Sacherschließung
01. New York: Der Kongo vor dem Sicherheitsrat
Der Sicherheitsrat tagt unter Dag Hammarskjöld, der UNO-Truppen nach Katanga geschickt hat. Lumumba richtet Angriffe gegen die UNO.
(11 m)
02. Kuba: Castro enteignet US-Vermögen
Begeisterung in Kuba-Telefongesellschaft wird enteignet. Namen wird von Haus abgeschlagen.
(9 m)
03. London: Renovierung von Downing Street 10
Tür Downing Street 10. Innenaufnahmen des Hauses. Risse in den Wänden. Handwerker bei der Arbeit. Posten steht vor dem Haus.
(119 m)
04. Bonn: Besuch McMillan - Europa-Gespräche mit Adenauer
Männer auf dem Flugplatz unter Regenschirmen. Flugzeug rollt aus. McMillan kommt Flugzeugtreppe hinunter und wird von Adenauer begrüßt. Händedruck Adenauer - McMillan.
(11 m)
05. München: Chlorophyll-Forschung
Laboraufnahmen des Forscherteam Professor Strell und den Doktoren Kalojanoff und Koller, groß, bei Interview. Wolfgang Esterer O-Ton: "Nun möchte ich Sie, Herr Professor Strell, fragen, was ist eigentlich Chlorophyll, und welche Bedeutung hat es in der Natur?" Professor Strell O-Ton: "Chlorophyll ist der universellste Farbstoff, den wir kennen. Wir kennen ihn vielleicht eher unter der Bezeichnung Blattgrün, das haben wir in der Schule schon gelernt. Chlorophyll, dieser Name ist nicht allen geläufig. Jedenfalls das Chlorophyll hat eine sehr wichtige Aufgabe in der Pflanze, denn es ist der wichtigste Katalysator bei der Photosynthese, d.h. bei der Assimilation letzten Endes. Die Pflanze baut ja aus Kohlensäure der Luft Zuckerkohlehydrate ganz allgemeiner Art und dazu braucht es das Sonnenlicht als Energiequelle und außerdem Chlorophyll als den wichtigsten Katalysator und Wasser natürlich auch." Wolfgang Esterer O-Ton: "Ja, und nun eine ganz andere Frage, die Boulevardpresse hat ein wenig sensationell darüber berichtet, daß jetzt Brot für Millionen in Aussicht stünde, daß der Feind der Menschheit Nr. 1, der Hunger, für immer gebannt sei. Wie stehen Sie, Herr Professor Strell, zu dieser Darlegung?" Professor Strell O-Ton: "Ja, sie hat es sicher gut gemeint, aber natürlich hat sie manches verwechselt. Wir haben ja nur die Chlorophyllsynthese gemacht, und das Chlorophyll spielt zweifellos eine Rolle bei der Photosynthese, aber wie weit das in Zukunft möglich sein wird, die Photosynthese zu kopieren, können wir heute noch nicht sagen, also insofern sind diese Meldungen alle übertrieben."
(49 m)
06. Telefongespräche aus dem Weltraum
Raisting-Spiegel. Trickaufnahmen der Telefonverbindung über den Mond. Mann telefoniert. Mond.
(19 m)
07. Ponyreiten in der Lüneburger Heide
Pony-Fohlen, groß. Kinder reiten auf Ponys in der Lüneburger Heide zwischen Schafen. Hund, groß. Pony-Turnier: Reiten in der Abteilung. Springen über kleines Hindernis. Pony läuft außen vorbei. Kind rutscht im Sattel nach vorn. Reitlehrer führt Pony über Hindernis. Junge fällt hinunter. Wettreiten. Mit Mund muß Apfel aus Eimer gehoben werden, dann wieder aufsitzen.
(40 m)
08. Pferderennen um den Aral-Pokal
Pferde werden zum Start geführt. Start hinter Startband. Rennen. Zuschauer, groß. Zielgerade. Außenseiter Kaiseradler unter Jockey Fritz Drechsler/ Gestüt Ravensberg übernimmt die Führung und siegt vor dem Favoriten Alarich. Ärgerlicher Wetter. Siegerpferd scheut vor Lorbeerkranz. Pokal wird überreicht.
(28 m)
09. Köln: 1. FC Köln - Real Madrid 4:5
Spielszenen. Zweikämpfe. Artistisches Spiel der Spanier. Puskas schießt 1:0 nach Zusammenspiel mit Di Stefano. Zuschauer, total, im Müngersdorfer Stadion. Zuspiel Real Madrid. 2:0 durch Gento in der 20. Minute. Thielen schießt den Anschlußtreffer 2:1. 2. Halbzeit: Müller schießt das 2:2. Zweikämpfe. 2:3 durch Gento. Schäfer schießt Ausgleichstreffer 3:3. Kopfballtor 4:3 durch Wrenger. Spanier protestieren beim Schiedsrichter wegen vorherigem Ausball, aber ohne Erfolg. Jubel. In der 82. Minute 4:4 durch Gento. Zuschauer reißt Hände vor das Gesicht. In der 89. Minute verwandelt Puskas durch Freistoß in 4:5, (Torkamera). Jungen springen vor Freude. (siehe UFA 212/7)
(74 m)
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke 7,4
UNO-Sitzung (Kongo vor d. Weltsicherheitsrat)
Herkunft: Metro
Kuba, Castro enteignet US-Vermögen
Herkunft: Metro
London, Renovierung d. Downingstr. 10
Herkunft: Pathe News
Macmillan in Bonn
Herkunft: Pathe News
Chlorophyll-Forscher, München
Kamera: Vlasdeck
Mondtelefon
Herkunft: Metro
Kinderponies, Lüneburger Heide
Kamera: Rieck
Pferderennen um Aral-Pokal, Gelsenk.
Kamera: Seib, Pahl
Fussball Real Madrid/1.FC. Köln
Kamera: Grund, Seib, Pahl, Jürgens
Endemarke 3,1 m
Sprechertext
Politische Hochkonjunktur
New York:
Wir stehen im afrikanischen Jahr. Schon wieder musste sich der Weltsicherheitsrat mit dem Kongo beschäftigen. Nachdem es dem UNO-Beauftragten Hammarskjöld gelungen ist, UNO-Truppen nach Katanga hineinzumanövrieren, richtet der kongolesische Ministerpräsident Lumumba seine Angriffe neuerdings gegen die UNO. Noch weiss niemand, wohin das Land steuert.
Kuba:
Mit ebensolcher Sorge beobachtet die westliche Welt, wie Kuba auf einer Woge blinden Hasses und heiliger Ekstase in die Arme Moskaus treibt. Ein weiterer Schritt dahin war die Enteignung amerikanischen Vermögens. Alles fragt sich, wielange die USA den Radikalismus Kubas ertragen wird.
London:
Während überall in der Welt die Brücken zur Vergangenheit abgebrochen werden, wird in London ein alt-ehrwürdiger Amtssitz renoviert. Downing Street Nr. 10 ist ein Symbol der englischen Politik mehrerer Jahrhunderte. Hier ist der Sitz des englischen Premiers, von hier aus wurde der Abstieg Englands als einstige Welt-und Kolonialmacht und Aufstieg zum diplomatisch führenden Land des westlichen Lagers begründet. Ein Stück Tradition, wie sie vielleicht nur England ohne Schaden in eine unruhige Gegenwart einzubauen versteht.
Bonn:
Zur gleichen Zeit, als die Risse in seiner Londoner Amtswohnung beseitigt wurden, fuhr Englands Premier MacMillan nach Bonn, um gemeinsam mit Bundeskanzler Adenauer die politischen Risse im noch jungen Gebäude Europa kitten zu helfen. Ein neuer Start für die Europa-Idee scheint bevorzustehen.
Doch kein Brot für Millionen ...
Kürzlich gelang eine Großtat der Chemie. Ein Münchner Forscher-Team, bestehend aus Professor Strell und den Doktoren Kálojanoff und Koller, konnte das Chlorophyll, den grünen Farbstoff der Natur, künstlich herstellen. Wir sprachen die Forscher und fragten sie nach der Bedeutung ihrer Arbeiten.
(Originalton)
""Nun möchte ich Sie, Herr Professor Strell, fragen, was ist eigentlich Chlorophyll und welche Bedeutung hat es in der Natur?" Chlorophyll ist der universellste Farbstoff, den wir kennen. Wir kennen ihn vielleicht eher unter der Bezeichnung Blattgrün, das haben wir in der Schule schon gelernt. Chlorophyll, dieser Name ist nicht allen geläufig. Jedenfalls das Chlorophyll hat eine sehr wichtige Aufgabe in der Pflanze, denn es ist der wichtigste Katalysator bei der Foto-Synthese, d.h. bei der Assimilation letzten Endes. Die Pflanze baut ja aus Kohlensäure der Luft Zucker-Kohlehydrate ganz allgemeiner Art und dazu braucht es das Sonnenlicht als Energiequelle und ausserdem Chlorophyll als den wichtigsten Katalysator und Wasser natürlich auch." "Ja, und nun eine ganz, andere Frage, die Boulevardpresse hat ein wenig sensationell darüber berichtet, dass jetzt Brot für Millionen in Aussicht stünde, dass der Feind der Menschheit Nr. 1, der Hunger, für immer gebannt sei. Wie stehen Sie, Herr Professor Strell, zu dieser Darlegung?" "Ja, sie hat es sicherlich gut gemeint."
aber natürlich hat sie manches verwechselt, wir haben ja nur die Chlorophyll-Synthese gemacht und das Chlorophyll spielt zweifellos eine Rolle, bei der Photo-Synthese, aber wieweit das in Zukunft möglich sein wird, die Foto-Synthese zu kopieren, können wir heute noch nicht sagen, also insofern sind diese Meldungen alle übertriebene.
Gespräche durch den Weltraum
Nicht nur der Mikrokosmos dieser Erde ist das Ziel restloser Erforschung. Das Hauptinteresse gilt den Abenteuern des Mikrokosmos. So genügt es den Menschen offenbar nicht mehr, den bewährten Telefonweg über Draht oder Funk zu wählen: Nun hat man auch den guten alten Mann im Mond dem Heer der Telefonvermittler einverleibt. Immerhin rasen die Radio-Strahlen, die die Stimme tragen, mit Lichtgeschwindigkeit auf den Mond zu und der freundliche Zeuge so mancher nächtlicher Liebesszene muss sich hinfort abmühen, die Strahlen so schnell wie möglich zurückzuwerfen.
Vom Kindersattel ...
Auf grossen Pferden sitzen grosse Leute. Wir aber haben uns diesmal um die kleinen Leute gekümmert, die auf kleinen Pferden, den Ponies, ihre ersten reiterlichen Lorbeeren verdienen wollen. Die Kunst, sich auf dem Pferderücken zu halten, haben sie auf den Feldern und Wiesen vor den Toren Lüneburgs gelernt. Dann ging, es auf zum Nachwuchs-Turnier während der Reitertage in der norddeutschen Salzstadt. Vor den Augen eines überwiegend jugendlichen Publikums, das sicher selbst gern im Sattel gesessen hätte, mussten die Jungen und Mädchen, deren Reiterideal noch ganz vom wilden Westen stammt, einen bunten Wettbewerb durchstehen. Manche bedurften der Hürdenhilfe, aber die Stürze waren harmlos, weil man eben nur von kleinen Pferden fiel. Schliesslich mussten die verwegenen Turnier-Reiter einen Apfel mit dem Mund aus einem Eimer fischen, was mancher der langbezopften Amazonen gar schwer fiel.
... zum grossen Gelauf
Zwar kann aus einem Pony niemals ein grosses Rennpferd, aber aus den kleinen Reitern können grosse werden, denen wir dann auf den Turnier- und Rennplätzen in aller weit zujubeln. So wartet auch das Publikum am Gelsenkirchener Geläuf darauf, den Sieger im Aral-Pokal zu feiern. Das Startband geht hoch und neun Jockeys jagen davon, um den Derby-Sieger und Favoriten "Alarich" zu schlagen. In nobler Ruhe erlebten die Turf-Besucher, wie das Feld fast geschlossen ins Finish ging. Nur als der Aussenseiter "Kaiseradler" vom Gestüt Ravensberg samt "Alarich" die Eisen zeigte, liess der Geldverlust so manchen Wetter temperamentvoll werden. Der Lorbeerkranz hatte für "Kaiseradler " keinen nennenswerten Reiz. Umsomehr aber der Pokal für seinen Herrn: Er war mit 45.000 Mark gefüllt.
Es lebe König Fußball!
Und da wir gerade beim Geld sind: 100.000 Mark musste der 1. FC Köln zahlen, um seinem Publikum zum Auftakt der Saison die Fußball-Millionäre von Real Madrid - in weissen Trikots - zu präsentieren. Zum Dank' zauberten die Spanier ein Spiel von hoher Klasse auf den Rasen. In der 13. Minute schiesst Puskas nach engmaschigem Zusammenspiel mit di Stefano zum 1:0 ein. Kurze Zeit darauf ist es der teuerste Linksaussen der Welt, Gento, der eine perfekte Kombination zum 2:0 verwandelt. Aberwer da glaubt, Real hätte jetzt grünes Licht für einen Triumpfzug, der irrt. Thielen spielt Torwart Dorninguez aus und erzielt das Anscmusstor. Nach der Pause wird es für die Spanier kritisch. Müller schiesst das 2:2. Loch bald darauf bringt Gento seine Mannschaft mit glashartem Weitschuss erneut in Führung. Köln, erstmalig ohne den abgewanderten Rahn, ist in Hochform. Durch Schäfer gelingt der Ausgleich. Als dann die Kölner durch ein Kopfballtor von Wrenger in Führung gehen, hat Dorninguez den Ball vorsichtshalber im Aus gesehen. Der Protest ist vergeblich. Aber die spanischen Fußballkünstler hatten diesen Protest gar nicht nötig. Gento gelingt das 4:4. Erst in der 89. Minute ist es der Exil-Ungar Puskas, der mit 5:4 einen knappen Sieg für die beste Vereinsmannschaft der Welt rettet.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Esterer ; Hammarskjöld, Dag ; McMillan, Harold ; Strell
Orte
London ; München ; Kuba ; USA ; New York ; Bonn ; Köln ; Gelsenkirchen ; Lüneburger Heide ; Washington
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bürgerkriege ; Chemie ; Demonstrationen ; Interviews ; Erdsateliten ; Fußball ; Radar ; Reiten, Pferderennen (ohne Trab) ; Staatliche Besuche (außen) ; Tiere (außer Hunde) ; UNO ; Unruhen ; Bauwerke ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau