Polizist bezieht Stellung im Eingang eines Buchladens, gleich neben der Banktür. Fluchtauto: ein Ford wird vor die Bank gefahren. Der Fahrer des Fluchtautos mit gehobenen Händen in Badehose. Im Bankschaufenster Handzeichen. Das Fluchtauto wird noch näher an die Tür manövriert. Polizisten mit Walkie-talkies in Deckung. Eine Bankangestellte sprüht mit Sprayflaschen die Rück- und Seitenfenster schwarz. Neugierige in dem Fenster der umliegenden Häuser. Eine männliche Geisel an der Tür der Bank. In der Tür der vermummte Gangster mit einer Polizeimütze auf dem Kopf. Der Gangster wirft die Polizeimütze in die Luft. Polizei schießt, O-Ton. Eine zweite Kamera verdeutlicht Einzelheiten. Das Messer am Hals der Geisel. Standphotos zeigen Details. Die Geisel wird verletzt. Ein Ausweis des getöteten Gangsters. Er heißt Humberto Martin Gonzales. Der Tote wird weggetragen. Er liegt auf dem Bauch auf der Bahre. Krankenwagen bringt die verletzt Geisel weg. Spurensicherung. Tatwaffen: Pistole, Messer, groß und nah. Hamburgs Polizeipräsident Dr. Günter Redding beurteilt den Polizeieinsatz, O-Ton: "Ich möchte sagen, die Grundkonzeption unserer Maßnahmen hat sich als richtig herausgestellt. Das zeigen, glaube ich, auch die öffentlichen Kommentierungen. Dieses Grundkonzept das dahingeht, am Orte der Tat die Entscheidung zu suchen. Die Beamten hatten auch den Auftrag, auf jeden Fall den Täter kampfunfähig zu machen und die Geiseln zu retten, notfalls auch unter Einsatz der Schußwaffe. Als Alternative war natürlich einbezogen in die Überlegungen, dass der Täter mit dem Fahrzeug nach außerhalb kommen würde, nämlich dann, wenn es überhaupt keine Möglichkeit gegeben hätte, einen Zugriff zu machen. Aber das war für uns wirklich nur eine Notlösung, für die allerdings alles vorbereitet war.
Die Nachbarländer waren alarmiert, es standen Eingreifkommandos, Hubschrauber und dergleichen Dinge an den Punkten, die in Betracht kamen, bereit. Natürlich werden jetzt die einzelnen Untersuchungen ergeben, dass hier oder da technische Details zu verbessern sind. Bei dieser Arbeit sind wir jetzt, das wird eine zeitlang dauern, bis wir dazu Ergebnisse vorliegen haben. Aber ich möchte betonen, im Grundsatz war der Einsatz richtig und wir haben an dieser Grundkonzeption keine Fehler zu verbessern."
Herkunft / Inhaltsart
Hallenhandball /Europapokal: VfL Gummersbach - Mai Moskau
Kamera: Rühe, Rau, Jürgens
Militärausbildung u. Jugenderziehung in der DDR
Herkunft: DEFA, DEFA
Banküberfall in Hamburg
Kamera: Brandes, Rühe, Jürgens
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Sport: Handball-schocker
In der 15. Minute drohte das Sportspektakel mit einem Skandal zu enden. Aus Protest gegen die fünfte Zeitstrafe verliess die Mannschaft von Mai Moskau das Spielfeld. Umstrittene Entscheidungen der Schiedsrichter Siebert/Singer aus der DDR und grobe Fouls der Spieler beider Mannschaften prägten das Europacup-Finale im Hallenhandball zwischen Mai Moskau und VfL Gummersbach, im weissen Trikot.
'Eine Schlacht' nannte Anatoli Jewtuschenko, Nationaltrainer der UdSSR und Chef von Mai Moskau das Spiel in der Dortmunder Westfalenhalle, 'ein unerreicht hartes Männerspiel' der sowjetische Nationalspieler Juri Klimov - und 'einfach furchtbar' Schiedsrichter Siebert.
Siebenmeter-Würfe wurden spielentscheidend. Hansi Schmidt mit der Nummer 9 auf dem Rücken, der Star im Team der Gummersbacher spielte und kämpfte so konzentriert wie selten zuvor. Mehr als die Hälfte aller Gummersbacher Tore schoss er.
Das ganze Spiel über versuchen die Russen die Gummersbacher Führung auszugleichen. 9:8 führt Gummersbach zur Pause.
Vier Minuten vor dem Schlusspfiff gleicht Mai Moskau zum 16:16 aus. Eine Verlängerung von zweimal fünf Minuten muss die Entscheidung bringen.
13.000 spornen die Gummersbacher an. Auf 18:16 bauen sie ihre Führung aus. Ein letztes Foul treibt die Spannung auf den Siedepunkt. Die Russen verkürzen auf 18:17. Doch Sekunden vor dem Abpfiff erhöht Gummersbach auf 9:17.
Zum vierten Mal gewinnt VfL Gummersbach den Europapokal. Der favorisierte Titelverteidiger Mai Moskau verliess enttäuscht die Halle.
Dabei-Politik: Soldat in der DDR
Aufmärsche, Paraden, Umzüge - das gewohnte Bild kommunistischer Selbstdarstellung - wurde in diesen Tagen jenseits der Elbe neu ausgemalt. Mit grossem propagandistischen Aufwand feierte die DDR im 25. Jahr ihres Bestehens die Verabschiedung eines neuen Jugendgesetzes und den 18. Jahrestag ihrer nationalen Volksarmee.
Militärausbildung als Jugenderziehung, ein Thema, das auch die Medien in der DDR immer wieder aufgreifen. Als. Stück wissenswerter Wirklichkeit zeigen wir einen Originalbericht aus der DDR-Wochenschau.
Dabei-Verbrechen: nach 4 Sekunden das Ende
Polizisten gehen in Deckung, ihre Einsatzwagen blockieren den Verkehr auf dem Steindamm, einer Geschäftsstrasse in der Hamburger City: Ein bewaffneter Verbrecher hat eine Filiale der Commerzbank überfallen mit ¡einem Alarmruf an die Funkeinsatzzentrale des Polizeipräsidiums beginnt hier um 12.24 Uhr der Kampf der Polizei mit dem Täter. Ein Kampf, der beispielhaft Chancen und Risiken des Polizeieinsatzes bei einem Verbrechen mit Geiselnahme zeigt.
Bereitschaftspolizei, Kriminalpolizei und Beamte des Mobilen Einsatzkommandos umstellen das Gebäude. Der Verbrecher hat sich in der Bank verschanzt, nachdem er einen Beamten des ersten Streifenwagens erschossen, den anderen verletzt hat, Polizisten schieben diesen Wagen vom Bankengang auf die Strasse. Der erste von den drei Beamten bezieht Stellung im Eingang eines Buchladens, gleich neben der Bank. 14.26 Uhr: ein Ford rollt vor die Bank. Der Täter hat den Wagen als Fluchtauto angefordert. Der Fahrer darf nur mit einer Badehose bekleidet sein. Der Wagen steht dem Täter nicht dicht genug vor der Tür Bis auf etwa 50 Zentimeter muss der Polizist den Wagen an die Ladenfront heranmanövrieren.
15.25 Uhr: eine Bankangestellte sprüht Rück- und Seitenfenster des Wagens schwarz an. Für die Polizeiführung steht jetzt fest: Der Täter muss beim Verlassen der Bank überwältigt werden. Eine der Geiseln tritt vor die Tür. Es ist 15.44 Uhr. In der Tür der vermummte Gangster mit einer Polizeimütze auf dem Kopf.
Eine andere Geisel schiebt er vor sich her. Als er die Mütze in die Luft wirft, schiesst die Polizei. Der Bankräuber ist tot. Die Geisel verletzt. Eine zweite Kamera verdeutlicht Einzelheiten. In der linken Hand des Gangsters ein Messer, am Hals der Geisel, In der rechten die Pistole.
Standfotos zeigen Details: Das Messer am Hals der Geisel.
Der erste Schuss fällt, als der Täter die Pistole vonder linken in die rechte Hand zurücknimmt.
Der Gangster fällt nach dem ersten Schuss.
Ein Ausweis gibt Aufschluss: der Getötete ist Hubert Martin Gonzales, ein 28-jähriger Ingenieurstudent aus Kolumbien, der bisher nicht in Verbrecherkarteien der Polizei geführt worden ist, und die wirklichen Motive seiner Tat nicht mehr nennen kann. Zwei wichtige Fragen hat die Polizei inzwischen geklärt: Sie ist davon überzeugt, dass Gonzales den Überfall ohne Komplizen ausgeführt hat, und dass er und nicht die Polizei die Geisel während des Feuergefechts verletzt hat.
Drei Tage nach dem Überfall fragten wir Hamburgs Polizeipräsident, Dr. Günter Redding, wie er den Polizeieinsatz beurteilt:
Dr. Redding:
"Ich möchte sagen, die Grundkonzeption unserer Maßnahmen hat sich als richtig herausgestellt.
Das zeigen, glaube ich, auch die öffentlichen Kommentierungen, Dieses Grundkonzept das dahingeht, am Orte der Tat die Entscheidung zu suchen.
Die Beamten hatten auch den Auftrag auf jeden Fall den Täter kampfunfähig zu machen und die Geiseln zu retten, Notfalls auch unter Einsatz der Schusswaffe.
Als Alternative was natürlich einbezogen in die Überlegungen, dass der Täter mit dem Fahrzeug nach ausserhalb kommen würde, nämlich dann, wenn es überhaupt keine Möglichkeit gegeben hätte, einen Zugriff zu machen. Aber das war für uns wirklich nur eine Notlösung, für die allerdings alles vorbereitet war. Die Nachbarländer waren alarmiert, es standen Eingreif-Kommandos, Hubschrauber und dergleichen Dinge an den Punkten, die in Betracht Kamen, bereit.
Natürlich werden jetzt die einzelnen Untersuchungen ergeben, dass hier oder da technische Details zu verbessern sind. Bei dieser Arbeit sind wir jetzt, das wird eine zeitland dauern, bis wir dazu Ergebnisse vorliegen haben. Aber ich möchte betonen, im Grundsatz war der Einsatz richtig und wir haben an dieser Grundkonzeption keine Fehler zu verbessern."
Personen im Film
Gonzales, Humberto Martin ; Lüdcke ; Redding, Günter ; Schmidt, Hansi
Orte
DDR ; Hamburg ; Dortmund ; Westfalenhalle
Themen
Sachindex Wochenschauen ; DDR ; Handball ; Interviews ; Justiz ; Polizei ; Verbrechen ; Waffen ; Gerichtswesen ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
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