Sacherschließung
01. Hamburg: 70 Jahre Finkwarder Speeldeel
"Gorch Fock" von vorne groß, nah auf der Elbe begleitet von Barkassen, Motor- und Segelbooten. Matrosen. Leute strömen zum Volksfest. Mann mit Drehorgel. Karussells und andere Jahrmarktgeräte. Gorch Fock in Dämmerung beleuchtet. Französische Folkloregruppe, Gruppen aus Italien und Polen. Fischkutter fahrend. "Finkwarder Speeldeel." Publikum. Abfahrt Gorch Fock begleitet von den Musikanten der "Finkwarder Speeldeel" Elbufer voll von Schaulustigen.
02. BRD: Rollendes Restaurant der Bundesbahn (DSG)
Frauenhände schälen Kartoffel. Auf einem offenen Bundesbahnwaggon Fritz Kriesel Bratpfanne in der Hand, assistiert vor anderen Küchenpersonal. Fritz Kriesel in der richtigen Speisewagenküche kochend. Bestellung für eine Speisewagenküche wird von Frauen zusammengestellt. Mann am Telefon gibt Order, wo die Ware angeliefert wird. Waren werden auf einem Elektrokarren auf das Bahnhofsgelände gefahren. Kellner deckt die Tische. Frau kontrolliert die angelieferten Waren. Zug abfahrend. Gast liest die Speisekarte. Koch kochend. Fertige Gerichte. Kellnerin serviert das Essen. Gäste im Speisewagen. Erfrischungswagen geschoben von einem Mann, rollt durch den Zug. Quick-Pick-Selbstbedienungsrestaurant der Bundesbahn.
03. Nürburgring: Motorrad-Weltmeisterschaft
Motorräder groß, nah in der Kurve fahrend. Diverse Aufnahmen. Texaco-Mädchen tankt Motorräder. Suzuki-Motorrad groß, nah. Motorrad wird gefilmt. Giacomo Agostini groß, nah. Harley-Davidson-Maschine. Ring frei Schild. Start der 350er Klasse. Fahrer kommen in die erste Kurve. Diverse Aufnahmen während des Rennens. Agostini fährt seine defekte Augusta an die Boxen. Walter Villa auf Harley Davidson gewinnt. Siegerehrung.
Herkunft / Inhaltsart
70 Jahre Finkwarder Speeldeel
Kamera: Brandes, Seib, Jürgens, Bennacef
"Rollendes Restaurant" der Bundesbahn (DSG)
Kamera: Jürgens
Motorrad-Weltmeisterschaft a. d. Nürburgring
Kamera: Luppa, Rühe, Zimpel
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-in Finkenwerder: "das Fest"
Mit vollem Tuch erschien sie zur Geburtstags-Party: Die "Gorch Fock", der Welt schnellstes und - wie die Hamburger glaubenauch schönstes Segelschiff. Sie kam aus Amerika, wo sie Wochen zuvor die Atlantik-Regatta "Operation Sail" gewonnen hatte. Die "Gorch Fock" machte zu Ehren ihres Namenpatrons vor der Hamburger Elbinsel Finkenwerder fest - der Geburtsstätte des Heimatdichters Gorch Fock, der sich mit seinen Seefahrtsromanen in die Herzen der Küstenbewohner schrieb. Zu seinem 60. Todestag richtete die Fischerinsel ein Volksfest aus, das fast 100.000 Menschen aus Norddeutschland besuchten. Der Autor des Romans "Seefahrt tut not" hatte vor genau 70 Jahren eine Heimatbühne und Folkloregruppe gegründet - die "Finkwarder Speeldeel", die sich in der Welt der Folklore international einen Namen gemacht hat. Sie feierte sich und ihren Gründer mit einer 7-Tage Nonstop-Show, der Volkstanzgruppen aus acht europäischen Ländern den folkloristischen Rahmen lieferten. Die Gruppe "Frejus" kam aus Frankreich. Italien war mit Tänzern aus Agrigente vertreten. Polen schickte das Tanzensemble aus Lublin.
Auf dem Fischkutter seines Vaters hatte Gorch Fock, der mit bürgerlichem Namen Johann Kienau hieß, die "Finkwarder Speeldeel" 1906 ins Leben gerufen. Heute ist im Norden Deutschlands Kaum ein größeres Volksfest denkbar, das nicht die 42 Volkstänzer in ihrer alten Fischerkluft mit Shanties und Gruppentanz bereichern. Abschied von der "Gorch Fock". Sechs Tage lang hatte das Schulschiff der Bundesmarine vor Anker gelegen und dem Folklore-Festival eine Prise Windjammer-Romantik hinzugefügt. Als es Hamburg. wo es einst von Stapel gelaufen war, wieder verließ, wurde es von Zehntausenden am Elbufer verabschiedet.
Dabei-auf der Schiene: rollendes Restaurant
In wenigen Monaten wird er nur noch jenen Gast verwöhnen, den er für den größten Schlemmer seines Lebens hält: sich selbst. Bis zu seiner Pensionierung aber wacht er weiter in Deutschlands Schienenküchen: Fritz Kriesel - Angestellter der DSG - der Deutschen Schlaf- und Speisewagen-Gesellschaft, einer reiselustigen 25jährigen Tochter der Deutschen Bundesbahn. Fritz Kriesel und seine Mannschaftskollegen stützen sich auf eine Organisation im Hintergrund, die zu den größten Restaurationsbetrieben in Deutschland zählt. 4.800 Mitarbeiter sorgen hinter den Kulissen für das leibliche Wohl von 15 Millionen Speisewagen-Gästen im Jahr.
Die DSG-Mannschaft telefoniert, transportiert, produziert, organisiert, bevor sich der Gast an den gedeckten Tisch setzen kann. Die 219 Speisewagen der DSG füllen ihre Vorräte auf Unterwegsstützpunkten auf. Dort kann der Koch auch Sonderwünsche äußern. Denn ein fahrender Restaurationsbetrieb muß flexible sein. Selbst große Reisegruppen oder hochschnellender Getränke-Umsatz an einem heißen Tag sind für die Speisewagen-Mannschaft kein Problem. Die Güte der Speisekarte steigt mit dem Fahr-Komfort der Zugklasse - von gutbürgerlich bis erlesen. 6000 Zentner Fleisch im Jahr werden in den jeweils nur 8 qm großen Einbauküchen zubereitet. Haute Cuisine in der Miniküche. Absolute Renner aber sind Kaffee und Tee: weit über 10 Millionen Tassen werden verkauft. Essen kann - wie man weiß - Lust zu manchen Dingen machen. Auch zum Reisen. Wer zu genießen weiß, verbringt die schönste Zeit im Speisewagen.
Wer nur Erfrischungen will, braucht sein Abteil nicht zu verlassen: im rollenden Zug rollt zusätzlich noch eine Mini-Bar.
Von Jahr zu Jahr steigt der Umsatz dieser ambulanten Getränkestände - für die DSG eine Bestätigung ihrer Konzeption, nicht nur dem Gourmet sondern auch dem reisenden Normalbürger zu dienen. Der Name Quick-Pick signalisiert eine neue Entwicklung in der fahrenden Gastronomie. Was sich auf festem Boden längst etabliert hat - das Automaten-Restaurant mit Selbstbedienung - erobert jetzt auch die Schiene. Es bietet neben einer Vielzahl kalter Speisen auch kleine warme Gerichte vom Mikrowellen-Herd, Nach 3-jähriger Testfahrer bekam dieser Selbstbedienungswagen grünes Licht. Trotz Automatisierung: im Restaurant auf Schienen soll der persönliche Service auch in Zukunft Vorrang haben. Und deshalb wird Fritz Kriesel bis zu seinem wohlverdienten Feinschmecker-Altenteil noch viele tausend Schienen-Kilometer kochen.
Dabei-am Nürburgring: WM-Lauf für Motorräder
Zu Gast am Nürburgring: ein Jet-set, dessen Klassenschranken sportlich begründet sind - von der schweren 500er bis hinunter zur 50-ccm-Maschine, die den kostbaren Saft am rationellsten in Geschwindigkeit umsetzt. 520 Fahrer aus 23 Ländern hatten für die Weltmeisterschafts-Läufe am Ring gemeldet - zu viele nach dem Reglement, so daß mehr als 100 Fahrern nur Trainingsrunden gestattet wurden. Keine Weltmarke fehlte beim vorletzten Lauf zur Straßenweltmeisterschaft "76. Aluminium-Felgen verdrängen die traditionellen Speichenräder, zumindest bei den Spitzenmarken wie Suzuki. Yamaha - und MV Agusta mit Superstar Agostini im Sattel. Der 15-fache Weltmeister sollte auf dem Ring einen Karriere-Knick erleben. Harley Davidson - der Jumbo unter den Motorrädern -mischt wieder mit: diesmal im Mittelgewicht. In der 350er-Klasse spielte das amerikanische Fabrikat die Rolle des Favoritenschrecks. Ring frei für die 350er. Der schönste, aber wohl auch gefährlichste Rennkurs der Welt, war zusätzlich mit 10.000 Ballen Stroh gesichert. Das Feld zieht sich schon bald auseinander. Die meisten treibt nicht Gold sondern sportlicher Ehrgeiz an. Prämien und Startgelder sind so gering, daß die Fahrer noch zulegen müssen, wenn sie sich mit den wenigen Berufsfahrern messen wollen.
In der 5. Runde bringt die Amateurfahrer-Meute ein kapitales Wild zur Strecke: Giacomo Agostini fährt seine defekte Agusta an die Boxen. Zum ersten Mal seit zehn Jahren geht der gefeierte Pisten-Star leer aus. Ein Landsmann macht das Rennen: der Italiener Walter Villa auf Harley Davidson. Er gewann schon in der 250er-Klasse und ist jetzt der 3 Doppelweltmeister in der Geschichte des Motorrad-Rennsports.
Personen im Film
Agostino ; Kriesel, Fritz ; Villa, Walter
Orte
BRD ; Hamburg ; Nürburgring
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Eisenbahnwesen ; Motorsport ; Musikalische Veranstaltungen ; Schiffahrt ; Tanz ; Volksfeste ; Gastronomie ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau