01. Bremen: ERNO Spacelab
Großer drehender Scheinwerfer im Flughafen. Startendes Flugzeug von links nach rechts. ERNO - Raumfahrttechnik-Gebäude. Ein Modell des europäischen Spacelab. Ein Mitarbeiter spricht über das Programm, O-Ton: "Die Attrappe, die Sie hier sehen, ist ein vollmaßstäbliches Modell des europäischen Spacelabs. Diese bildet einen Teil des amerikanischen Nach-Apollo-Programms. Der Unterschied dieses Programms im Gegensatz zu dem bisherigen Programm ist, dass dieses System wiederverwendbar ist, und zwar 50 Mal. Damit ist es im Gegensatz zu den Raketen wesentlich wirtschaftlicher. Der Erstflug dieses Systems ist voraussichtlich 1980." Trick: Start eines Raketenmodells und Flug. Beim Eintritt in das Labor äußerste klinische Sauberkeit: Schuhe saubermachen, weiße Kittel. Kopfbedeckung. Hände bei der Arbeit, groß, nah. Prüfung von Folien als Isolierschutz. Tricks mit dem Raketenflugzeug. Mann mit einem Modell in der Hand. Stadtsilhouette von Bremen mit Kühen im Vordergrund.
02. Bremen: Thespiskarren
Bremen-Stadtaufnahmen. Großer Sattelschlepper. Der Laster ist eine rollende Wanderbühne. Der Laster hat die Ausstattung eines kleinen Bühnenhauses. Küche. Toiletten, Schmink- und Umkleideräume. Klimaanlage. Bühnentechnik. Verstärker und Sprechanlage. Lautsprecher. Die Kulissenbilder werden auf eine rückwärtige Leinwand projiziert. Sattelschlepper, groß und nah, fährt auf der Autobahn.
03. Holland: Taekwondo (Sport aus Korea)
Eine dem Karate ähnliche Selbstverteidigungsdisziplin. Fuß- und Beintritte. Impressionen von einem Taekwondo Wettkampf auch in ZL.
04. England: Dragster Autorennen
Aufschlüsselung aus El Mundo 620/ 5 - hier etwas kürzer. Formelfreie Autos werden startbereit gemacht. Auch Frauen dabei. Rennen mit diversen Vehikeln. Beim Start große Abgaswolken.
05. Tschechoslowakei: Pardubitz-Pferderennen einmal anders
Aufschlüsselung aus El Mundo 621/ 4 - gleicher Schnitt. Laurel-Pferdeschau. Pferde springen über Hindernisse. Menschen auf demselben Parcours. Menschen springen über Hindernisse. Pferde im Hindernisspringen in ZL. Menschen springen über Hindernisse.
ERNO Spacelab
Kamera: Rühe
Thespiskarren
Kamera: Jürgens
Taek-won-do/Sport aus Korea
Herkunft: Polygoon
Dragsterrennen
Herkunft: COI
Hindernislauf - einmal anders (Volkslauf Pardubitz)
Herkunft: State
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei-Technik: Labor im All
In Bremen, dem kleinsten Land der Bundesrepublik, entsteht gegenwärtig Europas grösstes Raumfahrtprojekt: unweit des Bremer Flugplatzes baut die Erno-Raumfahrttechnik das Weltraumlabor Spacelab. Den Auftrag dazu sicherte sie sich im scharfen Wettbewerb mit einem anderen deutschen Unternehmen:
'Die Attrappe, die Sie hier sehen, ist ein vollmaßstäbliches Modell des europäischen Spacelabs. Dieses bildet einen Teil des amerikanischen Nach-Apollo-Programms. Der Unterschied dieses Programms im Gegensatz zu dem bisherigen Programm ist, dass dieses System wieder verwendbar ist, und zwar 50 mal. Damit ist es im Gegensatz zu den Raketen wesentlich wirtschaftlicher. Der Erstflug dieses Systems ist voraussichtlich 1980.'
Und so soll das Labor in sechs Jahren seinen Jungfernflug absolvieren. Raketen tragen Spacelab und den amerikanischen Raumtransporter Space-Shuttle in die gewünschte Erdumlaufbahn. Nach Abwerfen der Raketen beginnt für die Wissenschaftler an Bord die Arbeit. Bis zu vier Wochen werden sie in dem Labor forschen und experimentieren können. Für Europas Raumfahrtindustrie ist die Tür zur bemannten Raumfahrt aufgestossen. Hinter der Türschwelle ist klinische Sauberkeit geboten. Von den Amerikanern hat man gelernt, dass ein Staubkorn ganze Elektroniksysteme lahmlegen kann. Das europäisch-amerikanische Programm zur Erforschung des Alls eröffnet der deutschen Raumfahrtindustrie die Chance, mit Millionenaufwand neue Technologien zu entwickeln, die später auch auf der Erde genutzt werden können. Kenntnisse über die Isolierungs-Eigenschaften von Materialien beispielsweise. In Bremen fand man heraus, dass millimeterdünne Folien aus einem besonderen Material genau so viel Schutz vor Hitze bieten wie eine 3 1/2 Meter starke Betonwand.
Bei Erno wird pausenlos entworfen, gerechnet, getestet. Auf dem Reissbrett entstehen Ideen, die am Modell ihre Bewährungsprobe bestehen müssen. Eines ist schon heute gewiss: die Spacelab-Wissenschaftler werden im Weltraum sehr viel angenehmer leben und arbeiten können als die Pionier-Generation der Astronauten. Spacelab kann nach dem Baukastenprinzip aus- und umgerüstet werden. Den Wissenschaftlern steht nicht nur der Innenraum der Labors sondern auch eine aussen angebrachte Plattform für ihre Arbeit zur Verfügung. Nach Abschluss eines Forschungsauftrags tritt der amerikanische Raumtransporter Space-Shuttle in Aktion. Das aerodynamisch besonders günstig geformte Raketenflugzeug bringt die Labormannschaft im Gleitflug zur Erde zurück. Vielleicht wird der Aussendienst im All bald ebenso Routine wie heute ein Geschäftsflug in eine andere Stadt. Und Bremen wird den ersten Raumfahrtbahnhof bauen, unweit des Flugplatzes, dort, wo heute noch die Kühe weiden.
Dabei-Kultur: Bühne auf Rädern
Bescheidener in ihren Zielen, aber nicht weniger ambitioniert als Erno versucht eine andere Bremer Firma auf ihre Weise die Zukunft zu erobern. Im Auftrag des Schahs von Persien entwarf sie eine rollende Wanderbühne, die der Bevölkerung in den entlegenen Landesteilen des Iran Kultur und Unterhaltung bringen soll. Diese erste vollmotorisierte Bühne der Welt hat die Ausstattung eines kleinen Bühnenhauses. Selbst Küche, Toiletten, Schmink- und Umkleideräume fehlen nicht. Auch eine Klimaanlage und eine wirkungsvolle Bühnentechnik brachten die Bremer im Kastenaufbau des Sattelschleppers unter. Verstärker und Sprechanlage - 22 Lautsprecher tragen das gesprochene Wort über eine Entfernung von 100 Metern.
Die Kulissenbilder werden auf eine rückwärtige Leinwand projiziert, eine zweite kann für Filmvorführungen benutzt werden. Die rollende Bühne macht gegenwärtig ihre erste Tournee durch Persien. Besteht sie den Test, dann soll sie auch anderen Entwicklungsländern angeboten werden.
Dabei-Unterhaltung: aus aller Welt 'Volkslauf auf dem Pferde-Parcours von Pardubitz'
Pardubitz - nach dem britischen Grand National das härteste Steeplechase der Welt. Doch diesmal stürmten keine Pferde über den 6 1/2 Kilometer langen Kurs. Vor einem sachverständigen, aber leicht verblüfften Publikum wollten 250 Trimm-Dich-Fans im Selbstversuch ergründen, was ein Pferd empfindet, wenn es über Wälle und Gräben getrieben wird. Sandsäcke für die Starken und Antriebshilfen für die Schwachen glichen das Qualitätsgefälle im Teilnehmerfeld aus. Bei der Hetze über die 30 Hindernisse suchten manche das Turf-Erlebnis im Wassergraben. Auf der Zielgeraden war sich das gelichtete Feld der abgekämpften Turf-Teilnehmer einig: Hindernisrennen, ob auf zwei oder vier Beinen ausgetragen, sind eine Viecherei - allerdings eine publikumswirksame, wie man seit Jahrzehnten weiss.
'Taekwon-Do - die Kunst der Selbstverteidigung mit Füssen'
Wer beim Prügeln seine Hände schonen will, für den kommt Taekwon-Do wie gerufen - eine karateähnliche Selbstverteidigungs-Disziplin, die zierliche Vietnamesen nach Holland importierten. Wer die ausgefeilte Technik von Fuss - und Beinschlägen beherrscht, ist ein lebendes Waffensystem. Denn schnelle, gezielte Schläge mit den Beinen sind weitaus härter und gefährlicher als jeder Fausthieb. Textilpanzer schützen alle weichen Körperteile. Im sportlichen Wettkampf sind auch Handschläge erlaubt - allerdings nur auf Brustkorb und Rippen. Wer sportliche Punkte sammeln will, muss leicht und reaktionsschnell sein. Deshalb siegten bisher Vietnamesen bei jedem Wettkampf in Europa.
'Dragster beim Spurt - in drei Sekunden auf Tempo 100'
Dragster: das vorläufig extremste Ergebnis der Geschwindigkeitssucht auf Rädern. Bizarre Fahrgestelle und PS-gewaltige Motoren, die mit manchem Düsentriebwerk konkurrieren können. Auch Mädchen schlüpfen neuerdings in die Abest-Anzüge, um den gerühmten Beschleunigungsrausch zu erleben. Denn kein Fahrzeug sprintet so zügig wie ein Dragster. Das Rennen endet zwar in der Regel schon nach vierhundert Metern. Aber dann braucht der Dragster meist einen Bremsfallschirm, um bei 350 Stundenkilometern nicht die Bodenhaftung zu verlieren. Auf dem ältesten europäischen Dragsterkurs in Bedfordshire heisst die Devise: der Schnellste sein - und dabei überleben.