Premierminister Wilson in Hamburg
Kamera: Labudda, Brandes
Denkmalspflege Trier
Kamera: Luppa
50 Jahre Leica
Kamera: Jürgens, Luppa, Bennacef
Propellerboot FBS 100
Kamera: Seib, Brandes
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei-Politik: Hamburg-Anglophil
Zu einer politischen 'Stippvisite' landete Englands Premierminister Harold Wilson in Hamburg. Hanseatisch-herzlich empfing der deutsche Bundeskanzler - mit der obligatorischen Prinz-Heinrich-Mütze - den britischen Staatschef. Für eine protokollarische Überraschung sorgte der Bundeskanzler, als er seinen Gast bereits auf dem Flughafen begrüsste. Helmut Schmidt hatte Harold Wilson zu einem politischen Gedankenaustausch in seine Heimatstadt gebeten.
Im Senatsgästehaus an der Alster konferierten die beiden Regierungschefs über eine bessere Abstimmung der Wirtschaftspolitik beider Länder. Bundesaussenminister Genscher und sein Kollege Callaghan nahmen zeitweise an den Gesprächen teil. Eine Pressekonferenz ohne Dolmetscher: dem britischen Gast zuliebe wurde nur englisch gesprochen. Dazu sagte der Bundeskanzler: "Sie sehen, Herr Premierminister, in Hamburg sprechen fest alle englisch!"
Wilson, der einen Tag zuvor im Unterhaus die Zustimmung für das Stabilitätsprogramm der britischen Regierung bekommen hatte, hob die wachsende Bedeutung der Bundesrepublik für Europa hervor.
Dabei-Report: ein Platz für alte Römer
Städte in Deutschland, - zum Kennen- und Liebenlernen - zum Beispiel Trier: Universitätsstadt, Bischofsitz - Weinzentrum. Eine der ältesten Städte in Deutschland. Der römische Kaiser Augustus gründete sie vor rund 2.000 Jahren an der Mosel. Trier gehört zu den 50 Orten, die der Europarat im Denkmalschutzjahr 1975 zur Modellstadt für Denkmalpflege wählte.
Mit dem Appell 'eine Zukunft für unsere Vergangenheit' soll ein wesentliches Element der europäischen Kultur, die Architektur, vor dem Verfall bewahrt werden. 'Eine Architektur, die mehr als alles andere Europas unverwechselbare Identität ausmacht.'
Für die Stadtväter von Trier hiess das Problem und seine Lösung: Baudenkmäler aus allen historischen Epochen seit der Römerzeit - wie die Porta Nigra - nicht nur zu konservieren und zu restaurieren, sondern sie als funktionsfähige Bauten in die Planung für das modern Trier mit einzubeziehen.
Denkmalschutz nicht allein für das kunsthistorisch bedeutsame Einzelobjekt - wie das spätromanische Königshaus, - sondern für Gebäudekomplexe oder ganze Stadtteile.
In der Innenstadt wurden viele kriegszerstörte Gebäude originalgetreu wieder aufgebaut. Die wichtigste städtebauliche Leistung war die Rekonstruktion der Steipengruppe am Marktplatz, Häuser aus der Spätgotik, der Renaissance und der Barockzeit.
'Nicht nur überholungsbedürftig, sondern in seiner Substanz gefährdet' war der über 1.6000 Jahre alte Dom von Trier. 10 Jahre dauerte die Instandsetzung, voriges Jahr wurde der Dom wiedereröffnet. Aber noch immer arbeiten Restaurateure aus Polen, die besten der Welt, im Innern des Doms. Schwierigstes Problem war die statische Sicherung des Baues. Architekten und Ingenieure lösten es mit modernen Konstruktionsmethoden: Zum einen unterfüllten sie die Fundamente, zum anderen spannten sie eine Reihe von Stahlrosten über die Gewölbe und verbanden sie über Zugseile mit dem neugebauten Stahldachstuhl. Dom und Stadt rüsten sich für ein weiteres Jahrtausend.
Dabei-foto: die Welt im Sucher
Schiefergedeckte Häuser, ein hochragender Dom, der die Stadt fast erdrückt: Wetzlar, die alte und freie Reichsstadt. Hier wurde die moderne Fotografie geboren Oskar Barnack konstruierte in den Leitzwerken die erste Kleinbildkamera der Welt. Als er den Filmtransport der Kamera mit einer Schlitzverschlussvorrichtung koppelte, entstand vor genau 50 Jahren die berühmte Leica I. Sie revolutionierte das professionelle und das private Fotografieren. Seither wurde die Leica ständig verbessert. Die aufeinander folgenden Modelle sind den anspruchsvollen Fotofans in aller Welt vertraut.
Im Hauptwerk Wetzlar und in dem in- und ausländischen Zweigbetrieben fertigen rund 5.000 Mitarbeiter optische Präzisionsgeräte. Das Unternehmen macht den grössten Teil des Umsatzes in der Mikroskopie und Feinmess-Technik. Als Hersteller von Mikroskopen nimmt es sogar den ersten Platz in der Weltrangliste ein. Doch den Berufs- und Hobbyfotografen ist Leitz durch seine Kleinbild-Kameras bekannt. Das neueste Modell, die Leicaflex SL 2, ist erst seit einem Jahr auf dem Markt. Die Herstellung von hochwertigen Präzisionskameras ist sehr arbeitsintensiv. Die Lohnkosten machen bis zu 70 Prozent des Preises aus. Die Sicherung der Qualität bedingt einen hohen Aufwand. Jede Kamera durchläuft eine Vielzahl von Kontrollen und Belastungsproben, bevor sie das Werk verlässt.
Belichtungszeiten bis zu einer zweitausendstel Sekunde, Schärfentiefetaste, selektive Lichtmessung durch Objektiv: so präsentiert sich die Leica heute - 50 Jahre nach ihrem Start. Freizeit- und Berufsfotografen, wie Stern-Fotograf Seeliger, profitieren davon.
Dabei-Technik: Propeller auf Überwasserfahrt
Wenn ein Drogist ein Schiff entwirft, es konstruiert und sich damit auch noch aufs Wasser wagt, so werden viele meinen, dies sei ein feingesponnenes Seemannsgarn. Nicht so im Fall von Herrn Schmidt, - die FBS 100 ist ein ganz neuartiges Propellerboot. Wir fragten den Konstrukteur nach der besonderen Bauart seines Schiffes:
'Schiffsober- und Unterteil ist gleich, also nur eine Form.'
Die FBS 100, Flying Boat System, wurde als überschnelles Reiseschiff konzipiert und soll bei entsprechender Motorisierung bis zu 100 Stundenkilometer erreichen. Für Schnellfahrten in freien Gewässern leistet der Luftschraubenantrieb 245 PS. Der neue Knüller auf dem Wasser ist fast 13 Meter lang und hat innen jede Menge Platz. Für Fahrten unter Land lässt der umweltfreundliche Drogist anstelle des lauten Propellers einen braven 225 PS Diesel drehen.
Wir fragten Herrn Schmidt - worin liegen die entscheidenden Vorzüge gegenüber anderen vergleichbaren Schiffen:
' Durch die hohe Geschwindigkeit im Luftschraubenantrieb also kein Widerstand im Wasser.'
Bei ersten Testfahrten auf der Ostsee bewies die FBS 100 aussergewöhnliche Kursstabilität dank eines Ringflüges, der das ganze Schiff umgibt. Nach dem speziellen Zweck seiner Erfindung befragt, antwortete uns Herr Schmidt:
'Neue Wege im Bootsbau zu gehen, ein Schnelles, sicheres Boot zu bauen für wirtschaftliches Fahren, speziell für Marine, Wasserschutzpolizei, Bundesgrenzschutz oder als schnelle Inselzubringer.'