Sacherschließung
01. Bonn: Silbernes Lorbeerblatt für Olympiateilnehmer
Archivaufnahmen auf einem Trimm-Dich-Pfad. Walter Scheel spricht zu Olympia-Teilnehmern, O-Ton: "Die Erfolge unserer Sportler verdienen Anerkennung. Sie sind ja, und jeder der sich mit dieser Materie befasst, weiß das, um so bemerkenswerter, da der Sport in unserem Lande - und vor allem der Leistungssport - nicht mit so absoluter Perfektion und einem solchen Durchsetzungswillen gefördert wird, wie das zum Beispiel in den sozialistischen Ländern geschieht. Spitzensportler werden heißt, sich und den Körper einem Training zu unterziehen, das manchmal mehr die Formen einer Tortur annehmen kann. Die freie Entscheidung, das auf sich zu nehmen und dazu in Verantwortung gegen sich, die Gesundheit und den Beruf "Ja" zu sagen, muss Vorrang haben vor den "Du sollst", das andere möglicherweise einem sagen können. Jeder, meine sehr verehrten Damen, meine Herren, der den Sport liebt, sollte ihn vor jenen schützen, die dieses natürliche Reservat von Freiheit, Kreativität und heiterer Entspannung auch noch auflösen wollen, um den vielen Zwängen unserer Zeit einen weiteren hinzuzufügen." Willy Weyer anwesend. Diverse Sportler zum Beispiel auch Rosi Mittermaier. Minister Maihofer und Frau Dr. M. Scheel. Scheel überreicht das Silberne Lorbeerblatt an die Sportler. Fechtkampf mit A. Pusch als Archivaufnahme. Alwin Schockemöhle erhält von Scheel das Silberne Lorbeerblatt, auch Archivaufnahmen. Rosi Mittermaier bei der Verleihung, auch Archivaufnahmen. Archivaufnahmen aus UFA 780, 979, 1021, DSP 260.
02. Holland/BRD: "Euregio"-Modell deutsch-niederländischer Zusammenarbeit im Grenzbereich
(Siehe auch DSP Pressekonferenz in der niederländischen Stadt Arnheim. Landkarte über Grenzbereich Holland/BRD. Bauwerke zeigen die gemeinsame geschichtliche Entwicklung des Gebietes. Stadtbilder. Tanklastwagen. Moderne Bauten. Reger Fahrzeugverkehr im Grenzgebiet. VW aus der BRD fährt an den Straßenrand und hält an. Junge Frau mit Kind steigt aus. Mütter mit Kindern auf Fahrrädern. Deutsch-niederländischer Kindergarten. Gemeinsame Übung der Feuerwehr. Textilindustriemaschinen in Fabriksaal. Arbeiterinnen an Maschinen. Trecker, fahrend. Kühe auf der Wiese. Markt mit Obst- und Gemüsestand. Grenzübergangsstelle.
03. Hamburg: Bowling - Ausscheidung für den Worldcup
Aufnahme die Bowling-Bahn entlang. Die Kugel rollt und wirft die Kegel um, diverse Aufnahmen. Aufnahme im Moment des Wurfes. Männer und Frauen beim Wurf. Gisela Lins und Ursula Eckert beim Wurf. Dieter Collmann beim Wurf, Jugendmeister Kornak. Gisela Lins, Kornak als Sieger.
Herkunft / Inhaltsart
Silbernes Lorbeerblatt für Olympiateilnehmer
Kamera: Luppa
Herkunft: Archivm.
Euregio deutsch-niederl. Gemeinde
Kamera: Jürgens
Bowling/Hamburg Ausscheidung für Worldcup
Kamera: Labudda
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Gesellschaft: "silbernes Lorbeerblatt"
Bundespräsident Scheel schlüpft sogar in einen Trainingsanzug, wenn es gilt, für eine gute Sache zu weben!Als Dauerläufer unterstützte er die Trimm-Trab-Aktion, die einem ganzen Volk Beine machen will. Mensch bleiben-auch als Hochleistungssportler ein Appell an Deutschlands Olympioniken.
Bundespräsident Scheel:
"Die Erfolge unserer Sportler Verdienen Anerkennung. Sie sind ja, und jeder der sich mit dieser Materie befaßt weiß das, um so bemerkenswerter, da der Sport in unserem Lande und vor allem der Leistungssport - nicht mit so absoluter Perfektion und einem solchen Durchsetzungswillen gefördert wird, wie das zum Beispiel in den sozialistischen Ländern geschieht.
Spitzensportler werden heißt, sich und den Körper einem Training zu unterziehen, das manchmal mehr die Formen einer Tortur annehmen kann. Die freie Entscheidung, das auf sich zu nehmen und dazu in Verantwortung gegen sich, die Gesundheit und den Beruf ja zu sagen, muß Vorrang haben vor den "Du sollst", das andere möglicherweise einem sagen können. Jeder, meine sehr verehrten Damen, meine Herren, der den Sport liebt, sollte ihn vor jenen schützen, die dieses natürliche Reservat von Freiheit, Kreativität und heiterer Entspannung auch noch auflösen wollen, um den vielen Zwängen unserer Zeit einen weiteren hinzuzufügen."
Nach seinem sportphilosophischen Exkurs zeichnete der Bundespräsident die erfolgreichsten deutschen Olympioniken aus-mit dem "Silbernen Lorbeerblatt", der höchsten Auszeichnung für bundesdeutsche Sportler. Insgesamt 95 Teilnehmer der Sommer-und Winterspiele hatte der deutsche Sportbund für diese Ehrung vorgeschlagen-darunter Olympiasieger Alexander Pusch, der mit seinen Mannschaftskameraden 4 Medaillen in Montreal gewann-der größte Erfolg in der Geschichte des deutschen Fechtsports. Alwin Schockemöhle, der sich auf dem Parcours von Montreal glänzend rehabilitierte. Auf seinem Super-Wallach "Warwick" gewann er im Einzel Gold und mit der Mannschaft Silber.
Geehrt wurden in Bonn auch jene Athleten, die vom aktiven Sport schon Abschied genommen haben. Prominentestes Beispiel: Rosi Mittermaier, zweifache Olympiasiegerin, die ihre Karriere in Innsbruck mit einer einmaligen Erfolgserie abschloss. Im Spezialslalom und in der Abfahrt gewann sie Gold, im Riesenslalom Silber. Ihren anschließenden Übertritt ins Lager des Kommerz nahm ihr niemand übel. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen es als strafwürdig galt, sportliche Erfolge in Bargeld umzuwandeln.
Dabei-Politik: "Euregio"
Agrarmarktprobleme, Grenzausgleich, Aufwertung der Deutschen Mark-Stichworte für die Diskussion unter europäischen Nachbarn, die Fundamente schen gelegen sind - zum Beispiel im Dreieck zwischen Münster, Arnheim und Enschede, Im deutsch-niederländischen Grenzbereich bildet sich das vereinte Europa von unten Euregio - ein Verbund etlicher Gemeinden diesseits und jenseits der Grenze - hat Modellcharakter für grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Europäischen Gemeinschaft. Kulturell und politisch war dieser Raum bis ins 17. Jahrhundert eine Einheit. Daran knüpfen Deutsche und Niederländer heute an. In deutschen Gemeindeverwaltungen weiß man es ebenso wie in niederländischen: eine modern Industriegesellschaft braucht große Wirtschaftsräume vernachlässigte Grenzgebiet müssen sich zu einem Binnenbereich zusammenschließen, der eine neue Eigendynamik entwickelt. In manchen Tagesstunden halten sich holländische und deutsche Autos hier die Waage. Nachbarschaft beginnt im Kleinen. Behörden und Verwaltungen im Grenzbereich ziehen nach, Kindergärten, in denen man wechselseitig seine Kinder betreuen lassen kann, gehören inzwischen ebenso zum Alltag wie der gemeinsame Einsatz der beiden nationalen Feuerwehren, für die es im Notfall keine Grenze gibt. Auch gemeinsame Übungen gehören zum Grenz-Programm. Die Wirtschaftsstruktur der Euregio ist im Umbruch: Textilindustrie und Landwirtschaft waren bis in die Gegenwart hinein die dominierenden Wirtschaftszweige. Doch beide zählen nicht zu den Wachstumsbranchen. Deutsche und Niederländer entwickelten deshalb gemeinsam eine neue Perspektive: den Ausbau des Dientstleistungs-Sektors. Die private Güterversorgung soll weiter gefödert, das Transportsystem vervollständigt, Arbeitsplätze im Fremdenverkehrsgewerbe bereitgestellt werden, Europa - so scheint Tag mehr ihre trennende Bedeutung.
Dabei-Sport: "Deutschland-Finale"
Deutschlands beste Bowling-Spieler trafen sich in Hamburg um die Teilnehmer an der Weltmeisterschaft in Persien unter sich auszuspielen. Der Konkurrenzdruck war groß: Damen und Herren dürfen nur je einen Vertreter nach Teheran entsenden. Mit 2.000 Zuschauern war die große Bowlinghalle an der Reeperbahn überfüllt. Hamburg des Bowlingsports. 20.000 Hanseaten, organisiert in Vereinen und Betriebssportgemeinschaften, greifen in ihrer Freizeit abwechselnd nach der schwarzen Kunststoffkugel und nach Bier und Korn. Beim Deutschland-Finale war Alkohol indes strikt verboten.
Auch die Weltmeisterin kommt aus Hamburg: Anne-Dore Häfker, die sich in der Vorrunde ehrgeiziger Konkurrentinnen erwehren mußte. Die Hamburgerin versagt auf ihrer Hausbahn. Enttäuscht muß sie sechs auswärtige Spielerinnen ins Finale ziehen lassen. Gespielt wurde in Serien - acht bei den Männern, sechs bei den Damen. Die sechs Punktbesten bestriten das Finale, nach dem K.O.-System. Das eine schnelle Entscheidung garantierte.
Gisela Lins aus Dortmund gelingt ein Strike: alle Zehne! Ihre schärfste Rivalin Ursula Eckert macht es ihr nach. Der 2. Durchlauf entscheidet über die Reise nach Persien. Lins oder Eckert? Ein Strike nach dem andern, Doch am Ende muß sich Ursula Eckert der blonden Dortmunderin geschlagen geben. Gisela Lins holt sich mit ihrem letzten Wurf die Fahrkarte nach Teheran.
Dieter Collmann aus Hanan war in der 1. Runde nur Achter. Seiner Aufholjagd fallen fast alle Spieler zum Opfer. Teheran im Visier: der deutsche Jugendmeister Kornak. Er gilt trotz seiner Jugend als kühler Routinier. Für Dieter Collmann reicht es nicht ganz zum 1. Platz. Den holt sich mit hauchdünnem Vorsprung der deutsche Jugendmeister. Im November wird er mit Gisela Lins in Persien bowlen.
Personen im Film
Maihofer, Werner ; Scheel, Mildred ; Scheel, Walter ; Weyer, Willi ; Collmann, Dieter ; Eckert, Ursula ; Kornak, Dieter ; Lins, Gisela ; Mittermaier, Rosi ; Schockemöhle, Alwin
Orte
Holland ; BRD ; Bonn ; Hamburg
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Grenze DDR/BRD, Grenzen ; Kegeln, Bowling, Boule, Petanque ; Feuerwehr ; Spoprt-Ehrungen ; Feuerwehr ; Sport-Ehrungen ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau