01. Hamburg: Edward Gierek in der BRD
Hamburgs Bürgermeister H. U. Klose, Edward Gierek und Helmut Schmidt, alle nebeneinander gehend. Frontabschreiten. Soldaten. Die Fahnen beider Länder. Gierek mit Frau besucht die Gedenkstätte Neuengamme. Polizisten als Ehrenwache. Besuch bei Willy Brandt. Gierek besucht Helmut Kohl. Sitzen zusammen auf dem Sofa. Gespräch mit Helmut Schmidt und Genscher. Werksmusikkapelle. Helmut Schmidt und Gierek in Schutzanzügen und Helmen besuchen die Schachtanlage Rheinpreußen. Bergmänner. Schnapstrinken.
02. BRD: Schienenprüfung
Schienen groß, nah mit Fahraufnahme. Schienenprüfzug fährt. Aufnahmen in der Fahrerkabine. Ein Vertreter der Bundesbahn erklärt die Funktion des Prüfzuges. Messgeräte. Zug fahrend. Aufnahmen vom Fenster. Ultraschallmessungen. 12 Prüfköpfe unter dem mittleren Messwagen. Messergebnisse werden elektronisch umgewandelt und mit einer Doppelkamera auf Film aufgezeichnet. Auswerten dieses Dokumentes. Aufnahmen von den Einzelkabinen, Waschräumen, in der Küche. Aufnahmen wenn Zug über die Kamera fährt.
03. BRD: ADAC im Falles eines Unfalls
Auf einer Kreuzung fahren zwei Autos zusammen. Der Fahrer des einen Wagens versucht Fahrerflucht, aber der Fahrer des anderen Wagens kann ihn stoppen. Nochmals Unfallsituation. Sicherung der Unfallstelle - als erste Maßnahme Warndreieck. Unfallteilnehmer tauschen die Daten. Ein Zeuge wird gebeten seine Daten zu geben. Markieren der Fahrzeugstandorte mit Kreide. Messen der Bremsspuren. Unfallskizze anfertigen. Unfallstelle fotografieren. Scherben wegfegen. Auto wird an den Straßenrand geschoben. Mann in der Telefonzelle. Abschleppen des Unfallautos.
04. Arnheim/Holland: Ballonflug
Diverse Ballons in der Luft von oben aufgenommen. Zuschauer. Ballon in der Luft mit Mazda-Werbung. Aufnahmen oberhalb der Stadt Arnheim. Ballonfahrer studieren Karte. Neulinge werden mit Sekt und Sand getauft. Sand ausschütten, wenn man aufsteigen will. Gas entweichen lassen, wenn man sinken will. Landung auf einem Acker. Kinder, Hund und Bauer kommen zur Besichtigung.
Polnischer Parteichef Gierek in der Bundesrepublik
Kamera: Brandes, Luppa
Schienenprüfzug der DB
Kamera: Rieck
ADAC - Im Falle eines Unfalls
Kamera: Rau, Niedballa
Ballonflug
Herkunft: Polygoon
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei-Politik: Gierek in Bonn
Polens Parteichef in Deutschland. Das militärische Zeremoniell auf dem Hamburger Flughafen nahm Edward Gierek mit verschlossener Miene hin Augenblicke Vielleicht, in denen die Schatten der Vergangenheit, die Gast und Gastgeber in den folgenden Tagen mehrmals beschworen, von selbst aufstiegen.
Im Konzentrationslager Neuengamme vor den Toren Hamburgs sind 55.000 Menschen gestorben, darunter 8.000 Polen."Wir durchleben dies alles sehr tief" sagte Gierek vor dem Ehrenmal. Seine Geschwister waren wie Millionen Polen im KZ gewesen.
Doch Giereks Besuch in Deutschland war nicht der Vergangenheit sondern der Zukunft zugewandt. Im Gespräch mit Willy Brandt, der die Warschauer Verträge ausgehandelt hatte, richtete er den Blick nach vorn. Es gibt immer weniger Polen, so meinte er, die sich an die Leiden des Krieges erinnern, und immer weniger Deutsche, die eine Schuld daran trifft.
Versöhnung mit allen "Deutschen" und nicht nur mit einer bestimmten politischen Gruppierung: dies sei Polens Wunsch, versicherte Gierek dem CDU-Vorsitzenden Kohl und dankte ihm für die Unterstützung der deutschpolnischen Verträge. Ein Regierungswechsel in Bonn nach den Bundestagswahlen im Oktober würde die Haltung der Union zu Polen nicht verändern, erklärte der Kanzler-Kandidat. Seine Partei bekenne sich zur gemeinsamen Last der Geschichte und zu den geschlossenen Verträgen.
Mit Bundeskanzler Schmidt besprach Gierek, was für eine gemeinsame bessere Zukunft zu tun sei. Zahlreiche Verträge und Absichtserklärungen setzten einen hoffnungsvollen Schlußpunkt unter den fünftägigen Deutschlandbesuch Edward Giereks. Mehr Kontakte und Austausch in Kultur, Sport, Wissenschaft und Technik - so will es das Schluß-Protokoll.
Daß der festlichen Staatsvisite wieder der nüchterne Alltag folgt, wissen beide Partner. In der Schachtanlage Rheinpreussen, der größten und modernsten in Westeuropa prüfte der gelernte Bergmann Gierek den technologischen Standard des deutschen Steinkohle-Bergmann Gierek den technologischen Standard des deutschen Steinkohle-Bergbaus. Technisches Knowhow und Kredite wird die Bundesrepublik den Polen offerieren müssen, damit die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen langfristig auf die notwendige solide Basis gestellt werden. Nach der Unterlagefahrt am Niederrhein wurde ein spektakulärer Anfang gemacht: mit einer 2 Milliarden-Bürgschaft sichert die Bundesregierung ein Großprojekt der Kohle-Chemie ab, das deutsche Unternehmen in Polen bauen werden.
Dabei-Technik: Schienen im Test
Schienen werden ihm die Welt bedeuten - dem neuen Schienenprüfzug der Deutschen Bundesbahn. Seine Aufgabe: Laufende Überwachung das gesamten Schienennetzes. Eine Vorsorgeuntersuchung mit Ultraschall.
Ein Mitarbeiter der Deutschen Bundesbahn:
"Dieser Zug, der alle wichtigen Strecken des Netzes der Deutschen Bundesbahn regelmäßig ein- oder zweimal jährlich befährt, wurde in den Laboratorien der Bundesbahn-Versuchsanstalt in Minden entwickelt, und er dürfte heute als einmalig in der Welt zu bezeichnen sein."
Einmalig ist er deshalb, weil er selbst bei relativ hoher Laufgeschwindigkeit von 50 km pro Stunde eine ganz erstaunliche Prüfgenauigkeit aufweist. Dieses moderne Meßlabor auf Schienen löst den alten, technisch überholten Prüfzug ab, der 20 Jahre lang nicht nur das deutsche Schienennetz auf Materialfehler inspizierte. Auch viele ausländische Eisenbahnverwaltungen forderten den deutschen Prüfzug an. Jeder Millimeter des Schienennetzes wird gemessen und registriert. Das Tagespensum: 200 bis 250 Kilometer. Gemessen wird mit Ultraschall. 12 Prüfköpfe unter dem mittleren Meßwagen schicken Ultraschallimpulse aus verschiedenen Winkeln in die Schienen - 5000 Impulse pro Sekunde. Die Signals werden von der Rändern der Schiene reflektiert und als Echo von der Meßeinrichtung aufgefangen. Trifft ein Impuls auf eine schadhafte Schienenstelle dann verkürzt sich die Echozeit: der Materialfehler ist gefunden und sei er auch nur millimetergroß.
Die Meßergebnisse werden elektronisch umgewandelt und mit einer Doppelkamera auf Film aufgezeichnet. Dieser Filmstreifen - das Streckendokument - Wird von besonders geschulten Mitarbeitern der Bundesbahn-Versuchsanstalt ausgewertet.
Nicht nur die Meß-Technik ist auf dem höchsten Stand, auch für die Zugbesatzung, die das ganze Jahr auf der Achse lebt, brachte der technische Fortschritt dieses Zuges mehr Komfort. 8 Einzelkabinen, Dusch- und Waschräume, eine Küche sowie Aufenthalts- und Funktionsräume entschädigen ein wenig für das rollende Nomadenleben der "Ultraschall-Mannschaft" im Dienst der Sicherheit.
Dabei-Auto: im Falle eines Unfalls
Eine Unfallflucht kann teuer werden, Nicht nur, weil der Kontrahent sie unterbinden darf. Schon das könnte ziemlich schmerzhaft sein: Denn wer wollte ausschließen, daß er dabei in die Hände eines Box- oder Karate-Meisters fallen könnte.
Wer Unfallflucht begeht, - d.h. wer sich um Unfallort entfernt, ohne die notwendigen Angaben gemacht zu haben - der riskiert eine Strafe und verliert überdies den Versicherungsschutz. 1. Gebot nach einem Unfall: Das Warndreieck in sicherer Entfernung hinter dem Fahrzeug aufstellen, damit nachfolgende Verkehrsteilnehmer gewarnt werden. Dann tauscht man die Daten von Fahrer und Wagen aus. Immer die Versicherungskarte des Unfallgegners fordern, nicht auf mündliche Aussage allein vertrauen. Unfallzeugen können vor Gericht den Ausschlag geben. Wichtig sind zuerst Name und Adresse. Was der Zeuge aussagen will, kann man später in Erfahrung bringen. Zeugen können vor allem dann hilfreich sein, wenn sich die Unfall-Kontrahenten zunächst über die Schuldfrage einigen, später aber dann doch vor den Richter ziehen.
Dann gilt es, weitere Beweismittel zu sammeln - durch Markierung der Fahrzeugstandorte und der Bremsspuren mit einem Stück Kreide oder anderen Hilfsmitteln. Spurensicherung heißt, die stummen Zeugen des Unfallvorgangs festzuhalten, z.B. in einer Unfallskizze.
Noch besser als eine Skizze ist ein Foto. Deshalb sollte man stets einen einfachen Foto-Apparat griffbereit im Handschuhfach liegen haben.
Sind die Beteiligten über den Unfallhergang einig, kann die Polizei aus dem Spiel bleiben. Wenn Personen zu Schaden gekommen sind, sollte in jedem Fall die Polizei gerufen werden. Vorsicht ist am Platze, wenn man die Hilfe eines Abschlepp-Unternehmens in Anspruch nehmen muß. Ein Anruf bei der örtlichen Innung der Kraftfahrzeugbetriebe oder dem ADAC verhindern, daß man einer Unfall verwickelt werden. Jeder sollte deshalb wissen, was er im Falle eines Unfalls zu tun hat und wie er zu seinem Recht kommt.
Dabei-Sport: Kampf um Ballon-Trophäe
Das Unfallrisiko in der Luft ist ungleich geringer - wenn man den Ballonfahrern trauen darf. Überall in Westeuropa segelt der gasgefüllte Tuchbehälter im Aufwind, immer mehr jet-müde Zeitgenossen verlockt es zum Nostalgietrip in die Luft. Über der holländischen Stadt Arnheim trafen sich in diesen Tagen etliche Ballonfahrer, um den 40. Geburtstag des Haager Ballonclubs auf ihre Art zu feiern: mit einem Ausflug über den Rhein ins benachbarte Deutschland.
Die Karte hilft, sich zu orientieren. Steuern kann man den Ballon ohnehin nicht. 650 Kubikmeter Gas halten Korb und Gondel in der Luft. Wollen die Ballonfahrer steigen, schütten sie Sand aus den Ballastsäcken, wollen sie sinken, lassen sie etwas Gas entweichen. Neulinge werden nach altem Brauch mit Sekt und Sand getauft.
Nach 3 Stunden gehen die Luftschiffer auf einem Feld in der Nähe Düsseldorfs nieder. Ballonfahrer sind freundlichen Empfang gewöhnt, seit sie diese erste Form menschlicher Luftfahrt für sich und ein begeisterungsfähiges Publikum wieder entdeckten.