01. Hockenheim: Formel 2-EM
Leerer Hockenheimring. Vorbereitungen an den Rennwagen vor dem Rennen. Rennteams bei der Arbeit. Fahrtest. Renault-Elf-Racing-Team mit dem deutschen Konstrukteur Willy Kauhsen. Ein neuer Heck-Spoiler wird montiert. Experimente mit dem Reifendruck. Testfahrten. Der Renntag. Rennautos werden zum Startplatz geschoben. Die Monteure legen letzte Hand an die Motoren. Die Rennfahrer machen sich startklar. Rennautos auf der Startposition. Start. Zuschauer. Rennaufnahmen. Jochen Mass auf Yardley-March-BMW Nr. 2. Jochen Mass mit Pokal.
02. Kiel: Flüssiggastanker
"Golar Freeze" Flüssiggastanker im Hafen (Zoom). Männer arbeiten auf den fünf Kugeltanks des Schiffes. Kommandobrücke mit allen denkbaren modernen Geräten für die Navigation. Schweißen. Bohren. Arbeiten auf den Kugeltanks. Aufnahmen durch Schiffsschraube. Probefahrt auf dem Meer.
03. Glückstadt: Buchdruckerei Augustin
Marktplatz mit Kirche. Alte Häuser. Diverse Aufnahmen in der Buchdruckerei. Chinesische Setzerei mit fast 50000 Schriftzeichen. Fremdsprachliche Manuskripte. Drucker und Setzer bei der Arbeit. Druckmaschinen.
04. Ägypten: Papyrus-Forschungsinstitut
Diverse Boote am Nil. Papyrusgras an den Ufern. Mann schneidet Papyrus. Papyrusfasern im Wasser in der Badewanne. Mann demonstriert wie zur Zeit der Pharaonen die Papierherstellung geschah: Die Papyrusrinde wird gewässert, gewalzt, in dünne Streifen geschnitten und in zwei Schichten so übereinander gepresst, dass die Markfibern senkrecht zueinander verlaufen. Durch den stärkehaltigen Zellensaft entstehen fest verklebte Doppelschichten, die getrocknet und poliert - beliebig zugeschnitten werden können. Im Museum: Religiöse Texte, Rechtsbücher, Rezeptsammlungen, politische Urkunden, geschichtliche Abhandlungen, Fragmente aus Kunst, Kultur und Wissenschaft. Papyrus-Boot.
05. "Vor 30 Jahren": Umschulung von Handwerkern (WIF 99)
Frankfurt: Schild Umschulung zum Schreinergewerbe. Lehrwerkstatt. Männer beim Hobeln von Fensterrahmen. Junge Leute beim theoretischen Unterricht. Männer beim Mauern.
Formel 2 - EM/Hockenheim
Kamera: Luppa
Flüssiggastanker
Kamera: Rieck, Bennacef
Buchdruckerei Augustin
Kamera: Jürgens
Papyrus-Forschungs-Institut
Herkunft: Misr, Newsreel
Vor 30 Jahren: Umschulung
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei-Sport: Hatz in Hockenheim
Eine Arena und ihre Gladiatoren. Sorgfältige Vorbereitung ist der halbe Sieg. Im kühl kalkulierten Spiel von Leben und Tod müssen alle vermeidbaren Risikofaktoren vorher ausgeschaltet werden. Präzision, Überlegte Planung, Teamworks: jeder Solist im Cockpit stützt sich auf eine eingespielte Mannschaft, wenn er auf der Piste nach Prämien und Meisterschaftspunkten jagt.
Fahrtest. Noch bockt der Motor, das Fahrwerk muß eingestellt werden. Die Formel-2 hat inzwischen fast die Leistungen der Grand-Prix-Geschosse erreicht.
Das Motodrom von Hockenheim, einen Tag vor dem 3. Lauf zur Formel-2-Europameisterschaft. Das Renault Elf Racing Team mit dem deutschen Konstrukteur Willy Kauhzen bereitet seine Fahrzeuge auf das Rennen vor. Ein neuer Heck-Spoiler wird montiert.
Die Triebwerkverkleidung muß millimetergenau sitzen, sonst stimmt die Luftströmung nicht mehr. Experimente mit dem Reifendruck, auch der Sturz der Räder muß mehrfach eingestellt werden. Das Tüftler-Team von Renault Elf wurde bisher vom Erfolg belohnt. Seine Renner führen in der Europameisterschaft.
Der Renntag. Die auf den Kurs optimal eingestellten Fahrzeuge werden zum Startplatz geschoben. Die Monteure legen letzte Hand an die Motore.
Die Piloten machen sich startklar. Der 3. Lauf zur Europameisterschaft ist als "Jim Clark-Gedächtnisrennen" ausgewiesen, zur Erinnerung an den Formel-1-Weltmeister aus Großbritannien, der vor 9 Jahren in Hockenheim tödlich verunglückt ist.
80.000 Zuschauer warten auf das Duell zwischen Renault und BMW. Für Yardley-March-BMW ist der A-Fahrer Jochen Mass gestartet. Er fährt auf Sieg, aber außerhalb der Konkurrenz.
Klaus Ludwig mit der Nummer 9 - auch er fährt unfreiwillig außer Konkurrenz. Ludwig ließ sich beim Start anschieben, weil der Motor nicht ansprang, und wurde deshalb disqualifiziert.
Das Renault-Team hetzt den Yardley-March von Jochen Mass. Vergebens. Der Formel-1-Fahrer hatte schon die schnellste Trainingszelt vorgelegt. In beiden Läufen fährt er dem Feld souverän davon.
Doch die Meisterschaftspunkte holt sich der zweite - der Franzose Arnoux auf Renault, der jetzt in der Europameisterschaft führt. Jochen Mass mußte sich mit dem Pokal zufrieden geben.
Dabei-Technik: Mobile Energie
Mit moderner Technologie versucht der deutsche Schiffbau im weltweiten Konkurrenzkampf um Großaufträge mitzuhalten. Ein Schiff mit fünf Kugeltanks markiert den Erfolg dieser Markt-Strategie. Die "Golar Freeze" kann 25.000 Kubikmeter verflüssigtes Erdgas fassen. Gebaut wurde sie auf der "Howaldtswerke-Deutsche Werft" in Kiel. Die "Golar Freeze" ist ein Schiff der Superlative - wie ihr Schwesterschiff, an dem noch gebaut wird. Der Flüssiggas-Turbinentanker ist mit einer Bausumme von 280 Millionen Mark das teuerste Handelsschiff, das je in Deutschland vom Stapel lief. Und nach dem Atomfrachter "Otto Hahn" das technologisch spektakulärste Produkt, das eine deutsche Werft nach dem Krieg geliefert hat.
Die fünf Kugeln können eine Menge Energie transportieren. Denn das Erdgas hat, wenn es bei 162 Grad minus flüssig wird, ein 600 mal geringeres Volumen als im gasförmigen Zustand. Nach den Probefahrten wird die "Golar Freeze" flüssiges Erdgas zunächst von Borneo nach Japan bringen.
Dabei-Kultur: Mittler und Medium
Nicht nur die Groß-Technologie, auch bodenständiges Handwerk hat bei uns eine Chance - vor allem wenn es sich spezialisiert. In Glückstadt an der Unterelbe floriert ein Betrieb, der fast so alt wie die Stadt selbst ist: 345 Jahre. Eine Druckerei« die in Deutschland einzigartig ist. Die 1632 gegründete Buchdruckerei Augustin setzt und druckt Manuskripte, Bücher. Warenlisten in 45 Sprachen. Prunkstück ist die original chinesische Setzerei mit fast 50.000 Schriftzeichen: Medium und Mittler zwischen westlicher Technik und fernöstlicher Kultur. Wissenschaftliche Institute des In- und Auslands lassen hier schwierige fremdsprachliche Manuskripte verarbeiten.
Die jahrelang geschulten Spezialisten bilden mit den ausgefallenen Maschinen eine technische Einheit. Sein konventionell ausgebildeter Drucker oder Setzer wäre überfordert, wenn er mit längst untergegangenen Sprachen oder entlegenen Eingeborenen-Dialekten umgehen müßte.
40 Angestellte hat das alte Familienunternehmen. Sie setzen und drucken nicht nur, sondern schneiden auch neue Lettern für fremde Sprachen und fertigen Klischees für komplizierte Manuskripte.
In Glückstadt werden nicht nur wissenschaftliche Abhandlungen und Wörterbücher gedruckt. Um Export-Chancen zu wahren und zu verbessern, sind immer mehr Unternehmen bemüht, ihren Ausfuhr-Gütern Informationsmaterial in der jeweiligen Landessprache beizulegen: ein neuer Auftragszweig für den alten Handwerksbetrieb, der durch Spezialisierung seine Zukunft sichert.
Einige der Dokumente und alten Schriften, die in Glückstadt vervielfältigt werden, stammen von den Ufern des Nils. Bier wächst jene Grasstaude die unserem Papier den Namen gabt Papyrus. Die Rinde des bis zu 3 Meter langen Papyrusstocks liefert das Ausgangsmaterial. Schon vor 4.000 Jahren machten sich die Ägypter auf diese Weise ihr Briefpapier. Das Papyrus-Forschungs-Institut in Kairo beherrscht die alte Fertigungsmethode. Hier werden für wissenschaftliche Institute und Museen des Auslands originalgetreue Kopien von altägyptischen Schriftrollen und Texten hergestellt.
Papierherstellung wie zur Zeit der Pharaonen. Die Papyrusrinde wird gewässert, gewalzt, in dünne Streifen geschnitten und in zwei Schichten so übereinander gepreßt, daß die Markfibern senkrecht zueinander verlaufen. Durch den stärkehaltigen Zellensaft entstehen festverklebte Doppelschichten, die - getrocknet und poliert - beliebig zugeschnitten werden können: zu Einzelblättern oder zu langen Rollen. Zeugnisse von den Anfängen und der ersten Blüte menschlicher Kultur: religiöse Texte, Rechtsbücher, Rezept Sammlungen, politische Urkunden, geschichtliche Abhandlungen, Fragmente aus Kunst, Kultur und Wissenschaft. Sechstausend Jahrs Geschichte gehen als kulturelle Export-Artikel aus Papyrus in alle Welt.
Dabei-Archiv: Neues von Gestern
Erinnerung an April 1947: Sie lernen um (Originalton 1947) Lehrer auf der Schulbank, auch das ein Zeichen dieser Zeit. Die Kant-Hochschule in Braunschweig ist eine wichtige Ausbildungsstätte für den pädagogischen Nachwuchs. Die Studenten erhalten hier eine hochschulmäßige Ausbildung als Volksschullehrer, die 2 bis 3 Jahre dauert. Daneben laufen auch verkürzte Lehrgänge für solche, die ihre Kenntnisse auffrischen und ergänzen müssen. 15.000 Lehrer fehlen allein in der britischen Zone, und das Durchschnittsalter der zur Zeit tätigen Lehrkräfte liegt bei 50 Jahren. Nach bestandener Abschlußprüfung erhält jeder Junglehrer von der Schulverwaltung eine Anstellung.
Auch das Handwerk hat ernste Nachwuchssorgen. Viele Tätigkeiten haben sich zu Mangelberufen entwickelt, andere sind dafür überholt oder überbesetzt. Um hier einen Ausgleich zu schaffen, hat das Arbeitsamt in Frankfurt am Main Umschulungskurse eingerichtet, die unter der Leitung erfahrener Meister stehen. Bauhandwerker sind am meisten gefragt. Bei diesen Lehrgängen steht der jugendliche Anfänger neben erfahrenen Handwerkern und entlassenen Kriegsgefangenen, die den Übergang an einem neuen Beruf suchen. Nach erfolgter Umschulung erwartet alle ein reiches Betätigungsfeld.