01. Essen: Stadtportrait
(siehe auch DSP 273) Großer belebter Verkehrsknotenpunkt (von oben). Goldener Hahn auf Turm. Münster (Zoom). Bänke neben Blumen und Wasserspielen. Fußgängerzone. Stadt (Zoom). Fördertürme. Steinkohlezechen. Schornsteine, weißer Rauch. Taube sitzt auf Standbild von Friedrich Krupp. Relief über Stahlarbeiter von früher. Hochofen bei Krupp. Bau von Elektrolokomotiven. Arbeitersiedlung "Margarethen-Höhe". Das neue Klinikum und die Universität. Folkwang-Museum (innen). Kunst des 19. Jahrhunderts, z.B. "Lise" von Auguste Renoir. Baldeney-See. Gekentertes Segelboot.
02. Niederlande: Uhrmacherschule
Zwei Zähne eines Zahnrades werden mit der Zange abgekniffen (nah). Lehrlinge üben unter Anleitung des Meisters. Lehrling bearbeitet ein Zahnrad. Lehrling repariert eine alte Kaminuhr. Standuhr mit Glockenspiel. Lehrlinge arbeiten an Taschenuhren und Armbanduhren mit Lupe und Pinzette. Uhrwerk einer Armbanduhr (nah). Quarzuhren. Verschiedene Uhren.
03. "Vor 30 Jahren": Deutsche Kinder fahren nach Italien (WIF 168/1948) und Überfüllte Urlaubszüge (WIF 116/1947)
München: Zugschild München-Roma. Zug steht auf Bahnsteig. Kinder sehen aus dem Fenster. Winken beim Abschied. Zug fährt aus dem Bahnhof. (WIF 168/1948) West-Deutschland: Schlangen von Leuten vor Fahrkartenschalter. Überfüllter Bahnsteig mit Menschen vor Zug. Leute steigen mit Gepäck in Zugfenster. Zug mit Reisenden auf den Trittbrettern und auf dem Zugdach fährt. (WIF 116/1947)
04. Hamburg: Rodeo-Show
Turm vom Michel. Rodeo-Reiter reiten in Arena. Zuschauer. Bullen-Rodeo. Pferde-Rodeo.
Stadtporträt Essen
Kamera: Brandes
Uhrmacher-Schule
Herkunft: Polygoon
Vor 30 Jahren:
Kinder fahren nach Italien
Überfüllte Urlaubszüge
Rodeo-Show in Hamburg
Kamera: Brandes, Jürgens, Bennacef
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei-Porträt: Stadt aus Kohle
Deutsche Städte im Porträt. Zum Beispiel Essen - einst das rußgeschwärzte Herz des Ruhrgebiets. In wenigen Jahrzehnten hat sich das graue Industrierevier der Bergwerke und Eisenhütten in eine moderne Wirtschaftsmetropole verwandelt. Die traditionelle "Arbeiter-Stadt" präsentiert sich heute auch als attraktives Einkaufs- und Dienstleistungs-Zentrum.
Blick auf 1000 Jahre Geschichte: Essens Münster, erbaut 852.
Fördertürme haben ein Jahrhundert das Bild der Stadt geprägt. Heute ist von 22 Steinkohle-Zechen nur noch eine in Betrieb. Neue Produktionsstätten auch in der Schwerindustrie, die mit dem Namen Friedrich Krupp verbunden ist. Dieses Werk begann schon 1820 mit der Produktion von Tiegelstahl.
Aus den bescheidenen Anfängen wuchs die größte Gußstahlfabrik der Welt. Waffenschmiede während zweier Weltkriege, wandelte sich der Stahlkonzern nach dem letzten Krieg zum vielfältigen Produktions-Betrieb. Schwerpunkt: der Bau von Elektro-Lokomotiven.
Zu den alten, noch heute benutzten Sozialeinrichtungen des Unternehmens gehört die Arbeiter-Siedlung "Margarethen-Höhe".
Essen 1977: das neuentstandene Klinikum und die Universität.
Das Folkwang-Museum genießt internationales Ansehen. Zu seinen Schätzen zählen Meisterwerke der Kunst des 19. Jahrhunderts wie Renoirs "Lise".
Landschaft mitten in der Großstadt - der Gruga-Park gilt als eine der schönsten Parkanlagen der Bundesrepublik. Am Wochenende fährt man raus zum Baldeney-See. Der Ruhr-Stausee ist ein ideales Erholungs-Revier, zugleich eine beliebte - wenn auch nicht immer risikolose - Ruder- und Segelstrecke.
Dabei-Ausbildung: Quarz und Pendel
Kleine Schikanen erhöhen den Puls. Beim Auszubildenden, der in Holland noch Lehrling heißt! Zwei Zähne eines Zahnrades mit der Zange abgekniffen: nun soll der Lehrling zeigen, was er am Ende seiner Ausbildungszeit gelernt hat. Vier Jahre dauert das Erlernen des Uhrmacherhandwerks in den Niederlanden.
Die Bearbeitung eines Zahnrades hat sich in 300 Jahren nicht verändert. Im ersten Lehrjahr lernt man alte Werke reparieren. Ein meßbares Erfolgserlebnis, wenn es gelingt, eine alte Kaminuhr wieder instand zu setzen.
Die nächste Ausbildungsstufe: Arbeit an Taschen und Armbanduhren. Mit Lupe und Pinzette, wie ein Chirurg. Das Werk gewöhnlicher Armbanduhren besteht oft aus über 200 Teilen.
Bei modernen Quarzuhren hilft die Elektronik. Integrierte Schaltkreise werden nur in der Behandlung durch elektronische Apparaturen wieder munter. Sie können die Laufgenauigkeit der Uhr bis auf eine hundertstel Sekunde in 24 Stunden einstellen.
Was ist das alles gegen einen Zahnkranz, den man wiederhergestellt hat. Uhrmacher hat man noch nie über Entfremdung am Arbeitsplatz klagen hören.
Dabei-Archiv: Neues von Gestern
Erinnerungen an Juni 1947:
Deutsche Kinder fahren nach Italien (Originalton 1947): Für 200 erholungsbedürftige Kinder aus Berlin, München und anderen Städten hob sich zum 1. Male nach dem Kriege der Grenzbaum am Brenner. Durch Vermittlung des Katholischen Hilfswerkes werden sie einig glückliche Ferienwochen in Italien verbringen und zwar in einem Seebad an der adriatischen Küste. Bei der Abreise am Münchner Hauptbahnhof gab es Wegzehrung, kleinen Abschiedsschmerz und grosse Vorfreude bei allen Teilnehmern dieser italienischen Reise. Überfüllte Urlaubszüge:
Wenn einer eine Reise tut, so sollte er sich heutzutage gut überlegen, ob er auch wirklich fahren muß. Denn Erholungsreisen führen nicht immer zur Erholung, vielfach eher zu allerhand Bedrängnissen. Hier ein Bahnhof, irgendwo, irgendwann, heutzutage in Deutschland. Da überwältigt wirklich die Fülle der Gestalten. Und nicht dem Mutigen gehört die Welt, sondern dem, der seine Ellenbogen am besten zu gebrauchen weiß. Zwar bessern sich allmählich die Verhältnisse. Aber im großen und ganzen gilt leider immer noch die Devise, du glaubst, zu schubsen, und du wirst geschubst. Und nun, muß i denn, muß i denn zum Städtle hinaus. Aber wie! Darum bleib daheim und überlaß das Reisendenen, die unbedingt reisen müssen.
Dabei-Sport: Rodeo am Michel
Bonanza am Fuß des Hamburger Michels. Cowboys aus der Fabrik von Hollywood. Wer es der Umwelt einmal richtig zeigen will, der steigt - wie man aus amerikanischen Fernseh-Serien weiß - auf den Rücken eines wilden Mustang und läßt die Puppen tanzen.
Eine Hand am Gurt, die andere frei, um sich beim Abwurf abzustützen. Rodeo - das einzige, was uns vom Wilden Westen blieb. Amerikanische Rodeo-Reiter sind längst bezahlte Profis. Rund hundert kamen nach Hamburg, um gegen ein Eintrittsgeld von 8 bis 15 Mark den Wildfang zu spielen.
Höflicher Beifall stimulierte die Gäste aus Übersee. Die Regeln sind einfach: 8 Sekunden muß sich der Reiter einhändig auf dem Wildpferd halten. Dann hat er den kommerzialisierten Mannbarkeits-Ritus bestanden. Farb-Kontraste schmücken die Show.
Kniffliger scheint der Ritt auf dem Brahma-Stier - eine Kreuzung zwischen indischen und europäischen Rindern. Behagliches Gruseln löst die Mitteilung der Veranstalter aus, daß Brahma-Stiere nicht nur groß und stark sondern in der Regel auch boshaften Gemütes sind: nichts als Verletzen und Töten im Sinn.
Doch wie der Zufall so spielt: die US-Truppe hat noch auf keiner Tournee ein Mitglied eingebüßt. Da fanden die Hamburger, daß es im Fernsehen lebensechter zugeht und schickten einen Etagenhund zur Belebung in die Arena.