Sacherschließung
01. Düsseldorf. Protestversammlung des Wirtschaftsverbandes der Filmtheater von. Nordrhein - Westfalen.
Verschiedene Einstellungen des Sitzungssaales, Min. Präs. Meyers (O-Ton), verschiedene Publikums-Zwischenschnitte.
02. Madrid. Spitzenstars bei der deutschen Filmwoche. Publikum geht ins Theater. Hilde Krahl, Ellen Schwiers, Helmut Käutner bei der Ankunft, stehen nebeneinander auf der Bühne.
03. Spanien. Zugkräftiger Wettbewerb mit l PS Bäuerliches Publikum in der Stierkampfarena, Pferde ziehen hochbeladene Wagen über künstlichen Ackerstreifen, u.a. Wagen mit drei und vier Pferden bespannt.
04. Schweiz, Chromparade beim 31. Genfer Automobilsalon. Blick von oben auf die ausgestellten Wagen, mehrere Wagen hintereinander bei denen sich die Motorhaube öffnet und wieder schliesst, Rennwagen mit Liegesitz, der neue Jaguar-Tourenwagen, das Modell des Wankel-Motors in Plexiglas, Mercedes 220 Se-Coupe.
05. Brasilien. Deutsche Schulschiffe zu Besuch in Rio. Wehende deutsche Flagge am Bug des Schulschiffes "Graf Spee". Die Kadetten marschieren zum Ehrenmal der Gefallenen des 2. Weltkrieges, Fahne wird gehisst und Kranz niedergelegt, auf der Schleife stehen die Namen "Graf Spee" und "Admiral Hipper" (Schulschiffe). Die Matrosen spazieren zum Strand begrüssen einige Mädchen im Bikini. Deutsche Kadetten treffen französische Kadetten, unterhalten sich. Blick vom Corcovado-Berg auf die Stadt und den Zuckerhut.
06. Australien. Im Trainingslager der Guerilla-Truppen. Offiziersanwärter bei der Ausbildung, lernen freistehend zu zielen und schiessen, üben Judo-Griffe, Soldat wird auf seinem Magen auf einem Baumstamm liegend in die Luft gestemmt.
07. USA. Ray Patterson unterliegt im Kampf um die "Golden Gloves". Sieger Jim Posette aus Florida. Die Gegner umarmen sich nach dem Kampf "wie die Affen".
08. Jugoslawien. Turner Miroslaw Cerar - der jugoslawische "Joachim Blume". Bronzefigur eines Turners, Cerar beim Bodenturnen, am Reck und Seitpferd turnend und bei Leichtathletik. Rückblick auf Joachim Blume (A).
09. Das Thema der Woche: Die evangelische Kirche in Ost und West. Berlin - Bilder (Archiv). Präses Dr. Scharf (O-Ton) wird von Esterer interviewt, seine Sprache unterlegt mit Archiv-Bildern. Zusätzlich aufgenommen: Konfirmation von jugendlichen.
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke 7 m
Filmtheater-Kongreß, Düsseldf.
Kamera: Seib
Dt. Filmwoche in Spanien
Herkunft: No-Do
Karrenziehen, Spanien
Herkunft: No-Do
Autosalon in Genf
Herkunft: Cine Journal
Dt. Schulschiffe in Rio de Janeiro
Herkunft: PPP/Rio
Soldaten-Ausbildg. in Australien
Herkunft: Cine Sound
Golden Gloves/Boxen
Herkunft: Metro
Jugosl. Turner Cerar
Herkunft: Novosti
Jugosl. Turner Joach: Blume
Herkunft: Archiv
Ratsvorsitzender d. evgl. Kirche, Präses Scharf
Kamera: Pahl, Brandes, Rieck
Endemarke 3,1 m
Sprechertext
Die aktuelle Information
Düsseldorf:
In Düsseldorf protestierten die Filmtheater-Besitzer Nordrhein-Westfalen erneut gegen die Vergnügungssteuer. Ministerpräsident Meyers sagte zum Thema "Film in Deutschland": "Die Qualität des deutschen Films war einmal unangefochten in aller Welt. Wir alle wollen zusammenarbeiten, dass wir dieses Ziel wieder erreichen, und ich meine, wenn wir alle, jeder der betroffen ist, unsere Kräfte zusammennehmen, dann können wir dieses Ziel, dann wollen wir dieses Ziel und dann müssen wir dieses Ziel auch erreichen."
Madrid:
Dass der deutsche Film wieder internationale Anerkennung findet, zeigte die Deutsche Filmwoche in Madrid. Hilde Krahl, die vor kurzem mit dem deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet wurde, und Helmut Käutner gehörten zu den Ehrengästen, die am Eröffnungsabend vom spanischen Publikum enthusiastisch gefeiert wurden.
Mit 1 PS und 265 Pferdestärken
Spanien:
Das spanische Publikum geht nicht nur in die Arena, um Stierkämpfe zu sehen. Wenn in Castellon die Pferde ihre hochbeladenen Karren über einen künstlichen Ackerstreifen ziehen, dann kommen die Spanier zu Tausenden, um bei diesem Kampf der Pferdestärken dabei zu sein. In der Endausscheidung war die Wagenladung dreimal so schwer wie das gesamte Gewicht der Pferde. Die Konkurrenz von Castellon ist eine der wenigen Gelegenheiten, wo Pferde beweisen können, wie zugkräftig sie sind.
Schweiz:
Um 60 bis 260 PS ging es bei der 31. Internationalen Automobil Ausstellung in Genf. Über l.000 Fabrikanten zeigten im Salon der Rekorde die fahrbaren Untersatze von heute und morgen. Starke Beachtung fand am Eröffnungstag der neue Jaguar-Tourenwagen, der eine Spitzengeschwindigkeit von 240 km/std. erreicht. Eine echte Sensation für Autoliebhaber: der durchsichtige Wankel-Motor im Plexiglasmodell. Ebenfalls im Mittelpunkt des Interesses standen: die deutschen Mercedes-Wagen. Vor allem das Coupé 220 SE mit einem Höchstmaß an Konfort und Sicherheit.
Seekadetten und Nahkampfspezialisten
Brasilien:
Von hoher See kommend liefen die beiden Schulschiffe der Bundesmarine "Graf Spee" und "Admiral Hipper" Rio de Janeiro an. Nach der Ankunft im Hafen ehrten die Kadetten die brasilianischen Gefallenen des 2. Weltkrieges. Am Ehrenmal der Stadt legten sie einen Kranz nieder. Landurlaub: ein Wort, das jedes Seemannsherz höher schlagen lässt; und als sie wieder festen Boden unter den Füssen hatten, steuerten die landentwöhnt en Marine-Schüler zielsicher auf die Copacabana zu, um von den dunkelhäutigen Schönen die Gebräuche des Landes zu erlernen. Ebenso rasch klappte auch die Freundschaft mit 2 Matrosen des französischen Schulschiffes "Jeanne d'Arc". "Brennen Sie schon Monsieur?" Eine Frage, die unsere Kadetten nur mit "Qui" beantworten konnten. Die Krönung jedes Stadtbummels in Rio ist der unvergleichlich schöne Ausblick vom Corcovado-Berg. Davon werden sie noch lange träumen ...
Australien:
Wenig mit Romantik dagegen hat die Ausbildung der Guerilla-Truppen in Australien zu tun. Offiziers-Anwärter üben hier für den Ernstfall die Selbstverteidigung mit und ohne Waffen. Wie man einen feindlichen Wachposten unbewaffnet überwältigt oder einem Bajonettangriff ausweicht, Wird an Judo-Griffen auf der Matte demonstriert, und da ein australischer Guerilla nichts zu lachen hat, muss er vor allem sein Zwerchfell beherrschen lernen.
Goldener Handschuh und Turner-Krone
USA:
Hart im Nehmen mussten auch die Teilnehmer an den Leichtgewichts-Meisterschaften um den "Goldenen Handschuh" in New York sein. Titelverteidiger Ray Patterson - in dunkler Hose - machte es seinem Herausforderer nicht gerade leicht. Trotzdem konnte Ray seinem grossen Bruder Floyd diesmal nicht das Wasser reichen. Die letzten Runden gingen klar an seinen Gegner. Gewinner der begehrten "Golden Gloves" wurde Jim Rosette aus Florida.
Jugoslawien:
Einen in Deutschland wenig bekannten Turner stellt Ihnen heute das Sport-Porträt der HDW vor s es ist der Jugoslawe Miroslaw Cerar, der schon heute als der ungekrönte König am Gerät gilt. Experten halten den Jura-Studenten für den besten Turner der Welt am Seit-Pferd. Auch in anderen Disziplinen: macht er den Russen und Japanern eifrig Konkurrenz. Seine Freunde nennen ihn den "jugoslawischen Joachim Blume", der durch die Eleganz seiner Übungen einst die Sportwelt begeistert hat. Hier zum Vergleich die letzten. Aufnahmen des tödlich verunglückten Deutsch-Spaniers Blume. Mitoslaw Cerar, vierfacher Landesmeister und Dritter der Weltmeisterschaften in Moskau 1958 übt jeden Tag mit seinem Trainer. 1964 in Tokio will er den Russen nur Silber und Bronze überlassen.
Das Thema der Woche
Berlin, das auf 900 km das ganze westöstliche Spannungsfeld und damit die 2 grossen feindlichen Wirklichkeiten unserer Zeit wiederspiegelt, ist für religiöse Veranstaltungen ein nicht unbedenklicher Ort. Zu schnell kommt die Religion in den Geruch der Provokation. Dennoch wird der 10. evangelische Kirchentag die Gläubigen nach Berlin rufen. Wir baten den in Ostberlin ansässigen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche, Präses Dr. Scharf, dazu um eine Stellungnahme.
"War meinen dass hier, an der Stelle, wo die ideologischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Hälften der Welt besonders hart sind, auch die Botschaft von der Versöhnung besonders nötig ist. Wir sind entschlossen, den. Kirchentag freizuhalten von politischem Mißbrauch und politischen Mißdeutungen."
"In der DDR sollen sich 80 % der Jugendlichen im letzten Jahr der Jugendweihe unterzogen haben."
"Die Ziffer ist unrichtig. Bei uns in Berlin-Brandenburger Gebiet sind es etwa 50% der Schulabgänge, die im letzten Jahr zur Jugendweihe gegangen sind. Von ihnen kommen dann etwa die Hälfte noch zur nachträglichen Konfirmation und sagen sich damit von der Jugend weihe-Verpflichtung wieder los, Dass es überhaupt so viele sind, hängt damit zusammen, dass Eltern und Jugendliche sich von der Teilnahme an der Jugendweihe eine Förderung in ihrem wirtschaftlichen Fortkommen versprechen."
"Ist die Jugendweihe überhaupt mit der Konfirmation vereinbar?" "Jugendweihe und Konfirmation sind nicht nur nach Auffassung aller Kirchen in der Deutschen Demokratischen Republik innerlich unvereinbar, weil man nicht gleichzeitig Gott leugnen und Gott bekennen kann, sondern auch nach Auffassung der konsequenten Marxisten."
"Worin sehen Sie, Herr Ratsvorsitzender, die Hauptaufgabe der evangelischen Kirche im Bezug auf ihre Stellung als gesamtdeutsche Institution?" "Sie soll die Institution einsetzen, um die innere Wiedervereinigung der evangelischen Christen über die politischen Grenzen hinweg zu erhalten und zu fördern, und' zwar so, dass die Christen in beiden. Teilen Deutschlands aus den Begegnungen, dem Umgang, der Verbindung miteinander, einen Inneren Gewinn haben."
Personen im Film
Esterer ; Käutner, Helmut ; Krahl, Hilde ; Meyers, Franz ; Scharf ; Schwiers, Ellen ; Cerar, Miroslaw ; Patterson, Ray ; Posette, Jim
Orte
Genf ; Brasilien ; Köln ; Madrid ; Düsseldorf ; Berlin ; Spanien ; Rio de Janeiro ; Australien ; USA ; Jugoslawien
Themen
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