Sacherschließung
01. Hannover und Erfurt: Gesamtdeutsche Leichtathletik-Olympia- Ausscheidungskämpfe
Stabhochspringer, Diskuswerferin. Hannover: Diskus Frauen: Doris Müller, Leipzig, siegt mit 52,71 m. Stabhochsprung: Manfred Preußger; Leipzig, springt 4,50 m ZL und siegt. 400 m: Im Spurt siegt Carl Kaufmann, Karlsruhe, vor Kinder, Hörde, und Reske, Saarbrücken. Weitsprung: Dr. Manfred Steinbach siegt mit 7,85 m ZL. Hochsprung Frauen: Karin Lenske springt 1,64 m. Springerin reißt die Latte. Speerwerfen: Hermann Salomon, Hamburg, wirft 75,40 m und siegt. 100 m Lauf: Start und Lauf, teils ZL. Armin Hary siegt in 10,4 sec. vor Mahlendorf und Germar. Erfurt: 800 m Lauf: Paul Schmid, Frankfurt, siegt. 80 m Hürden Frauen: Gisela Birkemeier, Ostberlin, und Zenta Kopp, München, siegen in einem toten Rennen, beide in 10,7 sec. Hannover: 4 x 100 m Staffel Frauen: Start und Lauf. Ost läuft gegen West. Durch schlechte Wechsel liegt beim letzten Wechsel Gudrun Züchner, Osten, vorn. Schlußläuferin Jutta Heine überholt und siegt mit 1 Sekunde Vorsprung. Zuschauer klatschen. Jutta Heine wird beglückwünscht. (siehe UFA 211/13 dort länger) In Neue Deutsche Wochenschau: 4 x 100 m Staffel Frauen Ost gegen West, Stabhochsprung, Weitsprung, 100 m und 400 m Lauf.
(62 m)
02. Amerikanischer Tennisroboter
Automat spielt auf Knopfdruck Tennisbälle zu beim Training. Kleiner Hund versucht Ball zu fangen. Kleiner Junge schlägt mit Schläger gegen Ball an Band.
(23 m)
03. Hamburg: Internationale Tennismeisterschaften
Zuschauerköpfe von hinten. Finale Herren Doppel: Peter Scholl/Laci Legenstein/ Deutschland verlieren gegen Fraser/Emerson/ Australien in 4 Sätzen 5:7, 6:3, 3:6, 7:9. Zuschauer klatschen.
(32 m)
04. USA: Baby-Parade
Kleine Kinder führen Moden vor.
(14 m)
05. Düsseldorf: Herrenmode
Dressmen mit Einreihern, Schlitze in Jackett, Abendanzug.
(17 m)
06. Florenz: Damenmode
Festkleider, Abendkleid mit gestuftem Rock, Abendkleider mit Pelzbesatz, Strandmoden mit kurzen Shorts, T- Shirts mit Mustern. Hüte: Pelzkappen, hoher Schleierhut.
07. Sindelfingen: Besuch König Bhumipol und Königin Sirikit bei Mercedes
Ankunft. Gang durch das Werk. Werkseinstellungen. Maschinen arbeiten. Automation. Arbeiter klatschen. Bhumipol und Sirikit fahren in Benzin-Veteran von 1894.
(23 m)
08. Belgische Fallschirmspringer kehren aus dem Kongo zurück
Fallschirmjäger auf dem Flugplatz. König Baudouin schreitet Front ab. Soldaten werden mit Blumen begrüßt. Marsch durch die Stadt.
(14 m)
09. München: Eucharistischer Weltkongress
Glocke läutet, groß. Glocken läuten in Glockenturm. 1 Million Gläubige auf der Theresienwiese beten für das Leben und den Frieden der Welt. Glocken läuten. Theresienwiese mit 1 Million Gläubige. Prozession mit 23 Kardinälen und 450 Bischöfen, die den päpstlichen Legaten Kardinal Testa begleiten. Kardinal Testa zelebriert Pontifikalamt. Am Abend Gottesdienst mit byzantinischen Ritus mit Kerzen. Menschengesichter, groß, mit Kerzen.
(48 m)
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke 7,4 m
Ost-West-Leichtathl. Oly-Ausscheideg. Hannover
Kamera: Grund, Rieck, Starke
Ballboy (Tennisballwurfmaschine)
Kamera: Brandes
Int. Tennismeisterschaften, Hbg.
Kamera: Brandes, Rieck
50 Jahre Babyparade in USA
Herkunft: Metro
Herrenmoden, Düsseldorf
Kamera: Grund
Damenmoden, Florenz
Herkunft: Incom
Thaild. Königspaar b. Mercedes/Sindelfingen
Herkunft: Sonderfilm
Baudouin b. heimkehrd. Fallschirmspr. aus d. Kongo
Herkunft: Belgavox
37. Eucharist. Weltkongress, Ende
Kamera: Rau, Oelsner, Vlasdeck
Endemarke 3,1 m
Sprechertext
Ost-West-Ausscheidungen in Hannover
In einer Zeit, in der die Politik fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens beansprucht, hat es der Sport schwer, neutral zu bleiben. Zum Glück wurden bei den Ost-West-Ausscheidungen der Leichtathleten in Hannover die erwarteten Spannungen vermiedene Zu einem hinreissenden Kampf von Weltklasse-Format kam es zwischen den beiden 4 x 100 m-Staffeln der Frauen. Der zu Anfang herausgelaufene Vorsprung der Bundesrepublik schwand bald durch unpräzise Wechsel. Als vorletzte Läuferin der Zone übernahm Gisela Birkemeyer den Stab. Sie brachte die Weststaffel an den Rand einer Niederlage. Aber auf den letzten Metern kommt Jutta Heine auf. In einem dramatischen Finish rettet sie den Sieg ins Ziel. Im Stabhochsprung gelang es keinem Teilnehmer der Bundesrepublik, sich für Rom zu qualifizieren. Der Leipziger Manfred Preußger siegte mit 4 Meter 50. Dafür lagen im Weitsprung zwei Westdeutsche vorn. Steinbach sprang mit 7 Meter 85 eine beachtliche Weite. Ganz unter sich blieben die 100 m-Sprinter der Bundesrepublik. Hary benötigte nur 10,4 Sek. zum Sieg. Hinter Mahlendorf erkämpfte sich Manfred Germar mit verzweifeltem Endspurt die Fahrkarte nach Rom. Zu einer sicheren Beute des Europarekordlers Karl Kaufmann wurden die 400 m. Diese Konkurrenz, die wegen ihrer Zwitter-Stellung zwischen Sprint- und Mittelstrecke zu den schwersten Laufdisziplinen gehört, wurde eine rein westdeutsche Angelegenheit. Kinder, Reske und Kaiser liefen nach Kaufmann durchs Ziel. Sie werden auch die 4 x 400 m-Staffel in Rom laufen. Wir wünschen ihnen und allen anderen Romfahrern olympisches Glück.
Tennisroboter aus Amerika
Ihre Lust an der Automation haben die Amerikaner jetzt auch auf sportlichem Gebiet bestätigt. Das, worin bisher die mühselige Arbeit des Hamburger Tennislehrers Goritsehnig bestand, nämlich das Zuspielen der Bälle, übernimmt nun der Roboter aus Amerika. Mit einer Monotonie, die sich mit dem Tennisspiel schlecht verträgt, wirft der Automat die weisse Tenniskugel dem Schüler schlaggerecht zu, und der Lehrer kann Fehler in aller Gemütsruhe korrigieren. Ein auf den Boden gezeichneter Plan soll den richtigen Bewegungsrhythmus vermitteln. Anschliessend werden die Schüler in die Geheimnisse des Aufschlages eingeweiht. Im übrigen: nichts gegen Arbeitserleichterung, aber der Betrachter ist froh, wenn ein Hund eine persönliche Note in den automatischen Tennisbetrieb bringt.
Tennisfest am Rothenbaum
Unterdessen hat die kleine und grosse Tennisgemeinde von Hamburg Tennis in Vollendung genossen. Peter Scholl stand zusammen mit Laci Legenstein gegen die Australier Fraser/Emerson im Endspiel um die international Meisterschaft von Deutschland. Nach den ersten beiden Sätzen stand es 1:1. Scholl/Legenstein hatten dann noch einmal einen Satzball, verloren ihn aber und erlagen schliesslich der physischen Kraft der Australier und ihrer eigenen Mutlosigkeit. Nach einem ausgeglichenen Spiel, in dem Fraser enttäuschte, gewann der Wimbledonsieger zusammen mit Emerson 7:5, 3:6, 6:3 und 9:7.
Wer hat das Schönste im ganzen Land ...
Paradiert wird seit Menschengedenken in aller Welt. Aber die Baby-Parade hat - wie könnte es anders sein - Amerika erfunden. Jetzt feierte die inzwischen zur Tradition gewordene Baby-Schau von Wildwood in New Jersey 50-jähriges Jubiläum.
Aus der Welt der Herrenmode ...
Was man hier allerdings noch als mütterliche Eitelkeit verzeiht, wird bei den Erwachsenen zum ernstlichen Befund, wenn es darum geht, vom Männerbein bis zur modischen Gesamtsilhouette professionelle Eleganz zu entwickeln. Wie man das macht, zeigten männliche Mannequins in Düsseldorf bei der Vorführung der kommenden Herrenmode. Aus Fachkreisen hört man, dass mit der Herrenmode das Lebensgefühl unserer Zeit ausgedrückt wird. Zu mancher Leute Beruhigung muss sich jedoch dieses Lebensgefühl noch eine Weile anders äussern, da sich die kommende Mode wohl erst in zwei Jahren in unseren Schränken festgesetzt haben wird.
... und der Damenmode
Mit sehr viel mehr Charme, aber auch um so launischer, präsentierte sich Italiens neue Linie im Palazzo Pitti in Florenz. Die Mode erwies sich einmal mehr als ungetreue Geliebte: Kaum hat man sich an sie gewöhnt, so verlässt sie einen; und nun heisst es wieder einmal umdenken, meine Damen, sofern die Mode überhaupt, etwas mit Denken zu tun hat. Immerhin bewiesen die Italiener, offenbar unbelastet vom Gedanken an die Tragbarkeit ihrer Kreationen, viel Phantasie, der sie besonders bei den Entwürfen origineller Blusen freien Lauf liessen. Sie also scheinen der extravaganteste Schlager für 1961 zu werden. In Florenz sahen wir auch, was die Italiener für die Köpfe ihrer Frauen planen. Der seit rund 3.900 Jahren bekannte Hut ist heute zur Domäne der Frau geworden, aber vielleicht könnte es angesichts dieser Töpfe passieren, dass der Mensch, der den ersten Hut trug, den Fortschrittsglauben unserer Zeit belächelt.
Letzter Besuch
Deutschland freute sich über einen Staatsbesuch, der wie kaum ein ähnliches Ereignis zuvor in allen Teilen des Landes mit freudiger Anteilnahme beachtet wurde. Auch auf der letzten Station ihrer Deutschlandreise, in Sindelfingen, beeindruckten der thailändische König Bhumibol und seine Gemahlin Sirikit Werksleitung und Betriebsangehörige der Mercedes-Werke. Thailands Beziehungen zu den Werken in Sindelfingen sind von langer Dauer. Der Onkel des Monarchen fuhr schon im Jahre 1928 einen Wagen mit dem Dreizackstern, ein Umstand, der das Königspaar bewog, einen Veteranen der Autoindustrie höchstpersönlich zu würdigen.
Erste Rückkehrer
Ein Mann, mit dem Bhumibol seines bescheidenen Auftretens wegen oft verglichen wird, nämlich König Baudouin von Belgien, empfing in Brüssel aus dem Kongo heimkehrende Fallschirmspringer. Die Bevölkerung feierte die Truppe gleichsam in Siegesstimmung. Unterdessen nimmt die Entwicklung im Kongo erneut bedrohliche Formen an. Sollten fremde Truppen in der Provinz Katanga einmarschieren, so bedeutet das nach den Worten der Katangesen: Krieg in Afrika.
Gebete für den Frieden
Wahrend einer politischen Situation, in der kriegerische Auseinandersetzungen in aller Munde sind, falteten über eine Million Menschen die Hände, um für den Frieden in aller Welt zu beten. Gläubige aus vielen Ländern, Katholiken verschiedener Hautfarben, vereinten sich über alle Völkerfeindschaften hinweg unter der segnenden Hand der alles vereinenden Kirche. Auf der Münchner Theresienwiese ging der Eucharistische Weltkongreß mit einem Pontifikalamt zu Ende. Diese Bilder erinnern uns daran, welche Kraft der Glaube trotz Unterdrückung und Verfolgung in vielen Ländern besitzt, und sie erwecken in uns die Hoffnung auf eine bessere und einsichtsvollere Welt. Kardinal Testa, der während der Schlussmesse die Predigt hielt, war vielbeachteter Gast, als am Abend zuvor ein Gottesdienst in byzantinischem Ritus gefeiert wurde. Unter dem Kreuz des Herrn und beim Schein unzähliger Kerzen erinnerten sich die Menschen an die Motive dieses Kongresses: Die Verherrlichung Gottes und das Heil der Welt.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Baudouin I. von Belgien ; Pumiphol von Thailand ; Sirikit ; Fittipaldi, Emerson ; Fraser ; Goritschnig ; Hary, Arnim ; Heine, Jutta ; Kaufmann, Carl ; Legenstein, Laci ; Preußger, Manfred ; Scholl, Peter ; Steinbach von, Manfred
Orte
Köln ; Florenz ; USA ; Hamburg ; Kongo ; Brüssel ; München ; Sindelfingen ; Erfurt ; Hannover ; Bayreuth
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bürgerkriege ; Religiöse Veranstaltungen ; Schönheitswettbewerbe ; Staatliche Besuche (außen) ; Technik ; Tennis ; Unruhen ; Leichtathletik, Jogging, Volkslauf ; Militärische Veranstaltungen ; Wissenschaft ; Mode ; Technik ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau