01. Ratzeburg: Lehrlings-Freisprechung
Handwerksmeister spricht bei der Freisprechung der Lehrlinge. O-Ton: "Als Kreishandwerksmeister wünsche ich, dass ihr eure Fertigkeiten und Kenntnisse vervollkommnet und eure Pflicht erfüllt, damit ihr heranwachst zur beruflichen und menschlichen Reife des Meistertums." Gesichter von Lehrlingen, Schornsteinfeger, Bäcker, Zimmermann. Gesellen singen und klatschen altes Handwerkslied. Festumzug der Zünfte. Müller, Maler, Schornsteinfeger, Zimmerleute.
(40 m)
02. Berlin: Kurfürstendamm
Straßenfeger auf dem Kurfürstendamm. Wechselstube DM-West - DM-Ost. Elegante Läden. Trümmerräumung. Trümmerfrau trinkt aus Flasche. Bardame trinkt aus Glas. Filmplakat Bitterer Reis. Zeitungskiosk mit Nacktphotos. Kriegsverletzter ohne Beine an Krücken. Filmplakat: Die Sünderin. Prostituierte auf dem Kurfürstendamm. Leuchtreklame bei Nacht: Graetz Radio, Mercedes, Marmorhaus.
(37 m)
03. Porträt: Menschlich gesehen: Herbert Klein
Schwimmer Herbert Klein bei Morgengymnastik. Seine Pokale. Klein in seiner Wohnung trinkt im Stehen Kaffee, zieht Anzugjackett an und tritt mit Fahrrad aus Wohnungstür. Klein bei Training im Hallenbad. Schmetterlingsstil. Klein fährt mit Fahrrad auf Straße und betritt Elektrofirma, wo er als Buchhalter arbeitet.
(37 m)
04. New York: Auriol in den USA
Die Skyline. Die Ile de France bei der Ankunft in New York. Feuerlöschboot. Auriol bei Ankunft. Festzug durch die Stadt. Auriol wird im Weißen Haus von Präsident Truman, Frau und Tochter begrüßt.
(21 m)
05. Wolfsburg: Rückkehr von Volkswagen aus Afrika
VW fährt in Wolfsburg ein. Arbeiter des Werks umringen VW. Professor Nordhoff beglückwünscht die 64-jährige Fahrerin nach Fahrt im VW durch Afrika und überreicht Blumen.
(20 m)
06. Hamburg: Kunstauktion
Auktionator spricht. O-Ton: "567 - das bedeutendste Stück neben der Robia Büste. Es liegt ein Angebot vor von 2000 Mark aus New York. 2000 Mark, 2100 - Herr Dr. Quandt. Bleibt in Deutschland." Versteigerungsstücke: Standfigur des Heiligen Andreas aus dem Kreis des Meisters von Dingelfing. Der Trauernde Johannes aus dem Riemenschneiderkreis. Rubens: Madame Goubeau.
(27 m)
07. England: Künstlicher Schnee
Sprungschanze wird mit importiertem Schnee aus Norwegen bedeckt. Skisprung und Landung im Heuhaufen.
(18 m)
08. Zirkus Krone: Die 8 Croneras - Trapeznummer
Trapezvorführung in der Zirkuskuppel. Falscher Handgriff, Artist fällt in das Netz.
(30 m)
09. Lincoln: Pferderennen
Start. Schimmel führt. Im Finish kämpfen 2 Pferde um den Sieg.
(25 m)
10. Fußball: 1. FC-Nürnberg - Spvg Fürth 0:1
Kampf um den Ball. 2 Spieler stürzen. Spieler gibt Ball an Torwart zurück. Abwehr des Fürther Torwarts. Nürnberg schießt knapp am Tor vorbei. Fürth schießt in der 50. Minute das 1:0. Kinder jubeln. Wütende Leute. Schiedsrichter geht mit Polizeischutz vom Platz.
(41 m)
Titelmarke
Lehrlingsfreisprechung in Ratzeburg
Kamera: Stoll
Kurfürstendamm
Kamera: Onasch
Menschlich gesehen: Herbert Klein
Kamera: Koch
Auriol in USA
Herkunft: Metro
Afrika - Volkswagen
Kamera: Luppa, Pankau
Kunstauktion im Hotel Atlantik
Kamera: Stoll
Schnee aus Norwegen
Herkunft: Pathe News
Unter der Zirkus Kuppel (Z. Krone)
Kamera: Koch
Lincoln - Flachrennen
Herkunft: Pathe News
Fußball Fürth - Nürnberg
Kamera: Hafner, Koch
Schlußmarke
Vom deutschen Handwerk
Woche des Deutschen Handwerks in Ratzeburg in Holstein. Freisprechung der Lehrlinge nach altem Innungsgesetz.(Originalton:) "Als Kreishandwerksmeister wünsche ich, daß Ihr Eure Fertigkeiten und Kenntnisse vervollkommnet und Eure Pflicht erfüllt, damit Ihr heranwachst zur beruflichen und menschlichen Reife des Meistertums." Und dann klatschten und sangen die Gesellen ein altes Handwerkerlied. Den Höhepunkt der Handwerkswoche bildete ein festlicher Umzug durch Ratzeburg, an dem sich alle Zünfte mit ihrem Wagen und Sinnbildern beteiligten, die Müller und die Bäcker, die Maler und die Schlachter. Zünftig machten auch die Ehrengäste mit. Aber die Glücksbringer des Zuges waren natürlich die Schornsteinfeger, die sich eine Köchin gleich mitgebracht hatten, bestimmt nicht, um ihr etwas weiß zu machen. Und zum guten Ende die Zimmerleute, die auf ihre Art für den Wiederaufbau demonstrierten.
Berliner Luft 1951
Ein Blick nach Berlin, ein Blick auf den Kurfürstendamm, wie er heute ist. Auf den Kurfürstendamm, nach dem wir alle und überall Sehnsucht haben, wenn wir an Berlin denken. Wir denken dabei weniger an D-Mark West und D-Mark Ost, mit denen sich die Berliner abplagen müssen, sondern an die prachtvollen Läden des alten schönen Berlin. Jetzt sind es Airways und Superways und dazwischen buddeln die Berliner ihre Zukunft - immer noch. Und immer noch sind Frauen dabei, Berlinerinnen - schade, Das sollte es doch nun endlich nicht mehr geben. Zum Wohle, fleissige Berlinerinnen! Zum Wohle, schöne Berlinerinnen! "Bitterer Reis" und heiße Lektüre - alles zu haben am Kurfürstendamm. - Kleene Jöre, nicht so rasch: die Armut lauert an allen Ecken, sie hinkt über die Strassen. Ach, Berlin! Die große "Sünderin" auf dem bunten Kinoplakat - und die vielen kleinen Sünderinnen an der scharfen Ecke Augsburgerstrasse. Berlin tanzt auch, aber vielleicht ist es ein Tanz auf dem Vulkan. Und es gibt auch wieder ein Berlin bei Nacht - bei Nacht.
Menschlich gesehen: Herbert Klein
Deutschlands Sportler Nr. 1 - Herbert Klein - stellte überraschend einen neuen Weltrekord im 400-m-Brustschwimmen mit 5 Minuten, 30,2 Sekunden auf. Unser Münchner Kameramann besuchte Herbert Klein zu Hause. - Das sind einige seiner zahlreichen Preise. Der Tag beginnt bei ihm, dem Junggesellen, der nicht raucht und nicht trinkt, wie bei jedem anderen Sportler, mit Morgengymnastik und dem anschließenden Frühstück. Klein hat es, wie wir alle, eilig, ehe er ins Büro fährt - mit dem Fahrrad natürlich. Aber wenigstens eine Stunde täglich ist er beim Training in einem Münchner Hallenbad zu sehen. Klein wurde im Vorjähre Europameister im 200-m-Brustschwimmen und verbesserte in fast regelmässigen Abständen den Europarekord über diese Strecke. Von dem Weltrekord des Amerikaners Verdeur trennen ihn nur noch 3 Sekunden. Vielleicht treffen die beiden Könige des Schmetterlingsstils im Sommer zusammen, wenn der Amerikaner nach Deutschland kommt. Schon heute Sieht die gesamte Sportwelt diesem Wettkampf mit größter Spannung entgegen. Und dann beginnt der Ernst des Lebens für den grossen Klein. Er ist Buchhalter in einer bekannten Elektrofirma.
Auriol in USA
Zum erstenmal in der Geschichte besuchte ein französischer Staatspräsident die USA. Präsident Auriol, von Mme. Auriol und Außenminister Schuman begleitet, traf an Bord der "Ile de France" im New Yorker Hafen ein, wo ihm ein festlicher Empfang bereitet wurde. Ein Gruss an die Freiheitsstatue, das Geschenk Frankreichs an die USA. In Washington wurde der hohe Gast im Festzuge durch die Strassen der Stadt geleitet. Anschließend wurde Präsident Auriol im Weissen Hause von Präsident Truman, sowie dessen Frau und Tochter begrüßt.
Aus Afrika zurück
Im Wolfsburger Volkswagenwerk traf die Mistinguette des Motors, eine 64-jährige Belgierin, ein. Die 50-tägige Afrikafahrt von Algier nach Kapstadt gewann die schnelle Dame in ihrer Klasse mit grossem Abstand. Mit viel Interesse wird die Reiseroute durch die Wüsten- und Steppen-Landschaften des dunklen Erdteils verfolgt. Die Arbeiter und Generaldirektor Nordhoff zeigten sich begeistert über die Leistung der Belgierin und feierten sie und ihre Tochter mit Blumen und Glückwünschen.
Kunst unter dem Hammer
Kostbarkeiten der 585 angebotenen Kunstgegenstände: Standfigur des Heiligen Andreas aus dem Kreise des Meisters von Dingelfing. Die markanteste Figur der Versteigerung: trauernder Johannes aus dem Riemenschneiderkreis. Peter Paul Rubens "Madame Goubeau", das für DM 20.500,- seinen Käufer fand. Gesamtumsatz: DM 350.000,-.
Schnee aus Norwegen
Englands neuester Importartikel: Schnee. Schließlich wollen auch die Inselbewohner ihr zukünftiges Skispringen haben, uns so ließ man sich 60 t Schnee aus Norwegen kommen und baute sich damit eine Sprungschanze. Auch die meisten Springer wurden importiert. Für die Landefläche langte es nicht mehr ganz, aber auch in einen Heuhaufen fällt man weich. Die norwegischen Springer, die diese neue Methode noch nicht kannten, holten sich allesamt den Heuschnupfen.
Unter der Zirkuskuppel
Im Zirkus Krone führten die 8 Croneras eine neue artistische Glanznummer Vor: ein Luftpotpourri fliegender Menschen, bei dem sich ein starres Luftreck und ein schwingendes Trapez überkreuzen. In schwindelnder Höhe fliegen 7 Menschen gleichzeitig durch die Luft. Hier kommt es auf den Millimeter und eine sichere Hand an! Es ist der erste Trapezakt dieser Art in einem Zirkus überhaupt, eine verwegene Folge formschöner Passagen und Pirouetten.
Lincoln-Flachrennen
Eröffnung der englischen Rennsaison in Lincoln. 35 in- und ausländische Klassepferde sind am Start. 30.000 DM winken dem schnellsten von ihnen. Favorit ist die französische Stute "Astromente". "Dieppe", ebenfalls aus Frankreich, geht zunächst in Führung. Dann setzt sich "Bright Blue" an die Spitze. Auf dem weichen Geläuf waren die Favoriten im Nachteil. Mit einem überraschenden Zwischenspiel stößt die Nr. 11 "Barnes Park" plötzlich aus dem Mittelfeld vor, und hat endlich nur noch "Newton Heath" vor sich. Es gibt ein atemberaubendes Finish. das "Barnes Park" mit einem Vorsprung von wenigen Zentimetern gewinnt.
Sp. Vg. Fürth schlägt 1. V.C. Nürnberg
Entscheidende Punkte im süddeutschen Fußball
1. FC Nürnberg gegen Sp. Vg. Fürth. Wie damals ging es auch diesmal wieder um die beiden ersten Plätze in Süddeutschland und um die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft (Fürth in weissen Jerseys). 30.000 Zuschauer im Fürther Kronhof sahen ein Spiel, das von den wuchtigen Abwehrreihen beherrscht wurde, obgleich die Stürmer technisch hervorragende Leistungen zeigten. In der ersten Halbzeit wogte der Kampf hin uns her, ohne daß ein Tor erzielt wurde.
Ein gefährlicher Angriff der Fürther. Bergner gibt in höchster Not an Torwächter Schaffner zurück. Schiedsrichter Alt aus Frankfurt, der nicht immer den Beifall des Publikums fand. Eine großartige Abwehrleistung des Fürther Torwächters Höger. Wieder ein Angriff der Spielvereinigung, aber Hofmann stürzt in aussichtsreicher Position.
2. Halbzeit. Horst Schade begeisterte immer wieder durch sein trickreiches Spiel; hier allerdings geht der Ball verloren und ein neuer Nürnberger Angriff wird eingeleitet.
Marlock wird bedrängt, gibt zurück, Schuß - am Tor vorbei. In der 50. Spielminute schießt May, der junge Halbrechte der Fürther, das vielbejubelte einzige Tor des Tages. Las Spiel endet mit 1:0 für Fürth.
Hinterher mußte der Schiedsrichter durch die Polizei vom Platz geleitet werden. Natürlich war der böse Pfeifenmann mal wieder an allem schuld.