Sacherschließung
01. Stuttgart: Leichtathletik Länderkampf BRD - UdSSR - Frankreich
Stuttgarter Neckarstadion. Ein Diskuswerfer. Hindernislaufen. Franzose Guy Drut. 4 x 100 m der Frauen: Deutsche Staffel als Gewinner. Rita Wilden als Schlußläuferin. Hochsprung der Frauen: Ulrike Meyfarth als Dritte, Tamara Galka/ UdSSR als zweite. Karin Wagner als erste. Sprünge in ZL. 4 x 100 m der Männer: ZL-Aufnahmen. UdSSR gewinnt.
02. Paris: Fußgänger-Feuilleton
Triumphbogen, viele Autos. Straßentunnel. Verschiedene Füße bewegen sich im Takt der Musik. Staatspräsident Giscard d'Estaing steigt aus dem Auto und geht zu Fuß. Militärparade, nur Füße zu sehen. Hufe von Pferden. Pariser Fußgängerstraßen. Happening auf der Straße mit Schauspielern, Musikern, Pantomimen etc. Ein Clochard. Passanten äußern sich für und gegen Fußgängerzonen.
03. Nürburgring: Nürburgringrennen der Veteranen
Szenen aus alten Archivfilmen in den 20er und 30er Jahren. Zwei Bugattis, Jahrgang 1925. Start der Veteranen. Impressionen vom Rennen.
Herkunft / Inhaltsart
Leichtathletik-Länderkampf BRD-UdSSR-Frankreich/ Stuttgart
Herkunft: Blick i. d. Welt
Fußgänger-Feuilleton
Herkunft: Pathé Journal
Nürburgring-Rennen der
Herkunft: Blick i. d. Welt
Veteranen
Kamera: Rühe, Zimpel
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Leichtathletik: Test ohne Chance
Sturmböen, Temperaturen bei 14 Grad und immer wieder Regen. Beim Dreiländerkampf der Leichtathleten aus der Sowjetunion aus Frankreich und aus Deutschland vermieste das schlechte Wetter den Athleten die Laune und die Leistung.
Der Wettkampf im Stuttgarter Neckarstadion galt als Generalprobe für die Europameisterschaften in Rom. Doch nur wenige der Athleten präsentierten sich in einer Form, die Medaillenchancen erhoffen liess. Einer von ihnen, der Franzose Guy Drut, der seinen Ruf als bester Europäer überzeugend verteidigte.
Beim 4 x 400 Meterlauf der Frauen verblüffte eine junge deutsche Staffel - drei unbekannte Teenager und die Silbermedaillen-Gewinnerin von München, Rita Wilden als Schlussläuferin.
In neuer Jahresweltbestzeit gewann sie vor den Läuferinnen aus der Sowjet-Union.
Beim Hochsprung schafften drei Springerinnen die Siegeshöhe von 1.85 Meter. Die Anzahl der Fehlversuche entschied: Ulrike Meyfarth wurde Dritte, Tamara Galka aus der Sowjet-Union Zweite und die deutsche Meisterin Karin Wagner Erste.
Allez France, Frankreich vor, hiess es beim packendsten Duell in Stuttgart, dem 4 x 100 Meterlauf der Männer - eine vielleicht auch ironisch gemeinte Aufmunterung zu einem Rennen, bei dem die Gewichte bereits vorher verteilt schienen. Die deutsche Staffel als Favorit, die Läufer aus der UdSSR als schärfste Rivalen und die Franzosen eher als Zugabe. Im Ziel sah man es anders: die Franzosen gewannen zeitgleich vor den Deutschen. Bei der Endabrechnung aber siegte - wie erwartet - die Sowjetunion vor Deutschland und Frankreich.
Dabei-Unterhaltung: Paris zu Fuss
Mit Autos übervölkert, von Verkehrswegen zerschnitten: wie andere Städte schien auch Paris dem Auto ausgeliefert ... bis die Pariser ihre Füsse neu entdeckten.
Staatspräsident Giscard d'Estaing gab die neue Parole aus: Zu Fuss gehen ist nicht nur gesund, es bringt einander auch näher. Manchen Staatsbesucher nahm er seither zum politischen Spaziergang an die Hand. Als Zivilist mitten auf den Pariser Pracht-Avenuen - ein ganz neues Gehgefühl, das bislang nur den Parade-Truppen geläufig war. Nun ist der Bürger an der Reihe. Fussgängerzonen, in denen geplaudert, gelacht und geflirtet werden darf, sollen jetzt auch in Paris die Umwelt menschlicher machen. Man findet schneller zueinander. Auf der Strasse ist Spontanität - eine Verlockung auch für Schauspieler und Musiker, die Barriere die sie im Theater und Konzertsaal vom Zuschauer trennt, mit einem Sprung auf die Strasse zu überwinden. Die Anwohner der neuen Fussgängerstrassen betrachten ihre gewandelte Umwelt mit gemischten Gefühlen. Eine Hausfrau: 'Ich bin für Fussgängerzonen, aber gegen zu grosse Ansammlungen von Menschen.' Ein Pfarrer: 'Wir haben zuerst schlechte Erfahrungen gemacht, weil man sich vor lauter Menschen nicht mehr bewegen konnte. Inzwischen geht es ganz gut.' Eine Geschäftsfrau: 'Wenn das Gesindel, das man man hier noch antrifft, verschwunden ist, kann es eine gute Sache werden.' Die Gaukler kümmern derlei Sprüche nicht. Sie setzen auf des Bürgers neuerwachte Lust, nach den Soldaten nun auch selbst die Stadt im Schlendern zu erobern.
Dabei-Motorsport: Oldies auf dem Ring
Unsere tollkühnen Grossväter in ihren rasenden Kisten: in den 20 er und 30 er Jahren eroberten sie in heissen Rennnschlachten dem Automobilsport ein Millionenpublikum. Vierzig Jahre später machten die Enkel die Pisten-Veteranen wieder flott. Zwei Bugattis, Jahrgang 1925, gehörten zu den Stars beim Oldie-Treff am Nürburgring. Vor den fast 150 Originalrennern aus der Pionier- und Hoch-Zeit des Automobilsports darunter diesem 64 Jahre alten Bedelia - verhielten sogar Stammgäste des Ringes in scheuer Bewunderung. Fast alle Fahrzeuge werden von ihren Besitzern selbst gewartet und für die Rennen vorbereitet. Den grossen Preis von Deutschland holte sich 1932 die Marke 'Frazer Nash' - ein britischer Sportwagen mit Kettengetriebe. Die Briten veranstalten schon seit 40 Jahren Grand Prix' für Veteranen. Sie stellten auch auf dem Nürburgring das grösste Fahrer- und Wagenkontingent - beim zweiten Internationalen Rennen für historische Renn- und Sportfahrzeuge.
Der Bugatti: an der Spitze des Felses, wie in alten Zeiten. Zu den skurrilsten Pistenrennern gehörten die dreirädrigen Morgan-Wheeler, die mit reinem Alkohol gefahren werden und dabei auf Tempo 190 kommen. Startberechtigt waren nur Originalfahrzeuge. Manche fuhren noch auf 50 Jahre alten Reifen. Wenn die alten Pneus verschlissen sind, hilft eine britische Firma. Sie fertigt originalgetreue Kopien von jedem Oldie-Reifen an. Am Schlusstag zeigten die Museumsstücke, dass sie auch regentauglich sind. Die Materialgüte von einst stellte nach einem Peugeot ein 43 Jahre alter DKW unter Beweis: mit nur zwei intakten Gängen blieb er der Konkurrenz unverdrossen auf den Fersen. Kopf und Kragen riskierten die Oldie-Piloten noch einmal zum Abschluss des grossen Veteranen_Treffens.
Personen im Film
Giscard d'Estaing, Valery ; Drut, Guy ; Galka, Tamara ; Meyfarth, Ulrike ; Wagner, Karin ; Wilden-Jahn, Rita
Orte
Paris ; Nürburgring ; Stuttgart
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Motorsport ; Theater ; Tiere (außer Hunde) ; Körperteile: Augen, Nasen, Münder, Ohren, Bärte, Hände, Beine ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Leichtathletik, Jogging, Volkslauf ; Menschen ; Verkehr: allgemein ; Verkehr: Fußgänger ; Bauwerke in Europa ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau