Sacherschließung
01. Freiburg: FDP-Parteitag
Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher groß, nah, sprechend, O-Ton: "Freiheit, das ist unser Thema, und Freiheit, das bleibt unser Thema." Bundeswirtschaftsminister Dr. Hans Friderichs spricht, O-Ton: "Wenn einer der prominentesten Oppositionsabgeordneten Herr von Weizsäcker und einige andere auch - im Bundestag versucht haben, die Richtigkeit der Formel Freiheit statt Sozialismus zu beweisen ..." W. Maihofer groß, nah. An der Wand großer Text: "Freiheit, Fortschrift, Leistung FDP." Gruppenbild Mischnick, Genscher, H. Hamm-Brücher. Delegierte. Liselotte Funke im Gespräch mit Genscher. Hamm-Brücher mit Friderichs im Gespräch. Josef Ertl groß, nah, Zigarre rauchend. Abstimmung. Genscher spricht, O-Ton: "Und ich sage Ihnen, meine Parteifreunde, am 3. Oktober wird scheitern, wer glaubt, man müsse die Zukunft nur schwarz malen, damit am 3. Oktober auch schwarz gewählt wird. Die vor uns liegenden Aufgaben, die Entschlossenheit, die liberalen Ziele unserer Wahlplattform durchzusetzen, siebenjährige gute Erfahrungen partnerschaftlicher Zusammenarbeit, der Wille, als Vorsitzender der Freien Demokratischen Partei mit Helmut Schmidt als Bundeskanzler die sozialliberale Politik fortzusetzen, die unserem Land inmitten eines schwer mit politischen und wirtschaftlichen Problemen ringenden Europas eine freiheitliche Ordnung, politische und wirtschaftliche Stabilität, sozialen Fortschritt und sozialen Frieden gesichert hat, das veranlasst mich, Ihre Zustimmung zu der folgenden Erklärung zu beantragen: "Die Freie Demokratische Partei erklärt ihren Willen zur Fortsetzung der sozial-liberalen Koalition für die nächste Legislaturperiode. Sie ist entschlossen, unter Verwirklichung eines Höchstmasses an liberaler Politik die Koalition auch weiterhin zu einem gemeinsamen Erfolg für unser Land zu machen." "Meine Freunde, der Wähler soll wissen, woran er mit dieser Partei ist." Klatschende Delegierte. Genscher beide Hände hochhebend.
02. BRD: Forschung und Innovation mit Statement Minister Matthöfer
Labor. Apparate für Messungen. Kabinenlifts, Kräne. Innovationsschau bundesdeutscher Forschungsinstitute. Robby, ein vielseitiger Industrieroboter der VW-Forschung, der Kurbelwellen aufhebt und ablegt, führt 16 Programme aus. Segel Windmühle als Wasserpumpe. Bundesminister Matthöfer über Innovation, O-Ton: "Wir verdanken unseren hohen Wohlstand unserer technischen Leistungsfähigkeit. Wir müssen deshalb sehr viel Geld in Forschung und in die Entwicklung neuer Technologien investieren. Ein großer Teil davon geschieht in mit Mitteln der öffentlichen Hand geförderten Instituten, Laboratorien und Großforschungseinrichtungen. Nun haben wir selbstverständlich ein Interesse daran, dass die Ergebnisse, die hier erzielt werden, möglichst schnell in technische Neuerungen, in Innovationen umgesetzt werden, d.h. in die industrielle Praxis überführt werden. Die Messe in Hannover bietet hierfür einen hervorragenden Rahmen. Hierhin kommen nicht nur Vertreter von Großunternehmen, sondern auch von mittleren und kleineren Unternehmen, die sich keine eigenen Forschungskapazitäten aufbauen können. Die also ganz besonders daran interessiert sind, Kontakte mit den Forschern in den öffentlichen Einrichtungen zu haben." Eine neue Strahlenblende zur genauen Behandlung von Krebstumoren durch Kobalt-Bestrahlung. Kontaktgespräche. Lizenzbörse. Weltraumlabor Spacelab.
03. Automobilsport
a. Österreich: Autocross
Kleine Rennautos, in denen die Fahrer mit Stahlrohren geschützt sind, fahren durch Kurven. Staubwolken. Publikum an der hügeligen Rennpiste. Der Gewinner steigt aus dem Rennauto.
b. England: Neuer Jaguar
Vorhang. Vorhang wird an die Seite gezogen. Hinter Vorhang der neue 6-Zylinder Jaguar groß, nah. Blick unter die Motorhaube. Mann am Steuer. Archivaufnahmen vom Le Mans-Rennen. Der neue Jaguar auf der Rennpiste.
c. Nairobi: Afrika-Rallye
Zwei Afrikaner mit Hund. Impressionen von der Ost-Afrika-Rallye: Schlaglöcher, Wassergraben und viel Staub. Lancia-Mannschaft mit Reserverad auf dem Autodach. Ein schwarzer Polizist auf dem Pferd. Diverse Rennteilnehmer mit ihren Wagen. Zuschauer auf den Bäumen. Wagen Nummer 8, gesteuert von Joginder Singh fährt durchs Wasser, Fahrten durch Savanne. Singh fährt ins Ziel als Gewinner. Publikum. Reporter. Siegerehrung. Singh hat Turban auf dem Kopf.
Herkunft / Inhaltsart
FDP Parteitag in Freiburg
Kamera: Rau
"Forschung und Innovation" mit Statement Min. Matthöfer
Kamera: Jürgens, Luppa
Autocross
Herkunft: Austria
Neuer Jaguar
Herkunft: COI
Afrika-Rallye
Herkunft: Austria
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Politik: Freiheit, das ist unser Thema
Bundesaussenminister Hans-Dietrich Genscher: "Freiheit, das ist unser Thema, und Freiheit, das bleibt unter Thema.'
Bundeswirtschaftsminister Dr. Hans Friderichs:
"Wenn einer der prominentesten Oppositionsabgeordneten Herr v. Weizsäcker und einige andere auch - im Bundestag versucht haben, die Richtigkeit der Formel Freiheit statt Sozialismus zu beweisen ...'
Mochten Deutschlands Liberale auch über mancher Frage zerstritten sein - der Versuch der CDU/CSU, die FDP zum Steigbügelhalter des Sozialismus zu befördern, einte die streitbaren Liberalen wie kaum jemals in ihrer wechselvollen Parteigeschichte. In Freiburg, auf dem Wahlkongress der FDP, wehrte die Führungsspitzo der Liberalen geschlossen den Monopolanspruch der Christdemokraten auf Liberalität und Freiheit ab. Entsprechend deutlich fiel ihre Koalitionszusage an die Sozialdemokraten aus. Die zweitägige Debatte über das liberale Wahlprogramm war von der Grundsatzentscheidung geprägt, die Koalitionsehe mit der SPD fortzusetzen. Auch Parteichef Genscher hat mit der Bonner Opposition nichts mehr im Sinn:
"Und ich sagen Ihnen, meine Parteifreunde, am 3. Oktober wird scheitern, wer glaubt, man müssee die Zukunft nur schwarz malen, damit am 3. Oktober auch schwarz gewählt wird.'
"Die vor uns liegenden Aufgaben, die Entschlossenheit, die liberalen viele unserer Wahlplattform durchzusetzen, siebenjährige gute Erfahrungen partnerschaftlicher Zusammenarbeit, der Wille, als Vorsitzender der Freien Demokratischen Partei mit Helmut Schmidt als Bundeskanzler die sozialliberale Politik fortzusetzen, die unserem Land inmitten eines schwer mit politischen und wirtschaftlichen Problemen ringenden Europas eine freiheitliche Ordnung, politische und wirtschaftliche Stabilität, sozialen Fortschritt und sozialen Frieden gesichert hat, das veranlasst mich, Ihre Zustimmung zu der folgenden Erklärung zu beantragen:
"Die Freie Demokratische Partei erklärt ihren Willen zur Fortsetzung der sozial-liberalen Koalition für die nächste Legislaturperiode. Sie ist entschlossen, unter Verwirklichung eines Höchstmass an liberaler Politik die Koalition auch weiterhin zu einem gemeinsamen Erfolg für unser Land zu machen."
"Meine Freunde, der Wähler soll wissen, woran er mit dieser Partei ist.'
Fast einstimmig bekräftigten die Freiburger Delegierten das Bündnis mit der SPD.
Dabei-Forschung: für mehr Lebensqualität
Neue Forschungsvorhaben, neue Technologien entscheiden heute über die Lebensqualität von morgen. Wenn die Bundesrepublik im internationalen Wettbewerb Schritt halten will, müssen Forschung, Wirtschaft und Staat effektiver als bisher kooperieren.
Auf der diesjährigen Hannover-Messe wurde ein bemerkenswerter Versuch gemacht, die Partner näher zusammenzuführen. Zum ersten Mal fand ein
Innovations-Markt, eine Neuheiten-Schau bundesdeutscher Forschungs Institute, statt.
Robby, ein vielseitiger Industrie-Roboter der VW-Forschung, der Kurbelwellen aufhebt und ablegt, Arbeiten wie Beschichten, Schweissen oder montieren erledigt - alles mit der Gelenkigkeit einer menschlichen Hand. Er führt bis zu 16 Programme aus.
Ein Projekt der Technischen Universität Berlin: die Segel-Windmühle als Wasserpumpe für Entwicklungsländer und Regionen, in denen es an elektrischer Energie fehlt.
Die Sonderschau 'Forschung und Innovation' kam auf Initiative des Bundesministeriums für Forschung und Technologie zustande. Sie demonstrierte nachdrücklich die Bedeutung der von Bund und Ländern geförderten Forschung. Frage an Minister Matthöfer: 'Alle reden von Innovation. Was heisst das?'
Bundesminister Matthöfer:
'Wir verdanken unseren hohen Wohlstand unserer technischen Leistungsfähigkeit. Wir müssen deshalb sehr viel Geld in Forschung und in die Entwicklung neuer Technologien investieren.
Ein grosser Teil davon geschieht in mit Mitteln der öffentlichen Hand geförderten Instituten, Laboratorien und Grossforschungseinrichtungen. Nun haben wir selbstverständlich ein Interesse daran, dass die Ergebnisse, die hier erzielt werden, möglichst schnell in technische Neuerungen, in Innovationen umgesetzt werden, d.h. in die industrielle Praxis überführt werden. Die Messe in Hannover bietet hierfür einen hervorragenden Rahmen. Hierhin kommen nicht nur Vertreter von Grossunternehmen, sondern auch von mittleren und kleineren Uniernehmen, die sich keine eigenen Forschungskapazitäten aufbauen können. Die also ganz besonders daran interessiert sind, Kontakte mit den Forschern in den öffentlichen Einrichtungen zu haben.'
Innovation zum Nutzen des kranken Menschen: eine neue Strahlenblende zur genaueren Behandlung von Krebs-Tumoren durch Kobalt-Bestrahlung. Eine Entwicklung der Kernforschung in Jülich.
Kontakte und Gespräche an allen Stünden. Eine improvisierte Lizenzbörse sorgte für den Umschlag von Patent-Angeboten und Know-how-Informationen.
Spektakulärstes Projekt: das Weltraumlabor Spacelab aus Bremen, Teil des Internationalen Programms zur wissenschaftlichen Nutzung des Weltraums. Eine Innovation, die den Eintritt Europas in die bemannte Raumfahrt signalisiert.
Dabei-Sport: wer kommt durch?
Umweltschutz ist für sie ein Fremdwort, das sie vermutlich kaum buchstabieren können, Sie haben genug mit ihrem eigenen Schutz zu tun, die Motocross-Piloten, wenn sie - zwischen Stahlrohren eingeklemmt ihre Renn-Traktoren durch unwegsames Gelände knüppeln. Beim Anblick des Siegertreppchens festigen sich zittrige Knie dann wieder. Immer mehr Fahrer und Firmen lassen sich von dieser härtesten Gangart für Mann und Maschine faszinieren. Januar ist das vorerst letzte Autounternehmen, das den Sprung auf die Schlaglochpiste wagt. In diesem Tagen präsentierte sich der sanft schnurrende Nobel 6-Zylinder als aggressives Rallye-Cross-Gefährt, mit den das inzwischen staatseigene Unternehmen hofft, an seine Rennerfolge der 50-er Jahre anzuknüpfen. Wie hier in Le Mans beherrschten die harten Geschosse aus dem Hause Jaguar jahrelang die internationale Konkurrenz. Das Jaguar die Rallye-Klasse für sein motorsportliches come back benutzt, hat gute Gründe. Überall in der Welt scheinen Langstreckenrennen über Stock und Stein im Kommen - in Skandinavien ebenso wie in Afrika.
Die Ostafrika-Rallye gilt als das härteste und gefährlichste Langstreckenrennen der Welt.
Start und Ziel in Nairobi. In der Hauptstadt Kenias herrscht Volksfeststimmung, wenn die internationale Rallye-Cross-Elite auf den 5.000 Kilometer langen Kurs geht.
Den japanischen 'Coltlancer' mit der Nr. 8 begleiteten die Wünsche des Heim-Publikums, denn er wurde von Joginder Singh gesteuert, einem 44-jährigen Autohändler aus Nairobi, der die berühmte Rallye schon zweimal gewonnen hatte. Keiner kennt die Tücken und Untiefen der Strecke so gut wie er.
Ein Kurs aus Wasser, Staub und Hitze. Aufdrehen konnten die Geländespezialisten ner auf dem unebenen aber harten Boden der Savanne. Die europäische Fahrerelite mit dem Schweden Waldegaard und dem Finnen Mikola blieb samt und sonders auf der Strecke. Der Sieger hiess wieder Singh, ein Under, in Kenia geboren, mit britischem Pass hinterm Steuer. Für Stunden war er der populärste Mann des Landes. Trotzdem konnte sich Singh über seinen dritten Triumph nicht recht freuen. Bei einer Geschwindigkeitsprüfung hatte er einen Zuschauer überfahren und getötet.
Personen im Film
Ertl, Josef ; Friderichs, Hans ; Funcke, Liselotte ; Genscher, Hans-Dietrich ; Hamm-Brücher ; Maihofer, Werner ; Matthöfer, Hans ; Mischnik, Wolfgang ; Singh, Joginder
Orte
Nairobi ; England ; Freiburg ; BRD ; Österreich ; Brüssel
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Innenpolitische Veranstaltungen ; Motorsport ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Kopfbedeckungen ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Wissenschaft und Forschung ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau