Sacherschließung
01. Hamburg: Deutsches Turnfest 1953
Festzug der Turner durch die Stadt. Fahnengruppe. Leute winken mit Taschentüchern den Turnern zu. Auf der Ehrentribüne sitzen Bundespräsident Heuss und Max Brauer, groß. Abschlußkundgebung im Stadtpark. Mädchen bei Gruppenballgymnastik. Zuschauer halbnah. Einmarsch der Turner. Massenschaugymnastik. Heuss neben Bürgermeister Kolb als Zuschauer von hinten. Die Gesamtsieger der Mehrkämpfe Adalbert Dickhut und Doris Bethe mit Lorbeerkränzen werden von Kolb beglückwünscht. Feuerwerk über Alster.
(57 m)
02. Korea: Gefangenenaustausch
UN-Soldaten liegen nach dem Waffenstillstand lachend vor Gefechtsunterstand. Kommunistische Gefangene kommen aus Schiff und steigen in Zug. Abfahrt des Zuges mit vergitterten Fenstern nach Norden.
(18 m)
03. Baden Baden: Außenministerkonferenz der Länder der Schumanplanstaaten
Springbrunnen. An Tisch auf der Terrasse des Kurhauses sitzen die Außenminister der 6 Schumanplanstaaten im Gespräch. Adenauer, groß. Bech/ Luxemburg, Bidault/ Frankreich, van Zeeland/ Belgien, Beyen/ Niederlande, Taviani/ Italien (Thema: Planung der EWG).
(15 m)
04. Hamburg: 5. Deutscher Evangelischer Kirchentag
Adenauer besucht den Präsidenten des Kirchentages Dr. von Thadden Trieglaff. Von Thadden Trieglaff spricht. O-Ton: "Wir freuen uns, dass Sie gekommen sind, uns kurz vor unserem Einsatz zu begrüßen und danken Ihnen von Herzen für diesen ehrenden Besuch." Adenauer antwortet. O-Ton: "Ich wollte Ihnen gerade als Katholik sagen, verehrter Herr Präsident, und zeigen, Ihnen und Ihren Mitarbeitern zeigen, dass ich den denkbar größten Wert als Katholik darauf lege, dass alle christlichen Kräfte, gleichgültig in welcher Kirche sie sind, stark und lebendig werden, denn unsere Aufgabe ist nicht uns etwa zu befehden, unsere Aufgabe ist, uns gegenseitig zu stärken und zu stützen." Bischof Lilje als Zuhörer, groß. Händedruck Adenauer - von Thadden Trieglaff.
(29 m)
05. England: Elizabeth II macht Ferien in Schottland auf Schloß Balmoral
Aus dem Tor des Buckinghampalastes fährt Wagen. Leute stürzen auf das Auto zu und winken. Im Fond Königin Elizabeth, Philip und die Kinder Charles und Anne. Schloß Balmoral. Lord Aberdeen begrüßt Elizabeth II. auf dem Bahnhof von Balater. Hinter Elizabeth steigt Prinz Charles aus dem Zug. Auf der Straße steht schottische Ehrenformation zum Empfang. Elizabeth mit Blumenstrauß. Die Hofhunde. Prinz Charles gibt Lord Aberdeen ernst die Hand. Abfahrt des Wagens.
(19 m)
06. Oerlinghausen: Deutsche Segelflugmeisterschaften
Pilot legt Fallschirm um. Vor dem Start in Segelflugzeugen Ernst Günther Haase, Gerhard Pierre/ Frankreich, Hanna Reitsch. Flugzeugkanzel wird geschlossen. Motorwinde. Segelflugzeug wird hochgeschleppt. Das Fahrwerk wird abgeworfen. Start Hanna Reitsch. Zuschauer sehen nach oben. Reklame Nestle an Flugzeug. Das Hochschleppseil reißt und Hanna Reitsch muß auf niedriger Höhe landen. Start und Flug von Segelflugzeugen. Luftaufnahme des Teutoburger Waldes. Klatschende Zuschauer. Segelflugzeuge am Himmel. Gesamtsieger wird Pierre/ Frankreich, vor Ernst Günther Haase/ Deutschland. Die Segelflieger geben sich die Hand.
(35 m)
07. Dortmund. Internationale Hochschul-Sportwoche
Hinter Bergmannskapelle marschieren die Mannschaften aus 21 Nationen ein. Georg Niepoth spricht die Eidesformel. Fußball: Deutschland-Japan 4:3: Seitenwahl. Zuschauer klatschen. Japan schießt das Führungstor. Deutscher Stürmer am Ball. Torschuß Deutschland. Kopfballtor für Deutschland. Torschuß Deutschland in der 2. Halbzeit. Zuschauerin unter Schirm sitzend.
(35 m)
08. Hamburg: Boxen: Gerhard Hecht besiegt Jonny Barton/ England nach Punkten
Schlagwechsel. Der kleinere Engländer Barton greift heftig an. Aufwärtshaken trifft Hecht, der im Gegenstoß Treffer landet. Barton muß zu Boden. Ringrichter zählt. Barton steht wieder auf und springt Hecht an. Barton verausgabt sich völlig. Hecht kontert, Barton wehrt sich am Seil stehend. Barton muß ganze Schlagserien einstecken. Gongschlag. Zuschauerköpfe, groß. Zuschauer klatschen. Beide Boxer mit umgehängtem Handtuch gehen durch den Ring.
(37 m)
09. Spanien: Mau Mau Sport
Mann bekommt Korb über den Kopf gestülpt, der an den Armen befestigt wird. 4 Männer stehen in Ring und schlagen blindlings mit Peitschen aufeinander ein. Kämpfer fällt aus dem Ring und rückwärts ins Wasser. Lachende Zuschauer. Rettungsschwimmer springen hinterher und befreien den Mann von dem Korb über dem Kopf.
(18 m)
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke
Deutsches Turnfest 1953
Kamera: Luppa
Gefangenenaustausch in Korea
Herkunft: Metro
Außenminister in Baden-Baden
Kamera: Pankau, Starke
Adenauer u. evang. Kirchtagspräsident
Kamera: Luppa, Onasch
Königin Elisabeth in Schottland
Herkunft: Pathe News
Sport
Deutsche Segelflugmeisterschaft
Kamera: Luppa
Studenten - Olympiade in Dortmund
Kamera: Essmann
Boxen: Hecht - Barton
Kamera: Blagona
Mau-Mau Sport
Herkunft: No-Do
Schlussmarke
Sprechertext
Deutsches Turnfest 1953
Mit einem grandiosen Festzag, an dem 60000 Männer und Frauen teilnahmen, begann der letzte Tag des Deutschen Turnfestes 1953 in Hamburg. In Achterreihen marschierten Vertretungen aller deutschen Landschaften durch die Strassen der Hansestadt, vorbei am Bundespräsidenten und an Bürgermeister Brauer. Es war eine erhebende Demonstration der deutschen Turnerschaft, ihrer Gemeinschaftsidee und ihrer Lebenskraft. Am Nachmittag kamen Hunderttausend zur grossen Abschlusskundgebung in den Stadtpark. Nach den heissen Wettkämpfen der vergangenen Woche vereinigten sich 20000 Turner und Turnerinnen zu einem Massen-Schauturnen. Einmarsch der Turner. Der Bundespräsident und Turnvater Kolb als Schirmherren unter den Zuschauern erlebten ein Bild des Gleichklangs und der Schönheit, eine Sinfonie in Weiss. Adalbert Dickhut und Doris Bethe erhielten als Gesamtsieger in den turnerischen Mehrkämpfen den symbolischen Lorbeerkranz für alle ihre Turnbrüder und - schwestern. Ein Riesen-Feuerwerk über der Alster war der volkstümliche Ausklang des grossen Familienfestes der deutschen Turner
Ruhe Nach dem Sturm
Waffenruhe an der Korea-Front. Bunker und Schützengräben zu verlassen, war vor wenigen Tagen noch Selbstmord. Der Friede ist wie ein Wunder. In Inchon wurden die ersten kommunistischen Kriegsgefangenen ausgeladen. Sie benutzten ihre Freilassung vielfach zu Demonstrationen gegen die Alliierten. Ihre amerikanischen Uniformen rissen sie entzwei, um möglichst zerlumpt auf die andere Seite zurückzukehren. In Sonderzügen geht es weiter nach dem Norden. Insgesamt sollen 74000 Nordkoreaner und Chinesen sowie 12000 alliierte Soldaten freigegeben werden.
Treffpunkt Baden-Baden
Baden-Baden. Zum ersten Mal fand eine europäische Aussenministerkonferenz auf deutschem Boden statt. Auf der Terrasse des Kurhauses unterhielt sich vor Sitzungsbeginn Dr. Adenauer mit seinen Kollegen. Beyen-Niederlande, Bech - Luxemburg, Bidault - Frankreich, van Zeeland - Belgien. Es ging um die kommende europäische Gemeinschaft.
Begegnung in Hamburg
Hamburg. Anlässlich des Evangelischen Kirchentages besuchte der Bundeskanzler den Präsidenten des Kirchentages, Dr. von Thadden-Trieglaff. (Originalton)
Urlaub von der Krone
London. Nach den ungezählten Feierlichkeiten der letzten Monate trat Königin Elizabeth mit ihren Kindern jetzt den wohlverdienten Urlaub an. Das Ferienziel ist wieder Schloss Balmoral in Schottland. Begrüssung auf dem Bahnhof von Balater. Zum Hofstaat, der die Reise mitmacht, gehören auch die Hof-Hunde. Gemessen verabschiedet sich Prinz Charles von Lord Aberdeen. Mit dem Wagen geht es weiter zum Feriensitz Ihrer Majestät.
Die Silbernen Adler
Deutsche Segelflugmeisterschaften mit ausländischer Beteiligung in Oerlinghausen. Ernst Günther Haase auf H.K.S.I, Gerhard Pierre, Frankreich, Hanna Reitsch. Eine Motorwinde zieht die Maschine. Das Fahrwerk wird abgeworfen, und steil zieht Hanna Reitsch nach Oben. Ein aufregender Moment. Das Seil ist gerissen, und die Pilotin muss aus niedriger Höhe zu landen versuchen. Geschafft! Das Flugzeug ist unversehrt. Weiter geht der grosse Wettbewerb im schönsten Sport der Welt. Wie ein Schwarm von Riesenvögeln kreisen die Flieger über den Wipfeln und Dächern des Teutoburger Waldes. Gesamtsieger wurde Pierre, Frankreich, vor Haase, Deutschland.
Olympia der Studenten
Von einer Bergmannskapelle geführt, marschierten Sportler aus 21 Nationen unter brausendem Beifall in die Dortmunder Kampfbahn "Rote Erde". Die dritte internationale Hochschulsportwoche, das Olympia der Studenten, wurde feierlich eröffnet. Nach der Verpflichtung der Teilnehmer durch Georg Niepoth begannen die Wettkämpfe. Japan und Deutschland standen sich im Fussball gegenüber. 25000 Zuschauer waren überrascht von dem zügigen Spiel und dem Führungstreffer der Gäste. Eine schöne Einzelleistung des deutschen Mittelstürmers Hanwacker. Tor! Kopfball und Treffer für Deutschland! In der zweiten Halbzeit wurde es dramatischer. Tor für Deutschland! Doch bei sengender Hitze setzen sich die Aussenseiter aus dem Fernen Osten grossartig zur Wehr. Es war alles dran an dem Spiel - das beweist dieser Ausschnitt. Endlich stellt Mittelläufer Faber den knappen 4:3-Erfolg für Deutschland sicher.
Eisenschädel aus England
Hamburg. Das ist der englische Eisenschädel Johnny Barton. Seine unaufhörlichen Attacken gegen Gerhard Hecht und seine unglaubliche Härte begeisterten selbst die steifen Norddeutschen. Hecht - mit weissen Hosenstreifen - hatte seine Not mit dem Kampfhahn vom Inselreich. Ein schwerer Aufwärtshaken trifft Hecht, der verbissen zurückfightet und Barton zu Boden schickt. Der Ringrichter zählt. Aber Barton war noch nie K.o., und er ergibt sich auch diesmal nicht. Ein wilder Panthersprung, und wieder ist Hecht in Bedrängnis. Doch der deutsche Meister behält klaren Kopf und gewinnt langsam Oberwasser. Kampf am Seil. Barton weicht aus, und geht selbst zum Angriff über. Wie Stier und Matador stehen sie sich gegenüber und schlagen, was die Fäuste her geben. Ganze Serien muss der Engländer einstecken. Aber er bleibt auf dem Beinen. Der Gong beendet eine der Härtesten Ringschlachten des Jahres. Klarer Punktsieg über einen unerhört tapferen Gegner. Gerhard Hecht, Berlin.
Kampfhahn im Korb
In Manresa in Spanien bekam der Sport einen Korb - einen recht undurchsichtigen sogar. "Mau-Mau"- ist der sinnige Name dieses neuen Gesellschaftsspiels. "Mau-Mau"- die Kunst, einen Gegner im Dunkeln zu treffen. Jeder gegen jeden, ohne Rücksicht auf Verluste bei totaler Verfinsterung des Kopfes! Für Idealisten war es ein Rückschritt und ein Schlag ins Wasser. Sogar Rettungsschwimmer bemühten sich um die Mau-Mau-Krieger. Doch vergebens. Sie sind nicht zu retten ...
Personen im Film
Barton, Jonny ; Bethe, Doris ; Aberdeen ; Adenauer, Konrad ; Bech, Joseph ; Beyen ; Bidault, George ; Brauer, Max ; Prinz Charles ; Dulles, John Foster ; Elisabeth II. von England ; Heuss, Theodor ; Kolb ; Lilje ; Philip Mountbatten von Edinboroug ; Taviani ; Thadden Trieglaff von ; Zeeland van ; Dickhut, Adalbert ; Haase, Ernst Günter ; Hecht, Gerhard ; Niepoth, Georg ; Pierre, Gerhard ; Reitsch, Hanna ; Philipps, Mark
Orte
Schottland ; Balater ; Baden-Baden ; England ; Frankreich ; Korea ; Oerlinghausen ; Hamburg ; Dortmund ; Spanien
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Boxen ; Eisenbahnwesen ; Hände ; Innenpolitische Veranstaltungen ; Europa, EVG, EWG ; Freizeit, Freizeitgestaltung ; Fußball ; Religiöse Veranstaltungen ; Segelfliegen, Fliegen, Freiballon ; Sport-Details, Fouls ; Spoprt-Ehrungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Sportveranstaltungen ; Turnen ; Korea-Krieg ; Krieg, Kriegsgefangene ; Urlaub ; Luftaufnahmen ; Bauwerke in Europa ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; Sport-Ehrungen ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau
