Sacherschließung
01. Bad Hersfeld: Festspiele 1952
Festspielplakat, groß. Die Stiftsruine, Teileinstellungen. Aufführung von Hoffmannsthals "Jedermann" mit Attila Hörbiger als Jedermann. Als Gäste bei Eröffnungsvorstellung Bundesminister Jakob Kaiser im Gespräch, halbnah und Theodor Heuss. Szenenausschnitt der Aufführung O-Ton: Jedermann, Attila Hörbiger: "Auf Erden schreitet so kein Mensch." Tod: "He Jedermann! Ist so fröhlich Dein Mut? Hast Deinen Schöpfer ganz vergessen?" Jedermann: "Was fragst Du das in dieser Stund'? Was kümmert's Dich, wo bist's, was soll's?" Tod: "Von Deines Schöpfers Majestät bin ich nach Dir ausgesandt, und das in Eil, drum steh ich da!" Jedermann: "Ausgesandt nach mir (lacht) - ausgesandt nach mir (stürzt zusammen)." Schlußszene: Jedermann: "Nun muss ich ins Grab, das ist schwarz wie die Nacht. Erbarm Dich meiner in Deiner Allmacht." Glaube: Ich bin Dir nah und seh' Dich an." Liebe: "Und ich geh' mit, mein Jedermann."
02. Hamburg: Versteigerung ostasiatischer Kunstwerke bei Hauswedell
Auktionator und Publikum. Große Vase, 2 chinesische Tänzerinnenfiguren, vergoldete Holzplastik aus dem 18. Jahrhundert vor Christi, bronzenes Opfergefäß, Buddhafigur, 3000 Jahre alter Bronzewagen.
03. Wien: Ehrendoktorwürde für den Generalsekretär der UNO Trygve Lie
Der Rektor der Universität überreicht Trygve Lie die Ehrenurkunde. Großaufnahme Trygve Lie. Zuhörer klatschen. Bundeskanzler Figl gratuliert Trygve Lie.
04. 50 Jahre Universität Münster
Anläßlich ihres 50-jährigen Bestehens wird Generaldirektor Dr. Vits/ Wuppertal, zum Ehrensenator ernannt. Der Landeshauptmann von Westfalen, Dr. Salzmann, wird zum Ehrenbürger der Universität ernannt, Superintendent Hermann Kunst erhält die Ehrendoktorwürde.
05. Rom: Reiterfest
Reiter in historischen Uniformen reiten in Stadion ein. Römer und Römerinnen bei Einzug in Stadion. Wagenrennen.
06. Goslar: Motorrad Todesfahrer Ricardo Molton
In hoch aufgehängtem netzartigen Käfig, fährt Molton auf Motorrad an den Wänden herum. Boden des Käfigs öffnet sich. Fahrt über dem Abgrund. Boden schließt sich wieder. Artist läßt sich an Seil zu Boden. Publikum läuft auf ihn zu und beglückwünscht ihn.
07. Berlin: Halbschwergewicht Boxen Stefan Olek schlägt Willi Hoepner k.o.
Boxkampf im Sportpalast. Mann schlägt auf Gong. Heftiger Schlagwechsel. Zuschauergesichter, groß. Hoepner greift an, vernachlässigt die Deckung, wird von Olek getroffen und muss zu Boden. Ringrichter zählt. Hoepner steht auf und boxt weiter. Nahkampf. Ringrichter trennt. In der 9. Runde muss Hoepner erneut zu Boden und boxt stark angeschlagen weiter. Sieger durch k. o. Stefan Olek/ Frankreich.
08. Berlin: Deutsche Schwimmmeisterschaften
200 m Kraul Männer: Starter gibt Startschuß ab. Start, Schwimmen und Wende. Titelverteidiger Heinz Günther Lehmann verschafft sich durch gute Wende Vorsprung und siegt in 2 Minuten 16,1 Sekunden. Lehmann wird im Wasser beglückwünscht. 400 m Kraul Damen: Schwimmen der Siegerin Elisabeth Rechlin. Sie schwimmt neuen deutschen Rekord mit 5 Minuten 35,8 Sekunden. Elisabeth Rechlin mit Blumen bei Siegerehrung. 100 m Delfin Männer: In Führung liegt Herbert Klein. Stoppuhr in Hand, groß. Herbert Klein siegt in 1 Minute 8,3 Sekunden. Kunstspringen Damen: Kunstspringerinnen ZL. Sprung der Siegerin Susanne von Hartungen ZL. Turmspringen Männer: Turmspringer ZL. Sprung des Siegers Gaier/ München, ZL
09. Hamburg: Deutsche Kanu-Meisterschaften
Vierer-Kajak: Rennen auf der Alster. Am Ufer Männer mit Sprachrohren zum Anfeuern. Rennen der Vierer-Kajak (Paddler). Es siegt HSG Holzheim. Zwei Zuschauer mit Ferngläsern. Mannschaftskanadier: Start und Rennen. Sportler beim Rennen, groß. Zuschauer sitzen am Ufer. Es siegt die Mannschaft des HKC Hamburg. Zuschauer klatschen.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Festspiele Ruine Bad Hersfeld (Jedermann)
Kamera: Starke
Kunstversteigerung
Kamera: Stoll
Trygve Lie
Herkunft: Austria
Universität Münster
Kamera: Essmann
Römerwagen
Herkunft: Sedi
Todesfahrer
Kamera: Stoll
Herkunft: Knoopfilm
Boxen: Olek-Hoepner
Kamera: Onasch
Schwimm-Meisterschaft
Kamera: Onasch
Herkunft: WiB
Kanu-Meisterschaft
Kamera: Stoll
Schlussmarke
Sprechertext
Festspiele in Bad Hersfeld
In der Hersfelder Stiftsruine inszenierte Johannes Klein Hoffmannsthals "Jedermann" mit Attila Hörbiger, Paula Wessely, Maria Holst, Lil Dagover, Ernst Deutsch und Hansgeorg Laubenthal. Bundesminister Jakob Kaiser und Bundespräsident Prof. Heuss nahmen an der Eröffnung teil. Der Höhepunkt des Spiels: - In der Schlußszene Jedermann mit der "Liebe" und dem "Glauben"
Kunst unter dem Hammer
Vor einem ausgewählten Kreis internationaler Experten kam bei Hauswedell in Hamburg eine berühmte ostasiatische Sammlung unter den Hammer. Nur wenig Zuschauer nahmen daran teil, wenn Kunstgegenstände von solchem Wert ihren Besitzer wechseln. Und doch ist es stets ein Vorgang von besonderer kunsthistorischer Bedeutung. Eine große Deckelvase aus schwärzlich grauem Ton in Rot und Weiss. Das Muster ahmt Einlagen in Gold und Silber nach. Zwei Tänzerinnen aus der früheren chinesischen Tang-Zeit. Die Gesichter sind weiss, die Gewänder rot mit weissen Tupfen bemalt«, Eine vergoldete Holzplastik auf Lothos-Sockel, ein besondere kostbares Stück aus dem achtzehnten Jahrhundert vor Christi Geburt. Ein bronzenes Opfergefäss mit Deckel und Henkel. Noch eine Buddha Figur aus der Chou-Zeit und ein vergoldeter Broncewagen fast dreitausend Jahre alt.
Österreich ehrte Trygve Lie
Der Rektor der Wiener Universität, Dr. Verdroß, überreichte Trygve Lie, dem Generalsekretär der Vereinten Nationen das Ehrenzeichen der Hochschule. Seit 1945 so erklärte er dabei, sei diese hohe Auszeichnung noch keinem Ausländer zuteil geworden. Sie gelte einer Persönlichkeit, deren Aufgabe es sei, über den Frieden der Volker und die Sicherheit der Welt zu wachen. Bundeskanzler Figl gratuliert.
Festtag in Münster
Die Universität Münster bestellte anläßlich ihrer 50-Jahr-Feier Generaldirektor Dr. Vits, Wuppertal, zum Ehrensenator* Zum Ehrenbürger der Universität wurde der Landeshauptmann von Westfalen, Dr. Salzmann, ernannt. Superintendent Hermann Kunst wurde die Ehrendoktorwürde verliehen.
Palio in Rom
Die Römer von 1952 waren im traditionsreichen "Marmorstadion" ihrer Stadt Zeigen eins römischen Reiterfestes nach Art der Zirkusspiele der Cäsaren des Imperiums. Im Palio von Rom messen sich die Reiter und Kampfwagen der römischen Stadtbezirke.
Der Todesfahrer von Goslar
Gestern was es Arno Wickbold, heute ist es Ricardo Molton, der es wagt, im freischwebenden Ring über dem Erdboden 17 m eine artistische Glanzleistung zu wiederholen, bei der vor wenigen Wochen sein Lehrer tödlich verunglückte. Ricardo Molton will von Goslar aus in die Welt starten. Die ersten Verträge sind unterzeichnet.
Olek schlug Hoepner k.o
Sport der Woche! Der Berliner Sportpalast erlebte seine erste Boxveranstaltung nach 11 Jahren. Der deutsche Halbschwergewichtsmeister Willi Hoepner traf auf Stefan Olek, den französischen Heister im Schwergewicht. Hoepner in schwarzer Hose. In den ersten Runden scheint Hoepner zu den erwarteten Sieg zu kommen. Aber wieder einmal triumphierte die glorreiche Ungewißheit des Sports. Der Hamburger vernachlässigt seine Deckung, fängt einen schwachen Kinnhaken ein und geht auf die Bretter. Doch Hoepner, der sich auf den für ihn ungeeigneten amerikanischen Kampfstil umgestellt hat, gibt nicht auf. Er bringt den starken Franzosen immer wieder in Bedrängnis. In der neunten Runde führt ein weiterer Kinnhaken von Olek zu bitterem Ende. Sieger durch k.o. Stefan Olek, Frankreich.
Schwimmner im Olympia-Stadion
Berlin: Deutsche Schwimm-Meisterschaft im Zeichen der Olympia-Auslese. Im 200-m Kraulschwimmen lagen die Favoriten bis 50 m vor dem Ziel noch dicht Beieinander. Aber durch eine technisch hervorragende Wende verschafft sich der auf Bahn 3 schwimmende Titelverteidiger Heinz Günther Lehmann den entscheidenden Vorsprung. Er gewinnt überlegen in 2 Minuten 16,1 Sekunden. Ein neuen deutschen Rekord gab es im 400-m-Kraulschwimmen der Frauen durch Elisabeth Rechlin, die 5 Minuten 35,8, Sekunden benötigte. 100-m-Brustschwimmen der Männer. Schon nach 25 Metern liegt Weltrekordmann Herbert Klein klar in Führung. Dar auf Bahn 4 schwimmende Münchner wird bei den Olympischen Schwimmwettkämpfen Deutschlands stärkste Waffe sein. Seine Zeit: 1 Min. 8,3 Sek. Kunstspringen der Frauen: Hier der Sprung der Siegerin Susanne v. Hartungen. Turmspringen der Männer: mit diesem begeisternd schönen Sprung aus dem Hand stand gewann Gaier München.
Deutsche Kanu-Meisterschaften
Hamburg! Letzte Gelegenheit für Deutschlands Kanu-Sportler vor Helsinki. Die deutschen Meisterschaften der Kanu- und Kajak-Fahrer wurden bei herrlichem Sommerwetter auf der Alster ausgetragen. Sieger im Viererkajak über 1000 m HSG Holzheim. Höhepunkt der Meisterschaften war das Rennen der Mannschaftscanadier. Nur eine Mannschaft, die vollständig aufeinander eingespielt und bis ins letzte durchtrainiert ist, kann hier zum Erfolg kommen. Die Mannschaftskanadier wurde nach dem Prinzip der Eingeborenenboote gebaute. Bei tropischer Hitze, ein Bild von exotischem Reiz, daß uns an die Abenteuerbücher unserer Kindheit erinnert. Deutscher Meister wurde der HKC Hamburg.
Personen im Film
Figl, Leopold ; Heuss, Theodor ; Hörbiger, Attila ; Kaiser, Jakob ; Kunst, Hermann ; Lie, Trygve ; Molton, Ricardo ; Salzmann ; Vits ; Gaier ; Hartungen-Heinze von, Susanne ; Hoepner, Willy ; Klein, Herbert ; Lehmann, Heinz Günther ; Olek, Stefan ; Rechlin, Elisabeth
Orte
Goslar ; Hamburg ; Wien ; Münster ; Bad Hersfeld ; Rom ; Berlin
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Boxen ; Ehrungen ; Hochschulwesen ; Kajak, Kanu, Wildwasser ; Festspiele ; Schwimmen ; Sport-Details, Fouls ; Spoprt-Ehrungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Turmspringen ; Kulturelle Veranstaltungen ; Kunst ; Kunstwerke ; Volksfeste ; Architektur ; Auktionen ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; Sport-Ehrungen ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau
