Sacherschließung
01. Dublin/Irland. Aussenminister v. Brentano besuchte die Grüne Insel. - Von Brentano im Gespräch mit Aussenminister Frank Aiken, Besuch der Ruinenstadt Glendalough, Aiken gibt am Lover Lake v. Brentano ein Picknick.
02. Latein Amerika. Der Diktator der Dominikanischen Republik, Rafael Trujillo fiel einem Attentat zum Opfer. - Regierungsgebäude, total, Rafael Trujillo mit seinem Bruder Hektor, groß, Rafael Trujillo allein, groß.
03. Paris. Putsch-Generale zu 15 Jahren Haft verurteilt. - Autoanfahrt vor dem Justiz-Palast, Reporter, Prozeßteilnehmer, darunter hohe frz. Offiziere gehen Stufen hinauf, Madame Zeller betritt schüchtern den Justiz-Palast, Gerichtskorridor vor dem "Cour d'appell" mit Publikum, Offizieren, Richtern, Justizbeamten, Reportern, 3 Richter in Talar, groß, Exgenerale Challe (mit Pfeife) und Zeller beim Verlassen des Gerichtsgebäudes.
04. Wien, Wien-nur du allein. Sonderbericht der NDW vom ersten Gipfeltreffen zwischen Kennedy und Chruschtschow aus der Donau-Metropole. - Rathaus, Prinz Eugen-Denkmal, Hofburg, älterer Mann, im Park sitzend und Zeitung lesend, Verkehrssträße mit Polizist im Vordergrund, Hans Joachim Peters interviewt Passanten auf der Straße (O-Ton), Polizei und Schaulustige vor dem Ostbahnhof, Empfangsteppich wird zurechtgelegt, Mädchen mit Blumenstrauß, Chruschtschow aus Eisenbahnabteil steigend, wird von Bundespräsident Schärf begrüßt, beide im Auto durch die Stadt fahrend, Polizeieskorte auf Motorrädern. - Winkende Menschen auf dem Flughafen, Kennedy und Jaqueline kommen Gangway herunter, winkende amerikanische Studenten mit Transparenten, Kennedy und Schärf vor Mikrofon zusammenstehend, Polizei auf Motorrrädern, winkende Menschen auf der Straße, Kennedy und Schärf auf Balkon. - Kennedy begrüßt Chruschtschow vor der amerikanischen Botschaft. - Vor dem Stephansdom, Kennedy und Gattin steigen aus Auto. - Chruchtschow legt am Ehrenmal derfür die Freiheit Österreichs Gefallenen einen Kranz nieder. - Chruchtschow begrüßt Kennedy vor der sowjetischer Botschaft. - Autoauffahrt vor Schloß Schönbrunn Kennedy und Gattin in Abendtoilette, groß, Kennedy, Schärf und Chruschtschow im Gespräch zusammensitzend, groß, Chruschtschow im Gespräch mit Jaqueline Kennedy, Kennedy im Gespräch mit Nina Chr.
05. Köln. Boxen. Peter Müllers Punktniederlage gegen den Franzosen Paul Roux. - Müller liegt in der 5. Runde am Boden und ist bei 6 erst wieder auf den Beinen; - Roux wird vom Schiedsrichter fälschlich zum Sieger erklärt.
06. Hamburg-Bahrenfeld (Volkspark-Stadion). Fußball. - HSV bezwang Eintracht Frankfurt knapp mit 2:1.
Spielverlauf siehe Sprechertext.
Uwe Seeler schießt das 2:1-Tor. (Wiederholung dieses Tores in Trickaufnahme.)
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke
von Brentano in Irland
Kamera: Corcoran
Herkunft: Irland
Raff. Trujillo/Dominik. Republ. ermordet
Herkunft: Metro
Generalsprozeß in Paris
Herkunft: Pathé Journal
Kennedy + Chruschtschow in Wien
Herkunft: Austria
Boxen Peter Müller-Roux
Kamera: Luppa, Eisemann
Fußb. HSV:Eintr. Frankft.
Kamera: Brandes, Jürgens, Rieck
Endemarke 3,1 m
Sprechertext
Die aktuelle Information
Irland:
Eine Reise zur Grünen Insel machte Bundes-Aussenminister Dr. Heinrich von Brentano, der von seinem Kollegen Prank Aiken in Dublin freundlich empfangen wurde. Die beiden Minister prüften in einem Gespräch die Möglichkeit eines Beitritts Irlands zur Europäischen Wirtschafts-Gemeinschaft. Anschliessend unternahmen sie eine Land-Partie zum Touristen-Ziel Glendalough, der romantischen Ruinen-Stadt mit den 7 Kirchen des Sankt Kevin, Am Lover Lake gab Irlands Aussenminister Aiken für seinen deutschen Kollegen anstelle eines Staatsbanketts ein Picknick am See.
Latein Amerika:
Aus der Dominikanischen Republik kommt die Meldung, dass der 69 Jahre alte Diktator General Rafael Trujillo - hier noch einmal mit seinem Bruder Hektor - einem Attentat zum Opfer gefallen ist.
Frankreich:
Ein mildes Urteil fällte das Oberste Militär-Gericht im Pariser Justiz-Palast über die Putsch-Generäle Challe und Zeller. Zur Urteils-Verkündung waren eine Reihe von hohen Offizieren erschienen, die die Rebellion Challes in Algerien abgelehnt hatten. Schüchtern und wenig beachtet betrat Madame Zeller als eine der Letzten den Justiz-Palast und musste im Gerichtssaal erleben, wie ihrem Mann die Ränge in der Ehren-Legion aberkannt wurden. Das Sonder-Gericht billigte den ehemaligen Generälen zwar mildernde Umstände zu, verurteilte beide aber zu je 15 Jahren Freiheits-Strafe. Nach der Urteils-Verkündung verliessen die Ex-Generäle Challe - mit Pfeife - und Zeller mit unbewegtem Gesicht das Gerichtsgebäude.
Wien, Wien - nur du allein
In Wien, der Vorstadt von Grinzing, fand das erste Rendezvous der beiden mächtigsten Männer der Erde statt. Die Wiener, die Konferenzen seit Metternichs Zeiten mit der freundlichen Gloriole vermittelnder Diplomatie schmücken durften, sahen dem Gipfel-Treffen gelassen entgegen. Wir fragten die Wiener, was sie sich von dieser Begegnung versprechen: "Wir sind neutral, und daher müssten wir alle dasselbe sein, das Beste, aber wir verstehen nichts. "
"Was ich mir verspreche, Frieden für ewige Zeit." - "Ich bin sehr unpolitisch eingestellt, ich weiss es nicht." - "Ja, ich bin kein Politiker ich verspreche mir nichts. Aber hoffentlich wird's gut werden." - "Insbesondere eigentlich nur, dass es vielleicht Erleichterung für die späteren Gespräche in Genf sein könnte." - "Na ja, hoffen, dass es halt besser wird und vielleicht is' es ja doch a Möglichkeit, dass die sich einigen. "Es ist nicht einfach zu sagen, es wird wirklich nur eine Tuchfühlung bedeuten." - "Ich verspreche mir persönlich nicht viel, aber ich würde wünschen, dass die Herren, die über unser Schicksal entscheiden, den kleinen Mann auf der Strasse fragen, was er dazu sagt." Zuerst kam Kreml-Chef Chruschtschow, von Gagarins erfolgreichem Weltraumflug gestärkt, mit Mütterchen Nina auf dem Ost-Bahnhof an. Er strahlte gedämpften Optimismus aus.
Während ihn die Schaulustigen am Strassenrand höflich, aber kühl, begrüssten schwitzten über 7.000 Polizisten auf den Strassen und sogar in den Kanalisations-Röhren aus Angst vor einen möglichen Attentat. Einen herzlichen Empfang dagegen bereiteten die zwar militärisch neutralen, aber politisch prowestlich eingestellten Wiener dem amerikanischen Präsidenten Kennedy und seiner Frau Jacqueline bei der Ankunft auf dem Flughafen Schweehat. Wie schon eine Wiener Zeitung angekündigt hatte, begleitete eine Welle der Sympathie den Vertreter der freien Welt zum politischen Meinungs-Austausch über Laos, den Kernwaffen-Stopp und die Deutschland und Berlin-Frage. In der amerikanischen Botschaft begann das Ringen mit Chruschtschow um die Probleme der Weltpolitik. -- In allen Kirchen der Stadt beteten die Wiener für den Frieden, während Kennedy mit seiner Frau an der Sonntags-Messe im Stephansdom teilnahm. Chruschtschow legte währenddessen einen Kranz am Ehrenmal der für die Freiheit Österreichs Gefallenen nieder. Abschliessend wurde in der sowjetischen Botschaft der geheime Meinungs-Austausch fortgesetzt, der lediglich in der Laos-Frage zu Annäherungen führte. Tagsüber wurde konferiert, abends in Schloss Schönbrunn soupiert. Wo einst der Kongress tanzte, fand man sich wieder zum unpolitischen Ballgeflüster zusammen, und die mächtigsten Männer der Erde tauschten auf einer Art gesellschaftlichem Gipfel-Treffen vorübergehend nicht ihre Ansichten, sondern die ersten Damen des Staates aus. Draussen aber warteten geduldig die Zaungäste der Weltpolitik. "Entschuldigen Sie, darf ich mal eine Frage stellen? ""Wer interessiert Sie am meisten von den anwesenden Politikern?" - "Eigentlich dar Kennedy." - "Warum?" - "Seine, ja, seine Weltanschauung an und für sich, und er ist überhaupt ein junger Politiker." - "Wie ist es bei Ihnen?" "Mich interessiert die Jackie am meisten." - "Ja, John Kennedy." - "Warum?" - "Warum. Weil ich ihn als sympathisch und nett finde." - "Besonders alle jene, die für den Frieden sind." - "Ja, aber einen, den Sie besonders gern aus der Nähe sehen möchten." - "Alle jene Politiker möchte ich gern aus der Nähe sehen, die für den Frieden sind, denn für mich hat der Krieg eine sehr schreckliche Zeit gebracht. Ich bin vor allem für den Frieden eingestellt, weil ich nicht wünsche, dass mein Kind das mitmachen muss, was ich bisher mitmachen musste."
Sport der Woche
Boxen:
4.000 Zuschauer waren zugegen, als Peter Müller in Köln gegen den französischen Meister im Halbschwergewicht, Paul Roux, antrat. In der ersten der 10 Runden kann das Enfant terrible des deutschen Boxsports durch bessere Einzeltreffer leichte Vorteile für sich buchen. Dann aber kommt der schwerere Franzose mit seiner grösseren Reichweite besser zum Zug. Der kleine Kölner findet sich auf der etwas zu glatten Ring-Hatte nicht zurecht und verliert sogar in der 5. Runde den Boden unter den Füssen. Erst bei 6 ist er wieder auf den Beinen. Beide Boxer schlagen, was die Fäuste hergeben, erzielen jedoch selten entscheidende Wirkungen. Am Ende scheitert Müller nicht an seinem Gegner, sondern am Ringrichter der sich in der Eile um einen Punkt verrechnet und Roux fälschlich zum Sieger erklärt.
Fußball:
Die Tribünen waren bis zum letzten Platz besetzt, als sich im Hamburger Volkspark-Stadion der HSV und die Frankfurter Eintracht auf dem Weg zur deutschen Meisterschaft begegneten. Die Hamburger - im weissen Hemd - suchen durch Uwe Seeler ihre erste Chance. Aber schon nach 5 Minuten bleibt den Hamburger HSV-Chören der Atem weg. Kress knallt aufs Tor, Schnoor wehrt ab, aber Meier jagt, den Abpraller ins Netz. Nach dieser 1:0-Führung ziehen die Frankfurter ein. Bomben-Konzert auf und der HSV-Schlussmann übersteht mit Glück und Können die erste Halbzeit. Zu Beginn der zweiten Halbzeit wendet sich das Blatt: die Eintracht fällt der drückenden Hitze und ihrem eigenen Tempo zum Opfer. Der HSV jedoch hat in der Pause neuen Mut und neue Kräfte gesammelt. Fast pausenlos schickt er seine Stürmer in den Strafraum der Gäste und Leu im Frankfurter Tor hat mehr zu tun als ihm lieb ist. Der Erfolg bleibt nicht aus. In der 62. Minute donnert Klaus Stürmer, den Ball in die Maschen. 1:1. Und das ist der 37-jährige National-Rechtsaussen Richard Kress, Frankfurts bester Spieler, flink und voller Finessen wie in seinen jüngsten Tagen. Torhüter Schnoor bindet den Helm fester. Jetzt heisst es, vor dem Tausend-Sassa aus Frankfurt auf der Hut zu sein. Dann aber, in der 72. Minute, kommt endlich die erlösende Vorlage für Uwe Seeler. Gekonnt hebt der "Dicke" den Ball über Leu ins Tor. Mit 2.1 siegte der HSV durch ein Tor von Uwe Seeler, dem auch die schärfsten Kritiker zugestehen müssen, dass er - nicht nur mit Hilfe unseres Kameratricks zu seiner Glanzform zurückgefunden hat.
Personen im Film
Brentano von, Heinrich ; Challe ; Chruschtschow, Nikita ; Chruschtschowa, Nina ; Grotewohl, Otto ; Kennedy, Jacqueline ; Kennedy, John F. ; Peters, Hans Joachim ; Schärf ; Trujillo, Rafael ; Zeller ; Müller, Peter ; Roux, Paul ; Seeler, Uwe
Orte
Lateinamerika ; Dublin ; Wien ; Paris ; Irland ; Dominikanische Republik ; Köln ; Hamburg-Bahrenfeld ; Ost-Berlin
Themen
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Gattung
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Genre
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