01. Hamburg: Alstervergnügen '76 und HSV-Training
Segeln auf der Alster. CCH in Luftaufnahme. Binnenalster in Luftaufnahme. Alstervergnügen: Alsterufer voll mit Alt, Jung, Kind und Hund. Oldtimer-Rallye. Jazz-Band auf einem Wagen. HSV-Manager Peter Krohn mit Schornsteinfegern. "Fußball-Zirkus" im Stadion. HSV-Spieler verteilen Rosen an das Publikum. Trachtenkapelle auf dem Fußballfeld. Peter Krohn groß, nah. Trainer Kuno Klötzer. Kökschenball an der Alster. Teilnehmer in Stil gemäßen Kostümen. Es spielt Tornado Big Band der Luftwaffe.
02. Wietze: Erdölmuseum Wietze
Badeanstalt. Männer springen ins Wasser vom Springturm. Heideschnucken. Ein Pärchen mit Kostümen aus den 20er Jahren. Ein altes Mercedes-Cabriolet. Das Pärchen steigt vor dem Museum aus. Besichtigung des Museums und der Geräte vor 120 Jahren aus Holz und Eisen. Ein modernes Mercedes-Cabriolet.
03. BRD: Überbetriebliche Ausbildungsstätten
Zwei Männer prüfen ein Fernsehgerät. Mädchen schneidet einem Mann das Haar. Schreinerwerkstatt. Osnabrück Stadtaufnahmen. Ein altes Schild: Brillenmacher. Bildungszentrum des Handwerks in Osnabrück total. Jugendliche groß, nah. Kraftfahrzeugmechanikerlehrlinge. Friseurlehrlinge. Schweißer bei der Arbeit. Mädchen arbeitet mit der Säge. Elektroarbeiten.
04. Wien: Pianist Vince Weber
Klavier mit Text Vince Weber wird auf eine Wiener Fußgängerstraße gerollt. Vince Weber spielt auf der Straße umringt von den Zuhörern. Hunde.
Alstervergnügen '76 und HSV - Training
Kamera: Rieck, Jürgens, Brandes
Erdölmuseum Wietze
Kamera: Rühe
Überbetriebliche Ausbildungsstätten
Kamera: Luppa
Pianist Vince Weber
Herkunft: Austria
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei-in Hamburg: Alstervergnügen ´76
Hamburgs Binnenalster war 500.000 Hanseaten ein Fußmarsch wert: Die Stadtregierung hatte zum "Alstervergnügen "76" geladen, einem zehntägigen Volksfest, auf dem die Bürger ihre Innenstadt nach Büroschluß neu entdecken und in Besitz nehmen sollten. Schnauferl-Rallye, Dichterlesung, Konzert, Theater, Tanz: nie zuvor hatte die Millionenstadt so viel getan, um ihrer verödeten City wenigstens für einige Stunden am Tag neues Leben und Glanz zu geben.
HSV-Manager Krohn wollte da nicht beiseite stehen. Er nutzte die Bereitschaft der kühlen Hamburger, einmal aus sich herauszugehen, zu einer PR-Aktion für sich und seinen Fußball-Zirkus. Zum Auftakt der Bundesliga-Saison empfahlen sich die Fußball-Profis dem zahlreichen Publikum mit roten Rosen. Peter Krohn, der Profi-Fußball zur Unterhaltungs-Branche zählt, offerierte den Fußball der zukunft: eine Trachten-Kapelle mitten im Spielfeld, Show-und Gesangseinlagen am Spielfeldrand. Und als Zugabe die Spieler, die übrigens konzentriert wie selten spielten. Einen Schuß auf die Musikanten wurde mit der roten Karte und 1.000 DM Strafe geahndet. Mindestens einer hatte sich Fußball bisher anders vorgestellt: Trainer Kuno Klötzer.
Skepsis und Zweifel verflogen schnell. 20.000 zahlende Hamburger genossen das neue Fußball-Vergnügen, das ihnen der Werbe-Profi bot. Derweil nahm das Alstervergnügen seinen Fortgang. Zum Kökschenball einem althamburger Köchinnen-Fest - hatten sich Hunderte stilgemäß ausstaffiert. Den Takt gab die Tornado Big Band der Luftwaffe an.
Ein Alstervergnügen zwischen Krampf und Ausgelassenheit. Der Versuch, Norddeutschen südliche Lebensweise einzuflößen, wird im nächsten Jahr wiederholt.
Dabei-Technik: Ausflug zum Erdöl-Museum
Urlaub in der Lüneburger Heide. Wasser, Heidekraut, - Heidschnucken. Nicht nur die unberührte Ur-Landschaft lädt zu einer Reise in die Vergangenheit. Auch Museales aus den Anfängen des Industriezeitalters lockt hinter Birken und Wacholder - aus einer Zeit, als die Räder das Laufen lernten. Europas erstes Erdöl wurde in der Lüneburger Heide gefördert - vor 120 Jahren. Auf einem Freigelände in der Gemeinde Wietze stehen heute die Bohr- und Förderanlagen von einst - historische Zeugen aus Holz und Eisen, die Mineralölgesellschaft Texaco bewahren half.
Mit solchen Transportpumpen wurde früher das öl aus den Feldern im Erdölgebiet Wietze in die Tanks der zentralen Sammelstationen befördert. Zeitweise gab es in Wietze mehr als 1.600 Erdölbohrungen. Mit Tiefpumpen wurde das öl zutage gefördert. Für Industrie-Nostalgiker wurde ein Museum eingerichtet. Ein Museumswärter betreut und erläutert funktionstüchtige Modelle, Geräte und andere Schaustücke aus der Zeit des Öl-Rausches. Die Ausstellungsstücks reichen von der Anfängen der Erdölsuche bis zur Gegenwart. Nicht durch Bohrungen wurde der Erde die begehrte Flüssigkeit entzogen. In Wietze ist öl bis vor 13 Jahren auch bergmännisch gewonnen worden - durch Ölschächte, in denen ölhaltiger Sand abgebaut wurde. Leicht verändert haben sich die Karossen, nicht aber der Stoff, der ihnen auf die Sprünge hilft. Öl und Benzin halten unsere Welt in Bewegung.
Dabei-Schule: "überbetriebliche" Ausbildung
Eine idyllische Kulisse, die trügt. Zwar hat Osnabrück eine vielhundertjährige Handwerks-und Gewerbetradition. Doch die berufliche Ausbildung des Nachwuchses ist alles andere als rückwärts gewandt. Das neuerrichtete Bildungszentrum des Handwerks in Osnabrück gilt im bundesweiten Streit um die richtigen Ausbildungsmethoden als überzeugendes Modell qualifizierter Ausbildung und beruflicher Weiterbildung. Dabei bietet das neue Förderzentrum nicht einmal revolutionär Neues. Die Grundausbildung vermittelt weiterhin der Betrieb, die theoretischen Kenntnisse die Berufsschule. Im Bildungszentrum werden diese Kenntnisse vertieft und mit Spezialwissen angereichert-dies allerdings mit den neuesten Lehrmethoden und Apparaturen. Zentralisierung ist ein weiterer Trumpf. - Die wichtigsten 34 Handwerksberufe sind unter einem Dach vereint.
Auch Friseurlehrlinge müssen heute mehr lernen und leisten als frühere Generationen. Wer die angebotenen Kurse absolviert, hat später im beruflichen Konkurrenzkampf die besserer Chancen. Neue Chancen durch Umschulung eröffnen die Spezial-Programme - wie hier ein Schweißer-Kursus. Die Zahl jener Bundesbürger wächst, die in ihrem erlernten Beruf kein Fortkommen mehr sehen. Emanzipation an der Säge. Osnabrück bestätigt die Statistik: immermehr Mädchen entscheiden sich für Männerberufe. Eines ist zwischen den sonst zerstrittenen Berufsbildungsreformern unumstritten: in der leistungs orientierten Industriegesellschaft sichert sich derjenige die besseren Chancen, der eine qualifizierte Ausbildung hat, beruflich flexible und obendrein bereit ist, sein Leben lang zu lernen. Überbetriebliche Ausbildungsstätten wie die in Osnabrück, leisten dabei wertvolle Hilfe.
Dabei-Musik: Blues auf dem Marktplatz
Treffpunkt Kärntnerstraße Wien: bis ins Mutterland des Walzers und der Schrammeln spann die Hamburger Szene in diesen Tagen ihre Fäden. Vince Weber, neuer Stern am Blues- und Boogie-Piano und gelernter Instrumenten-Exporteur, verkaufte den Wienern Hot Jazz, wie ihn zur Zeit wohl nur die Hansestadt zu bieten hat.
Mit zehn Jahren begann Vince Weber zu spielen, schulte sich an amerikanischen Boogie-Woogie-Vorbildern, improvisierte bald Bluesthemen von Otis Spann und Roosevelt Sykes und wurde jetzt, als 22-jähriger zum internationalen Musik-Wettbewerb "Coupe d 'Europe Musicale" nach österreich eingeladen.
Vom Piano-Boogie-Festival unter freiem Himmel schickten uns österreichische Kameramänner vorab die schönsten Studien.