Sacherschließung
01. Köln: Herrenmode
Herr mit Regenschirm und Trenchcoatregenmantel. Graue Flanellanzüge, Fischgrätenmusteranzug. Schlägermütze. Herren in diversen Anzügen beim Oldtimer. Freizeitbekleidung. Pelzmode für die Herren.
02. Berlin: Eisschnelllauf-WM
Zeitlupe-Aufnahmen von diversen Eisschnellläufern. Training. Schlittschuhe anziehen. Sheila Young und Silvia Burka. Sheila Young Gewinnerin über 1000 Meter. Ein Niederländer stürzt. Horst Freese in Zeitlupe-Aufnahmen. 500 Meter der Herren. Der Schwede Johan Granath auf der Innenbahn, Zeitlupe-Aufnahmen. Sein Gegner der Norweger Engelstad hat aufgeholt und gewinnt. Publikum. 1000 Meter der Herren: Granath / Per Bjoerang. Granath gewinnt.
03. Oberstdorf: Skiflug
Schwenk über die Landschaft in Oberstdorf. Die Kirche und die Schanze in Trafo. Schanze nah. Ein Springer macht Kniebeugen etc. vor dem Start. Anschnallen der Skier. Start. Sprung in Zeitlupe. Minister Maihofer als Zuschauer. Walter Steiner Sprung. Leichte Unsicherheit vor der Landung. H. Worsipiwo groß, nach vor dem Start. Worsipiwo Flug. Toni Innauer groß vor dem Start. Gute Haltung beim Springen. Flug. Gewinner. Wird beglückwünscht. Toni Innauers Sprung in Zeitlupe.
Herkunft / Inhaltsart
Herrenmode Köln
Kamera: Luppa
Eisschnellauf-WM/Berlin
Kamera: Labudda
Herkunft: BNF
Skiflug/Oberstdorf
Herkunft: Fox
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Mode: Herr im Flanell
Der Mann zwischen 30 und 40 hat gut lachen: sein Typ ist wieder gefragt, vorbei die Zeiten, in denen der Vater in den Gammellock des Sohnes schlüpfte, um jung und "in" zu sein. Der Trend in der europäischen Mode geht zum Herrn im grauen Flanell, im Fischgrätmuster, im dezenten Nadelstreifen. Der klassische Anzug mit Weste feiert sein glanzvolles Come-back. Gewiß: ein wenig Nostalgie ist mit im Spiel. Aber die Hose aus Kavallerie-Twill und das leichte Woll-Sakko im Oxford-Stil gehören seit jeher zur Ausstattung einer kultivierten Minderheit. Deren Geschmack zu popularisieren, ist verkündetes Ziel der neuen Herrenmode. Selbst die Freizeitkleidung nimmt klassische Modemuster wieder auf.
Die Hose, Pardon: das Beinkleid schmeichelt mit legerer Eleganz. Lässige Blousons aus Cord mit Raglenärmeln, Leistentaschen und gestricktem Bund verlocken zum gepflegten Müßiggang. Freizeit im neuen Stil kostet seinen Preis. Die meisten Modelle, die das deutsche Institut für Herrenmode in diesen Tagen präsentierte, waren aus edlem Material gewirkt.
Trotzdem: die Mode ist jung geblieben. Seine Scheu vor dem Pelz hat der deutsche Mann verloren. Er bevorzugt - wie schon seit Jahren - Langhaarpelze: Luchs, Fuchs und Wolf. Darunter wärmt Strickmode, vielfältig wie nie zuvor. Der neue Herren-Look nach Art der reichen Leute ist urban und international. Und er scheint den Zeiten angemessen. Wenn es überall kriselt, tut es gut, nach Geld, nach Wohlstand auszusehen.
Dabei-Eissprint: Weltelite in Berlin
Die schnellsten Frauen und Männer auf Kufen zu Gast in West-Berlin. 1899 hatte Berlin zum ersten und letzten Mal Eisschnellauf-Weltmeisterschaften ausgerichtet. Der Reiz dieser Titelkämpfe lag nicht zuletzt in der seitlichen Nähe zu den Olympischen Winterspielen. Sheila Young, Olympia-Siegerin und zweifache Weltmeisterin, mußte indes auf einen neuen Kräftevergleich mit ihren Konkurrentinnen aus der Sowjetunion verzichten: Die Wilmersdorfer Anlage wurde von den Sowjets boykottiert. Ihr Versuch, die Weltmeisterschaften zu einer politischen Demonstration gegen West-Berlin zu mißbrauchen, blieb nicht ungesühnt. Statt der üblichen 8 Läufer darf die Sowjetunion zur nächsten Weltmeisterschaft nur 2 Sprinter entsenden. Sheila Young schlägt im 500-Meter-Sprint souverän ihre stärkste Konkurrentin Sylvia Burka aus Kanada.
Auch über 1000 Meter siegt Sheila Young. Die 25-jährige Soziologie-Studentin aus Amerika ist eine sportliche Ausnahme-Erscheinung. Sie sammelt nicht nur auf dem Eis Titel und Medaillen. Sie ist auch Rad-Sprint-Weltmeisterin.
In Innsbruck war der Hamburger Horst Freese selbst vom Sturzpech verfolgt. In Berlin beendete er seine aktive Laufbahn mit einem 8. Platz.
500 Meter der Herren. Der Schwede Johan Granath auf der Innenbahn beginnt mit einem furiosen Start.
Sein Gegner, der Norweger Engelstad, hat aufgeholt. Doch knapp rettet der Routinier seinen Vorsprung ins Ziel. Sieg und Anerkennung seines Konkurrenten.
Skandinavier unter sich. Im zweiten Lauf über 1000 Meter trifft Granath wieder auf einen Norweger. Per Bjoerang, den Weltmeister des Jahres 74. Bjoerang hat wider Erwarten keine Chance. Mit großem Vorsprung siegt der 26-jährige Zahnarzt aus Schweden und wird Eissprint-Weltmeister 1976. Im amerikanischen Wintersportort Lake Placid wird er im nächsten Jahr seinen Titel gegen den nicht angetretenen sowjetischen Weltmeister Sawranow verteidigen müssen.
Dabei-Skiflug: König der Luft
In Oberstdorf konkurrieren zwei Dome miteinander: die Kirche - und die Schanze. Sie ist die größte der Welt. Ein Prüfstand für alle Weitenjäger, die der Wille vorwärtstreibt, die Grenzen des dem Menschen Möglichen an sich selbst zu testen. Bis zu den Internationalen Skiflugtagen 76 Schienen sie festgelegt. Am 9. März 1973 war hier der DDR-Deutsche Heinz Wosipowo vom Schanzentisch gesegelt. Sein Landepunkt markierte den neuen und kaum mehr zu überbietenden Weltrekord: 169 Meter. 3 jahre später wartete er auf das Lichtsignal, um sich mit dem ehrgeizigen Nachwuchs ein neues Luftduell zu liefern.
Die besten Skiflieger der Welt hatten für den Start in Oberstdorf gemeldet. Sie fühlten sich von einem 17-jährigen Österreicher herausgefordert, der einen Rekordsprung angekündigt hatte.
30.000 Zuschauer beobachteten die Weitenjäger. Der Schweizer Walter Stiener, Mitinhaber des Weltrekords, brachte sich mit einem 164-Meter-Satz in Erinnerung.
Eine leichte Unsicherheit vor der Landung kostete eininge Meter. Bei guten Wetter- und Flugbedingungen hoffte Heinz Wosipiwo auf den idealen Absprung.
In vorbildlicher Haltung kommt der Springer aus der DDR beim ersten Sprung bis auf 3 Meter an seinen Weltrekord heran. Seine Konkurrenten lassen sich nicht entmutigen. Kaum ein Skiflieger, der nicht spätestens am 2. Flugtag seine persönliche Bestzeit einstellt oder übertrifft.
Toni Innauer, gerade 17, doch von seiner Extraklasse überzeugt. In Innsbruck hatte er den 2. Platz belegt - "nur" - wie er den Gewinn der Silbermedaille kommentierte. In Oberstdorf wollte der junge Österreicher beweisen, daß er die Nummer 1 ist - durch einen neuen Weltrekord.
Skifliegen in Perfektion. Für Stil und Technik erhält Toni fünfmal die höchste Note. Und als die Weite gemessen ist, hat er auch sein persönliches Ziel erreicht: 174 Meter, neuer Weltrekord.
Und noch einmal schwingt sich der Österreicher entschlossen von der Schanze. Denn Ex-Weltmeister Wosipiwo hat seinen Rekord inzwischen eingestellt. Dem 17-Jährigen gelingt ein neuer "Flug der Flüge": 176 Meter. Das Skifliegen hat nach Oberstdorf einen neuen Super-Star.
Personen im Film
Bjoerang, Per ; Burka, Sylvia ; Maihofer, Werner ; Engelstad ; Freese, Horst ; Granath, Johan ; Innauer, Toni ; Steiner, Walter ; Worsipiwo, H. ; Young, Sheila
Orte
Köln ; Oberstdorf ; Berlin
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Eislaufen ; Ski, Skilauf, Skispringen ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Landschaften ; Mode ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
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