Sacherschließung
01. Halt! Zonengrenze! Deutschland: Der 1. 381 km lange Todesstreifen quer durch Deutschland. - Stacheldraht, Wachturm, Drahtverhau, Straßensperre, Grenzpatrouille, 2 Hände öffnen ein Fenster, Bauernhof, am Zaun Schild: Zonengrenze, Stacheldrahtsperre durch einen Fluß, Stiefel eines Grenzsoldaten, die im Sand eine Linie ziehen, Wachturm in einem Fluß, über eine Brücke schreitender Grenzposten, von unten durch die Verstrebungen gesehen, Schild: Helmstedt, Bahnsteig mit einfahrendem Eisenbahnzug, Menschen gucken aus Abteilfenstern, Grenzübergang mit PKW's, LKW's und Autobussen, mehrere Grenzgänger, Grenzsoldat, groß, Leuchtkugel, drei fliehende Männer, alarmierte Grenzsoldaten fassen ihre Waffen, 2-Mann-Patrouille mit Schäferhund, schießender Grenzsoldat, 3 alte Männer stehen an einem geschlossenen Schlagbaum, Baum, in den "Getrennt 1945" eingeritzt ist.
02. Fest der 500.000. Indien: Pilgerfahrt zu Ehren des Hindu-Gottes Jagannath zum Wallfahrtsort Puri bei Kalkutta. - Viele Pilger vor dem Tempel, Priester tragen einen großen Holzscheit, den Sudarshan Chakar, auf die Straße, Musikanten, unübersehbare Massen vonergriffenen Gläubigen, große Standbilder des Hindu-Gottes Krishna werden von jungen Priestern durch die Straßen gezogen, die Gläubigen in religiöser Ekstase.
03. Kampf dem Unfalltod.
a. England: Kobaltbomben sollen den Krebs besiegen. - 2 Einstellungen von ärztlicher Behandlung mit Kobaltbomben.
b. Ungarn: Wenn das Herz minutenlang stillsteht. - Herz im Röntgenbild, Operationsszene, schlagendes Herz im geöffnetem Brustkorb, nah, Herzlungenmaschine.
c. Bundesrepublik: Tödliche Unfälle sind oft vermeidbar. - Mädchen holt Giftflasche aus einem Medizinschrank, Kind will einen auf ein Glasdach gefallenen Schuh von einem Fenster aus "angeln", großes Brett fällt von oben neben einen frühstückenden Arbeiter, Männer bei ungesicherten Dacharbeiten, versch. Einst, von Arbeitern und Arbeiterinnen, die "ungesichert" an ihren Maschinen arbeiten, andere Arbeiter mit Schutzvorrichtungen, Hausfrau beim Fensterputzen. - Verkehrsampel, Radfahrer fährt auf stark bremsendes Auto, stürzt, Eisenbahnübergang, zerstörtes Motorrad, Blick auf Autostraße mit vielem Autoverkehr, umgestürztes Auto.
04. Freundschaft mit Tieren.
a. Zürich: Seltene Aufnahmen von Raubvögeln in Pflege. - 2 Einstellungen von Raubvögeln, Heidix Allenspach beim Zeichnen, beim Füttern eines Königsweih, einer Schleiereule, Jeweils groß, eine Nachteule, groß, die Zeichnerin mit ihren Raubvögeln, groß, betupft verletzten Flügel eines Bussard mit Jod, gibt ihm mit einem Teelöffel Medizin, groß.
b. Gelsenkirchen: Verstoßene Jungtiere wurden Flaschenkinder. - Junger Waschbär bekommt von Pflegerin die Flasche, ein Schimpanse gibt einem anderen die Flasche, Schimpanse "Charly" hilft beim Füttern des schwarzen Schafes "Blacky" Hirschkalb "Susi, sowie 2 junge Waschbären bekommen Flasche, jeweils groß, Frau mit Rehkitz, groß.
c. Budapest: Elefantenbaby ist der Liebling der Besucher im Zoo. - Kamelkalb stellt sich aus dem Liegen auf die Beine, Kamel mit Kamelkalb, Elefant mit Elefantenbaby "Bingo", jeweils groß.
05. Deutsche Meisterschaft.
a. Rudern: Hannover (Maschsee): Deutsche Meisterschaften-Berliner Achter fuhr Weltbestzeit (5 Minuten 45, 93 Sekunden). -
(Peters interviewt den Trainer Karl Adam (O-Ton),
Verlauf des Rennens siehe Sprechertext.
Sieger: Berliner Ruder-Club
vor Ratzeburger Ruder-Club.
Interview mit dem Steuermann des Berliner Achters, JürgenÖlke (O-Ton).
b. Wasserski: Traben-Trabach: Schwungvolle Meisterschaftsläufe auf der Mosel. - Gute Bilder vom Figuren- und Hürdenlauf, siehe Sprechertext. Siegerin: Waltrud Niedergail.
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke 7,- m
Zonengrenze
Kamera: Pahl
Hindu-Fest in Puri
Herkunft: Pathe News
Krebserkrankungen, Kobaltbombe
Herkunft: Archiv
Herzoperation
Herkunft: Hungaro
Unfall-Bericht
Herkunft: Pathé Journal
Raubvögel
Herkunft: Cine Journal
Tierkindergarten, Gelsenkirchen
Kamera: Grund
Elefanten- und Kamelbaby
Herkunft: Hungaro
Dt. Rudermeisterschaft, Hannover (m. Interview Trainer Adam)
Kamera: Brandes, Rieck
Dt. Wasserskimeisterschaft
Kamera: Vlasdeck
Schlussmarke 3,1 m
Sprechertext
Halt! Zonengrenze!
Wir sollten es uns täglich vor Augen führen: eine sinnlose Grenze läuft mitten durch Deutschland. Stacheldraht-Verhaue, Strassensperren, Wachtürme und Patrouillen trennen unser Volk. In Moskau und Pankow drängt man darauf. Diese Grenze, von der wir hofften, sie würde nur vorübergehend sein, zu verewigen. Trotz schärfster Absperrmaßnahmen der sowjetzonalen Volkspolizei flüchten täglich über 1.000 Menschen aus der Sowjetzone in den freien Teil Deutschlands. -- Nur noch zwei Schiffahrtsadern verbinden uns mit den 16 Millionen in der Zone. Nur noch sechs Eisenbahn-Linien sind in Betrieb, Nur noch vier Strassen führen nach Berlin. Früher flutete der Verkehr auf tausenden von Wegen. - Das Pankower Regime will nun auch die letzten Lücken hermetisch abriegeln. Obwohl die Masse der Flüchtlinge den Weg in die Freiheit über Berlin sucht, kamen allein noch im Juli 47 Menschen über die Zonengrenze im Bezirk Braunschweig. Die Flucht ist lebensgefährlich; jeden Tag gibt die sowjetzonale Grenzpolizei Alarmstufe 1. Fast 4 Millionen haben ihre kommunistisch regierte Heimat bereits verlassen, 16 Millionen aber warten mit uns auf die Wiedervereinigung in Freiheit.
Fest der 500.000
Die gläubige Hoffnung an ein Weiterleben nach dem Tode führt alljährlich über eine halbe Million Inder zum Wallfahrtsort Puri bei Kalkutta zu den Feierlichkeiten für den Gott Jagannath. Seit 800 Jahren vollzieht sich vor dem Tempel das gleiche Ritual: Priester tragen den Sudarshan Chakar, einen Holzscheit, mit dem der Hindu-Gott Krishna seine Feinde vernichtet haben soll, hinaus auf die Strasse. Wenn die Standbilder des Gottes langsam durch die Strassen rollen, wird aus der Ergriffenheit der Massen. religiöse Ekstase, denn der Hinduismus verspricht allen, die an dieser Feier teilnehmen, die ewige Seligkeit. Der Europäer steht staunend vor dieser Demonstration eines tiefen Glaubens, der die demütigen Millionen im zeitlosen Osten bewegt.
Kampf dem Unfalltod
England:
Der moderne Mensch leidet an drei Krankheiten: Krebsleiden, Herzerkrankungen und Unfälle stehen in der Reihenfolge der Todesursachen an erster Stelle. Den Krebs versucht die Wissenschaft mit Kobalt-Kanonen zu bekämpfen.
Ungarn:
Gegen den Herztod hat man neue Mittel gefunden. Für komplizierte Operationen wurde ein künstliches Herz konstruiert, das eine Zeit lang die Funktion des menschlichen Herzens übernehmen kann. Diese wissenschaftlichen Erfindungen verlängern die Lebenserwartungen auch Schwerkranker.
Bundesrepublik:
Gegen die Krankheit "Unfall" jedoch scheint kein Kraut gewachsen zu sein. Rund 33.000 Menschen in der Bundesrepublik jährlich fallen ihr zum Opfer. Und schon im Kindesalter fängt das Übel an. Unfälle am Arbeitsplatz sind an der Tagesordnung. Zumeist sind es Leichtsinn und Unachtsamkeit des Erwachsenen, die Verderben bringen; denn seit Jahren sind Schutzvorrichtungen wie Brillen, Handschuhe und Gesichtsmasken bei gefährlicher Tätigkeit Vorschrift. Häusliche Unfälle haben 8.000 Tote und 2 Millionen Verletzte jährlich zur Folge, der Tod lauert besonders auf den Strassen Aber ein Unfall muss nicht immer Schicksal sein. Es gibt eine ausgezeichnete Medizin dagegen: aufpassen!
Freundschaft mit Tieren
Zürich:
Freundschaft mit Raubvögeln zu pflegen ist die Lieblings-Beschäftigung der Schweizer Graphikerin Heidi Allenspach. Seit ihrer Kindheit versteht sie, kranke und verletzte Greif-Vögel auszukurieren und bei dieser Gelegenheit zu porträtieren. Diesen Königsweih hält sie im Gehege mit Ratten und Mäuse bei guter Laune, damit er ihr Modell steht. Während der Königsweih seine Nahrung zerstückelt, ehe er sie verschlingt, weiss die drollige Schleiereule mit dem grossen Beutestück zuerst nichts anzufangen. Aber ehe die schläfrige Nacht-Eule die Augen, geöffnet hat, ist die Schleiereule mit ihrer Mahlzeit fertig. Die Freundschaft zwischen der Zeichnerin und ihren selten schönen Modellen beruht auf Gegenseitigkeit. Die Raubvögel sind zutraulich geworden; allen voran dieser stolze Bussard, der sich an einer Hochspannungs-Leitung seine Flügel verletzt hatte. Im Gehege ist er kein Gefangener, sondern bis zur Entlassung in die golden Freiheit Patient erster Klasse.
Gelsenkirchen:
Jungtiere als Flaschenkinder angenommen hat eine Pflegerin im Gelsenkirchener Ruhr-Zoo. Der Schimpanse Charly versucht sich dabei als Säuglingsschwester und hilft beim Füttern des schwarzen Schafes Blacky. Zur allgemeinen Freude hat sich auch das elternlose Hirschkalb Susi daran gewöhnt, Nahrung aus Menschenhand anzunehmen. Zur Tier-Familie gehören schliesslich zwei putzige Waschbären. Mit freudiger Genugtuung meldete der Zoo von Budapest die Geburt eines Kamels, dem ein Nachkömmling aus der Familie der Dickhäuter bald alle Sympathien abkaufte.
Budapest:
Unbestrittener Liebling bei den Zoobesuchern wurde das Elefanten-Baby Bingo, das bald herausfand, dass das Geborensein anstrengender ist als erwartet.
Deutsche Meisterschaft
Rudern:
Bei den Deutschen Meisterschaften im Rudern in Hannover war es vor allem eine Frage, die die Gemüter bewegte: Wer würde den Titel im Achter nach Hause fahren? Karl Adam, der Trainer des Goldachters von Rom, sagte uns vor dem Entscheidungs-Lauf: "Nein, im vorigen Jahr handelte es sich ja um einen Renngemeinschafts-Achter zwischen dem Ratzeburger Ruder-Club und Dittmarsia Kiel. Von der Vorjahrs-Besetzung ist in dem neuen Ratzeburger Achter keiner mehr drin". "Herr Adam, glauben Sie, dass der Ratzeburger Achter in der neuen Besetzung eine Chance hat, Deutscher Meister zu werden?" - "Na, es ist sehr viel schwieriger geworden. Erstens ist der Achter nicht so stark wie die Von Jahrsbesetzung und ausserdem ist die Konkurrenz sehr viel stärker geworden. Vor allen Dingen der Berliner Ruder-Club und die Renngemeinschafts-Achter." --- Die alten Herren, die Trainer und-die Verantwortlichen des Deutschen Ruderverbandes warteten voller Spannung darauf, wie die Renngemeinschaften aus der Retorte gegen die respektablen Vereins-Achter abscheiden würden. Auf dem leichtbewegten Wasser des Maschsees gehen die langen Boote bei 3,5 Metern Gegenwind pro Sekunde auf die 2.000 Meter lange Strecke. Die favorisierten Achter des Ratzeburger Ruder-Clubs - im dunklen Trikot - und des Berliner Ruder-Clubs setzen sich mit wuchtiger Wasserarbeit sofort an die Spitze. Nach 500 Metern liegt das Berliner Boot knapp in Führung. Im vierziger Schlag-Rhythmus tauchen die Riemen ins Wasser. An der 1.000-Meter-Marke beträgt der Vorsprung der Ruderer unter dem roten Stern bereits eine Länge vor Ratzeburg. Der Vorsprung nach 1.500 Metern wird auf zwei Längen ausgedehnt. Auf den letzten Metern spurten die Schüler Karl Adams energisch nach, vorn, aber die Berliner Jungs sind nicht mehr zu schlagen. Ihre Siegeszeit von 5 Minuten 45,93 Sekunden ist die schnellste, die je ein Achter erzielt hat. Noch voller Stolz über den Sieg sagte uns der Steuermann der Berliner, Jürgen Ölke: "Ja, sie müssen entschuldigen, weil ich bin so'n bisschen heiser, aber das Rennen lief für uns sehr gut. Das hat gereicht die Länge, die wir hier im Anfang herausgerudert haben."
Wasserski:
Um die Meistertitel im Wasserski drehte sich alles auf der Mosel bei Traben-Trarbach.
Personen im Film
Adam, Karl ; Allenspach, Heidi ; Peters, Hans Joachim ; Niedergall, Waltrud ; Ölke, Jürgen
Orte
Bundesrepublik Deutschland ; West-Berlin ; Helmstedt ; Westberlin ; Paris ; Bremen ; England ; Ungarn ; Indien ; Hannover ; Traben-Trarbach
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Eisenbahnwesen ; Grenze DDR/BRD, Grenzen ; Großaufnahmen, Detail ; Hände ; Kinder ; Flucht ; Flüchtlinge ; Religiöse Veranstaltungen ; Rudern ; Tiere (außer Hunde) ; Unfälle ; Unfallverhütung ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Medizin ; Verkehrsfragen ; Wasserski ; Wellenreiten ; Berufe ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau