Sacherschließung
01. Belgrad - Konferenz 25 Staaten d. bündnisfreien Blocks). - Stadtaufnahmen, wehende Fahnen bildfüllend, Tito begrüßt auf Flugplatz u.a. Nehru (Umarmung), Nkrumah Haile Selassie Fahrt durch d. Straßen mit Polizeieskorte, T. winkend, Konferenzsaal, Tito spricht (kein Ton), am Konf. -Tisch hinter Mikrofonen u.a. Bandaranaike groß, Sukarno + Nasser, beide sprechend, groß, der Vertreter von Cuba groß, Makariosgr., Nkrumah sprechend, gr., König Hassan II, groß. Die Teilnehmer erheb. sich
Berlin. - Lübke Brandtund Begleiter, u.a. Lemmer. gehend (Potsd Platz), Lübke winkend, Menschengruppe hinter Schranke winkt zurück, Lübke sprichtmit Militär-Polizisten u. schüttelt ihm die Hand, Kopf v. Brandt bildfüllend, Kameramänner an Stativen, Brandenburger Tor halbtotal mit Absperrvorrichtungen + Schild "Achtung Sie verlassen jetzt West-Berlin", im Vordergrund Rücken von Lübke, Brandt usw., Vopo mit Fernglas zwischen Säulen + neben ihm Blendfeuer, Heranfahrt (Transfokator) an Siegesgöttin, darunter Arbeiter.
Kippekausen bei Köln. - Schild "Zur 6. 000000 "Wohnung", Schwenk. über Hochhaus-Neubauten mit Fahnen davor, Adenauer. spricht auf gr. Platz (k. T.), klatschende Zuhörer hinter Holzstange, Adenauer. beglückwünscht Familie mit Händedruck im Hauseingang, Richtkranz, groß, wird von Kran gehoben, 4 Zimmerleute nah, Aufsetzen des Richtkranzes, Bauführer auf Dach hinter Mikrofonen nimmt einen Schluck aus Schnapsglas und wirft es fort, Adenauer setzt unter fröhlichem Beifall Zimmermannshut auf.
Süd-Indien. - Überschwemmung, Fluten stürzen durch gebrochene Dämme, versch. Einstellungen der überschwemmten Fluß-Landschaft, watende Menschen, zerstörte Häuser und Telegrafenleitung.
Chamonix. Bergunglück, Schwenk über Berg, Gondeltrümmer, diverse Rettungsarbeiten (Abseilen), Hubschraubereinsatz.
02. Fabelwesen? Wahl-Sonderfilm Mecki mit der Schaf-Familie Braubach. - Falknerei. Mittelalterliche Burg in verschiedenen Einstellungen, Großaufnahmen von Falken in versch. Einstellungen, Fütterung, Kinder sehen Falkner bei Arbeit zu, fliegender Falke.
03. Farnborough. Verschiedene Einstellungen neuester Flugzeugmodelle und Besucher (Rieck-Aufnahmen), Hubschrauber zieht schweres Motorfahrzeug hinter sich her, einige Einstellungen Raketen, Geschwader am Himmel, Luftbild Farnborough
04. Allgäu. Welt-Meisterschaft der Miniatursegler. - Mann mit Abzeichen - bedeckter Mütze, groß, Jüngling mit Bart, groß, Mann sieht durch Fernglas nach oben, verschiedene Modelle in der Luft, Sieger, mit Modell von 900 sec Höchstflugzeit: Fritz Schneeberger.
05. Immenstadt: Motocross-Endlauf. - Zuschauerin drückt Finger gegen Nase, leichter Sturz; zum drittenmal Weltmeister: Sten Ludin.
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke 7 m
Belgrader Konferenz
Herkunft: Novosti
Lübke in Berlin 1
Herkunft: Berlin-Berichte
6 millionste Neubauwohnung i. d. Bundesrep.
Kamera: Luppa, Seib
Überschwemmung in Süd-Indien
Herkunft: Asian
Seilbahn-Unglück in Chamonix
Herkunft: Gaumont
Mecki-Film (zur Wahl) Mecki u.d.Schafe
Falknerei, Braubach/Rh.
Kamera: Starke
Flugschau in Farnborough
Kamera: Rieck
Herkunft: Pathe News
Modellflug-Weltmeisterschaft
Kamera: Hafner, Vlasdeck
Motocross-Weltmeisterschaft
Kamera: Hafner, Vlasdeck
Endemarke 3,1m
Sprechertext
Nachrichten aus aller Welt
Belgrad, die Residenz Titos, war Schauplatz einer Konferenz von 25 Staaten, die dem sogenannten bündnisfreien Block angehören. Minister-Präsident Nehru wurde von Marschall Tito besonders herzlich begrüßt. Direkt aus Moskau kam der Ghanese Nkrumah, der zu den Verfechtern der Theorie von der zwei deutschen Staaten gehört. Die Konferenzteilnehmer standen noch unter dem Eindruck der sowjetischen Atombomben-Explosion, als sie den Versuch machten, in der Deutschland-Frage auf einen Nenner zu kommen. Die meisten Staatsmänner aus Afrika und Asien befürworteten baldige Verhandlungen zwischen Ost und West, lehnten aber die juristische Anerkennung des Pankower-Regimes ab.
Das Gefühl der Zusammengehörigkeit dokumentierte Bundespräsident Lübke durch einen überraschenden Besuch in der deutschen Hauptstadt. Begleitet von Berlins Regierendem Bürgermeister Willy Brandt, verschaffte er sich ein Bild von den Unrechts-Massnahmen der Pankower-Regierung. Blumenschalen vor dem Brandenburger Tor und kommunistische Blendversuche können nicht darüber hinwegtäuschen, dass das äussere Bild der Spaltung vervollständigt wird.
Indessen ging in der Bundesrepublik die Richtkrone über einem denkwürdiger Bauvorhaben hoch. Zur Einweihung der 6-millionsten Neubauwohnung besuchte, Bundeskanzler Adenauer die Parksiedlung Kippekausen bei Köln. In seiner Ansprache wies er darauf hin, dass der Bau von 6 Millionen Wohnungen eine der grössten Leistungen nach dem Kriege sei. Ein Kölner Mechaniker erhielt vom Bundeskanzler die Schlüssel zu seiner neuen Wohnung. Verbunden mit der Wohnungs-Übergabe war zugleich das Richtfest für einen weiteren Bauabschnitt. Nachdem der Polier seinen Richtspruch vorgetragen hatte, erhielt der Bundeskanzler den Doktorhut der Zimmerleute.
Süd-Indien wurde von einer Überschwemmungs-Katastrophe heimgesucht. Dämme brachen unter einer starken Flutwelle und mehr als 150.000 Einwohner, die an den Ufern der Flüsse Keralas leben, mussten evakuiert werden. Die meisten retteten nur einige Stück Vieh und wenige tragbare Habseligkeiten. Die Wassermassen begruben Häuser und Menschen unter sich. Besonders viele Todesopfer waren in der Stadt Poona zu beklagen.
Zu einem schweren Bergunglück kam es in den französischen Alpen. Ein Düsenjäger kappte das Zugseil der Kabinen-Bahn von Chamomix zum Mont Blanc. Mehrere besetzte Gondeln rasten in die Tiefe und zerschellten an einem Felsvorsprung. Das Unglück forderte 9 Tote und brachte 81 Insassen anderer Gondeln in Lebensgefahr. Aus 170 Metern Höhe mussten die meisten Ausflügler abgeseilt werden. Vom Flugplatz Bretigny bei Paris wurden 9 Hubschrauber angefordert, um bei der Bergung der in Todesangst schwebenden Touristen zu helfen. Alle 81 Ausflügler konnten gerettet werden. Die Seilbahn ist in mehrere getrennte Einzelstrecken eingeteilt. Diese Sicherheitsmaßnahme verhütete noch Schlimmeres.
Fabelwesen?
Friedliche Bürger, die unmittelbar vor den Wahlen immer noch in den Tag träumen, gehören leider nicht in das Reich der Fabel. Hören Sie, was unser Freund Mecki dazu zu sagen hat:
Fabelwesen ganz anderer Art fanden wir in dem jahrhunderte alten Gemäuer der einzigen erhaltenen Burg am Rhein. Die deutsche Burgenvereinigung hat in Braubach - eine Schule für - Beizvögel eingerichtet. In mittelalterlicher Umgebung lehrt ein Falkner die gefiederten Jäger das "kaiserliche Waidwerk". Zu den lebenden Waffen des Jägers ohne Gewehr gehören, der Habicht und der Sperber. Die Jagd mit dem Falken reicht bis in das Jahrhundert der Kreuzzüge zurück. 6 Wochen lang dauert die Ausbildung auf der Faust des Falkners Reinecke, ehe ein abgerichteter Beizvogel auf den Ruf oder Pfiff seines Herrn die Beute im Fluge schlägt. Der Stolz des Falkners von der Marksburg ist der mächtige Adler "Silberwald", der inzwischen auch als Filmstar berühmt geworden ist.
Flugzeugschau in Farnborough
Einmal im Jahr, wenn der Flugtag von Farnborough tausende von Engländern herbeilockt, werden die neuesten Modelle auf Hochglanz geputzt und als Attraktionen der Duftfahrt zur Schau gestellt, ehe sie sich in die Lüfte erheben. Hubschrauber der Royal Navy beweisen bei der Flugschau ihre enorme Zugkraft beim Abschleppen von schwerbeladenen Motorfahrzeugen. Von den Besuchern gebührend bestaunt wurden die Flug-Abwehrraketen. Wer nach Farnborough pilgert, will vor allem schnittige Maschinen sehen, und in dieser Hinsicht kamen die Gäste auch dieses Mal auf ihre Kosten.
Sportreportagen der Woche
Eine Thermik, wie sie sich ein Luftsportler nicht besser wünschen kann, gab den Teilnehmern aus 29 Ländern den rechten Auftrieb, als sie im Allgäu ihre Miniatursegler um die Weltmeisterschaftswürde im Modellflug in den Himmel schickten. 3 Tage lang standen die Uhren der Zeitnehmer auf dem Flugplatz Unterzeit nicht still. Die Miniatur-Maschinen in der Klasse für Flugmodelle mit Verbrennungs-Motoren mussten 5 Mal starten und nach nur 10 Sekunden Motor-Laufzeit jeweils 180 Sekunden durch die Luft gleiten. Nur einer von 66 Bewerbern erreichte mit seinem Modell Marke Eigenbau die höchstmögliche Flugzeit von 900 Sekunden. Der Schweizer Fritz Schneeberger sicherte sich überraschend den Weltmeistertitel.
Ebenfalls auf dem Weg zur Weltmeisterschaft begaben sich die Moto-Cross-Spezialisten beim Endlauf 1961 in Immenstadt. Der Favorit Sten Lundin mit der Nummer 1 wird von der Welt-Elite hart bedrängt, denn im Rennkessel des Kalvariensberges geht es gleichzeitig um den "Grossen Preis von Deutschland". Die 15 deutschen Fahrer können sich gegen das starke Aufgebot aus dem Ausland nicht durchsetzen. Auf dem schwierigen Rundkurs mit seinen Steilauf- und Steilab-Fahrten haben die Schweden immer die Nase vorn und springen am sichersten über die tückischen Bodenrinnen. Seine grosse Klasse beweist der Schwede Sten Ludin, der in diesem Jahr bereits 5 von 10 Weltmeisterschaftsläufen nach Hause fuhr. Er wird zum 3. Mal Weltmeister im Moto-Cross.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Bandaranaike ; Brandt, Willy ; Hassan II. von Marokko ; Lemmer, Ernst ; Lübke, Heinrich ; Makarios von Zypern ; Nasser, Gamal Abdel ; Nehru, Indira ; Nkrumah, Kwame ; Selassie, Haile ; Sukarno ; Schneeberger, Fritz ; Tito, Josip ; Lundin, Sten
Orte
Kippekausen ; Braubach ; Belgrad ; Chamonix ; Farnborough ; Berlin ; Paris ; Allgäu ; Südindien ; Afrika ; Wiesbaden ; Immenstadt
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Grenze DDR/BRD, Grenzen ; Großaufnahmen, Detail ; Hobby ; Kameraleute, Kameramänner ; Katastrophen ; Fahnen ; Flugsport ; Motorsport ; Naturereignisse ; Politische Veranstaltungen ; Regen ; Sonderberichte ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Staatliche Besuche (außen) ; Städte ; Technik ; Tiere (außer Hunde) ; Trachten ; Trümmer ; Bauwerke ; Wasser ; Wassernot ; Wissenschaft ; Wohlfahrt, DRK, Hilfsorganisationen, Fürsorge ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Luftaufnahmen ; Aufbau ; Zuschauer und Publikum ; Technik ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
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