Sacherschließung
01. Bonn: Sparkassentag
Empfang im Foyer des neuen Verwaltungszentrums des Sparkassen- und Giroverbandes. Minister Apel (Finanzminister). Kopf, groß und nah. Sparkassenpräsident Geieger, O-Ton: "Es fügt sich, meine Damen und Herren, glücklich, dass dieses Ereignis zusammenfällt mit dem 50jährigen Bestehen unseres Verbandes in seiner heutigen Form. 1924 gelang es trotz der Wirren der Inflationszeit, die damals in einem Sparkassenverband, in einem Zentralgiroverband, einem Kommunalbankenverband zersplitterten Aktivitäten unserer Gruppe in einer neuen Verbandsform zusammenzuschließen. Heute, wie vor 50 Jahren, stehen die Sparer unseres Landes im Mittelpunkt der Arbeit, diejenigen Menschen also, die den Lohn für ihre Arbeit nicht vollständig verbrauchen, sondern Teile davon zurücklegen. Für die Wechselfälle des Lebens, für die Ausbildung ihrer Kinder, für den Bau eines Eigenheimes oder einer Eigentumswohnung, für die Alterssicherung, für die Vermögensbildung. Diese Millionen fleißiger Menschen in unserem Lande erwarten, dass wir uns konsequent für die Stabilität des Geldwertes und für den Sparerschutz einsetzen." Finanzmininster Apel, O-Ton: "Sie haben sich bemüht, der Bundesregierung in ihrem beschwerlichen Kampf um die Stabilität in fairer Weise zu helfen. Tatsache ist, dass auch der Sparer uns zu einer auf Stabilität orientierten Politik zwingt. Deswegen sind sie als der Sachverwalter der Sparer für uns ein wesentlicher Gesprächspartner. Das heißt aber auch, dass sie es in der Hand haben, ob wir bei der Debatte über die Preissteigerungsraten mit dummen oder zutreffenden Argumenten gegenüber unseren Bürgern auftreten, ob wir den Bürger verunsichern oder ob wird ihm ehrlich, ich unterstreiche, ehrlich Grenzen und Möglichkeiten der Stabilitätspolitik in unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem auch im weltwirtschaftlichen Verband deutlich machen."
02. Seeheim: Lufthansaschule Seeheim
Fachwerkhäuser. Aus dem Bus steigen farbige Mädchen. Das Schulungszentrum von außen und innen. Ausländisches Bodenpersonal beim Unterricht im Frachtübungsraum. Technische Unterrichtsmittel wie Buchungsgeräte, Dia-Geber, Filmprojektoren und Video-Anlage. Lernspieler. Freizeitmöglichkeiten im Schulungszentrum wie Schwimmhalle, Kegelbahn, Leseraum, Fernsehzimmer, abends Tanzen. Schulungszentrum in der Nachtbeleuchtung.
03. München: Fußball WM Endspiel: BRD - Holland
Der Pokal groß, nah. Bundespräsident Walter Scheel begrüßt die Spieler. Henry Kissinger auf der Ehrentribüne. Bundeskanzler Helmut Schmidt begrüßt die Spieler. Auf der Ehrentribüne Frau Dr. Mildred Scheel mit Gracia Patricia. Anfangsstoß. Cruyff wird im Strafraum gefoult. Schiedsrichter Taylor. Beckenbauer, Maier, Breitner. Elfmeter für Holland. Verzweiflung bei Helmut Schön und in den Reihen der Reservespieler. Neeskens schießt das Tor. Fußballerbeine, groß und nah. Beckenbauer am Ball. Foul an Hölzenbein im Strafraum. Elfmeter für die BRD-Mannschaft. Breitner schießt ein Tor. Verzweiflung in den holländischen Reihen. Jubeln auf den deutschen Rängen. Wiederholung des Tores. Mischnick (FDP). Hände klatschend. Grabowski gibt mehrere Vorlagen, Bonhoff spielt sich frei, Ball zu Müller. Müller schießt ein Tor. Cruyff, Nr. 14 unter Druck und wird nervös. ZL-Aufnahmen mit Torkamera. Spielende: Deutschland Weltmeister. G. Müller kniet sich auf den Rasen. Jubeln bei den Zuschauern. H. Schön und Franz Beckenbauer umarmen sich. G. Müller wird in die Luft gehoben. Bundeskanzler Helmut Schmidt gratuliert Franz Beckenbauer, Walter Scheel überreicht den Pokal an Franz Beckenbauer, nächste an der Reihe bei den Glückwünschen Sepp Maier. Paul Breitner, H. Schön. Walter Scheel gratuliert der holländischen Mannschaft. Ein Kameramann stolpert über Kameras. Die deutsche Mannschaft macht einen Siegeslauf durch das Stadion.
Herkunft / Inhaltsart
Sparkassentag
Kamera: Jürgens, Luppa
Lufthansaschule Seeheim
Kamera: Labudda
WM-Fußball: Endspiel BRD-Holland
Kamera: Rau, Jürgens
Herkunft: Pool
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Wirtschaft: Geld noch auf die hohe Kante?
Wichtige Herren aus Politik und Wirtschaft entdeckten einen neuen Treffpunkt. Nicht nur im Foyer des neuen Verwaltungszentrums des Sparkassen- und Giroverbandes sollen fortan Börsentips getauscht und die Weichen für Geld- und Kreditpolitik gestellt werden. Im Bonner Regierungsviertel wurde jüngst die Zentrale der deutschen Sparkassenorganisation eingeweiht. 470 Milliarden Mark Geschäftsumfang machen die Sparkassenorganisation zum grössten Faktor der Kreditwirtschaft. Sparkassen-Präsident Geiger zog Bilanz:
'Es fügt sich, meine Damen und Herren, glücklich, dass dieses Ereignis zusammenfällt ist mit dem 50 jährigen Bestehen unseres Verbandes in seiner heutigen Form, 1924 gelang es trotz der Wirren der Inflationszeit, die damals in einem Sparkassenverband, in einem Zentralgiroverband, einem Kommunal Bankverband zersplitterten Aktivitäten unserer Gruppe in einer neuen Verbandsform zusammenzuschliessen. Heute, wie vor 50 Jahren, stehen die Sparer unseres Landes im Mittelpunkt der Arbeit, diejenigen Menschen also, die den Lohn für ihre Arbeit nicht vollständig verbrauchen, sondern Teile davon zurücklegen - Für die Wechselfälle des Lebens, für die Ausbildung ihrer Kinder, für den Bau eines Eigenheims oder einer Eigentumswohnung, für die Alterssicherung, für die Vermögensbildung. Diese Millionen fleißiger Menschen in unserem Lande erwarten, dass wir uns konsequent für die Stabilität des Geldwertes und für den Sparerschutz einsetzen.'
Grundsätzliches auch vom Ehrengast. Wirtschaftsminister Apel:
'Sie haben sich bemüht, der Bundesregierung in ihrem beschwerlichen Kampf um die Stabilität in fairer Weise zu helfen. Tatsache ist, dass auch der Sparer uns zu einer auf Stabilität orientierten Politik zwingt. Deswegen sind sie als der Sachverwalter der Sparer für uns ein wesentlicher Gesprächspartner. Das heisst aber auch, dass sie es in der Hand haben, ob wir bei der Debatte über die Preissteigerungsraten mit dummen oder zutreffenden Argumenten gegenüber unseren Bürgern auftreten, ob wir den Bürger verunsichern oder ob wir ihm ehrlich, ich unterstreiche ehrlich. Grenzen un Möglichkeiten der Stabilitätspolitik in unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem auch im weltwirtschaftlichen Verband deutlich machen.'
Dabei-Verkehr: nur fliegen ist schöner
Eine Kleinstadt am Rande des Odenwaldes, nicht weit vom Frankfurter Luftkreuz entfernt, ist das Ziel ihrer langen Reise, Sie kommen als Fremde - doch nicht als Touristen. Sie kommen, um zu lernen. Im neuen Schulungszentrum der Deutschen Lufthansa nutzen sie die Chance, sich weiterzubilden.
Sie gehören alle zu der Bodenorganisation die des Unternehmens und erfahre hier, wie sie ihre Arbeit auf den Flughäfen und in den Stadtbüros überall in der Welt noch besser bewältigen können. Zum Nutzen einer reiselustigen, mobilen Erdbevölkerung.
Auf einer Hangterrasse wurde das Schulungsgebäude errichtet. Es gliedert sich in einen Schultrakt mit 32 Hörsälen und einen Wohnkomplex mit 460 Einzelzimmern. 1971 wurde mit dem Bau begonnen, vor wenigen Wochen zogen die ersten Kursusteilnehmer ein. In der Bibliothek kann das theoretische Wissen vertieft, in dem 200 Quadratmeter grossen Frachtübungsraum das praktische "know how' der Luftverkehrs trainiert werden. Die Forderung zeitgemässer Pädagogik nach praxisnahen Unterricht wurde hier - bezogen auf die vielfältigen Aufgaben der Lufthansa-Mitarbeiter - verwirklicht. Technische Unterrichtsmittel wie Buchungsgeräte, Dia Geber. Filmprojektoren erleichtern den Lernprozess. Unterrichtsmittel mit hohem Lerneffekt ist die Video-Anlage des Zentrums. Sie erlaubt es zum Beispiel, Übungsgespräche der Akquisiteure aufzuzeichnen und anschliessend von den Kursusteilnehmern kritisch besprechen zu lassen.
Wer hier für Tage oder Wochen die "Schulbank drückt', kann sich dafür in seiner Freizeit um so angenehmer entspannen. Das Schulungszentrum verwöhnt seine Gäste mit zahlreichen Freizeiteinrichtungen wie Leseraum, Fernsehzimmer, Bar,Kegelbahn, Schwimmbad, Sauna. Als Stätte der Begegnung wurde das Schulungszentrum Seeheim konzipiert: Lernen heisst hier auch miteinander sprechen, um Seeheim zu dem zu machen, was es vor allem sein soll: ein internationaler Treffpunkt.
Dabei-am Ball: Weltmeister
100.000 Mark - sein materieller Wert, sein ideeller: Triumph nach jahrelanger Mühe. Vor der letzten Entscheidung Gelegenheit für Prominenz, sich ausgiebig zu zeigen, damit sich das Gerangel um die Plätze und die weite Reise lohnt.
Doch dann ist das Drumherum vergessen: Endspiel um die 10. Fussballweltmeisterschaft. Fast eine Milliarde Menschen schauen zu. Das Spiel ist kaum 60 Sekunden alt, da erstarrt das Stadion. Cruyff wird im Strafraum gefoult. Schiedsrichter Tylor zögert nicht mit der Entscheidung. Strafstoss-Spezialist Neeskens verwandelt den Elfmeter in das Führungstor. Vor allem Franz Beckenbauer lässt sich durch Cruyffs Blitzattacke, mit der die im Turnier erkämpfte Favoritenrolle untermauert werden soll, nicht schocken. Für ihn, so gesteht er hinterher, das ideale Doping. Nun macht der Libero im Mittelfeld Regied. Die Taktik: gegen die provozierend langsamen Holländer durch Tempofussball die Abwehr aufzuknacken. Bei einem dieser Angriffe wird Hölzenbein in der 34. Minute im Strafraum gelegt. Taylor zögert auch hier nicht: Elfmeter. Jubel auf den deutschen Rängen. Breitner verwandelt den Strafstoss zum 1:1.
Grabowski zeigt sein bestes WM-Spiel. Pausenlos gibt er Vorlagen, reisst die Abwehr auf. In der 42. Minuten spielt sich Bonhoff frei - Müller lässt sich die Chance nicht entgehen. Noch einmal das Siegestor.
Der Holländer Cruff, das zeigt sich jetzt, ist unter Druck nur noch die Hälfte wert. Er wird nervös, er legt sich mit dem Schiedsrichter an, er erhält die gelbe Karte.
Nach der Pause jedoch sind Kaiser Franz und seine Mannen nicht mehr wiederzuerkennen. Die Aktionen: fahrig, unkonzentriert. Die Ausgleichschancen für die Holländer wachsen bedrohlich an. Breitner muss noch auf der Linie klären, oft rettet nur die Superform vom Bundes-Sepp.
In der deutschen Elf geht nichts mehr zusammen, ein Endspiel, grossartig begonnen, flacht ab. Die Holländer berennen pausenlos das Tor. Bis zum Spielende für die Deutschen: das grosse Zimmern. - Dann ist Deutschland Weltmeister.
Jubel für den Weltmeister-Macher Franz. Durch seinen Wandel vom Fussball-Ästheten zum verbissenen Kämpfer wurde er zum Dreh- und Angelpunkt und ermöglicht den Sieg.
Die Traumelf ist Weltmeister. In diesen Minuten ist Fussball Die wichigste und untadeligste Sache der Welt. Die Fragwürdigkeiten sind verdrängt. Jeder fühlt mit der Nationalmannschaft. Keiner scheint jetzt schon ans Abkassieren zu denken, an die Autos, die Prämien für den Sieg und das Markenschuhes Tragen. Einmal noch den Wander-Pokal anfassen und dann ab damit für vier Jahre in den Panzerschrank.
Personen im Film
Beckenbauer, Franz ; Bonhoff ; Breitner, Paul ; Apel, Hans ; Geiger, Helmut ; Monaco von, Gracia Patricia ; Kissinger, Henry ; Mischnik, Wolfgang ; Scheel, Mildred ; Scheel, Walter ; Schmidt, Helmut ; Cruyff, Johann ; Grabowski ; Hölzenbein ; Maier, Josef ; Müller, Gerd ; Neeskens, John ; Schön, Helmut ; Taylor, Tommy
Orte
Seeheim ; Bonn ; München
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Banken, Bankwesen ; Bauwerke in Deutschland ; Gas ; Freizeit, Freizeitgestaltung ; Fußball ; Schulen, Schulungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Deutschland ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Geldwesen ; Fouls ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
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Genre
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