Porträt Helmut Kohl
Kamera: Luppa
Übrigens... (Unfallspot Fußböden)
Schiffshebewerk Scharnebeck
Kamera: Labudda, Brandes, Rieck, Rückert
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei-Politik: Kanzlerkonkurrent
Der einsneunzig grosse Politiker zählt als Gegenspieler des Kanzlers zu den Hauptakteuren auf der Bonner Bühne. In diesen Tagen präzisierte Helmut Kohl Programm und Grundlagen der Union mit Blick auf den kommenden Wahlkampf.
'Wir sagen immer wieder, ich auch, dass es ganz entscheidend ist für die Volkspartei CDU, dass die drei Grundwerte, die Christlich-soziale, die liberale und die konservative Idee in dieser Partei bleibend ihre Heimstatt hat. Und wir bleiben der Auffassung, dass die CDU immer auch die Partei ist, die Anwalt ist für die Schwachen in unserer Gesellschaft, dass die CDU Anwalt der nicht organisierten Interessen, jener Interessen ist, die nicht in machtvollen Verbänden und Gewerkschaften vorgestellt werden können. Wir bekennen uns natürlich auch zum Prinzip Gleichheit, aber, und das hat etwas auch mit der Solidarität zu tun: wir sagen, dass wir in einem Punkt oder an einem Punkt der Entwicklung unserer Bundesrepublik, der Gesellschaft und des Staates angelangt sind, hier die Frage sehr genau jeweils zu stellen ist, ob ein Mehr an Gleichheit nicht ein Weniger an Freiheit bedeutet. Wir sind auch die Partei, die aus unserem Verständnis von Freiheit und Solidarität zugunsten von Freiheit und Solidarität votiert, auch wenn das dann gelegentlich auch ein Weniger an Gleichheit bedeutet.
Alternative '76 - zum Beispiel Helmut Kohl und die Union. Auf dem Mannheimer Parteitag im vergangenen Sommer hatte die CDU ihr politisches Strategiepapier beraten und beschlossen. Helmut Kohl in Mannheim: er drängte, setzte politische Zäsuren, frischte die geistigen Konturen der CDU mit kräftigen Pinselstrichen wieder auf. Der Parteivorsitzende und sein Generalsekretär hatten die Mannheimer Erklärung vorbereitet. Kür und Pflicht der Führungsriege: unter Kohl hat die CDU wieder das Diskutieren gelernt.
Zwei Jahre zuvor hatte Kohl schon einmal programmatische Schrittmacherdienste für seine Partei geleistet. Auf dem Hamburger Parteitag setzte der frischgebackene Parteivorsitzende ein Modell der Mitbestimmung durch, das nicht auf Parität sondern auf Partnerschaft basiert - ein Grundsatz, den die SPD-FDP-Regierung in diesen Tagen übernahm. Politiker im Porträt: wer ist Helmut Kohl?
Den Kurs der CDU bestimmt der rheinland-pfälzische Ministerpräsident seit Juni 1973. Sein Aufstieg vollzog sich gradlinig in Etappen. Stadtrat in Ludwigshafen, Landtag in Mainz, dann jüngster Regierungschef in Deutschland Als Parteivorsitzender wachte er die CDU auch für die junge Generation wieder wählbar. Das 500.000 Mitglied begrüsste er Ende 74 auf dem Wannsee.
Mehr als andere trennt Kohl öffentliches Amt und Privatleben. Immerhin: dass er die Fussball Leidenschaft seiner Söhne teilt, ist spätestens seit der Fussballweltmeisterschaft bekannt.
Kaum zur Nr. 1 der Union avanciert, suchte er das Gespräch mit den politischen Führern des Auslands. Auf seinen Reisen nach Moskau und Peking erläuterte er das aussenpolitische Konzept seiner Partei: Entspannung und Zusammenarbeit ja, aber realistische Einschätzung der ideologisch-militärischen Konfrontation zwischen Ost und West.
CDU und die Schwesterpartei CSU werden politisch gemeinsam warschieren - mit einer Marschroute, die Kohl schon auf dem Mannheimer Parteitag ausgegeben hatte 'Wir, die CDU kommen nicht als die besseren Verwalter, als christliche Technokraten oder als Macher mit Herz sondern wir kommen, um unseren Vaterland Mass und Mitte zurückzugeben.
Dabei-Serie: übrigens
'Rutschsichere Fußboden'
Solche Fußboden sind 'Stolperfallen'! Wo gehebelt wird, da fallen Späne. So sagt man. Doch Sprüche schützen nicht vor Unfällen.
Ein Bürokorridor wird leicht zur Rutschbahn; wenn der Fussboden nicht rutschfest ist. Laboruntersuchungen ergeben: Die Rutschfestigkeit ist von der Wahl des richtigen Pflegemittels abhängig. Bei jedem Boden ist das anders!
Ein Bürokorridor ist kein Testlabor - und ein Fussboden kein Trampolin. Das Trampolin fängt die Kraft eines Sturzes auf. Aber: Der Fussboden gibt nicht nach. - Knochen brechen wie Glas.
Übrigens: Sicherheit kann sich jeder leisten!
Dabei-Technik: Schiffshebewerk Scharnebeck
Die Arbeiter nennen ihn stolz den Heide-Suez, den 115 km langen Elbe-Seiten-Kanal, der sich unweit der deutsch-deutschen Grenze durch die Lüneburger Heide zieht, die Elbe mit dem Mittellandkanal verbindet und damit den Seehafen Hamburg an das deutsche Binnenwasserstrassennetz anschliesst.
Wenige Kilometer von der Stadt Lüneburg entfernt wurde das interessanteste Ingenieurbauwerk das Elbe-Seiten-Kanals hochgezogen. Es ist das Schiffshebewerk Scharnebeck, der grösste Schiffslift der Welt.
Das Schiffshebewerk Scharnebeck ist eine von zwei Schleusen, mit denen der Höhenunterschied im Verlauf des Elbe-Seiten-Kanals überwunden wird 61 Meter müssen ausgeglichen werden. 23 Meter schafft die Schleuse bei Esterholz, - 38 Meter das Schiffshebewerk bei Scharnebeck.
In der Sprache der Ingenieure ist Scharnebeck ein 'Doppelsenkrecht-Hebewerk mit zwei unabhängig voneinander arbeitenden Trögen' - in denen die Schiffe berg - oder talwärts gefahren werden. Jeder Trog hat eine nutzbare Länge von 100 m, eine Breite von 12 und eine Wassertiefe von 3.50 m. In den vier Führungstürmen laufen die Gegengewichte aus Schwerbeton, die jeden der 5.800 Tonnen schweren Tröge in der Balance halten. Ein Hub dauert etwa 15 Minuten, die Ein- und Ausfahrt in den Trog eingeschlossen.
Im Herbst 1969 begann man mit den Bauarbeiten für das Hebewerk. 6 Jahre später liefen die ersten Schiffe zur Jungfernfahrt in die Schleuse. Der neu erbaute Hafen von Lüneburg war ihr Reiseziel. Ende 1976 wird der Elbe-Seiten-Kanal in seiner ganzen Länge für Schiffe bis zu l.350 Tonnen Tragfähigkeit schiffbar sein.