01. München: Stadtportrait München
Oktoberfest. Kettenkarussell. Andere Karusselle. Türme der Frauenkirche. Stockfische werden am Feuer geräuchert. Bierhumpen. Oktoberfest total. Türme der Frauenkirche und Rathaus im Hintergrund. Riesenrad. Denkmal Germania mit Siegerkranz. Fußgängerstraße. Gehende Frauenbeine, daneben läuft Dackel. Modegeschäfte der großen Pariser Modehäuser. Modenschau. Trödelmarkt mit Metall und Keramiktöpfen. Alte Bilder und Möbel. Diverse Frauen dabei. Ordensschwester betrachten Krüge auf dem Trödelmarkt. Olympiadorf Luftaufnahmen. Aufnahmen im Olympiadorf. Nymphenburger Schloss mit diversen Aufnahmen. Springbrunnen im Park. Barockfiguren im Park. Zoo: Gorilla groß, nah allein im Bild. Elefant. Affen schaukeln und balancieren auf Stäben. Olympisches Stadion mit Dachbauten. BMW-Konzernzentrale. Zentrum der Deutschen Raumfahrtindustrie. Straßencafes. Udo Jürgens groß, nah sitzt im Straßencafe. Glockenspiel. Mann mit langem Bart betrachtet das Glockenspiel.
02. Köln: Ifma '76
Viele Motorradfahrer im Straßenverkehr. Diverse Motorräder auf dem Parkplatz. Haupteingang Osthalle. Garderobe voll von Motorradhelmen. Besucher in den Hallen. Diverse Motorräder u.a. Puch, Monza, Superrennrad in Nahaufnahmen. Damensicherheitsrad. Handbremse wird vorgeführt. Mopeds. Ein Fahrrad mit Hilfsmotor. Hercules-Stand auf der Messe mit diversen Fahrrädern und Mopeds. Extravagante Motorräder.
03. Hagen: Gokart-WM
Mann mit Pfeife groß, nah. Gokarts fahren. Mann mit Konzentrierter Miene und Zigarette. Studien über Zuschauergesichter während des Rennens. Einzelheiten von Gokarts vor dem Rennen und Versiegelung. Fliegender Start. Rennimpressionen durch eingebaute Kamera am Renngokart. Ein Fahrer fährt von der Piste weg. Ein Schwede gewinnt. Siegerehrung.
Stadtporträt München
Kamera: Rau
Ifma Köln (Intern. Fahrrad- und Motorrad-Ausst.)
Kamera: Luppa, Jürgens
Gokart-WM Hagen
Kamera: Rieck, Jürgens, Bennacef
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei-Porträt: Raumfahrt und Hofbräuhaus
Wenn Bayern feiern, verliert der Zugereiste leicht die Übersicht. Barocke Lebensfreude, gemischt mit Liberalität und einem Kunstsinn. der sich in Jahrhunderten bildete: Münchens Anziehungskraft, vor allem auf junge Menschen, ist in der Bundesrepublik immer noch ohne Beispiel, Zwar hat sich der viele Jahre währende Zustrom von Neubürgern deutlich verlangsamt, doch bei der Mehrheit der Bundesbürger hat München seinen Ruf behalten, Deutschlands heimliche Hauptstadt zu sein. München im Oktober 76: der Versuch einer Bestandsaufnahme in Gestalt eines kleinen Stadtporträts.
Stichwort Lebensart. Dazu gehört auch die Mode. Die führende Modehäuser der Welt helfen die Münchnerin anzuziehen. In München wird mit Hingabe und Passion "getrödelt". Die bundesweite Welle der Altwaren-, Floh- und Trödelmärkte nahm hier ihren Anfang. Lebenslust - und Frömmigkeit: zwischen diesen beiden Polen hat sich der Münchener mit seinem sprichwörtlichem Phlegma eingerichtet, das ihm auch half architektonische Extravaganzen wie das monströse Olympiade-Dorf hinzunehmen. Die intime Urbanität der Isar-Metropole, so meinen viele, hat durch die aufgetürmten Wohn-Silos wohl kaum eine Bereicherung erfahren. Da tut es denn gut, für ein paar Stunden in eine Landschaft auszuweichen, deren Zeugnisse barocker Kunst- und Lebensart dem Ur-Münchener bestätigen, daß er es in der Stammesgeschichte des Menschen ziemlich weit gebracht hat. Tierpark und Zirkus: der in Hellabrunn ist älter, der unter der Zirkuskuppel des Olympia-Stadions gewinnträchtiger und aufsehenerregender. Seitdem Bayern München hier für Brot und Spiele sorgt, ist München ein Gütename im Weltfußball.
Die Konzernzentrale von BMW. Bayerns Sportlimousinen: auch sie sind in der ganzen Welt begehrt. München - so überrascht uns die Statistik - ist nach Hamburg die zweitgrößte Industriestadt im Bundesgebiet. Das Zentrum der deutschen Raumfahrtindustrie liegt hier. Die Stars der Kunst-, Liternatur- und Show-Szene fühlten sich seit jeher in München zu Hause, angezogen von der Weltläufigkeit, von der Ursprünglichkeit und Originalität der Stadt.
Deutschland braucht Bayern. Möglich. Braucht München gewiß.
Dabei-Freizeit: Volk auf Rädern
Der Zweirad-Boom in Deutschland entwickelt sich zur Springflut. Mit rund 100.000 Motorrädern peilt die Branche in diesem Jahr einen beispiellosen Umsatzrekord an. Auf der internationalen Fahrrad-und Motorradausstellung IFMA in Köln gaben Deutschlands Motorrad-Fans ihre Visitenkarten ab: Leder, Stahl und Plastik für rund 1.000 Mark. Soviel kostet es, sich auf einem Motorrad sicher und wetterfest fortzubewegen. Eine viertel Million Schau- und Kauflustige demonstrierte für den neuen Freizeitsport.
Immer mehr Kleinkrafträder übernehmen die Technik der hubraumstärkeren Klassen - verwindungssteife Fahrwerke, hydraulisch gedämpfte Federelemente und leistungsstarke Bremsen. Die Raumfahrttechnik stand bei diesem Super-Rennrad Pate. Für rund 3.000 Mark werden 18 Pfund erlesenes Material geliefert: Titan und Molybdän-Verbindungen. Holland offeriert Sicherheit und Langzeit-Qualität - mit Nirosta-Felgen, Nordlicht-Beleuchtungen und Trommel-Gestänge-Bremsen. Mopeds werden besonders von Frauen bevorzugt - als fahrende Einkaufstaschen, die bis mm 40 Stundenkilometer schnell sind. Ein Führerschein ist für diese Klasse überflüssig. Zwischen Moped und Fahrrad ist dieses neue Modell angesiedelt: ein Fahrrad, mit Hilfs-motor, der seine Kraft ans einer Batterie zieht und sie über eine Gummirolle an das Vorderrad weitergibt.
Hercules, ältester Zweirad-Hersteller der Welt, wirbt mit verbessertem Design und neuen Farben um Käufer. Bei diesem Sportrad sind Speichen, Felgen und Schutzblechs aus Edelstahl.
Ein Sachs-Automatic-Motor mit 1.5 PS, dazu Federungskomfort durch Telegabel und Hinterradschwinge: die Modelle M 4 and M 5 sind Renner auf dem Mofa-Markt.
Der K 50 Ultra wurde in Köln mit neuem Styling und weiterentwickelter Technik vorgestellt. Spitze: 85 Stundenkilometer. Unerreichbar für die meisten Zweirad-Fans: die schimmernden Stars der Superklasse, mit exzentrischem Design und der Leistung von Rennmaschinen, zum Preis einer 6-Zylinder-Limousine. Die Japaner waren es, die vor Jahren das Motorrad als Freizeit- und Sportinstrument wiederentdeckten. Inzwischen benutzen wieder Millionen Männer das Pferd, das sich Motorrad nennt.
Dabei-Sport: rasende Rasenmäher
13. Weltmeisterschaft für Kart-Fahrer auf dem Motodrom von Hagen. Zum ersten Mal waren die Titelkämpfe in der kleinsten Formel-Klasse in die Bundesrepublik vergeben worden. Aus 29 Ländern reisten Lizenzfahrer nach Westfalen - mit ihrer Maschine im Reisegepäck. Aus den 100 Kubikzentimeter-Hochleistungsmotoren zaubern geübte Tuner 18 Pferdestärken. Sie katapultieren das fahrende Rohrgestell bei entsprechender Übersetzung über die 200 Stundenkilometer-Marke. Der Cart wiegt rund einen Zentner. Vor dem Rennen wird er technisch abgenommen und versiegelt. Der Motor überträgt seine Leistung über eine Kette direkt auf das Antriebsrad der Hinterachse. Getriebe und Kupplung sind verboten. Deshalb muß fliegend gestartet werden. 15.000 Zuschauer verfolgten die Hatz durch Kurven und Schikanen. Favorisiert waren die italienischen und deutschen Fahrer - und unser Kameramann, weil einige Zuschauer in seiner eingebauten Kamera einen Zusatzmotor vermuteten. Ein Sicherheitszaun aus kunststoffbeschichtetem Maschendraht und mehrere hundert Strohballen schützten Fahrer und Zuschauer. Da fiel es fast schwer, vom Kurs abzukommen. Ein fliegender Start mitten im Rennen muß ohne Hilfe bewältigt werden. Mancher, der in dem Teilnehmerfeld, das die gesamte Weltelite vereinigte, seine Chancen schwinden sah, wählte den direkten Weg zum Ziel. Positionskämpfe zwischen einem Schweden und zwei Deutschen kurz vor dem Ziel. Der Schwede setzt sich durch. Geld gibt es für siegreiche Kart-Fahrer nicht. Doch mag sich Kart-Weltmeister Larsson trösten: auch Formel I-Weltmeister Fittipaldi hat einmal als Go-Kart-Fahrer angefangen.