Autosalon Genf
Kamera: Jürgens
Dali und sein neues Museum
Herkunft: Gaumont
Lufthansafest mit Abbi Hübner
Kamera: Brandes
Deutsche Meisterschaften im Basket-Ball
Kamera: Luppa, Jürgens
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei-Auto: Genfer Salon 75
In Genf spricht sich die Autobranche in diesen Tagen selber Mut zu: den 45. Automobilsalon, der seit jeher Auskunft über den kommenden Autofrühling gibt, stellte sie unter das Motto: 'Das Auto ist nützlich und bereichert das Leben ... Es fragt sich nur, zu welchem Preis. Die modern Konstruierten Klein- und Mittelklasse-Wagen - wie der Fiat Mirafori - werden auf absehbare Zeit den Ton angeben, auch wenn neue attraktive Modelle der Oberklasse lecken. Geringer Benzinverbrauch - der Fiat schluckt 9 Liter auf 100 Kilometer - wird so lange stärkstes Verkaufsargument bleiben, wie die Wirtschaftskrise andauert und die Öl-Scheichs an der Preis-Schraube drehen. Die Branche selbst neigt zu optimistischen Wirtschaftsprognosen. Und so präsentiert sie in Genf nicht nur das kleine, praktische Alltagsauto, sondern auch das PS-starke Komfortgefährt für erfolggewohnte Freiberufler. Mit dem Pacer stellt sich Amerika auf den weltweiten Kompakt-Trend ein. Der 6-Zylinder ist ein vergleichsweise sparsames Auto, auf Umweltschutz und Sicherheit gebaut. Ford bietet für sportlich ambitionierte Fahrer den neuen Escort RS 2000 an. Hochmoderne Triebwerk-Technik mit Nostalgie-Karouse: die französische Firma Sbarro offeriert auf der Basis des Vorkriegs-BMW 328 Handgefertigtes zum Preis zwischen 35 und 90.000 Mark - Preisregionen, in denen sich auch die Exotenklasse 75 tummelt. Als neuestes Produkt der Linie der Vernunft, die mit dem R 4 begann, zeigten die Franzosen ihren ersten 6-Zylinder: den 30 TS mit Schrägheck und Heckklappe. Renaults neues Flaggschiff hatte in Genf eine gute Presse. Der 30 TS eröffnet nicht nur Renault-Fahrern eine Aufstiegschance. Er ist auch im Kreis der etablierten 6-Zylinder ein ernstzunehmender Konkurrent. Seine technischen Merkmale: Sicherheitskarosse, Frontantrieb, Einzelradaufhängung. Die stabile Fahrgastzelle bietet Komfort und viel Raum. Der 131 PS starke Motor beeindruckt durch Elastizität und geringen Benzinverbrauch. Der neue Rolls-Royce Camargue ist auch preislich Superklasse: rund 150.000 Mark kostet der Inbegriff exquisiter Fahrkultur. Das V 8-Triebwerk leistet zwischen 300 und 350 PS. Mit Vorschusslorbeeren fuhr der neue VW-Polo zur Genfer Messe. Er ist die Sparversion des Audi 50, der in mehreren Ländern zum Auto des Jahres gewählt worden war. Rund 7.500 Mark kostet der flotte Flitzer, der es bei 6 Liter Normverbrauch auf 135 Stundenkilometer bringt. Sein 0.9 Liter-Motor leistet 40 PS. Nicht zuletzt die Öl-Scheichs werden darüber entscheiden, ob der Polo zum Marktführer der deutschen Mini-Klasse wird.
Dabei-Kunst: Allround-Genie
Salvador Dali, der Exzentriker unter den grossen Malern unserer Zeit, hat nie eine Blösse gescheut, um sich und seine Kunst ins rechte Licht zu setzen. Auch in seinem S. Jahrzehnt versorgt er Kunstmarkt und Publikums mit Kunstwerken und Kunstsprüchen, um im Gespräch zu bleiben - und bei Laune. Denn darauf kommt es dem Meister des Surrealismus an. Auch bei der Einweihung eines ihm gewidmeten Museums schockte er - wie erwartet - seine Premierengäste mit losen, paradoxen Sprüchen. Der Inhalt aller Religion und Kultur - so verkündete Dali - sei im Urin des von ihm verehrten Tintenfisches enthalten. Im neuen Museum beschwört Dali täglich seine Unsterblichkeit und die Nichtigkeit der Welt. Dass sein Werk unsterblich sei, daran hat der Maler nie gezweifelt, der Picasso für einen Barbaren und die gesamte deutsche Malerei für verzichtbar hält.
Dabei-Musik: Lufthansa-Shuffle
Oldtime - in Hamburg ist er überall zu hören - in Jazzlokalen, Hafenkneipen, in Schulen und Freizeitzentren, und sogar dort, wo ihn selbst Hamburger nicht vermuten: in Fabriken oder wie hier, in einer Frachthalle der Lufthansa. Abbi Hübner, Hamburgs Oldtime-König, hatte zur Jazztime auf dem Flughafen geladen, und mit ihm die Lufthansa, die sich ihren Kunden, den Spediteuren und Luftfracht-Experten einmal zum Schein ganz unhanseatisch präsentieren wollte. Dabei gehört der Jazz zu Hamburg wie die Alster oder Elbe. Seit 20 Jahren gilt Hamburg als deutsche Hochburg des alten Jazz, die sogar amerikanische Oldtime-Veteranen regelmässig aufsuchen, um im Spiel mit den jungen new Orleans- und Dixieland-Enthusiasten Spielfreude und Spontanität wiederzugewinnen. Und auch getanzt wurde in Hamburg zum Jazz schon immer.
Dabei-Sport: Korbjäger
2.200 Zuschauer im Bundesleistungszentrum Heidelberg sahen ein süddeutsches Endspiel um die deutsche Basketball-Meisterschaft. Beide Vereine - der USC Heidelberg in dunklen Trikots und der MTV Gießen - waren nur mit einem hauchdünnen Vorsprung den nord- und westdeutschen Konkurrenten ins Endspiel entwischt. Die Zuschauer sahen ein schnelles, hochklassiges Spiel zweier Mannschaften, die es zusammen bisher auf 11 Meistertitel brachten. Gelassen stellten sich die Gießener der ungestümen Angriffen der Heimmannschaft: sie konnten in diesem zweiten und letzten Final-Spiel von einem 15-Punkte-Vorsprung zehren, den sie in der ersten Begegnung angesammelt hatten. Doch die Heidelberger resignierten nicht. Sie bauten ihre Führung in diesem Spiel erst auf 10 und zur Halbzeit sogar auf 20 Punkte aus. Der schwarze Amerikaner Mansour sorgte im Heidelberger Team mit dafür, dass die Gäste nervlich und spielerisch aus dem Tritt kamen. Im Power-Play der Heidelberger zerstoben Gießens Titelambitionen. Ungenaue Würfe aus guten Positionen Kennzeichneten das verfahrene Spiel der Gleßener noch zu Beginn der zweiten Halbzeit. Erst kurz vor Ende besannen sich die Gießener darauf, dass sie zwar die an Körpergrösse kleinste, aber auch die jüngste Endrunden-Mannschaft war. Sie warfen präziser und liessen sich auch von den Heidelberger Fans nicht mehr beeindrucken, die jeden Angriff ihrer Mannschaft mit Anfeuerungsrufen begleiteten. Der Endstand von 67:56 wies die Heidelberger als Sieger aus. Aber in der Endabrechnung beider Finalspiele lagen die Gießener mit 4 Punkten vorn und wurden deutscher Basketball-Meister.